Bruni schüttelt seinen Kopf, um sich von seiner Benommenheit zu befreien. Stattdessen werden seine Kopfschmerzen jedoch nur noch stärker. Er schaut um sich, sieht die Welt, als wenn er durch trübes Glas schaue. Vereinzelte Waffen, Rüstungs- und Kleidungsteile, sogar Leichnamen liegen verstreut am Ufer. Ab und an sieht Bruni dunkle Gegenstände den Fluss hinabtreiben. Der junge Zwerg strauchelt vorwärts. Wohin? Wohin nur? Er geht das Ufer entlang, seine durchweichten Stiefel machen schmatzende Geräusche. Seine Glieder schmerzen, jeder Schritt kostet ihm enorm viel Kraft.
Doch was ist das? Spuren im Kies? Zufall? Nein! Dort drüben sind noch welche! Sie führen fort vom Ufer, in Richtung des Gestrüpps, das in einiger Entfernung wuchert. Bruni versucht, schneller voranzukommen. Er humpelt den Spuren nach. Doch dann hält er inne. Was, wenn das Spuren der Elben sind? Wenn er ihnen direkt in die Arme läuft? Während Bruni in seinen nebligen Gedanken darüber nachdenkt, setzen seine Beine ihren mühsamen Weg fort. Bruni hört ein leises und unverständliches Gemurmel und Brummen. Er hält sich die Hand an die Stirn und wischt sie ab. Seine Hand ist gänzlich feucht - Wasser vom Fluss? Schweiß? Seine Arme baumeln an seinem Körper herab, als er durch das Gestrüpp kriecht. Er stolpert, fällt, rappelt sich auf. Er merkt, dass das Gemurmel von ihm selber stammt.
Dann sieht er ein kleines Licht, dort vorne, zwischen den Sträuchern. Ein Licht... Licht ... Licht ... Der junge Zwerg fällt und stolpert dem Licht entgegen, während sich um ihn herum Dunkelheit legt. Das Licht scheint zum Greifen nahe, als er ein schier ohrenbetäubendes Getöse hört, sich hünenhafte Gestalten nahe des Lichtes regen und ihn anbrüllen, das Licht strahlt ihn, blendet ihn, als wäre es die Sonne selbst. Dann versinkt Bruni in tiefer Dunkelheit und merkt nicht, dass er kurz vor dem Lagerfeuer drei überlebender Zwerge bewusstlos niedergefallen ist.