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  1. Am Tag des Geschehens betrachtete ich die Ereignisse durch die distanzschaffende Mattscheibe einigermaßen nüchtern. Ich erinnere mich noch, dass mich die Spekulationen der Reporter recht bald genervt hatten, woraufhin der Fernseher letztlich ausgeschaltet wurde. Am nächsten Tag würde es sicher genauere Erkenntnisse geben... Die ersten Tage danach: Es wir mir klar dies: ist eine schlimme Tragödie, zugleich war mir aber auch klar, dass kaum jemand um die ca. 25.000 Menschen trauert, die jeden Tag auf der Welt verhungern. Warum also existiert dann soviel Gewese um diesen Anschlag? Die Antwort: es traf die größte Industrienation genau da, wo niemand es vermutet hätte, im Herze des Kapitalismus. Es könnte auch uns treffen - vor dieser Gefahr hatte nun (fast) jeder Angst. Mit etwas mehr Abstand konnte man relativ bald erkennen, wie sich die politischen Auswirkungen des Anschlags gestalten würden: die Freiheit wird neuen Sicherheitsgesetzen geopfert werden, und so kam es schließlich auch. Zum Teil allerdings unnötig. Würde man aktiv etwas gegen den Hunger unternehmen, kann man mehr Menschenleben retten als mit Terrorbekämpfung. Zumal die vollständige Bekämpfung unmöglich ist, da eine Person, mit genügend Zielstrebigkeit ausgestattet, immer einen Weg findet durch die Maschen der Terrorbekämpfer zu schlüpfen und zudem völlig unerwartet zuschlagen kann (siehe Breivik - Norwegen). Außerdem sollte man sich fragen, wieviel Leute an Terror im Vergleich zu anderen Todesursachen sterben.: 2009 starben 31 832 Menschen durch äußere Einwirkungen in Deutschland, darunter 447 durch tätliche Übergriffe - in diese Kategrorie fielen Terrortote, aber es gibt keine. In den Jahren davor sieht das ähnlich aus. [Quelle...] Ich wüsste nicht mal, wann der letzte Terrortote in Deutschland zu beklagen war, das war wohl vor meiner Zeit. Zu Zeiten der RAF? Also alles in allem: solche Geschichten passieren zwar leider, aber ich persönlich lege sie dann auch in der Vergangenheit ab und belasse es dabei. Nicht zuletzt, weil es mir moralische Bauchschmerzen verursachen würde den Opfern des Anschlags mehr zu gedenken als einem beliebigen unbekannten Menschen, der gerade irgendwo stirbt.
    1 Punkt
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