Der Weg das Gebirge herunter zieht sich. Und auch wenn der Schnee immer weniger wird, je weiter sie ins Tal gelangen, die niedigen Temperaturen folgen ihnen. Die Kälte macht dem Mann aus dem Norden nicht besonders viel aus, trotzdem steigt auch er häufiger vom Pferd und geht ein Stück um sich warm zu halten. Nach einer Nacht mit ein wenig Schlaf fühlt er sich auch nicht mehr, als sei er drei Tage durch einen Orkan gesegelt. Aber er wünscht sich trotzdem die Flaute, die normalerweise nach einem Spätsommersturm über dem Meer liegt, um sich kräftig zu regenerieren. Nach einem weiteren Tag erreichen sie den Oberlauf des Anduin, der durch die Rauros Fälle von dem Unterlauf getrennt ist, den der Segler schon häufig befahren hat.
Am anderen Ufer liegt ein kleines Dorf, dessen Bevölkerung sie argwöhnisch und mit gezogenen Waffen beobachtet. Sullír stellt sich darauf ein, dass es ein längeres Gespräch geben wird, bevor sie das Dorf betreten dürfen. Sorgen macht er sich keine, diese Art begrüßung kennt er schon von Dörfern, die er zum ersten Mal anlief. Und bisher ist er nie abgewiesen worden. Aber bevor eine wirkliche Diskussion entstehen kann, begrüßt Garwulf die Bewohner herzlich und auf eine vertraute Art. Danach stehen ihnen die Tore offen und dankbar gibt Sullír sein Pferd in die Hände der Dorfbewohner, damit sie sich darum kümmern können.
Bevor er die Halle in der Dorfmitte betritt, schlägt er sich den Dreck von den Stiefeln und dem Mantel. Die Wärme der Feuer strahlt ihn einladend entgegen und er entledigt sich seiner Handschuhe, bevor er ans Feuer tritt, wo man ihm einen Becher mit heißen Wein in die Hand drückt. Ihretwegen scheint einiges an Arbeit anzufallen, überall laufen junge Mädchen herum und verteilen Decken, Getränke und bringen Bänke ans Feuer. Man scheint auch schon ein Bad für sie vorzubereiten. Er ist gespannt, wie es aussehen wird, die gemeinschaftlichen Heißhäuser an der Eisbucht waren immer ein Ort an dem man die Probleme des Alltags vergessen konnte. Und der anschließende Sprung ins Wasserloch auf dem Eis weckte alle Lebensgeister gründlich auf. "Ich freue mich auf das Bad", sagt er zu Nala, "aber ich warte auch gerne, bis es dort nicht mehr so voll ist. Wir haben uns seit Beginn der Berge nicht mehr richtig gewaschen, es wird in den nächsten zwei Stunden wohl nicht unerträglich schlimm werden."