Nala ist leise nähergetreten, als die Heilerin sie zu sich ruft und bemüht sich die Laterne ruhig zu halten, damit das Licht gut auf die Wunde fällt. Hartnid hat es wirklich übel erwischt, er scheint kaum noch bei Bewusstsein zu sein, sein Gesicht ist aschfahl und er atmet schwer. Ob er die Nacht überlebt ist fraglich, doch manche Wesen hatten einen solchen Lebenswillen, dass sie sich selbst von schlimmsten Verwundungen und Krankheiten erholen konnten. Neugierig und voller Verwunderung betrachtet Nala die vielen unbekannten Werkzeuge, die die Heilerin in einer Tasche bei sich trägt. Sie alle zeugen von großer Handwerkskunst und sind gleichzeitig stabil und filigran. Sie verfolgt jeden Handgriff der Efaloc mit großem Interesse und ist fasziniert wie schnell und scheinbar leicht sie die Wunde von den vielen Splittern säubern kann. Diese hätten sich garantiert entzündet und den geschwächten Mann sein Leben gekostet. „Ich bin keine große Heilerin, wie ihr es seid und habe nur gelernt mich mit dem zu behelfen, was ich zur Verfügung habe. Meine Großmutter wusste viel über Kräuter, aber es gibt noch so vieles, von dem ich nichts weiß“ antwortet sie leise, als Heva mit ihr spricht. Sie assistiert der älteren Frau, deren Hände ruhig und geschickt arbeiten und bringt ihr was sie braucht, um die schwere Wunde zu versorgen.
Als der Verband endlich angelegt ist, beeilt sich Nala ihr den gewünschten Wein zu bringen und setzt sich dann neben sie. Sie hat etwa hundert Fragen und weiß kaum mit welcher sie anfangen soll. Das einzige, von dem sie etwas versteht, sind die Kräuter, daher möchte sie zuerst wissen, welche in dem blutungsstillenden Umschlag waren, doch auch die Werkzeuge faszinieren sie und was Heva sonst noch von der Heilkunst weiß. Wie ein neugieriges Kind, beginnt sie die ältere Frau auszufragen und man sieht ihr den Eifer und die Begeisterung deutlich an.