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In dem Moment, in dem Ciradan das Gebüsch betritt, geht plötzlich alles sehr schnell: Ein Kaninchen schießt aus dem Gebüsch hervor, über die Straße in das Gras auf der anderen Seite. Ihm hinterher wäre ein Fuchs geeilt, wenn Ciradan nicht auf seinen Schwanz getreten wäre. Ein hohes Jaulen ertönt, als Ciradan erschrocken zurückzuckt. Dann müsst ihr mit ansehen, wie Ciradans Gesicht von dem geschundenen Fuchs zerkratzt wird. Mit einem letzten wütenden Fiepen verzieht sich das Tier wieder in das Dickicht. Seine Schwanzspitze zuckt dabei wütend umher, bis er außer Sicht ist.2 Punkte
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Eofor hatte den Tag sehr ruhig verbracht, er war nie ein Mann vieler Worte gewesen. Sich schweigend mitzuteilen und viele Stunden in Stille zu verbringen war nun einmal das Geschäft eines Spähers. Die letzten Tage hatten ihn mitgenommen und körperlich erschöpft. Aber mehr noch lasteten dunkle Gedanken auf seinem Gemüt. Schon seit ihrer frühesten Kindheit, hatte er es immer als seine Pflicht angesehen seine Schwester zu beschützen, sie aus Ärger herauszuhalten oder wenn ihm dies nicht gelang zumindest die Konsequenzen zu mildern. Und nun hatte er sie in solche Gefahr gebracht. Sie war schon immer ein solcher Sturkopf gewesen und hatte sich nie an Verbote und Regeln gehalten. Er hatte gedacht solange sie wenigstens in seiner Nähe blieb, könnte er ein Auge auf sie haben. Und nun waren sie so fern der Heimat und jeder Tag schien neue Herausforderungen und Gefahren zu bringen. Wütend öffneten und schlossen sich seine Hände um die Waffe in seiner Hand. Eigentlich sollte der vertraute Griff und das bekannte Gewicht ihn beruhigen, doch der hartnäckige Gedanke gestern versagt zu haben, ließ sich nicht abschütteln. Er hätte sie beschützen müssen, hätte nie zulassen dürfen, dass sie in eine solche Situation kamen. Verbissen hatte er mit den Angreifern gerungen, doch deren Kraft und brutalen Angriffe hatten ihn überrascht. Zu Pferde hätte er ihre Leiber einfach mit seinem Hengst niedergeworfen, doch in einem engen Wald konnte er sein Geschick auf dem Schlachtross nicht ausspielen. Er war nur froh, dass alles so gut ausgegangen war. Ja sie hatten Verluste, doch keiner der Gefährten war gefallen und es die Wunden schlossen sich schnell. Jetzt beobachtete er Nala wie sie fröhlich und mit dem Gemüt eines unbesorgten Kindes auf einem Schlachtfeld Wäsche wusch und dabei lachte. Er schüttelte den Kopf, nur sie konnte so sein. Kein anderes Mädchen das er kannte war wie sie. Alle dachten an schöne Kleider, einen Ehemann und Kinder. Als er jünger war hatte ihn deren Gekicher nur gestört, später hatte er versucht der Grund für das erröten der jungen Dinger zu sein. Nala hatte sich für den Wald, Pferde und Waffen interessiert. Immer war sie ausgerissen und während er sie suchte, schärften sich seine Fähigkeiten als Späher. Und wie oft hatte sie sie beide in Ärger gebracht! Er musste grinsen als er daran dachte, wie sie die Hühner des Nachbarn mit Färberwolle bunt gemacht hatte und die Alte gekeift hatte wie ein Rohrspatz. Viele hatten gesagt er sei mit seiner Schwester gestraft, doch er konnte sich kein anderes Leben vorstellen oder wünschen. Nachdem er sich ausgeruht, sein Tier versorgt und seine Ausrüstung gepflegt hatte, war er bei Gror gesessen und hatte ihm bei der Reparatur seines Kettenhemdes zugesehen. Eine faszinierende, aber sehr aufwendige Arbeit. Erst spät kommen Nala und der Schmied aus dem Wald und Eofors Augen verengen sich. Sie scheinen auffallend vertraut miteinander zu sein. Neugierig musstert er die Beiden wie sie lachend über die Lichtung schlendern. Beide waren lang weg, ihre Haare sind durcheinander, ihre Röcke gerafft und ihre Wangen rot. Was bei der goldenen Halle war da im Wald geschehen? Sie würde doch nicht? Und dieser Schmied, Waenhil, er würde es doch nicht wagen? Ruckartig erhebt sich der Rohirim der aufgrund seiner Verletztung nicht ganz so geschmeidig und wendig ist wie gewohnt. „Nala, Schwesterherz, kann ich dich mal kurz sprechen?“ ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Mit den Fingern fährt sich Nala durch die zerzausten Haare und überlegt wohin sie ihren Kamm gelegt hat, als sie ihren Bruder auf sich zukommen sieht. Sein Gesichtsausdruck und vor allem der Ausdruck „Schwesterherz“ verraten ihr sofort das Ärger im Anmarsch ist. So nannte er sie eigentlich nur bei seinen Standpauken. Sie erinnerte sich genau wie er dann die Hände in die Hüften stemmte und versuchte ernst drein zu blicken. Nicht immer gelang es ihm. Wie damals als sie dem allseits unbeliebten Stallmeister einen Streich gespielt hatte. Als der Sohn des hohen Herrs ausreiten wollte, hatte sie anstatt der feurigen Stute, den alten grauen Esel mit dem edlen Zaumzeug behängt und aus dem Stall laufen lassen. Der Stallmeister war unglaublich wütend geworden und sie hatten Wetten abgeschlossen ob sein roter Kopf platzen würde. Das halbe Dorf hatte gelacht, auch der Sohn des Herren und Eofor heimlich ebenfalls. Nun sah er sie wieder so an, dunkle Augen und verkniffene Lippen und sie fragte sich was sie heute verbrochen haben sollte? Hatte sie seine Socken zu heiß gewaschen? Doch als er sie dann am Rande der Lichtung mit leiser Stimme zu ihrem Aufenthalt im Wald befragte sah sie ihn völlig verwirrt an. „Was willst du damit sagen? Ich war am Fluss und…warte du denkst doch nicht, Eofor!“ Das letzte Wort klang eher wie eine Anklage und nun war Sie es die die Hände in die Hüften stemmte und ein bisschen wie eine wütende Ehefrau aussah. „Seit Wochen schlagen wir uns nun allein durch, schlafen in improvisierten Lagern, in schlechten Hütten und billigen Gaststätten, ziehen durch gefährliche Gegenden und bekämpfen ORKs und plötzlich machst du dir sorgen um meine Ehre als Weib?“ fragte sie ihn mit einem Ton als wäre er verrückt. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Und da war sie wieder, seine sture und starrköpfige Schwester die sich wegen allem mit ihm streiten konnte. Sie ließ ihn kaum ausreden und schimpfte schon drauf los wie sie es schon als Kind getan hatte, wenn man ihr sagte sie dürfe etwas nicht tun. Eofor verschränkte die Arme vor der Brust, er war ihr großer Bruder, ihr Vorgesetzter und verdammt nochmal der einzige männliche Vertreter ihrer Familie der gerade anwesend war. Wie sollte er seiner Mutter jemals wieder unter die Augen treten, wenn Nala ihre Jungfräulichkeit irgendwo in einem Wald an einen beinahe Fremden verlor. Eofor wurde bleich bei dem Gedanken seine hochschwangere Schwester nach Hause zu bringen. Nein dies würde er sofort unterbinden, soweit würde es nicht kommen. „Ich weiß du bist nicht wie andere Frauen, die stricken und Kinder wickeln, doch deine Ehre sollte dir im Namen deiner Familie schon etwas wert sein! Du bist keine Elbin die halb nackt durch die Wälder springt und tanzt. Du bist eine Schildmaid Rohans, vor der ein schwerer und ernster Pfad liegt. Ich verbiete dir weiterhin solchen Unsinn im Wald zu treiben und jetzt käm dein Haar und trag deinen Rock anständig“ sagte er mit fester Stimme. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ „Wie eine nackte Elbin?“ wiederholte Nala völlig ungläubig seine Aussage und sie sah drein, als würde sie ernsthaft an seiner geistigen Gesundheit zweifeln. „Hast du vielleicht einen Schlag auf den Kopf erhalten gestern?“ fragte sie und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust! Die beiden standen sich wie Streithähne gegenüber, doch das geübte Auge sah, dass sie solche Situationen schon sehr oft erlebt haben mussten. „Ich habe im Wald nichts getan und du verhälst dich wie ein dummer Esel!“ meinte sie und dachte an die Gelegenheiten wenn er ebenfalls den großen Bruder raus gekehrt hatte, sobald sich nur irgendein Kerl für sie interessiert hatte. Nicht das sie jemals selbst Interesse gezeigt hatte. „Außerdem was weißt du denn schon von meiner Ehre, vielleicht habe ich sie ja schon ‚verschenkt‘ zum Beispiel an Rodgar!“ sagte sie patzig weil sie wusste wie wenig Eofor Rodgar ausstehen konnte! ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ „Rodgar? Dieser Rüpel, was war mit Rodgar? Hat er dich angefasst?“ donnerte Eofor und lief seiner Schwester nach die mit erhobenem Haupt weiter weg vom Lagerfeuer ging. Erst als sie ihm mehrfach versicherte, dass sie Rodgar nie nahe gekommen war, außer das eine Mal als sie ihm Disteln in das Bett gelegt hatten, beruhigte er sich. Ihr dummer Streit war auch schneller vorbei als er begonnen hatte und einige Minuten später saßen sie einträchtig am Feuer und Schnitten das Fleisch des Rehs, das nicht gleich gegessen werden konnte, in dünne Streifen um es zu trocknen. „Wir werden euch weiterhin begleiten“ versichert er dann seinen Gefährten, als die Frage aufkommt, was die nächsten Tage geschehen soll.2 Punkte
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Fosco achtet während des Gesprächs mit Waenhil nicht auf die Umgebung und erschrickt, als Waenhil plötzlich auf ein Gebüsch zurennt. Dann sieht er, wie der arme Ciradan von einem Fuchs angegriffen wird, der sein Gesicht zerkratzt. Nach dem ersten Schock und von Waenhil und Eldanáro angesteckt, beginnt dann auch Fosco zu lachen. Es war trotz allem ein ulkiges Bild, wie der wütende Fuchs seinen Frust über die entgangene Mahlzeit an dem Menschen auslässt. Ja, man sollte einem Tier niemals sein Essen streitig machen.1 Punkt
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Eldanáro will den voreiligen Späher noch aufhalten, doch es ist schon zu spät. Als er die Szenerie betrachtet, denkt er bei sich: Geschieht ihm ganz recht. Doch als Waenhil plötzlich zu lachen anfängt, kann auch er kein ernstes Gesicht mehr machen. Er beginnt, schallend zu lachen. "Nimm es nicht zu schwer, Gondorianer. Vielleicht verarztet dich ja Iylia, wenn du freundlich fragst. Aber lass sie die Wunden dann auch tatsächlich anrühren und verschwinde nicht gleich, wenn sie es versucht", sagt er neckend zu Ciradan. Hoffentlich versteht der Bursche die Anspielung.1 Punkt
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Kaum ist die Truppe auf die Unruhe aufmerksam geworden stürzt der voreilige Späher scheinbar ohne nachzudenken auf das Gebüsch zu. Der Schmied kann sich nicht vorstellen selber so töricht zu handeln - man konnte schließlich nie wissen, was auf einem zukommt. Sorge zeichnet seine Stirn, als er von Cheimon springt um Ciradan nachzueilen. Auch wenn der Schmied die unbedachte Vorgehensweise des Spähers nicht begrüßt, wollte er ihn doch nicht im Stich lassen, falls ernsthafte Gefahr droht. Abrupt bleibt er stehen, als zuerst das Kaninchen aus dem Gebüsch springt und Ciradan anschließend von einem wütenden Fuchs angesprungen wird. Auch wenn ihm der überrumpelte Späher leid tut, kann der Schmied nicht anders als lauthals loszuprusten. Ob es an der schnell weichenden Anspannung oder den komischen Geräuschen die der Angreifer und sein Opfer von sich geben liegt, kann der Schmied selbst nicht sagen, er kann sich jedoch einen kurzen Moment überhaupt nicht zurückhalten und lacht bis ihm Tränen in die Augen steigen.1 Punkt
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Berenfox könnte jetzt berechtigter Weise noch mal auf Brief 131 verweisen, in welchem sich Tolkien einen gestalterischen Nutzen der Ringe andeutet. „Sauron found their weak point in suggesting that, helping one another, they could make Western Middle-earth as beautiful as Valinor.“ Es ist gut denkbar, daß die Macht der Ringe in Wirklichkeit auf Naturbeherrschung zielte. Dafür spricht vor allem ihre Zuordnung zu den Elementen (Vilya=Luft, Nenya=Wasser, Narya=Feuer). Möglicher Weise schwebte Celebrimbor bei der magischen Konzeption seiner drei Ringe Terraforming im großen Stil vor, um die Wunder von Valinor in Eriador zu errichten. Verlegte Flußläufe, versetzte Berge und ewiger Sommer. Nun ist allerdings weder Rivendell ein Luftschloß geworden, noch Caras Galadhon eine Wasserburg. Ich fürchte, die Ringe konnten nie gemäß ihrer wahren Bestimmung eingesetzt werden. Celebrimbor rechnete nicht mit einem großen Krieg in Mittelerde. Er vertraute Sauron und konzipierte die Ringe als mächtige Gestaltungswerkzeuge in einem zivilisierten, friedlichen Szenario. Das bedeutet, daß Galadriel und Elrond die Ringe zweckentfremden mußten, um ihre Enklaven zu verteidigen.1 Punkt
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