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Inhalte mit der höchsten Reputation am 11.04.2014 in allen Bereichen anzeigen

  1. Na, hier hat sich aber klammheimlich der Rousseau´sche Gedanke vom "edlen Wilden" eingeschlichen. Ich weiß. Man soll jedem sein persönliches Elbenbild lassen. Aber hier ist tatsächlich eine Invasion Mittelerdes durch die blauhäutigen Katzen-Indianer vom Planeten Pandora zu befürchten. Daher ist Berenfox´ Argumentation von der auf das Segensreich ausgerichteten Entelechie der Eldalië restlos zuzustimmen. Die beiden gegensätzlichen Kräfte, die hier wirken und die letztendlich das Dilemma der Noldor verursacht haben, wurden in diesem Forum schon bis zur Erschöpfung diskutiert: In Aman winkt den Eldar die Entfaltung ihrer künstlerischen Potenziale, Mittelerde dagegen verspricht ihnen Autonomie. Ob nun der Paternalismus-Vorwurf an die Valar mehr Gewicht hat, als die Verurteilung des Fëanorischen Trotzes, ist eine der ungelösten Fragen der weltweiten Hoch-Nerd Community. Fest steht, daß die Quenta Silmarillion kaum der Erzählung Wert gewesen wäre, wenn sich die Noldor gehorsam gezeigt hätten. Aber Keldorns Elbenbild durchpulst noch eine andere bei weitem mysteriösere Macht. Wie wir alle wissen, sieht Tolkien die Mittelerde-Mission unseres treuen Freundes Radagast fieser Weise als gescheitert an, weil dieser sich vom Wunder der Fauna Mittelerdes hat einwickeln lassen („...became enamoured...“). Ein vergleichbares Schicksal meine ich der Inkarnation einer Reihe von Maiar und Elementargeistern ablesen zu können, die sich wie Goldbeere an bestimmte Naturerscheinungen binden ließen. Die Reinheit, die Keldorn im engen Bezug der silvanen Elbenstämme zu den chthonischen sowie stellaren Sphären der Schöpfung vermutet, stellt in Wahrheit eine permanente Versuchung dar, die eigene Identität in der fließenden Poësie Endors aufzulösen. Offenbar muß man der wilden Schönheit Mittelerdes einen zivilisatorischen, sozialen Willen entgegensetzen, sonst wird man von ihr aufgefressen.
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  2. "Reiner und unverfälschter" ist so nicht ganz richtig. Die Eldar haben in Valinor vieles gelernt, was sie sonst nie erfahren hätten, und dadurch die Möglichkeit bekommen, sich auf einzigartige Weise zu entfalten und die ihnen inhärenten Fähigkeiten zur Blüte zu bringen. Das hat mit Unverfälschtheit oder Reinheit wenig zu tun. Eher sind die Dunkelelben weit hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben, wie ein Kind, das sich weigert, als Erwachsener seine Fähigkeiten auszubauen und zu entfalten in Ausbildung und Arbeitsleben, und lieber bei Muttern wohnen bleibt, wo es gemütlich ist.
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