Man sollte sich dessen bewußt sein, daß der eigene Standpunkt in dieser Diskussion immer abhängig von der autobiographischen Lage ist. SF-Filmkritik ist immer auch Ausdruck eines Generationskonflikts.
So wurde die nahezu überirdische Arbeit ILMs zunächst von Kritikern belächelt, weil sie in ihrer begeisterungsfähigsten Lebensphase (also in ihrer Jugend) von Ray Harryhausens Stopmotion-animierten Fimo-Monstern fasziniert waren und diese Technik ihnen als das nonplusultra erschien.
Ähnliche Reaktionen traten bei der Rezeption von technischen Quantensprüngen wie Camerons Avatar oder in der Debatte um den alten und den neuen Yoda auf.
Dabei läßt sich in der Argumentation ein auffälliges Muster beobachten: Das Kritiker-Establishment begegnet innovativer Tricktechnik grundsätzlich skeptisch, weil diese angeblich auf Kosten der dramaturgischen Qualität ginge.
Das heißt, aus sentimentalen Gründen hängt unser Herz am Stand der Technik, der uns als Kind das Staunen lehrte. Daher sind wir geneigt, Argumenten zuzusprechen, die die Effekte jener Ära glorifiziert und die die Vorzüge der neuen Technologie schmälert. Die Innovation halten wir zwar eventuëll für "ganz gut gemacht", aber wir empfinden sie auch als kühler, steriler und künstlicher als die Leinwand-Magie, mit der wir selbst groß geworden sind.
Wir alle können uns ganz leicht selber überprüfen:
Wenn Du den Eindruck hast, perfekte Spezialeffekte zerstören den Film zugunsten eines seelenlosen Action-Spektakels, weißt Du, daß Du alt geworden bist.