Jau, Bea! Vollkommen richtig.
"Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert ist meist als Theaterstück bekannt.
Wir haben es in der Schule gelesen, und vor ein, zwei Jahren wurde es wieder in der Schule gelesen.
Als die Gruppe 47 sich erstmals traf, war Borchert entweder bereits tot oder lag im Sterben - aber er ist dieselbe Generation wie die 47-er.
Was mich immer sehr bewegt hat: Ida Ehre, ehemals Intendantin der Hamburger Kammerspiele, ist an das Bett des todkranken Borchert gegangen und hat ihn angefleht, aus seinem Hörspiel noch ein Theaterstück zu machen, damit sie es in den Kammerspielen uraufführen könne.
Borchert hat das gemacht, und so ist das Theaterstück entstanden und aufgeführt worden. Die Aufführung hat Borchert nicht mehr erlebt, er starb Ende 1947, 26-jährig, als Folge einer Kriegserkrankung.
Er hat auch einige Kurzerzählungen im modernen Schreibstil hinterlassen, die auch hie und da in den Schulen gelesen werden. Die bekannteste ist vielleicht: "Nachts schlafen die Ratten doch". Eine wirklich erschütternde story.
Wo ein kleiner Junge auf dem Trümmerhaufen seines zerbombten Hausens sitzt und Tag und Nacht wach bleibt, damit die Ratten nicht seinen Bruder fressen, der tot unter den Trümmern liegt.
Und wo dann ein alter Mann kommt und dem Jungen sagt: "Nachts schlafen die Ratten doch." Und so den Kleinen durch eine Notlüge davon befreit, da auch nachts sitzenbleiben zu müssen.