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  1. Ihr Lieben! Vor geraumer Zeit hat unsere liebe @Perianwen diesen Artikel gefunden und im Chat zum Besten gegeben. Daher möchte ich ihn gerne auch dem Rest der Community nicht vorenthalten Wie mein lieber Mann dazu bereits sagte: Frau Partridge legt den Herrn der Ringe rein allegorisch aus. Für sie scheint wirklich ALLES, was Tolkien schreibt, eine sexuelle Komponente zu haben. Ich will nicht durch den ganzen Text gehen (Ich denke, da gibt es fähigere und begeistertere Menschen für diese Aufgabe), möchte aber doch auf ein paar Textstellen eingehen, die ich als besonders irritierend empfand: S. 81 unten ff: Dass Tolkien homosexuelle Tendenzen gehabt haben soll, war mir neu. Hat irgendjemand Informationen oder Anmerkungen dazu? Als Indiz dafür aber getrennte Schlafzimmer des Ehepaares Tolkien anzugeben erscheint mir doch reichlich weit hergeholt. Getrennte Schlafzimmer sind kaum unüblich. Außerdem darf man vermutlich, wenn der beste Kumpel heiratet, auch mal "distressed" sein. S. 184 bis 187: Praktisch das gesamte Kapitel über Frodo und Sam scheint aus einer Überinterpretation von Körperkontakt zu bestehen. Sam an Frodos Krankenbett hält dessen Hand (so wie viele das vermutlich tun würden) und verhält sich bei Frodos Erwachen "awkwardly" – auch das ist wohl zu verzeihen, wenn ein Freund dem Tod gerade von der Schippe gesprungen ist und tagelang bewusstlos im Krankenbett lag. Gleiches gilt für die Szene in Cirith Ungol. Ein Sam, der daneben steht, bis Frodo sich be- und aufgerappelt hat, würde distanziert und irreal wirken nach allem, was die zwei bisher durchgemacht haben. Sam glaubte Frodo tot – da ist es menschlich, den anderen in den Arm zu nehmen, ob mit oder ohne romantische Gefühle. S. 187 ff: Mein Lieblingskapitel! Zustimmen möchte ich, dass Kankra nicht durch ihre weibliche Unwiderstehlichkeit, sondern durch Größe und natürliche Waffen eine Bedrohung darstellt. Damit hört meine Zustimmung leider auf. Die "noticeable sexual undertones" in Kankras Beschreibung erkenne ich leider nicht – die Tatsache, dass sie Brut produziert, würde ich eher auf ihr Wesen als spinnenartige Kreatur zurückführen, deren Fortpflanzungsstrategie auf Quantität basiert. Etwa so wie die der Orks, die nun niemand als sexualisiert verstehen möchte Dazu passend: Wo sollte Kankra denn sonst hausen als in einer Höhle? Wie sollte diese denn sonst aussehen, als mit Spinnenweben behangen und verkleistert? Und womit, als mit ihren Schwertern, sollten Frodo und Sam diese sonst zerschneiden? Kommen wir zur "Vergewaltigung Kankras" und lassen uns auf Brendas Interpretation ein: Galadriels Phiole repräsentiert einen potenteren Phallus als Frodo oder Sam ihn besitzen – was macht das aus Galadriel? Spräche das nicht der Frau, die später im Artikel mit Venus und Jungfrau Maria verglichen wird, eine überragende, ja "unmenschliche" Männlichkeit zu? Weiterhin wird die ernstliche Verletzung Kankras durch Sam dem Erreichen des gemeinsamen Orgasmus gleichgesetzt. Betrachtet man die Textstelle fällt auf, dass erstens der besagte Orgasmus etwa zur Mitte des Kampfes stattfindet. Wie lassen sich dann die Kampfhandlungen danach interpretieren? Liebevolles Nachspiel? Zweitens ist der Kampf damit nicht entschieden (so wie Partridge impliziert, denn Kankra zieht sich nicht nur zurück, sondern setzt danach wieder zum Sprung an, "this time to slay and then rend"), sondern wird erst durch das Einsetzen der Phiole beendet. D.h. Galadriels potenterer Phallus beendet Sams und Kankras sexuelles Intermezzo. Niemand möchte sich das jetzt bildlich vorstellen. Zuletzt stellt sich dann noch die Frage: Was ist eigentlich Frodos Rolle während dieser Szenerie? S. 192: Leider gibt Brenda keine Textstellen an, die belegen würden, dass Eowyns Wunsch zu kämpfen auf ihrer unglücklichen Liebe zu Aragorn beruht. Kann mir jemand sagen, wo sich das finden lässt? Verwunderlich ist zuletzt die Auswahl der weiblichen Figuren, die im letzten Kapitel beschrieben werden. Wo ist hier Arwen, die schließlich eine der zentralen weiblichen Figuren ist? Ich bin mit Brenda wohl nicht einer Meinung. Ich muss allerdings gestehen, dass ich auch nicht mehr ganz firm bin, was die Bücher angeht. Würde mich sehr freuen zu hören, was ihr für Ideen, Anmerkungen oder Bestätigungen bezüglich dieses Interpretationsansatzes habt.
    1 Punkt
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