Die Haarfarbe der Elben entwickelte sich bei Tolkien vom ursprünglich ethnischen Merkmal zu einem Kennzeichen der sozialen Schichtzugehörigkeit. Dabei ist Blondheit* unter den Eldar, vereinfacht gesagt, so etwas wie blaues Blut: Das Attribut der Aristokratie.
In der Regel hatten die Noldor dunkles Haar und graue Augen und unterschieden sich damit physiognomisch kaum von den sozial etwas niedriger gestellten Sindar.
Deshalb waren die Prinzen aus dem Hause Finarfins mächtig stolz darauf, die blonden Haare der Vanyar – dem edelsten Elbengeschlecht ever – von der zweiten Frau ihres Ahnherren Finwë geerbt zu haben.
Jetzt weißt Du, warum sich die Hoch-Nerds so gerne empören, auf der Leinwand blonde Waldelben in Lórien zu sehen. Jackson greift brutal in das soziale Distinktionsgefüge der Eldalië ein und bringt alles durcheinander. Gut, daß Galadriël und Celeborn das nicht im Kino sehen mußten. Das wäre ein waschechter Skandal in der elbischen High Society geworden.
Für unsere Diskussion bedeutet das, daß man die Noldor (im Gegensatz zu den Vanyar) nicht eindeutig anhand ihrer Haarfarbe identifizieren kann.
Es gab auch rothaarige Elben. Zum Beispiel Fëanors Zwillinge Amras und Amrod.
*eine Art Pendant dazu bildet die Silberhaarigkeit der Verwandten des Sindar-Königs Singollo.