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Sequenz 8: Die Zerstörung Isengards / ... / Flucht zur Furt


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Moin Moin ...

... und willkommen zu unserer sequenziellen Besprechung von Peter Jacksons 'Der Herr der Ringe'-Trilogie, die auf dem gleichnamigen Werk von J.R.R. Tolkien basiert.

Dieser Thread widmet sich der Diskussion nur eines ausgewählten Ausschnittes aus 'Die Gefährten' in der Special Extended Edition (SEE). Besprochen werden sollen die DVD-Kapitel 18, 19, 20 und 21 mit den Titeln

Die Zerstörung Isengards / Ein Messer im Dunklen / Die Verliese Isengards /

Flucht zur Furt

und der Laufzeit (SEE) von 1:06:30 - 1:21:07 (1.DVD)

Eine Übersicht sämtlicher Threads, die sich dieser Filmbesprechung widmen, ist zu finden unter: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6976

Anmerkungen, Fragen und jedwede weitere Kommentare, die nicht direkt mit dem Thema dieses Threads hier übereinstimmen, sind bitte in dem Thread zur allgemeinen Besprechung und Koordination zu tätigen: http://www.tolkienforum.de/index.php?showtopic=6954

Dann viel Spass bei der Besprechung :)

Bearbeitet von Acheros
Geschrieben

Dann mach ich halt den Anfang, auch wenn mir nicht allzu viel dazu einfällt.

Was sofort ins Auge sticht, sind die wohl schönsten Kamerafahrten und -flüge, die es im gesamten Film gibt. Die Verfolgungsjagd ist der helle Wahnsinn und der Flug über den Orthanc ist einfach nur "amazing" (wie die Amerikaner sagen würden). Fantastisch ist auch, dass der gesamte Kameraflug über die Bigature des Orthanc an einem Stück gedreht wurde und die Kamera so dicht an den Turm herankommt und man trotzdem nicht erkennen kann, dass er nicht echt ist (im Sinne von lebensgroß).

Aber zurück zum Anfang: Die Wetterspitze ist ebenfalls ein fantastischer Berg, inkl. dieser Ruine auf der Kuppe, der den Vorstellungen, die man sich beim Lesen macht, durchaus entspricht. Hier gibt es wieder bewegende Bilder von den Nazgul. Die Aufnahmen dort sind wirklich fantastisch und sind mitunter die schönsten Momente des ersten Teils. Alleine schon, wie die Nazgul auf Frodo zu gehen und dabei ihre Schwerter halten, hat irgendwas anmutiges, königliches. Dadurch strahlen sie eine unglaubliche Macht aus. Zum ersten Mal sieht man diese Geister auch in ihrer wahren Gestalt. Der Kampf zwischen Aragorn und den Ringgeistern ist ebenfalls toll in Szene gesetzt worden. Nur ist mir heute ein kleines Detail aufgefallen, dass mir nicht so sehr passen will: Aragorn wirft seine Fackel nach dem letzten Nazgul, woraufhin der Feuer fängt. Ich dachte bisher immer, die Fackel wäre an seinem Umhang gelandet und dann zu Boden gefallen, aber das war ein Irrtum. Die Fackel steckt doch tatsächlich im Kopf des Ringgeists... :auslach:

Sieht zwar im Nachhinein ganz lustig auf, wie er mit der in sich steckenden Fackel davon rennt, aber wie bitte schön, kann eine Fackel ganz kerzengerade in einem Geist stecken bleiben? :kratz:

Danach folgt die fantastische Isengart-Sequenz mit der Motte, die ständig für einen Schmetterling gehalten wird, allerdings hätte ganz ehrlich ein Schmetterling auch viel besser gepasst. Motten würde ich eher dem Bösen zuordnen. Die nachfolgenden Szenen in den Scmieden von Isengart sind wirklich bemerkenswert und werden einmalig unterstreicht von einem meiner Lieblingsmusikthemen des Soundtracks. Christopher Lees Mimik ist dort wieder der reine Wahnsinn. Man beachte, mit beeindruckt er von seiner Kreation des Uruk-hai ist. Die Geburt dieses Wesen ist mir persönlich aber zu schleimig geraten. Das wirkt so, als kämen diese Wesen irgendwie aus der Erde...

In der nächsten Sequenz weist Sam auf Bilbos Trolle hin. Toll, dass PJ dieses kleine Extra mit in den Film genommen hat. So wird noch einmal klargestellt, dass Frodo mehr oder weniger auf Bilbos Spuren nach Bruchtal gelangt. Bleibt nur zu hoffen, dass Guillermo del Toro sein Versprechen hält und einen fließenden Übergang zum HDR schafft, indem das Design der Trolle beibehalten wird und sie genau an der Stelle und in genau der Pose versteinern. Das wäre etwas, über das ich nicht hinweg sehen könnte, wenn das anders wäre.

Arwens Auftauchen in dieser Szene gefällt mir allerdings überhaupt nicht. Erstens passt es nicht zu ihr, dass sie ihren Geliebten mit dem Schwert bedroht (selbst wenn es nur Spaß ist), aber genau das passt nicht zu einer Elbin wie Arwen. Und gleich danach wird sie wieder komplett anders gezeigt: mysteriös und heilig. Auch gefällt mir nicht, dass Arwen und Frodo zusammen nach Bruchtal reiten. Hier wurde das Buch wieder völlig unnötig abgeändert. Dass auf den eigentlichen Retter (dessen Namen ich eh vergessen habe), verzichtet wurde, kann man ja noch verstehen. Ob Arwen nun das Pferd bringt oder dieser andere Elb, ist im Prinzip egal, aber im Buch reitet Frodo alleine nach Bruchtal und beweist unglaublich viel Mut, als er den Schwarzen Reitern an der Bruinen-Furt entgegentritt. Das hätte doch gut in den Film gepasst.

Zudem wird Arwen genau dort an der Furt viel zu sehr als eine Zauberin dargestellt. Es scheint so, als wenn sie den Fluss beschwört, die Reiter wegzuspülen. Dabei ist es bei den Elben ja viel mehr so, dass sie die Natur um etwas bitten können, aber ihr keine Befehle erteilen können. Letztenendes hat ja auch Gandalf seinen Teil zu der Flutwelle beigetragen. Im Film merkt man davon nichts und Unwissende denken schnell, Arwen hätte den Fluss verzaubert (so wie ich es dachte, bis ich das Buch gelesen hatte).

Meine Traumszene sehe so aus wie die Zwischensequenz aus dem Videospiel "Der Herr der Ringe - Die Gefährten", in der Frodo den Nazgul alleine entgegentritt und zusätzlich hätte man im Hintergrund Gandalfs Stimme mit einem Zauberspruch in einer fremden Sprache erklingen lassen können, bevor die Flutwelle erscheint. So wäre jedem klar gewesen, dass Frodo von irgendeiner höheren Macht beschützt werden würde und alle die sich gewundert hätten, wieso Gandalf frei ist und den Fluss beschwören kann, hätten ja nur wenige Minuten später erfahren, dass er vom Orthanc fliehen konnte.

Ich bin nicht gänzlich unglücklich mit PJs Lösung, denn sie ist in jedem Fall spannend, aber ich denke, dass es buchgetreuer gegangen wäre und trotzdem dem Film keinen Abbruch getan hätte.

Geschrieben

Ja, die Kamerafahrten sind fantastisch. Ich mochte schon die, in der Gandalf zum Orthanc reitet, sehr. Die Fahrten unterstreichen die Größe Mittelerdes, den Bombast. Dass alles, was geschicht, etwas "Großes" ist.

Bei der Wetterspitze haben wir wieder so eine Szene, die abgeändert aber nicht sinnentstellt wurde. Wir wissen ja, dass Merry in Teil 3 den Hexenkönig nur verletzten kann, weil er eine Klinge aus Westernis nutzt, die für den Krieg gegen Angmar hergestellt wurde. Da die Hügelgräber entfallen sind, gibt Aragorn ihnen ihre Schwerter. Und Aragorn ist ja DER Mann aus Westernis, insofern ist da zwar etwas verändert worden, aber kein Logikloch entstanden.

Etwas befremdlich ist für mich, dass das im Buch mit Absicht geschürte Feuer im Film nur eine Dummheit der Hobbits ist, die die Nazgul anlockt. Nunja, irgendwie musste man ja Merry und Pippin erstmal zu Deppen machen... Archetypen halt.

Das mit Arwen ist wieder komplizierter: Im Buch ist es ja so, dass Gildor nach Hilfe für Frodo schickt und Glorfindel und Verbündete daraufhin nach Frodo suchen. Im Film taucht Gildor nicht auf, deshalb wäre evtl. auch Glorfindels Auftreten nicht logisch. Arwen ist eben die Elbin, die ihrem Liebsten entgegen kommt.

Ist jemandem aufgefallen, dass das Königskraut von Teil 3 nach Teil 1 verlegt wurde? Die Häuser der Heilung wurden ja in Teil 3 komplett gestrichen, deshalb hat man Aragorns Heilkünste hier schon eingeführt. Wieder etwas aus dem Regal "Anders, aber sinngemäß".

Doof fand ich schon immer Arwens komisch hingesabbelte Beschwörungsformel für das Wasser. Dabei ist es ja so, dass Elrond und Gandalf für die "Pferdeflut" verantwortlich waren. Hinzu kommt, dass Frodo im Buch ganz alleine auf dem Pferd saß.

Geschrieben (bearbeitet)

Ist jemandem aufgefallen, dass das Königskraut von Teil 3 nach Teil 1 verlegt wurde? Die Häuser der Heilung wurden ja in Teil 3 komplett gestrichen, deshalb hat man Aragorns Heilkünste hier schon eingeführt. Wieder etwas aus dem Regal "Anders, aber sinngemäß".

Man hat Aragorns Heilkünste hier eingeführt, weil sie auch im Buch hier zum ersten Mal auftauchen. Es musste nichts "verlegt" werden, denn die Stelle mit dem Königskraut ist auch im Buch in dem Kapitel "Flucht zur Furt" ( auf den ersten paar Seiten ) vorhanden.

Die Kameraführung beim Orthanc ist natürlich gigantisch, vorallem wie Gandalf dort steht und es dann plötzlich steil nach unten in die Orkhöhlen geht, als würde die Kamera den Turm runterfallen.

Danach folgt die fantastische Isengart-Sequenz mit der Motte, die ständig für einen Schmetterling gehalten wird, allerdings hätte ganz ehrlich ein Schmetterling auch viel besser gepasst. Motten würde ich eher dem Bösen zuordnen

Ich finde das Auftauchen der Motte eigentlich ganz gut. Sie scheint irgendwie der Radagast-Ersatz zu sein, der Gandalf hilft und den Adler schickt/ benachrichtigt. Warum es nun gerade ein Motte ist, naja, da müsste man wohl PJ fragen...

Man beachte, mit beeindruckt er von seiner Kreation des Uruk-hai ist. Die Geburt dieses Wesen ist mir persönlich aber zu schleimig geraten. Das wirkt so, als kämen diese Wesen irgendwie aus der Erde...

Mir hat diese Szene gefallen, immerhin erwähnt Tolkien ja nie die genaue Kreation der Uruk-Hai, also hatte PJ da eine gewisse künstlerische Freiheit, die er gut genutzt hat. Dass die Uruk-Hai "aus der Erde" gezogen werden, ist da eine ganz nette Idee.

Dass Bilbos Trolle auftauchen ist natürlich eine Freude für jeden Buchkenner.

An dieser Sequenz hab ich aber auch einige Kritikpunkte:

Punkt 1: Nazgul auf der Wetterspitze:

Aragorn wirft seine Fackel nach dem letzten Nazgul, woraufhin der Feuer fängt. Ich dachte bisher immer, die Fackel wäre an seinem Umhang gelandet und dann zu Boden gefallen, aber das war ein Irrtum. Die Fackel steckt doch tatsächlich im Kopf des Ringgeists...

Fast bis auf diese Stelle wurde die Szene mit den Nazgul wunderbar dargestellt, die wirklich bedrohlich erscheinen, was durch ihre langsamen Bewegungen, die sehr elegant wirken, unterstrichen wird. Dann fängt es allerdings schon an, etwas seltsam zu werden: Haben die Nazgul ihre Mäntel mit Öl überschüttet, oder warum brennen die bei der kleinsten Berührung der Fackel, als wären sie Mini-Balrogs? Hier hätte man doch einfach zeigen können, dass sie Angst vor Feuer haben, der Fackel ausweichen, bzw. fliehen, nachdem sie Frodo verwundet haben. Im Buch wird ja als Erklärung für ihre Flucht neben der Feuer-Angst noch die Verwundung Frodos erwähnt, dass sie sich sicher waren, ihn sich über Kurz oder Lang gefügig gemacht zu haben. Das hätte deutlicher hervorgehoben werden können.

Das rasche Entzünden der Mäntel ist aber noch halbwegs in Ordnung, nur die im Kopf steckende Fackel wirkt nicht mehr "gruselig", sondern albern und lockert diese ansonsten so düstere Szene unnötig auf. Ich muss zugeben, dass ich mir da manchmal das Lachen nicht verkneifen kann, weil in einer Perspektive die Fackel so aussieht, als wäre es die überlange Nase des Nazgul, die in diesem Fall irgendwie an Pinocchio erinnert. Das verdirbt mir diese Szene immer ein bisschen, da die düstere Atmosphäre für den Moment verloren geht...

Punkt 2: Arwen:

Nichts gegen ihr Auftauchen im Allgemeinen, es macht durchaus Sinn, die Liebesgeschichte zwischen ihr und Aragorn im Film stärker zu betonen. Allerdings finde ich ihr Auftreten mit der Elbenklinge an Aragorns Hals irgendwie kitschig. Dass sie mit ihm reitet wäre auch nicht unbedingt nötig gewesen. Im Buch hat Frodo an der Furt großen Mut gezeigt und auch Widerstandskraft gegen das Böse, hier wird seine Rolle verkleinert. War das wirklich nötig?

Das Beschwören der Flutwelle, und da schließe ich mich klar meinen Vorrednern an, stellt Arwen als eine Zauberin dar. Diese Szene ist einfach unpassend. Ich hätte mir die Darstellung wie im Buch gewünscht. Frodo alleine und zusammengekauert auf dem Rücken des großen Pferdes und der Hexenkönig, der in den Fluss reitet, seine Hand hebt und Frodos Schwert zerspringen lässt. Dann vielleicht irgendein Zaubergemurmel im Hintergrund und die Flutwelle, die den Fluss herunterbraust.

Bearbeitet von Fangli
Geschrieben (bearbeitet)

Ist jemandem aufgefallen, dass das Königskraut von Teil 3 nach Teil 1 verlegt wurde? Die Häuser der Heilung wurden ja in Teil 3 komplett gestrichen, deshalb hat man Aragorns Heilkünste hier schon eingeführt. Wieder etwas aus dem Regal "Anders, aber sinngemäß".

Nur, dass die Übersetzung - Königskraut - nicht benutzt wurde. Im Film schickt er die Hobbits los, und erklärt ihnen, wie es in der "gemeinsamen Sprache" heisst. Dann zerkaut er es und legt es auf die Wunde.

Im Buch sagt er nur, dass er für dieses "Athelas" weit gewandert ist. Er kocht es und ein heilsamer Duft entströmt.

Insofern hast du nicht unrecht: Tatsächlich gibt es die Szene schon, aber noch keine Erklärungen über das Königskraut. Wobei die auch im Film marginal bleiben, nunja.

PS: Die Tatsache, dass Frodo die Nazgûl mit dem Nennen von Elbereth einschüchtert, fällt ja auch völlig unter den Tisch. Das ist auch konsequent, schließlich hat PJ so gut wie jeden Hinweis auf die Valar und die Altvorderenzeit gestrichen. Meine Hoffnung ist ja, dass er es tat, um irgendwann einmal das Silmarillion zu verfilmen. Naja, ich träume wohl.

Zu den Kürzungen der Hinweise auf die Altvorderenzeit habe ich ja vorher schon was geschrieben.

PPS: Nun, warum ist es eine Motte auf dem Orthanc? Ich denke, dass PJ etwas von der Ursprünglichkeit der Erde einbauen wollte. Die Tatsache, dass es so viele Teile der natur gibt. Hey, Teil 3 beginnt mit einem Regenwurm. Und eben auch eine Motte hat ihre Berechtigung. Ansonsten wüsste ich auch nichts, aber die Motte flattert auch sehr schön in der Szene.

Bearbeitet von Aduidal
Geschrieben

Nur, dass die Übersetzung - Königskraut - nicht benutzt wurde. Im Film schickt er die Hobbits los, und erklärt ihnen, wie es in der "gemeinsamen Sprache" heisst. Dann zerkaut er es und legt es auf die Wunde.

Hm, ich dachte er würde auch im Buch irgendwo Königskraut erwähnen, aber er sagt tatsächlich nur Athelas. Hab ich mich vertan. ;-)

PS: Die Tatsache, dass Frodo die Nazgûl mit dem Nennen von Elbereth einschüchtert, fällt ja auch völlig unter den Tisch. Das ist auch konsequent, schließlich hat PJ so gut wie jeden Hinweis auf die Valar und die Altvorderenzeit gestrichen. Meine Hoffnung ist ja, dass er es tat, um irgendwann einmal das Silmarillion zu verfilmen. Naja, ich träume wohl.

Zu den Kürzungen der Hinweise auf die Altvorderenzeit habe ich ja vorher schon was geschrieben.

Wobei bei einer evtl. Verfilmung ja einige Hinweiße ganz nützlich wären, da sie dann später verdeutlichen würden, dass es eine zusammenhängende Geschichte ist.

Allerdings glaube ich nicht, dass das Silmarillion je verfilmt werden wird und ehrlichgesagt bin ich auch gegen eine Verfilmung. Das würde meiner Meinung nach die mythische Atmosphäre des Buchs zerstören, und viele Dinge sollte sich wohl jeder besser für sich vorstellen, da sie auch filmisch schwer oder gar nicht umzusetzen sind, ohne sie ihres "Zaubers" zu berauben.

Eine Filmdarstellung drängt sich beim Lesen eben einfach in den Kopf und ich will gerne beim Silmarillion meine eigene Vorstellung der Dinge behalten, unbeeinflusst von irgendwelchen Filmen.

Ein Beispiel: Es gibt eine illustrierte Version des Silmarillions von Ted Nasmith und in dieser findet sich ein Bild von Ulmo. Und ich muss gestehen, dieser wandelne Fisch sieht einfach nur grottenhässlich aus und entspricht so überhaupt nicht meinen Vorstellungen. Deshalb bin ich gegen eine Visualisierung des Silmarillions, aber das will ich hier auch nicht weiter erläutern, da es nicht zum Thema gehört.

PPS: Nun, warum ist es eine Motte auf dem Orthanc? Ich denke, dass PJ etwas von der Ursprünglichkeit der Erde einbauen wollte. Die Tatsache, dass es so viele Teile der natur gibt. Hey, Teil 3 beginnt mit einem Regenwurm. Und eben auch eine Motte hat ihre Berechtigung. Ansonsten wüsste ich auch nichts, aber die Motte flattert auch sehr schön in der Szene.

Wie gesagt, ich finde die Motte auch nicht schlecht und natürlich hat sie ihre Berechtigung. Und ob es nun eine Fliege, ein Schmetterling oder sonstwas gewesen wäre, ich finde das ist eine Nebensächlichkeit, PJ hat sich eben für die Motte entschieden.

Geschrieben

Nur mal kurz zur Motte:

Ich halte die Motte für eine Andeutung auf Radagast den Braunen.

Als ich den Film zu ersten Mal gesehen habe (ohne Buchkenntnis), dachte ich bei der Motte sofort an einen Gestaltwandler.

Da der Film ja verrät, dass es noch weitere Zauberer (Istari) gibt und ich danach erfahren habe, dass es einen braunen Zauberer Namens Radagast gibt, der sehr naturverbunden ist, interpretiere ich die Motte als Verwandlungsform von Radagast. Zwar gibt es für diese Interpreation keinerlei Beweise, jedoch lässt der Film diese Interpretaion zu. Ausserdem gefällt mir die Vorstellung, dass sich einer der Istari in die Gestalt von Tieren wandeln und somit unerkannt Botendienste leisten kann.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, Gandalf die Fähigkeit generell mit Tieren sprechen zu können, zuzudenken, denn dies gelingt ihm ja scheinbar auch im Umgang mit Schattenfell. Die Sprache in der Gandalf spricht ist laut Specials übrigens "Mottisch". Mir gefällt die erste Vorstellung allerdings besser und für den Film ist sie auf jeden Fall denkbar.

Die Motte taucht später an den Schwarzen Toren erneut auf, worauf dann die Adler auftauchen. Eine Motte wurde möglicherweise gewählt um nicht die Schönheit eines Falters zu zeigen und dennoch ein schlichtes braun zu haben um die Andeutung besser zu visualisieren. Nur weil Motten Löcher in Klamotten fressen würde ich sie noch nicht der bösen Seite zuordnen...

Ich werde später noch genauer auf die Szenen eingehen, wollte allerdings mal kurz etwas zur Motte los werden.

Geschrieben

Nur mal kurz zur Motte:

Ich halte die Motte für eine Andeutung auf Radagast den Braunen.

Als ich den Film zu ersten Mal gesehen habe (ohne Buchkenntnis), dachte ich bei der Motte sofort an einen Gestaltwandler.

Da der Film ja verrät, dass es noch weitere Zauberer (Istari) gibt und ich danach erfahren habe, dass es einen braunen Zauberer Namens Radagast gibt, der sehr naturverbunden ist, interpretiere ich die Motte als Verwandlungsform von Radagast.

Zwar gibt es für diese Interpreation keinerlei Beweise, jedoch lässt der Film diese Interpretaion zu. Ausserdem gefällt mir die Vorstellung, dass sich einer der Istari in die Gestalt von Tieren wandeln und somit unerkannt Botendienste leisten kann.

Nun, er wird zwar mal kurz als Meister der Gestalten und Farben bezeichnet (laut Ardapedia), aber ob er sich in eine Motte verwandeln kann? Für mich ist die Motte eher ein Bote, der noch nichts von Sarumans Seitenwechsel weiss. Gandalf hat ja darum gebeten, ihm UND Saruman alle Informationen zukommen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, Gandalf die Fähigkeit generell mit Tieren sprechen zu können, zuzudenken, denn dies gelingt ihm ja scheinbar auch im Umgang mit Schattenfell. Die Sprache in der Gandalf spricht ist laut Specials übrigens "Mottisch". Mir gefällt die erste Vorstellung allerdings besser und für den Film ist sie auf jeden Fall denkbar.

Gandalf kann mit Tieren reden? Es liegt im Fall von Schattenfell wohl eher daran, dass einige der Mearas die Sprache von Menschen verstehen.

Die Motte taucht später an den Schwarzen Toren erneut auf, worauf dann die Adler auftauchen. Eine Motte wurde möglicherweise gewählt um nicht die Schönheit eines Falters zu zeigen und dennoch ein schlichtes braun zu haben um die Andeutung besser zu visualisieren. Nur weil Motten Löcher in Klamotten fressen würde ich sie noch nicht der bösen Seite zuordnen...

Die Motte bei den Adlern. Im Buch taucht da keine Motte auf, ein bezug zu Radagast wäre reine Spekulation. Es ist ja bekannt, dass die Adler Manwe direkt unterstehen. Wie weit Gwaihir & Co. da selbständig handeln, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber es ist ja Fakt, dass Gwaihir zum Orthanc flog, um Bote für Gandalf zu spielen. Insofern muss er ja direkt oder indirekt von Radagast geschickt worden sein. Ob er dann auch die Adler zum dunklen Turm schickt? Ich würde es bezweifeln. Eher schon denke ich, dass Manwe den Ringträger retten will. Schließlich gewährt er ja auch allen Ringträgern eine Freifahrt nach Valinor.

Geschrieben

Nun, er wird zwar mal kurz als Meister der Gestalten und Farben bezeichnet (laut Ardapedia), aber ob er sich in eine Motte verwandeln kann?

Hier das richtige Zitat aus dem Buch, Kapitel "Elronds Rat": "Auch Radagast ist gewiss auf seine Art ein ehrenwerter Zauberer, ein Meister des Gestalt- und Farbenwechsels,..."

Bleibt natürlich noch die Frage offen, ob "Gestaltwechsel" in diesem Fall wirklich wortwörtlich zu nehmen ist, oder sich vielleicht nur metaphorisch z.B. auf eine gute Anpassungsfähigkeit bezieht.

Die Interpretation "Radagast-Motte" finde ich ganz interessant, zumindest scheint das kleine Getier ein "Ersatz" für den Zauberer zu sein. Allerdings schließt das Buch relativ sicher aus, dass Radagast nach der Begegnung mit Gandalf nocheinmal zum Orthanc kam. Wem diese Film-Interpretation jedoch zusagt, der kann die Motte natürlich als Radagast sehen, der Film weicht ja oft vom Buch ab, so eben auch an dieser Stelle. Da ist es dann auch nicht weiter von Gewicht, dass im Buch Radagast nie nach Isengard zurückkehrte, nachdem er Gandalf getroffen hatte, da die ganze Motten-Szene im Buch ja sowieso nicht vorkommt.

Geschrieben (bearbeitet)

Der Unterschied zwischen uns Beiden ist, dass du (Aduidal; natürlich auch Andere) um filmische Dinge zu erklären die unklar sind meist das Buch heran ziehst und somit werkfremde (Werk=Film) Informationen nutzt, die dem Film eigentlich nicht unbedingt zur Verfügung stehen. Ich hingegen habe mich dazu entschieden, den Film nicht direkt mit dem Buch zu vergleichen, da ich der Meinung bin, dass das schon genug Andere tun und es bei einer Filmbesprechung direkt einen negativen Grundstein legt, wenn etwas verändert wurde.

Ich will deine Vorgehensweise in keinster Weise schlecht reden und würde dies größtenteils genau so sehen, jedoch möchte ich bei dieser Besprechung mal eine andere Schiene fahren um einmal eine möglichst vergleichfreie Beobachtungen aufzuzeigen. Sollten irgenwann einmal alle Bücher Tolkiens mit Mittelerde-Bezug verfilmt worden sein, funktionieren solche Vorstellungen besser, weil man sich dann überhaupt nicht mehr an "Fremdmaterial" bedienen muss. (hier: Fremdmaterial=Material, das nicht aus den Verfilmungen stammt) Der Buch-Film-Vergleich ist zwar eine gängige Methode um Filme zu beurteilen, aber sie fällt immer irgendwie ungünstig für den Film aus. Um den Film objektiver beurteilen zu können sollte man sich im Bezug auf sein Vorwissen und seine Buchkenntnis weitestgehend dumm stellen. Wenn der Film dann vollständig sinnvoll und in sich schlüssig wäre, bekäme der Film von mir theoretisch in dieser Kategorie die Höchstwertung.

Ich merke aber, dass diese Vorgehensweise so untypisch zu sein scheint, dass das Ganze nicht einfach wird... ;-)

Alles in Allem denke ich, dass der Film meine erste Interpretation zulässt und, da im Buch nicht definitiv geschrieben steht, dass Radagast sich nicht verwandeln kann, wäre diese Möglichkeit auch generell nicht gänzlich auszuschließen.

Dass Mearas die Sprache von Meschen verstehen wird im Film so nicht direkt deutlich. Die rein filmische Umsetzung lässt auch zu, dass Gandalf fähig ist mit Pferden zu kommunizieren. Allerdings gefällt mir selbst diese Vostellung weniger als die vorherige.

Die Motte mit Radagast zu verbinden ist reine Spekulation. Ebenso, die Annahme, dass sie im Film nichts mit einem Magier zu tun hat. Ich halte es jedoch nicht für Zufall, dass Jackson die Motte hier noch einmal zeigt und wieder mit den Adlern verbindet.

Man muss dafür das ganze natürlich aus rein filmischer Sicht sehen. Sobald man sich Fakten aus den Büchern bedient mag das ganze unwahrscheinlich wirken.

Bearbeitet von Acheros
Geschrieben (bearbeitet)

Oh, Acheros, da muss ich wohl mit einem Missverständnis aufräumen.

Ich bin Student der Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Film. Ich beschäftige mich in meiner Magisterarbeit mit den Verfilumungen als relativ eigenständiges Werk. Eben auch, weil es mich genervt hat, dass Buchfans ständig an den Änderungen rumgenörgelt haben. Es geht hier aber darum, dass eine Verfilmung, um einen gewissen Erzählfluss zu haben, gewisse Dinge ändern muss. Und genau das versuche ich zu klären: Wie lief das ab? Wurde etwas sinnentstellt? Welche Geschichte präsentiert uns der Film?

So weit so gut. Nun ist es aber so, dass der "Herr der Ringe" nicht irgendein Buch, sondern das vielleicht bekannteste Buch der welt ist (von Koran und Bibel mal abgesehen). Eine Verfilmung dessen hat also zwei Zielgruppen: Fans der Bücher und und Tolkien-Anfänger. Da man möglichst beide Zielgruppen bedienen möchte, muss man Kompromisse eingehen. Einerseits MUSS man so etwas wie Tom Bombadil einfach wegkürzen, das hat ja schon Buchfans genügend verwirrt. Andererseits muss Buchfans ein gewisser Wiedererkennungswert zugestanden werden. So baut man eben eine Szene ein, in der Baumbart die Hobbits vor einem Baum wie dem Alten Weidemann rettet. Eine klare Anspielung auf Tom: Buchfans wissen bescheid, für Neulinge ist es eine "nette Actionszene".

Und genau auf solche Dinge will ich immer hinaus: Mich interessieren dramaturgiesche Aspekte von Veränderungen. Da muss ich beide Blicke haben: Den Blick eines Buchfans und den Blick eines unvoreingenommenen Filmzuschauers.

Ich finde es ehrenwert, dass du versuchst, die Filme als eigenständiges Werk zu sehen. Aber das funktioniert doch so abgeschottet gar nicht. Die Filme basieren nun einmal auf den Büchern. Das von mir genannte Beispiel funktioniert für Buchfans nur, weil es dem Buch entnommen ist. Weil gewisse Dinge in den Filmen gestrichen oder anders gemacht wurden, ist ihr Sinn nicht zwangsläufig entstellt. Und ich muss mal dazu sagen, dass dies ja gerade eine Stärke der Filme ist. Dass PJ eben stets dafür gesorgt hat, dass der GRUND-Sinn erhalten bleibt, so wie z.B. die vorhin von mir erwähnten Schwerter aus den Hügelgräbern.

Die vielleicht größte Anpassung an den Massenmarkt ist, dass die Liebesgeschichte zwischen Arwen und Aragorn so betont und erweitert wurde. Die acht Seiten Anhang zu den Büchern lassen aber auch da eine Menge Spielraum. Selbst die Elben auf Helms Klamm kann man noch akzeptieren: Sie kommen in den Büchern nicht vor. Aber sie wurden als Hilfe von Galadriel geschicht, in den Büchern schicken sie und Elrond Aragorn seine Dúnedain.

Es sind viele solcher Kleinigkeiten, die für Buchleser gemacht wurden bzw. die angepasst aber nicht sinnentstellt wurden. Ich versuche, mir zu vergegenwärtigen, was der Film mit der Geschichte macht. Alleine die Aussparung der zahlreichen Hinweise auf die Silmarillion-Geschehnisse verändern die Geschichte, sie wird viel aufklärerischer, den Menschen zugewandt. das habe ich auch schonmal geschrieben, müsste im letzten Thread gewesen sein.

Bearbeitet von Aduidal
Geschrieben

:-)

Was du da schreibst ist mir völlig klar und auch absolut bewusst. Ich wollte/will dich ja auch gar nicht kritisieren. Was du machst ist absolut in Ordnung, gut zu lesen, absolut sinngemäß und auch erwünscht.

Ich wollte mit meinem vorangegangenen Post nur für den Mitleser verdeutlichen, was ich anders mache und wie ich auf diese Vorstellungen kam. Es ist gut und absolut nötig, dass nicht alle die Vorgehensweise nehmen die ich gewählt habe, sonst wäre das ja auch langweilig. Jedoch möchte ich den Film mit meinen Beiträgen einfach mal anders beleuchten, wenngleich das schwer/schwerer ist. Wenn ich nun auch in jedem Beiträg noch die Unterschiede zwischen Buch und Film aufzeigen und erklären würde, würde das den Thread bestimmt nicht vielfältiger machen. Können würde ich das natürlich auch nur das habe ich einfach schon öfter gemacht und wollte mal etwas Neues probieren.

Ich finde es sogar ausgesprochen gut, dass hier Viele ganz verschiedene Schwerpunkte beim Schauen und Schreiben haben.

Von Missverständnis würde ich also nicht reden, höchtens von "Aneindander vorbei geredet".

Abschließend möchte ich noch Fragen, ob meine vorgehensweise aus deiner Sicht falsch ist oder nur untypisch.

Denn wenn sie nur untypisch ist, habe ich genau das erreicht was ich beabsichtigt habe.

Wenn du sie als falsch errachtest, würde mich interessieren warum du das so siehst. Schreibe mir das dann aber bitte per PN, denn das gehört nicht hier hin.

Somit sollten wir uns dann mal wieder dem eigentlichen Thema widmen.

Geschrieben

Und bei diesem Thema muss ich unbedingt erwähnen, dass die Mimik Sarumans genial und fantastisch gespielt ist von Christopher Lee, man bemerkt seine Bessenheit von seinem teuflischen Werk, er ist entflammt von der von ihm ausgehenden Bosheit.

(Okay, ich muss auch stark dabei denken an Seinen Blick, während er im Palantir mit Sauron kommuniziert)

Die Kamerafahrten sind unglaublich, als Beispiel die "herunterfallende Kamera" am Orthanc.

Dass Glorfindel wegfällt finde ich schade, ich sehe es nciht als Fehler von P J, aber ich finde es schade.

Nungut, er hat sich für die Liebesgeschichte mit Arwen entschieden, die zu verfilmen.

Sie ist natürlich sehr wichtig, um Aragorn noch mehr zu verstehen, und passt ja auch sehr gut in den Film, aber ich wünsche mir immer, dass Glorfindel erscheint.

Man hätte für den Zusammenhang vllt. im ersten Teil, nur kurz, Gildor und die Elben einführen sollen, und später hätte Gandalf ihm in Bruchtal erzählen können, dass Gildor um Hilfe für Frode bat, und dass somit Glorfindel von Bruchtal ausgesandt wurde.

Oder Glorfindel könnte dies auch selbst sagen.

Aber, okay, ich finde P J Verfilmung fantastisch, und die Liebesgeschichte stört mich keinesfalls.

Trotzdem hätte man die Einführung von Arwen anders gestalten sollen.

Dass sie Aragorn mit ihrem Schwert "bedroht", finde ich unpassend.

Das Licht, das von ihr ausgeht, als Frodo sie sieht, finde ich dagegen sehr gut dargestellt.

Und die Flucht zur Furt mit den Nazgûl finde ich toll dargestellt.

Eins meiner Lieblingsleitmotiven in der Filmmusik wird hier wieder mit viel Dramatik gespielt.

Geschrieben

:-)

Abschließend möchte ich noch Fragen, ob meine vorgehensweise aus deiner Sicht falsch ist oder nur untypisch.

Denn wenn sie nur untypisch ist, habe ich genau das erreicht was ich beabsichtigt habe.

Wenn du sie als falsch errachtest, würde mich interessieren warum du das so siehst. Schreibe mir das dann aber bitte per PN, denn das gehört nicht hier hin.

Nun. Wie schon per PN geklärt, erachte ich keine Herangehensweise als falsch oder richtig. Es gibt viele, für die der Film per se stimmig sein muss. Und diese Leute müssen genauso ihr Filmerlebnis haben. Das erfordert nicht nur Respekt vor dem Filmempfinden anderer. Es verpflichtet jeden Interessierten sogar dazu, sich damit auseinander zu setzen. Zum Glück hat Peter Jackson das getan. :-)

Geschrieben

Eine Szene ganz zu Anfang der Sequenz bringt mich immer zum Grinsen, und zwar als Sauron von Saruman verlangt, dieser solle ihm eine Armee beschaffen, die Mordor würdig ist, und in der nächsten Szene sieht man ein paar mickrige Orks auf Saruman zuschlurfen... soll das die würdige Armee sein :-O? War von PJ wahrscheinlich nicht so beabsichtigt, wirkt aber unfreiwillig komisch.

Die Optik und vor allem die Kameraführung/-fahrten sind mal wieder sagenhaft, z. B. der Blick von oben auf den Orthanc oder die Kamerafahrt vom Orthanc hinab in die Tiefen der Schmieden – da hab ich mich beim ersten Gucken im Kino damals fast an den Sitzlehnen festgehalten – grandios! Verständlich, dass der Film u. a. einen Oscar für die beste Kameraführung gewonnen hat.

Die Szene auf der Wetterspitze ist sehr atmosphärisch, obwohl man Sam, Merry und Pippin für ihre Unachtsamkeit, ein Feuer anzuzünden, echt die Leviten lesen möchte. Das unterstreicht nochmal die Unbeschwertheit dieser drei.

Das Auftauchen der Nazgûl in Kombination mit Howard Shores toller Musik ist genial gemacht, vor allem, wie sie mit gezogenen Schwertern durch wallenden Nebel auf die vier Hobbits zuschreiten. Ich finde aber auch, dass Aragorn den einen Ringgeist mit der Fackel doch etwas sehr fertiggemacht hat :-O.

Sehr gut gemacht finde ich auch die Zwischenwelt der Nazgûl, in die Frodo eintaucht, nachdem er den Ring übergestreift hat. Faszinierende Effekte, und man kann schön erkennen, wie die Ringgeister tatsächlich aussehen bzw. dass es in der Tat mal Könige waren.

Das erste Auftauchen von Arwen sprich ihre Schwertspitze an Aragorns Hals finde ich auch etwas... hm... seltsam. Ich hätte das weggelassen, oder zumindest hätte ich das ganze stumm passieren lassen, dann hätte der Zuschauer an dieser Stelle noch nicht gewusst, ob es sich um Freund oder Feind handelt.

Generell habe ich kein allzu großes Problem damit, dass Arwen bereits jetzt so stark in Erscheinung tritt; dass PJ die Rolle ausgebaut hat, ist nachvollziehbar. Am Ende der Trilogie wundert man sich als Leser ohnehin, wer denn diese Arwen ist, die Aragorn heiratet, weil sie in den Büchern ein absolut minimaler Randcharakter ist.

Arwens Flucht zur Furt mit Frodo und die Verfolgung durch die Ringgeister ist sehr gut gemacht und findet zur Abwechslung mal nicht im Dunkeln statt.

Die Sequenz mit der Motte hat mir schon immer gefallen, vor allem in Verbindung mit der Musik an dieser Stelle. Die Motte mag eine Anspielung auf Radagast sein oder nicht, das sei dahingestellt; ich habe sie nie mit diesem in Verbindung gebracht.

Mir hat sich nur immer die Frage gestellt, ob die Motte zufällig auf die Spitze des Orthanc geflattert ist, oder ob vielleicht Gandalf selber sie "gerufen" hat. Und was er ihr erzählt hat (in "Mottisch :-O").

Die Tatsache, dass Frodo die Nazgûl mit dem Nennen von Elbereth einschüchtert, fällt ja auch völlig unter den Tisch. Das ist auch konsequent, schließlich hat PJ so gut wie jeden Hinweis auf die Valar und die Altvorderenzeit gestrichen.

Ein einziges Mal werden in der SEE die Valar erwähnt, und zwar im zweiten Teil, als Aragorn sich halbtot aus dem Fluss ans Ufer schleppt und ihm Arwen in einer Vision erscheint.

Meine Hoffnung ist ja, dass er es tat, um irgendwann einmal das Silmarillion zu verfilmen. Naja, ich träume wohl.

Da würde ich glatt mitträumen, obwohl ich eine Verfilmung des Silmarillion für relativ aussichtslos und nicht zu verwirklichen halte.

Geschrieben

Da würde ich glatt mitträumen, obwohl ich eine Verfilmung des Silmarillion für relativ aussichtslos und nicht zu verwirklichen halte.

Ach, das hat man vom HdR auch lange behauptet... man müste eben wesentlich mehr dazu dichten, weil die Geschichten schon sehr kompakt sind. Aber einieg Storys wie z.B. "Die Kinder Húrins" sind ja schon sehr vollständig. Natürlich kann man sowas wie die gesänge der Valar nicht verfilmen...

Geschrieben

Okay, jetz schnell mein Senf bevor es morgen weiter geht... Ich schaffe es ausnahmsweise mal nicht so gut ohne Buchinformationen auszukommen, weil hier doch sehr viele Andeutungen gemacht werden.

Das Kapitel "Die Zerstörung Isengards" fängt wunderbar an. Man sieht Sarumans bedrohliche Hand, wie er den Palantír benutzt und erfährt, dass Gandalf Recht hatte. Die sehenden Steine sind gefährlich, denn Sauron besitzt einen davon. Hiermit mag vielleicht auch ansatzweise klar werden, warum Denethor so viel weiß, das man ihm nicht erzählt haben kann. Aber ob der Nicht-Buchkenner auf einen Palantír schließt wage ich zu bezweifeln. Auf Saurons Befehl eine würdige Armee aufzustellen wird Saruman zunächst überfordert gezeigt. Umso überzeugter wirkt dann seine Antwort für die Orks. Dann der Blick auf Gandalf, der die Zerstörung Isengards von einem Logenplatz beobachtet und verzweifelt auf den Turm sitzt.

Blende zu den Gefährten und dem Wachturm von Amon Sûl. Aragorn gibt den Hobbits ihre Klingen. Als Mann von Westernis wird indirekt klar für, warum Merry den Hexenkönig verletzen kann. Den Klingen, die Aragorn ihnen gibt haben aufgrund der Herkunft den gleichen Stellenwert wie die Klingen, die sie im Buch auf den Hügelgräberhöhen gefunden haben.

Die Hobbits, wie es zu ihrem Volk passt machen erst mal ein Feuerchen und schmausen. Frodo, der durchweg als intelligentester der drei Hobbits dargestellt wird erkennt sofort nach seinem Erwachen das Problem. Da das Feuer aber zu spät gelöscht wird, ist klar durch was die Nazgûl angelockt wurden. Die Nazgûl im Nebel wirken sehr bedrohlich. Die Nahaufnahmen der Morgul-Stahl-Handschuhe und -Stiefel, sowie das Ziehen der Schwerter machen die Nazgûl endlich wieder so bedrohlich, wie sie beim Auszug aus Minas Morgul und vor der ersten Begegnung mit den Hobbits gezeigt wurden. Sams "dummer" Mut, die Nazgûl anzugreifen bestärkt sein weiteres Verhalten Frodo gegenüber. Er zeigt schon hier, dass er für Frodo sterben würde.

Frodo hingegen stellt sich nicht den Geistern, sondern versucht durch den Ring zu flüchten. (Weil er ekannt hat, dass sie nur ihn wollen und er seine Freunde so retten kann?) Er tritt in die Schatten- bzw. Zwischenwelt ein und sieht die Nazgûl in ihren wahren Gestalt, als die Geister der Menschenkönige, die sie sind. Frodo merkt, dass er sich vor den Nazgûl nicht verstecken kann, verbirgt den Ring und wird von einer der schlimmsten Waffen verletzt die es gibt.

Eine sehr spannungsgeladene und stimmige Szene. Bis hier.

Aragorn stürmt heran und er selbst macht eigentlich alles richtig. Nun kommt wieder der Punkt an dem die Nazgûl nicht mehr so dargestellt werden, wie es gerne hätte. Die Gewänder der Nazgûl fangen für die Qualität und Festigkeit des Stoffs viel zu schnell Feuer. Auch ihre Bewegungen als sie brennen sehen mir viel zu stark nach "Stuntman in Feuershow" aus. Und dann die Fackel, die im Gesicht stecken bleibt.... Schade, dass Jackson hier unbedingt Feuereffekt gebraucht hat. Die Passivität des Feuers in Kombination mit "Elendils Erbe" hätte mir hier viel besser gefallen als die Grillparty. Ein der großen Fehler im Film, aus meiner Sicht.

Im Anschluss bestätigt Aragorn die Gefahr der Klinge und die Bedrohlichkeit der Lage.

Dann Blende zu Isengard und eine der Kamerafahrten, die ich im Herr der Ringe so liebe. Dazu die bedrohlich Musik Isengarts, die in eine lieblich melodische umstimmt als die kleine Motte gezeigt wird. Genial! Gandalf scheint von ihr überascht zu sein und dennoch weiß er sofort was zu tun ist. Den Rest, was ich über die Motte sagen wollte steht schon eine Seite vorher.

Wieder eine Kamerafahrt der Spitzenklasse. Danach die Kriegsmaschinerie Isengards. Jackson nutzt die Freiheit über die Erschaffung der Orks aus und zeigt einen schleimigen Ork als seine Brutstätte verlässt. Der Unterschied zu den Hilfsorks aus Mordor wird sofort optisch und durch die Angst der anderen deutlich. Der Uruk ist deutlich größer und sofort bereit zu töten. Saruman sieht man an, dass er zufrieden ist und der Ork Saurons würdig ist. Denkbar ist nun auch, dass dieser Ork noch eine besondere Rolle spielen wird, was er unter dem Namen Lurtz auch tut.

Zurück zu Frodo. Wunderschön finde ich, dass die Trolle gezeigt werden, was nicht zuletzt auch für den Film interessant ist, denn Bilbo erzählt die Geschichte den Kindern. Die erzählte Geschichte wirkt für den Neuling etwas unglaubwürdig. Hier wird der Beweis erbracht. Schönes Detail.

Arwens Einführung wirkt nun etwas unangebracht. Dass sie zufällig in diesem Wald auf Aragorn trifft und ihm dann die Klinge an die Kehle hält... Naja. Dann wird sie so gezeigt wie sie mir als ersten Auftritt gewünscht hätte; als Licht am Horizont für Frodo. Wäre viel stimmiger gewesen, wenn man sich schon für Arwen in dieser Szene entscheidet. Frodo sieht sie anders, als es die Anderen tun, was ich sehr gut finde. Nun verrät sie, dass sie seit zwei Tagen nach ihnen gesucht hat. Spätestens jetzt wird jedem klar, dass dieses kindische Messer an den Hals halten völlig daneben war.

Arwen bringt Frodo nach Bruchtal und wird von den Nazgûl bedroht, die alle neue Gewänder haben. ;-) Man hätte die "Brennender Geist"-Szene somit auch einfach streichen können. Aber... es sind erst mal nur acht. Warum acht? Ist dem Einen die Fackel im Gesicht nicht bekommen? :-O (An der Furt sind es dann alle.)

Arwen wirkt völlig verzweifelt und als wäre sie der Situation nicht gewachsen, obwohl sie vorher sagte sie hätte keine Angst.

Dann gelangt sie an die Furt und die Grenze des Reichs von Elrond. Scheinbar von neuer Kraft gestärkt zieht sie ihr Schwert gegen die Nazgûl. Sie mumelt eine Formel und scheint von ihrem Ergebnis selbst überascht zu sein. Alles in allem stellt sie nur für sehr kurze Zeit eine Kriegerin dar. Diese ist sie auch nie wieder im gesamten Film. Sie passt für mich nicht in diese Rolle. Ich habe generell nichts dagen, dass die Gechichte zwischen Arwen und Aragorn eingebaut wurde, aber diese Szene hätte ich mir anders gewünscht. Arwen wird hier viel mehr Macht und Kampfgeist gegeben als ihrer Rolle gut tut.

Ich hätte diese Szene jedem anderen Elb übergeben, ob es nun wie im Buch ist oder nicht, nur nicht Arwen. Sorry.

Nun gut, das wars erst mal... :-O

  • 4 Monate später...
Geschrieben

Den Klingen, die Aragorn ihnen gibt haben aufgrund der Herkunft den gleichen Stellenwert wie die Klingen, die sie im Buch auf den Hügelgräberhöhen gefunden haben.

Mir stellt sich dabei seit Jahren die Frage, woher Aragorn plötzlich die Klingen hat.

Mit sich rumgeschleppt hat er sie wohl kaum.

Auf der Wetterspitze gefunden? Eher nicht.

Hat er die Hobbits ein paar Tage allein gelassen, um die Schwerter anfertigen zu lassen bzw. direkt abzuholen? Sowas würde ich ihm auch nicht gerade zutrauen ;)

Und durch irgendwelche Orte sind sie auf ihrem Weg auch nicht gekommen...

Also, wenn man nur diesen Film betrachtet, wo hat der Gute die Klingen her?

Darüber grübele ich nun schon seit Jahren...

Vielleicht hat von euch ja noch jemand eine bessere Idee? :)

Geschrieben

Woher Aragorn die Klingen hat kann ich dir grade auch nicht erklären, aber du hast mich grade auf einen Denkfehler meinerseits gestoßen. Der Dolch mit dem Merry den Hexenkönig niederstreckt erhielt er von Galadriel, nicht Aragorn. Sie sagt, es seien Dolche der Noldor, die bereits in Schlachten getragen wurden...

Ich muss da morgen nochmal drüber nachdenken, aber jetzt bin ich müde...

Ach ja, ich denke demnach im Moment nicht mehr, dass es spezielle Klingen waren. Normale Klingen hätte er überall herbekommen können.

Geschrieben

Woher Aragorn die Klingen hat kann ich dir grade auch nicht erklären, aber du hast mich grade auf einen Denkfehler meinerseits gestoßen.

Gern geschehen ;)

Ach ja, ich denke demnach im Moment nicht mehr, dass es spezielle Klingen waren. Normale Klingen hätte er überall herbekommen können.

Für mich wär es gerade vollkommen egal, wenn die Klingen nun aus Mithril oder Diamanten wären und aus Mordor stammten.. Ich bin nur über ihre Herkunft verwirrt :D

Geschrieben

Nunja, das ist wohl eine der Fragen, über dessen Antwort man nur mutmaßen kann. Gerade im nördlichen Teil von Eriador befinden sich zahlreiche Ruinen. Im Film bekommt man das ja auch streckenweise mit. Könige aus alten Zeiten haben dort regiert und sind wahrscheinlich auch an ihren Herrschaftsstätten begraben. Auch dort könnten also Hügelgräber oder sonstige Grabmäler versteckt in den Wäldern liegen. Dass Aragorn solche Schucmstücke wie die Dolche findet, wäre also nicht verwunderlich - und möglicherweise ist er nur zufällig darauf gestoßen. Ich gehe schon davon aus, dass er die Hobbits für einige Stunden alleine gelassen hat, um den Weg zu erkunden und vorab schon einmal die Gefahr zu sichten, die möglicherweise auf den Wegen lauert.

Geschrieben

Gute Antwort, Saruman. Wollt ich auch grade sagen... ;-)

Also zum Problem:

Fakt ist: Merry sticht den Hexenkönig den Noldor-Dolch von Galadriel ins Bein, nicht den Dolch aus den Hügelgräberhöhen.

Im Buch steht, aber definiv. "So endete das Schwert von den Hügelgräberhöhen, das Werk von Westernis"

Ich könnte jetzt damit leben, dass ich mir vorstelle, dass ein Dolch der Noldor ähnliche Wirkung hat, wie eine Klinge der Númenorer, also von Westernis, aber warum die Änderung? Damit man sich die Erklärung mit Westernis sparen kann und "elbisch" für den Film reicht um mächtig gegen den Hexenkönig zu sein?

Im Buch erhalten ja sowieso manche andere Geschenke als im Film:

Buch/Film

Aragorn: Scheide für Anduril/Elbendolch

Frodo: Das Licht Earendils

Sam: Erde/Elbenseil

Merry und Pippin: Gürtel/Dolche der Noldor

Boromir: Gürtel/nichts

Legolas: Bogen der Galadhrim

Gimli: Haare Galadriels

Ich nehm dann halt einfach mal so hin, dass Númenor- und Noldor-Dolch für den Hexenkönig tatsächlich das Selbe bedeutet.

Sind ja beides Feinde von seiner Macht und Angmar und beider mächtig.

Germerkt hatte ich's aber tatsächlich nicht als ich den Beitrag geschrieben hab.

Danke cúron. Das war jetzt sehr konstruktiv, obwohl's gar nicht beabsichtigt war. :-)

Geschrieben

Hat schon einmal jemand mit dem Gedanken gespielt das die Dolche/Schwerter die Aragorn den Hobbits auf dem Amon- Súl überreicht aus Bree mitgebracht sein könnten und auf Lutz transportiert worden sind?? Auch in Bree könnten Waffen der Noldor/Númenorer auftauchen, da dieser Ort nah bei den Hügelgräberhöhen liegt und ein alter Handelsposten an den beiden großen Straßen in Mittelerde ist. :kratz:

smilie_hdr_032.gifImrahil

Geschrieben

Warum würde er sie dann erst austeilen? Finde ich jetzt nicht so überzeugend.

Geschrieben

Schon möglich, aber da es nun ja keine speziellen Waffen mehr sein müssen hätten die auch am Strassenrand liegen können.

Für die Vernichtung des Hexenkönigs tragen sie im Film ja keine Verantwortung. Ob sie gegen die Nazgûl was ausgerichtet häten erfährt man ja nicht.

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