Ents und Drachen wissen nicht, wo sie die Halblinge einordnen sollen, aber ausgerechnet der Ring soll Ethnologie studiert haben?
Selbst wenn der Ring über ein Gedächtnis verfügen würde, das die Begegnung mit Smeagol und Deagol als unproduktiv abpeichern könnte, handelt er beim Ringfund unter den Hithaiglin seiner „Programmierung“ entsprechend. Ich halte die kognitiven Fähigkeiten, die dem Ring hier zugetraut werden für maßlos überschätzt. Der wollte einfach nur weg von Gollum. Buch und Film geben das weitgehend deckungsgleich wieder.
Schreibt man dem Ring zu viel Intelligenz und Charakter zu, entmystifiziert man ihn. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie der sich durch all die Jahrhunderte in Gollums Besitz oder im Flußschlamm gelangweilt hat. Ob er Selbstgespräche geführt oder Solitaire gespielt hat interessiert mich nicht.
Attestiert man ihm bewußte Wünsche und Hoffnungen (z.B. die, Gollum zu verlassen) nimmt man ihm dadurch sein diabolisches Mysterium.
Der Ring folgt meiner Meinung nach nur den blinden Instinkten, die Sauron ihm eingepflanzt hat und den subjektiven Fundwillen, den Gandalf ihm zuschreibt, verwendet der Ithron nur als Metapher, um Frodo den Ernst der Lage klar zu machen.