André Geschrieben 11. April 2005 Geschrieben 11. April 2005 (bearbeitet) Moin Moin allerseits, in dem Thread "Tolkien ein Dieb?" ist die Idee entstanden, doch mal so Inspirationsquellen Tolkiens zu sammeln. Daher soll nun dieser Thread hier dazu dienen, Motive und Namen aus anderen Sagen und Geschichten zu sammeln, die in Tolkiens Werk vorkommen. Dass Tolkien z. B. ein Fan der altnordischen Mythologie war, ist wohl kein Geheimnis. Schön wäre es, wenn nicht nur die jeweilige Sage genannt wird, sondern gleich auch der entsprechende inhaltlich passende Teil, da ich mal nicht davon ausgehe, dass hier jeder der Anwesenden sämtliche alten Sagen auswendig kennt Viel Spaß! Bearbeitet 10. Oktober 2011 von Cadrach Zitieren
Anastasia Geschrieben 11. April 2005 Geschrieben 11. April 2005 Dann fang ich gleich mal mit seinem spezialgebiet an: Beowulf Mal abgesehen von einigen Namen wie Háma und der Tatsache dass Meduseld (aus dem Altenglischen ins Neuenglische medo>meat sele>hall) stark an Beowulfs bzw. Hrothgars "mead-hall" erinnernt (groß, innen mit Wandteppichen behangen und ein zumindestesn golden scheinends Dach) gibt es diese Ähnlichkeit in der Handlung. Beowulf kommt also nun nach Dänemark um das Ungetier zu töten, welches den König und seine Mannen bedroht, und als er dänischen Boden betritt trifft er auf einen Wächter der ihm sinngemäß sagt: Wir dulden hier keine Spione. Sagt mir wer ihr seid und was ihr vorhabt, und zwar schnell. Nachdem Beowulf erklärt dass er ganz brav is und nix böses vorhat und das Monster töten will erhebt der Wächter sich über das Gesetz, vertraut Beowulf und bringt in zum König. Als sie dann an Hrothgars Halle kommen werden Bewoulf und seine Männer gebeten ihre Waffen abzulegen. Ich glaub die Ähnlichkeit zu der Szenerie in Rohan sollte hier jedem auffallen: Aragorn, Legolas und gimli treffen auf Éomer, der ihnen erklärt dass sie hier nicht rumlaufen dürfen, ohne dass der König es ihnen erlaubt. Sie erklären ihm was sie wollen, dass sie keine Spione sind und auch Éomer lässt sie gehen. Dann, vor Meduseld werden sie gebeten ihre Waffen abzulegen, und als Gandalf sich weigert seinen Stab abzugeben ´lässt Háma ihn trotzdem ein, verstößt gegen das Gesetz und vertraut eher auf seinen Verstand. Die Wortlaute sind oft erstsunlich ähnlich, zumindestens bei der englischen HDr Ausgabe und der Beowulf Übersetzung ins neuenglische von Burton Raffael. Wer interesse hat, dem kann ich gerne die entsprechenden Zeilenangaben bzw. Vergleiche geben. Zitieren
Ancalagon Geschrieben 11. April 2005 Geschrieben 11. April 2005 Na gut, ich hab gerade keine Biographie hier, desshalb kann ich das Folgende nicht hieb- und stichfest belegen, trotzdem: Tolkien schrieb, vermutlich um 1914, ein Gedicht namens The Voyage of Earendel the Evening Star. Darin existiert bereits der Gedanke von Earendel, der zum westlichen Ende der Welt aufbricht um dort das Land der Götter zu suchen. Nachdem er es gefunden hatte wurde er dazu auserwählt, jede nacht in seinem schimmernden Schiff als heller Stern über den Himmel zu segeln. Tolkien baut die Geschichte von Earendel im Laufe der Jahre immer mehr aus (es entwickelt sich ein "Lay of Earendel", den er auch dem T.C.B.S. vorträgt). The Voyage of Earendel the Evening Star ist also mehr oder weniger der Anfang Tolkien's gesamter Mythologie. Der Grundgedanke, der Anstoß dazu kam allerdings aus dem Crist, einem Gedicht aus einer Ansammlung angelsächsischer Dichtung namens Cynewulf. Daraus entnahm er das Motiv von Earendel, der in seinem Schiff in den Himmel aufsteigt. Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 11. April 2005 Geschrieben 11. April 2005 Wahrscheinlich schwer bestreibar: Atlantis=>Numenor England (Gegend, wo Tolkien aufwuchs)=>Auenland Zitieren
Frodo Geschrieben 12. April 2005 Geschrieben 12. April 2005 Das Atlantis => Númenor ist, kann man durchaus bezweifeln. Der Name Atalante (die Versunkene), den die Elben Númenor später gaben, lässt zwar durchaus eine Gemeinsamkeit erkennen, muss aber nicht so sein. Es gibt Leute die behaupten, die Geschichte um Númenor wär eher aus der Bibel abgeleitet, z.B. aus dem Turmbau zu Babylon. Auch dort wollte man den Göttern zu nah kommen, und das ganze Ding wurde deshalb von gott zerstört. Oder Geschichte von Sodom und Gomorra käme auch noch in Frage? Zitieren
André Geschrieben 17. April 2005 Autor Geschrieben 17. April 2005 Mir fällt da auch noch gerade was ein, was aber den meisten bekannt sein dürfte: In den meisten skandinavischen Ländern (und wohl auch stellenweise in Norddeutschland) war es ja üblich, das Kinder nen Vornamen bekommen und als Nachnamen dann halt den Namen des Vaters mit einem "Sohn" bzw. "Tochter" hintendran. Das ist ja bei Tolkiens Zwergen auch so: Gimli Gloinssohn... Da ich gerade einen isländischen Krimi gelesen habe, ist es vielleicht ganz am Rande hier interessant, dass in Island auch heutzutage ein Kind einen Vornamen bekommt und dann halt den Namen des Vaters (bzw im Zeitalter der Gleichberechtigung) der Mutter mit "son" (Sohn) bzw. "dóttir" (Tochter) hintendran. Das isländische Telephonbuch ist z.B. nach Vornamen sortiert, weil sich eh jeder nur mit Vornamen anspricht *g* Zitieren
Gast Hexenkönig Geschrieben 18. April 2005 Geschrieben 18. April 2005 (bearbeitet) aus: Mitelerde-portal.de „Bilwiss“ (deutscher Volkstümlicher Felddämon) oder „Kobold“ ist Übersetzung des engl. „Goblin“. Die Information über die Halborks, Boldogs und Herkunft der Uruk-Hai stammt aus War of the Jewels s. 390, Morgoth´s Ring 416-422. Orks erscheinen auch vor Tolkien in der Sage. Im Beowulf erschienen die sogenannten „Orcneas“ als Körperlose Totendämonen, in der Alpenwelt bezeichnet der „Ork“ (auch „Nork“ oder „Lorg“) eine Art Tierhaften Bergdämon. Der Begriff „Oger“ stammt aus der Französischen Sagenwelt. Sowohl der Ork des Alpenraums als auch der Oger der Französischen Sage und die Orcneas des Beowulf stammen etymologisch wahrscheinlich vom römischen Wort „Orcus“ ab, dem Gott und Ort des Römischen Totenreiches. Der Begriff „Goblin“ ist ein englisches Lehnwort aus des Französischen „Gobelin“ das bizarre kleine Wasserspeierartige Kreaturen beschrieb. Einige glauben ,dass Gobelin sich aus einer Koseform des Keltischen Wortes „Goban-“ für den Schmied entwickelt hat was die Bedeutung von Gobelin als „kleiner Schmied“ erklären würde. Das Wort „Uruk“ hat nichts mit alledem zu tun sondern wurde von Tolkien eventuell von der alten Mesopotamischen Stadt gleichen Namens entlehnt. Mit diesem Thred gibst du offensichtlich zu, dass Tolkien sich anderer Quellen bemächtigt hat, was den Vorwurf des Plagiats durchaus untermauert. Bearbeitet 19. April 2005 von Hexenkönig Zitieren
Gast Inken Geschrieben 24. April 2005 Geschrieben 24. April 2005 Das Atlantis => Númenor ist, kann man durchaus bezweifeln. Der Name Atalante (die Versunkene), den die Elben Númenor später gaben, lässt zwar durchaus eine Gemeinsamkeit erkennen, muss aber nicht so sein. Es gibt Leute die behaupten, die Geschichte um Númenor wär eher aus der Bibel abgeleitet, z.B. aus dem Turmbau zu Babylon. Auch dort wollte man den Göttern zu nah kommen, und das ganze Ding wurde deshalb von gott zerstört. Oder Geschichte von Sodom und Gomorra käme auch noch in Frage? <{POST_SNAPBACK}> Tolkien setzt selbst Atalante mit Numenor gleich. Er hat ihr nur einen anderen Namen gegeben. Mit dem Turmbau von Babel oder Sodom und Gomorrha kann man das eigentlich nicht gleichsetzen, finde ich - es geht ja um Überflutung. Wenn, dann könnte man das mit der Sintflut vergleichen - aber Tolkien selber nennt immer nur Atlantis. Meines Wissens hat er nie Geschichten aus der Bibel neu bearbeitet, sondern nur die alten Sagen Europas. Und an Numenor interessierte ihn vor allem die dortige Sprache, die er teilweise entwickelt hat. In den Briefen finden wir den Bericht von Tolkien, dass er immer wieder von einer Überflutung träumt - und dass auch sein Sohn davon geträumt hat. - Das sei der Grund, weshalb er den Atlantis-Mythos gestaltet habe. Grüße Inien Zitieren
Gast Aglaek Geschrieben 25. April 2005 Geschrieben 25. April 2005 aus: Mitelerde-portal.de „Bilwiss“ (deutscher Volkstümlicher Felddämon) oder „Kobold“ ist Übersetzung des engl. „Goblin“. Die Information über die Halborks, Boldogs und Herkunft der Uruk-Hai stammt aus War of the Jewels s. 390, Morgoth´s Ring 416-422. Mit diesem Thred gibst du offensichtlich zu, dass Tolkien sich anderer Quellen bemächtigt hat, was den Vorwurf des Plagiats durchaus untermauert. <{POST_SNAPBACK}> Also Plagiat kann man das eigentlich nicht nennen. Eine genuine neue Idee zu haben, kommt einem Sechser im Lotto gleich. Man findet bei genauerem Hinsehen, eigentlich überall Zitate bzw. Verweise auf andere Texte (im weitesten Sinne). Teilweise sind solche Verweise sogar gekennzeichnet (Bereits Chaucer wusste,...). Kreativitat ist eigentlich die individuelle Verarbeitung Neuzusammensetzung bereits bekannter Bausteine. Auch nicht jeder Musiker erfindet die Tonleiter neu. Tolkien setzt selbst Atalante mit Numenor gleich. Er hat ihr nur einen anderen Namen gegeben. Mit dem Turmbau von Babel oder Sodom und Gomorrha kann man das eigentlich nicht gleichsetzen, finde ich - es geht ja um Überflutung. Wenn, dann könnte man das mit der Sintflut vergleichen - aber Tolkien selber nennt immer nur Atlantis. Meines Wissens hat er nie Geschichten aus der Bibel neu bearbeitet, sondern nur die alten Sagen Europas. Und an Numenor interessierte ihn vor allem die dortige Sprache, die er teilweise entwickelt hat. In den Briefen finden wir den Bericht von Tolkien, dass er immer wieder von einer Überflutung träumt - und dass auch sein Sohn davon geträumt hat. - Das sei der Grund, weshalb er den Atlantis-Mythos gestaltet habe. Grüße Inien <{POST_SNAPBACK}> Mythologische Erzählungen über Flutkatastrophen sind in fast allen Kulturen verankert. Nicht nur Atlantis und Noah sind beispiele dafür (Gilgamsch-Epos); selbst in Legenden der amerikanischen Ureinwohner gibt es Berichte über Flutkatastrophen. Zitieren
Gast Inken Geschrieben 25. April 2005 Geschrieben 25. April 2005 Mythologische Erzählungen über Flutkatastrophen sind in fast allen Kulturen verankert. Nicht nur Atlantis und Noah sind beispiele dafür (Gilgamsch-Epos); selbst in Legenden der amerikanischen Ureinwohner gibt es Berichte über Flutkatastrophen. <{POST_SNAPBACK}> Gut - aber Tolkien hat sich auf Atalante bezogen. Also Plagiat kann man das eigentlich nicht nennen. Das sehe ich auch so. Dann wären ja auch Goethes Faust, Thomas Mans Josef-Romane usw. ebenfalls Plagiate. Sie greifen uralte Legenden auf und schreiben sie völlig neu. Die Dichtung ist voll davon, dass sie die alten Stoffe immer wieder neu sieht und gestaltet. Und Tolkien tut das erklärtermaßen auch. Er sieht seinen Job darin, die alten Märchen und Sagen, die er teilweise als verwässert und verharmlost ansieht, so zu erzählen, dass sie ihren "ursprünglichen" Zustand wiederbekommen. Dieser ursprüngliche Zustand ist aber bei genauerem Hinsehen etwas ganz Neues geworden. Die Elben Tolkiens z.B. haben nichts mehr, aber auch gar nichts mehr mit den Elfen der Sagen zu tun. Gruß Inken Zitieren
Frodo Geschrieben 25. April 2005 Geschrieben 25. April 2005 Eh Klar das Tolkien sich auf Atalante bezogen hat, das ist ja auch sindarin/quenya (halt elbisch) für Númenor. Was es so in der Antike mal gab war Atlantis. Möglicherweise hat Tolkien sich den Namen da "besorgt" aber deshalb muss nicht gelcih die ganze Story die selbe sein. Zitieren
Gast Inken Geschrieben 25. April 2005 Geschrieben 25. April 2005 Eh Klar das Tolkien sich auf Atalante bezogen hat, das ist ja auch sindarin/quenya (halt elbisch) für Númenor. Was es so in der Antike mal gab war Atlantis. Möglicherweise hat Tolkien sich den Namen da "besorgt" aber deshalb muss nicht gelcih die ganze Story die selbe sein. <{POST_SNAPBACK}> Richtig. Die Story ist eine völlig andere. Wie ich ja schon oben sagte: Tolkien wollte die alten Stoffe neu begründen. Er wollte aus seiner Sicht begründen, weshalb Atlantis untergegangen ist. Und weshalb aus der flachen Erde eine gekrümmte wurde. Gruß Inken Zitieren
Gast Tar_Feanor Geschrieben 26. April 2005 Geschrieben 26. April 2005 Tolkiens Inspiration, Teil 1 Hallo Leute, in diesem interessanten Thema möchte ich etwas länger posten als normalerweise(ich hoffe ihr macht mit). Allgemeines a) ich persönlich habe nichts gegen Tolkiens inspirationen die er bestimmt aus verschieden Mythen, Sagen, Legenden, Geschichten ja sogar Religionen bekam. Ich glaube Tolkien würde mich für diese Äusserung bis auf dem Tod hassen, .. aber egal. b) Tolkien hat nicht wort-wörtlich seine Werke abgeschrieben oder sonst geklaut aber man erkennt sehr klar seine Inspirationen. Ich würde behaupten dass in seinen Werken die Geschichte der Menschheit von Antike bis Mittelater sich in eine neu Form, sehr mythich und poetisch darstellt. Es ist keine Sammlung von "Guttenacht" Geschichten sondern auch eine Art "Märchen für Alle". Obwohl den Geschichtsunterricht sehr möchte bin ich oft Eingeschlaffen. Wenn Tolkien mein Lehrer gewessen wäre hätte ich bestimmt etwas anderes studiert als Elektrotechnik....glaube ich! c) Soviel ich weiss, Tolkien wollte ein "orginal- engliches" Märchen erzählen. Wie auch immer, mit seinen Werk hat, meiner Meinung nach, einen der Interessantesten und vor allem schönsten Geschichten erzählt. Und das kann ihn keiner streitig machen. Zu Geschichten Silmarilion Es erinnert mich an die Bibel. Illuvatar, die Musik, die 13 Ainur, die zwei Bäume, Melkor der erste der mächtigste und der Verräter.... auch wenn etwas anders erzählt als in der Bibel finde ich seine Vorstellung von der Schöpffunggechichte von allem romantischer. Die Darstellung Feanors mit seinem Schicksal und Charakter hat mich am meisten inspiriert. Tolkien wollte in der Illusion des perfekten-göttlichen Herschafft etwas natürliches zu gegeben : individuelle Freiheit und Selbstbestimmung, mit all seinen "negativen" eigenschafften wie Selbstherrlickeit, Stolz, Hochmut aber auch Kunst, Entschlossenheit, Fuchrtlosigkeit, und Tapferkeit bis zum bitteren Ende. Individuen wie Feanor erlangen eine gewisse "unsterblichkeit",auch wenn sie nur in unseren phantasien egzistieren. soviel dazu! weiter : Teil 2 : Der Hobbit Teil 3 : Der Herr der Ringe Teil 4: Zussamnefasung demnächst! ;-) Zitieren
Lalaithiell Geschrieben 10. Mai 2005 Geschrieben 10. Mai 2005 Ich denke, ich werde mich damit noch etwas eingehender beschäftigen, erstmal nur etwas was mir spontan eingefallen ist. Vor einiger Zeit war ich im "Schwarzen Netz" unterwegs und hab folgendes gefunden: Alphabetische Sammlung von Zwergennamen: Ai, Alberich, Alfrigg, Alwis, Anar, Andawari, Austri, Bavor, Berlingr, Billingr, Bivor, Brokkrder, Dainn, Dellingr, Durinn, Dvalinn, Fili, Finnr, Fjalar, Fundinn, Gandalfr, Ginnr, Gjalar, Goldemar, Grerr, Gripir, Ivaldi, Kili, Kvasir, Laurin, Litr, Moinn, Möndul, Motsognir, Nainn, Nar, Nibelung, Nidi, Nordi, Nyr, Nyradr, Oinn, Onar, Schilbung, Sindri, Skirvir, Sudri, Thjodrörir, Thorinn, Thrâinn, Thrar, Ulfa, Vestri, Vinâlfr, Virvir, Vitr, Walberan, Zwald, es sind etliche. (http://www.sungaya.de/schwarz/germanen/dvergr.htm) Zitieren
Brandanus Geschrieben 6. Juni 2005 Geschrieben 6. Juni 2005 aus: Mitelerde-portal.de Mit diesem ThreAd gibst du offensichtlich zu, dass Tolkien sich anderer Quellen bemächtigt hat, was den Vorwurf des Plagiats durchaus untermauert. <{POST_SNAPBACK}> alte Universitäts-Weisheit: "aus einer Quelle abschreiben ist Plagiatismus, aus vielen Quellen abschreiben ist Wissenschaft." Vereinfacht: natürlich hat Tolkien nichts "kopiert" oder gar plagiiert. Natürlich gibt es Vorlagen, Quellen und Inspirationen...aber welches Werk, das länger als zwei Zeilen ist, hat das nicht? Grüße, Brandanus. Zitieren
Gast Hexenkönig Geschrieben 7. Juni 2005 Geschrieben 7. Juni 2005 (bearbeitet) Dir ist schon klar, dass du gerade von mir abgeschrieben hast, oder? mein Zitat aus dem Thread "Tolkien ein Dieb" lautete: "Bei einem Dichter klauen ist Diebstahl, bei vielen Dichtern klauen ist Recherche." Das gibts auch noch anders: Wenn ein Mensch stirbt ist es Mord, wenn viele sterben ist es Krieg. Ich interpretiere das aber anders: Wenn man sich einer einzigen Quelle bedient fällt das sofort auf, wenn man sich aber gleich mehrerer Quellen annimmt nicht mehr so sehr. trotzdem sind die meisten Einfälle nicht von Tolkien selbst, weiß nicht warum du das nicht verstehen kannst, erklärst du es mir mal? "uwdudcwecwd stieg ängstlich herunter in die jiwjiceececwj und tötete erst die vilen hujhjxhwh und dann voller mut und entschloßenheit den uiwdwi. Er nahm sich das goldene ocwkececeoco und kehrte zurück zum jukiilolol und heiratete dessen Tocheter und war sehr glücklich." 100 % selbsterfundene, längere als 2 Zeilen High- Fantasy, ohne fremde insperationsquellen. :P: Bearbeitet 7. Juni 2005 von Hexenkönig Zitieren
Sigrun Geschrieben 7. Juni 2005 Geschrieben 7. Juni 2005 @Hexenkönig: Ich glaube nicht, dass er von dir abgeschrieben hat. Wahrscheinlich ist er in dem Tolkien-ein-Dieb-Thread noch gar nicht gewesen. Und nicht nur du kennst so ein Sprichwort, sondern sogar einer meiner Professoren hat das schon erwähnt. Eins ist klar: Jeder Autor braucht von irgendwoher seine Inspiration. Du schnappst irgendwo etwas interessantes auf, eine eigene Idee davon entsteht, die du dann weiter verstrickst und ausweitest. Das bei Tolkien gleich als "Stehlen" zu bezeichnen, finde ich schon ein bisschen krass. Vor allem, weil die Vorlagen uralt sind und sich sowieso die wenigsten Leute mit dem Stoff auskennen. Tolkien hat die uralten Mythen, Legenden, Figuren wieder zum Leben erweckt. Zitieren
Gast Hexenkönig Geschrieben 7. Juni 2005 Geschrieben 7. Juni 2005 Kann mich nicht erinnern, das ich gesagt haben soll, dass ich das Sprichwort erfunden hätte. Die Veränderung des Sprichworts zeigt auch was hier Thema ist: Abschreiben. Tolkien hat sich anderer Quellen bedient. Desshalb auch der Thread "Tolkiens Insperationsquellen". Auch du gibst es zu: "Vor allem, weil die Vorlagen uralt sind...". Es ist egal wie alt die Vorlagen sind, ob nun aus der germanischen Sagenwelt oder aus den Weltkriegen. Der Autor hat aus anderen Quellen übernommen. Außerdem schreibst du: "Tolkien hat... zum wieder Leben erweckt." Damit gibst du zu, dass es vorher einmal solche Texte gab, die Tolkien nur Umgeschrieben hat. Ich hab in dem letztem Beitrag eine kleine Geschichte Geschrieben, die beweißt, dass nicht jeder Autor von Anderen seine Insperationen her nimmt. Wenn der Horizont von Johny etwas weiter gewesen wäre, dann müsste er nicht aus anderen Quellen "seine Insperationen hernehmen". Egal wie man das nun beschreibt, nimms hin Tolkien hat abgeschrieben und nicht selber Erfunden. Zitieren
fairy Geschrieben 7. Juni 2005 Geschrieben 7. Juni 2005 Inspirationsquellen hat m. M. n. jeder Autor, aber die Formulierung "er hat abgeschrieben" beschreibt etwas völlig anderes, oder? Philip Pullman wurde auch von Miltons "Lost paradise" zur His dark materials Trilogie inspiriert und doch besteht das ganze Buch aus eigenen Ideen und Handlungsstängen! Übrigens euer Zitat gibt's auch in "Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers! Bei einem Dichter klauen ist Diebstahl, bei vielen Dichtern klauen ist Recherche. Zitieren
Gast Hexenkönig Geschrieben 7. Juni 2005 Geschrieben 7. Juni 2005 ok, ok "Abschreiben" war hart formoliert und stimmt auch nicht. Dann wäre er ja bescheurt, denn dann sieht es wirklich jeder. "übernommen", "umgeschrieben", "insperiert" such dir aus was dir am besten gefällt. Selbst formoliert hat er es aber es waren zum größten teil nicht seine ideen, die er da verfasst hat. Zitieren
Bandobras Tuk Geschrieben 7. Juni 2005 Geschrieben 7. Juni 2005 (bearbeitet) "uwdudcwecwd stieg ängstlich herunter in die jiwjiceececwj und tötete erst die vilen hujhjxhwh und dann voller mut und entschloßenheit den uiwdwi. Er nahm sich das goldene ocwkececeoco und kehrte zurück zum jukiilolol und heiratete dessen Tocheter und war sehr glücklich." <{POST_SNAPBACK}> -Die Namen sind absolute Neuerfindungen, deswegen sind sie aber gerade wenig 'Stimmung verbreitend'. -stieg ängstlich herunter in die... Die Geschichten, in denen jemand irgendwo hinabstieg, dürften in die Millionen gehen. -und tötete erst die vilen Das hast Du z. B. von Tolkien 'abgeschrieben' oder 'gestohlen'. -und dann voller mut und entschloßenheit den Dasselbe. -Er nahm sich das goldene Schon mal was vom Goldenen Vlies gehört? Also mindestens 2000 Jahre alt, die Idee. -und kehrte zurück zum und heiratete dessen Tocheter und war sehr glücklich Das erinnert mich ans Tapfere Schneiderlein. Was ich damit sagen will? Nein, ich will Dich selbstverständlich nicht angreifen, auch wenn Du bereits wieder kochst... Ich versuche, begreiflich zu machen, dass es nur ganz wenige Geschichten gibt. Jede Geschichte ist sozusagen ein 'Plagiat' dieser wenigen Geschichten. Man verändert eigentlich immer Details, Namen, Orte, versieht sie mit neuen, überraschenden Wendungen. Aber: Aus dieser 'Not' machen nicht nur Schriftsteller, Musiker und Künstler seit den ersten Höhlenzeichnungen in der Steinzeit eine Tugend. Wirklich große Kunstwerke erkennt man gerade daran, dass sie Bezug nehmen. Je gebildeter der Verfasser in seinem Metier, desto mehr kommt große Kunst zu Stande, je weniger er an bereits Existierendem in seinem Kunstwerk verarbeitet, desto naiver bzw. kitschiger wird es. Dieses Prinzip fordert aber auch vom Leser/Betrachter/Hörer etwas. Je mehr dieser an Kunst/Musik/Literaturverständnis bzw. -vorbildung besitzt, desto höher kann er den Wert eines Werks wirklich einschätzen, weil er es mit seinem eigenen Horizont vergleicht, abstimmt. Ein kleines Kind versteht nicht, was an großer Kunst so fantastisch sein soll. In einigen Bereichen ahnt man allerdings auch ohne groß vorgebildet zu sein, wie tief, fantastisch und wunderschön ein Werk ist, andere findet man zunächst blöd, und wenn man nach Jahren zufällig nochmal darauf stößt, erscheinen sie einem plötzlich als Offenbarung, weil man vielleicht sehr viel erlebt, gelesen oder gehört, also seinen Horizont so erweitert hat, dass man plötzlich Dinge ganz anders sieht. Tolkien schätze ich deswegen so, weil ich schon vor langer Zeit die Tiefe gespürt habe, die hinter seinem Werk steht, obwohl ich bis heute nie die Edda gelesen habe oder philologisch sonderlich gebildet bin. Trotzdem kam und kommt bei jedem Lesen immer mehr an Tiefe rüber, was nicht zuletzt gerade daran liegt, DASS er Bezug auf Mythen, Legenden und Geschichten nimmt, täte er das nicht, wäre sein Werk naiver Kitsch. Komme ich rüber? :-) Bearbeitet 7. Juni 2005 von Bandobras Tuk Zitieren
Gast Hexenkönig Geschrieben 8. Juni 2005 Geschrieben 8. Juni 2005 Aber: Aus dieser 'Not' machen nicht nur Schriftsteller, Musiker und Künstler seit den ersten Höhlenzeichnungen in der Steinzeit eine Tugend. Wirklich große Kunstwerke erkennt man gerade daran, dass sie Bezug nehmen. Je gebildeter der Verfasser in seinem Metier, desto mehr kommt große Kunst zu Stande, je weniger er an bereits Existierendem in seinem Kunstwerk verarbeitet, desto naiver bzw. kitschiger wird es. Dieses Prinzip fordert aber auch vom Leser/Betrachter/Hörer etwas. Je mehr dieser an Kunst/Musik/Literaturverständnis bzw. -vorbildung besitzt, desto höher kann er den Wert eines Werks wirklich einschätzen, weil er es mit seinem eigenen Horizont vergleicht, abstimmt. Ein kleines Kind versteht nicht, was an großer Kunst so fantastisch sein soll. In einigen Bereichen ahnt man allerdings auch ohne groß vorgebildet zu sein, wie tief, fantastisch und wunderschön ein Werk ist, andere findet man zunächst blöd, und wenn man nach Jahren zufällig nochmal darauf stößt, erscheinen sie einem plötzlich als Offenbarung, weil man vielleicht sehr viel erlebt, gelesen oder gehört, also seinen Horizont so erweitert hat, dass man plötzlich Dinge ganz anders sieht. Tolkien schätze ich deswegen so, weil ich schon vor langer Zeit die Tiefe gespürt habe, die hinter seinem Werk steht, obwohl ich bis heute nie die Edda gelesen habe oder philologisch sonderlich gebildet bin. Trotzdem kam und kommt bei jedem Lesen immer mehr an Tiefe rüber, was nicht zuletzt gerade daran liegt, DASS er Bezug auf Mythen, Legenden und Geschichten nimmt, täte er das nicht, wäre sein Werk naiver Kitsch. Komme ich rüber? <{POST_SNAPBACK}> Ab "Dieses Prinzip" hab ich nur noch überflogen, keine Ahnung woher du das abgeschrieben hast, aber es stammt garantiert nicht von dir. Die Geschichte stammt zu 100 % von mir und hat keinerlei Ähnlichkeiten mit Tolkien oder Grimms Märchen. Um Sätze wie "stieg ängstlich herunter" oder "tötete viele..." geht es hier doch gar nicht. Sicher sind die Formulierungen irgendwo mal vorgekommen, das tut überhaupt nichts zur Sache, weil man nicht drum rum kommt Kämpfe oder Orte zu beschreiben. Und wenn ich anfange neue Verben oder Nomen zu erfinden, wo kommen wir denn dann hin? Ich muss mir daher auch nicht den Vorwurf des Plagiats gefallen lassen, zumal ich neue Namen, Orte und Wesen erfunden habe, was man von Tolkien nicht behaupten kann. Er hat einfach Zwerge, Elfen, Trolle und Kobalte beschrieben und diese Beschreibungen stammen nicht von ihm. Du hast offensichtlich denn Sinn fürs wesentliche verlohren und begreifst immer noch nicht, dass Tolkien keine Zwerge und co. erfunden hat. Darum geht es. Zitieren
Bandobras Tuk Geschrieben 8. Juni 2005 Geschrieben 8. Juni 2005 LOL! Nein, Du irrst... Was ich schreibe, stammt zu 100% von mir selbst, ich plaggiiere nicht, wenn nicht, zitiere ich bewusst und schreibe es dazu. Mein Blick fürs Wesentliche geht weit über Dein Begriffsvermögen hinaus, das als wesentlich nur dumpfes Rechthaben, Streitsucht, sinnloses Beleidigen und Vorwerfen zu kennen scheint. Verstanden hast Du überhaupt nichts, sonst hättest Du erkannt, dass es mir eben nicht darum ging, zu zeigen, dass Deine fürchterlichen Sätzchen Plagiate von irgendetwas sind, sondern dass es überhaupt nicht möglich ist, etwas völlig Neues zu schreiben, und dass es bei Literatur und anderen Künsten genau darum geht, Bezug zu nehmen, um daraus etwas Neues zu machen. Du bist nicht in der Lage, diese Qualität zu erkennen, das ist Dein Problem, aber nicht Dein schlimmstes... Zitieren
Gast Hexenkönig Geschrieben 8. Juni 2005 Geschrieben 8. Juni 2005 Eben dass es möglich ist habe ich dir doch bewiesen! Ich habe völlig neue Namen, Orte und Kreaturen erschaffen, die keinen Fantasyvorbild entsprechen. Somit ist es doch möglich, vor mir haben es andere auch hinbekommen. irgendjemand hat sich nuneinmal als erster hingesetzt und Elfen und co. erfunden und es war nicht Tolkien. Es ist heute noch möglich neues zu erfinden, ohne sich anderer Quellen zu bedienen. Dein vorletzter Beitrag überstieg deinem geistlichen Nineau deutlich, desshalb folgere ich daraus, dass er nicht von dir stammen kann, logisch, wenn man sich mal durchliest was du sonst so schreibst. Das du mich scharf angreifst, mich beleidigst und dabei ganz schön aus der rolle fällst ist dir wohl nicht aufgefallen? Mein rechthaben basiert auf der Tatsache, das ich recht habe! Noch mal für dich: Tolkien hat keine Elfen und co. erfunden! Was ist so schwer daran zu verstehen? Er hat sie einfach nicht erfunden, finde dich doch damit ab, das zu leugnen ist stumpfsinnig. ich bin zudem nicht Streitsüchtig, ich habe nur etwas richtig gestellt. Wenn du dich dabei beleidigt fühlst, was keinesfalls absichtlich war/ist tut es mit leid und entschuldige mich dafür. Ich kann aber beim besten Willen nicht erkennen wie oder wo ich das gemacht haben soll. Lassen wir es einach mal so stehen: Tolkien hat keine Phantasywesen erfunden, er hat nur über sie geschrieben. Das er das gut gemacht hat steht außer Frage, tut aber nichts zur Sache. Zitieren
Mortica Geschrieben 8. Juni 2005 Geschrieben 8. Juni 2005 Ich habe völlig neue Namen, Orte und Kreaturen erschaffen, die keinen Fantasyvorbild entsprechen. Hmmm. Nein hast Du nicht. Du hast Bezeichnungen für Kreaturen erschaffen, erfunden. Aber Kreaturen an sich erfindet man erst, wenn man sie auch beschreibt und das ist bei Deinem Beispiel nicht der Fall. "uwdudcwecwd stieg ängstlich herunter in die jiwjiceececwj und tötete erst die vilen hujhjxhwh und dann voller mut und entschloßenheit den uiwdwi. Er nahm sich das goldene ocwkececeoco und kehrte zurück zum jukiilolol und heiratete dessen Tocheter und war sehr glücklich." Wie sieht denn ein hujhjxhwh aus? :-O Zitieren
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