Nala hat einmal gesehen wie der dicht behaarte Hund der Nachbarn patschnass von einem Ausritt mit seinem Herrn zurück gekommen war. Seine Haare waren ganz zottelig an den Körper geklebt, sodass er wirkte, als hätte er nur noch die halbe Masse und im Großen und Ganzen einen sehr bemitleidenswerten Anblick bot. Als Garwulf eben in die Halle zurück kommt, muss Nala unbewusst an diesen Hund zurückdenken. Bisher hat sie den stämmigen Riesen noch nie mit nassen Haaren und Bart gesehen, sie wirken nun glatt und weniger buschig und er insgesamt kleiner dadurch.
Er bemerkt sie und kommt näher, bleibt dann aber auf der anderen Seite des Feuers stehen. Sein Blick wandert zwischen den beiden ungleichen Trinkgefäßen und ihrem Gesicht hin und her und nun fällt es ihr wirklich schwer nicht zu lachen, sondern möglichst ernst drein zu blicken.
Schließlich scheint er ihren Streich durchschaut zu haben, denn sein Blick wird gespielt grollend, wie immer wenn sie ihn ärgert. Er baut sich vor ihr auf, wie ein Berg der auf eine kleine Blume hinabschaut und ihre Augen funkeln verräterisch als sie versucht ganz arglos und unwissend zu ihm hoch zu blicken.
Dann schnappt er sich geschickt den großen Krug direkt aus ihren Händen und straft damit seine eigenen Worte, er sei ein alter Mann lügen. Er nimmt einem tiefen Schluck und piekst ihr dann mit seinen Fingern in die Seite, was bei seinen Pranken dazu führt, dass sie halb umfällt. Doch beide müssen Lachen und die Fröhlichkeit war die letzten Tage so selten und ist daher mehr als Willkommen. Sie reibt sich die Seite, in die er sie gestupst hat und nimmt jetzt den kleinen Humpen an sich. Es ist nur Wasser darin, der zweite Streich hätte er daraus getrunken. Zudem hat ihr schon der Wein nicht geschmeckt und sie keinen Durst auf ein Bier. „Ein alter Mann?“ fragt sie und sieht sich um als würde sie einen suchen, aber keinen sehen. „Wollen die nicht nur immer einen Platz am Feuer und von ihrem langen, ruhmreichen Leben berichten?“ fragt sie dann weiter „Und sich an die Zeiten erinnern, als sie noch jung und voller Leben waren“ meint sie etwas theatralisch abwehrend, als fürchtet sie, er würde gleich davon anfangen. Sie lehnt sich auf der Bank ein wenig zurück und fragt sich zum einen wann das Essen für alle beginnen wird und zum anderen wo Waenhil wohl bleibt.
Ein paar Dorfbewohner beginnen auf einfachen Instrumenten eine eingängige Melodie zu spielen und Nala wundert sich, ob sie dies nur für die Gäste tun.