Erstaunlich gebildet sind die angeblichen Nicht-Akademiker, die hier neuerdings an den Gestaden der Hoch-Nerds stranden. Man verpaßt doch einiges, wenn man den Schreibtisch mal kurz verläßt, um ein bißchen zu leben.
mannkunaufers großes Problem ist: Er ist Umwelt.
Ganz im Luhmann´schen Sinne ist für ihn das nicht existent, womit er nicht kompatibel ist.
Doch obwohl er unempfänglich für das zarte Spiel mit der Selbstbezüglichkeit ist, will er uns seine positivistischen Regeln aufdrücken. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, das grüne Feld mit seinem prädiskursiven und einigermaßen dogmatischen „Es gibt...“ und „Es gibt nicht...“ zu planieren. Seine Beiträge wimmeln vor solchen selbstgefälligen Indikativen.
Im weiteren Verlauf bemüht er eine Kognitionstheorie nach der anderen und übersieht dabei doch die eigene Blindheit für die Materië. Denn wer die menschliche Phantasie unter Generalverdacht stellt und alle Pfade der Märchenwelt zwangsläufig im Glaserfeld-Elfenbeinturm enden sieht, der scheint nichts vom schönsten Umweg der Welt zu wissen: der Kunst.
Mit der geballten Rückendeckung des abendländischen Rationalismus schneit mannkunaufer in diesen Thread und fordert mit logozentrischer Anmaßung, daß seine Herangehensweise die einzig gültige zu sein habe und alles andere „Humbug“.
Die Frage ist hier: Warum soll ich mich auf seine brutalen Diskussionsbedingungen einlassen? Wieso darf mannkunaufer eine derart espritlose Sprache vorgeben? Wir befinden uns ganz offensichtlich in zwei sehr verschiedenen Universen. Es lohnt nicht, das schöne Gebilde in seins rüber zu zerren, wo man damit nichts anderes anzufangen weiß, als es auseinanderzunehmen.
Stattdessen müßte man ihn einladen, zu uns hinüber zu kommen. Jetzt bedaure ich, daß der Fuchs im Urlaub ist, der sicher die Turm-Parabel oder ein anderes betörendes Gleichnis aus dem Hut zaubern würde. Ich wünschte, man könnte mannkunaufer beibringen, wie ein Elb zu denken. Aber das kann nur die autopoiëtische Weltpoësie selbst.
Selbstverständlich haben wir Luhmann entführt. Wir waren leichtsinnig, weil wir dachten, Theoriën können sich nicht wehren. Man kann sich vorstellen, wie erschrocken raukothaur und ich waren, als sich die Metapher plötzlich von selber zu regen begann und vor den Augen des gesamten Forums lebendig wurde, obwohl sie doch nur aus Worten bestand.
Dabei ist die Eleganz der Kohärenz geradezu verblüffend. Die mysteriöse Selbstreferenz der weltpoëtischen Autopoiësis ist dieselbe Dynamik, wie die, die andere Systeme seit Jahrhunderten hervorbringen, um sich zu reproduzieren. Daß sie von psychischen Systemen getragen wird, heißt ja nicht, daß sie nicht kommuniziert. Da verhält sie sich nicht anders, als politische oder ökonomische Systeme, die letztendlich auch nicht ohne eine triviale biologische Ebene auskommen.
Natürlich ist es denkbar, daß das alles Quatsch ist. Vielleicht gibt es die weltpoëtische Autopoiësis gar nicht. Aber unser begrenztes Vermögen sie zu erfassen, kümmert sie offenbar nur sehr wenig. Sie scheint ihre Gunst recht willkürlich zu vergeben. Den einen läßt sie bei ihrer Arbeit zuschauen, den anderen schickt sie bis zur völligen Abstumpfung ins Hegel-Seminar.