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  1. Quenya war ja in Mittelerdes drittem Zeitalter nur noch eine rituëlle Sprache, was Frodos Geste tatsächlich einigermaßen pathetisch erscheinen läßt. Was Gildor von Hause aus sprach, ist eine Frage, über die unter den Hoch-Nerds seit Ewigkeiten munter gestritten wird, denn um sie zu beantworten, müßte man dieses Haus erst mal zweifelsfrei ermitteln können. Das Gerangel um die Herkunft Gildors ist sogar noch bei weitem kontroverser und verwirrender, als die Glorfindels. Das fängt schon beim Namen des wandernden Elben an, der die ganze Noldor-Dynastie auf den Kopf stellt: Gildor Inglorion aus dem Hause Finrods. Inglor ist ein verworfener Name für Finrod, der wiederum eine Vorläufer-Bezeichnung seines Vaters Finarfin ist. Daß Inglorion „Sohn des Inglors“ bedeutet, trägt nun auch nicht unbedingt zur Klärung bei, denn wie wir wissen, ließ Felagund seine Angebetete Amarië in Valinor zurück. Da Vieles dafür spricht, daß Menschenfreund Felagund wegen seiner vorbildlichen Aufopferung in den Kerkern von Tol-in-Gaurhoth Mandos relativ schnell wieder verlassen durfte, ist es tatsächlich denkbar, daß Gildor ein Sohn des Herrn von Nargothrond und Amarië war. Aber was macht er dann bitteschön in der Provinz von Eriador? Viele Hoch-Nerds glauben, daß Gildor, ähnlich wie Glorfindel und die Ithryn, im Zweiten oder Dritten Zeitalter nach Mittelerde gesandt wurde, um den Widerstand gegen Sauron zu unterstützen. Das würde dann allerdings wiederum seinen stolz behaupteten Status eines Exil-Noldo in Frage stellen. Mir ist natürlich klar, daß dieses Thema im Holocron des Forums bereits hundert Mal besprochen worden ist. Aber eine Antwort sind mir alle diese klugen Diskussionen bisher schuldig geblieben: Wenn der Kampf gegen den Dunklen Herrscher tatsächlich der einzige Sinn und Zweck seines Aufenthaltes in den Großen Landen sein sollte, stelle ich mir die Frage, wieso Gildor und seine heitere Partycrew ihren Weg dann einfach unbekümmert fortsetzen, und die Hobbits mit den Nazgûl im Nacken, sich selbst überlassen.
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  2. Heute, am 21. November, vor 90 Jahren wurde J.R.R. Tolkiens dritter und jüngster Sohn Christopher geboren. Eine verdiente Gelegenheit, ihn einmal in den Mittelpunkt zu rücken. Denn so viel ist sicher: Ohne Christopher Tolkien würden wir nicht einmal die Hälfte dessen kennen, was sein Vater literarisch produziert hat. Christopher John Reuel Tolkien gehörte schon als Kind zu den ersten Hörern der Geschichten seines Vaters, beispielsweise derjenigen um Bilbo Beutlin, die später als "The Hobbit" veröffentlicht wurden. Während der anderthalb Dekaden, in denen sein Vater am "Lord of the Rings" schrieb, war Christopher wohl sein wichtigster Zuhörer und Kritiker. Obwohl dieser während des Zweiten Weltkriegs als Pilot in Südafrika stationiert war, bekam er regelmäßig von seinem Vater Briefe zugeschickt, in denen die neuesten Fortschritte des Romans enthalten waren (jeder, der Tolkiens "Briefe" gelesen hat, wird sich daran erinnern). Die Karten zu Tolkiens berühmtem Roman sind ebenfalls Christophers Werk (deutlich zu erkennen an der kleinen "CJRT"-Signatur); schon damals war es seine Aufgabe, die oft widersprüchlichen Angaben seines Vaters in Einklang zu bringen. Obwohl er selbst in Oxford Englisch studiert hatte und wie sein Vater eine akademische Karriere hätte einschlagen können, gab Christopher diese nach dem Tode seines Vaters 1973 auf und konzentrierte sich ganz und gar auf dessen literarischen Nachlass. Seine erste Aufgabe war die Veröffentlichung des "Silmarillion". Auch wenn das Ergebnis heute, mehr als dreißig Jahre später, nicht ganz unumstritten ist, so war es doch eine Mammutaufgabe. Er hat es geschafft, in wenigen Jahren die riesige Menge an Aufzeichnungen seines Vaters zu sichten, die teils sechzig Jahre alten Manuskripte zu entziffern und die im Laufe der Jahrzehnte entstandenen Widersprüche in Einklang zu bringen - das grenzt schon an ein Wunder, und alleine dafür werden ihm die Tolkien-Liebhaber auf ewig dankbar sein. Dass er es in den folgenden zwanzig Jahren (bis 1996) auf sich genommen hat, die Aufzeichnungen seines Vaters mit ausführlichen Kommentaren versehen in den "Unfinished Tales" und der zwölfbändigen "History of Middle-earth" zu veröffentlichen, sprengt jeden Rahmen einer gewöhnlichen Herausgebertätigkeit. Er hat damit eine in der Literaturgeschichte einzigartig dastehende Grundlage geschaffen, in der die literarische Entwicklung eines Autors nahezu vollständig nachvollzogen werden kann. Seither folgten viele weitere bis dahin unveröffentlichte Schriften seines Vaters, bis hin zur "Legend of Sigurd and Gudrún", dem "Fall of Arthur" und der erst in diesem Jahr erschienenen Übersetzung des "Beowulf". Christophers Art, mit den Werken seines Vaters umzugehen und sie zu kommentieren, zeichnet sich nicht nur durch eine hohe Genauigkeit aus, sondern ist geprägt durch eine klare und kritische Herangehensweise, die in der Tolkien-Forschung bis heute ihresgleichen sucht. Seit vierzig Jahren widmet sich Christopher Tolkien nun den Schriften seines Vaters. Heute feiert er seinen 90. Geburtstag, und seine Hingabe ist ungebrochen. Zurecht: Weiterhin wartet ein Berg an unveröffentlichten Texten und Gedichten seines Vaters darauf, der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. An dieser Stelle ein "Happy Birthday" für diesen großen Mann, gepaart mit tiefem Respekt und dem Wunsch auf viele weitere gesunde und glückliche Jahre. Möge er den Alten Tuk übertreffen!
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