Nala ist froh sich nach der Behandlung ein wenig zurücklehnen zu können, der Tee ist warm und aromatisch und auch sie gönnt sich ein Honigbrot. Selbst Garwulf hat sie mit der Leckerei anlocken können, der sich nun zu der Gruppe sitzt. Viel zu oft bleibt er Abseits, als würde er sich nicht als Teil der Gruppe fühlen. Dabei hat er auf der Reise geholfen, mit ihnen gekämpft und sie mit seinen vielen Geschichten gut unterhalten. Nala findet es schön, dass sie alle beisammensitzen können und alle den Kampf überstanden haben. Diese kleinen Momente der Ruhe und stillen Einigkeit sind selten auf der langen und beschwerlichen Reise. Waenhils Hand liegt in ihrer, Fosco wirkt viel munterer mit der kleinen Stärkung und auch Garwulf hat Honig im Bart.
Als sich dann auch noch Eldanáro zu ihnen gesellt, schein die Reisegruppe wieder ganz versammelt. Doch voller Bestürzung hört Nala, dass der hochgewachsene Elb von seinem Volk zu einer wichtigen Aufgabe gerufen wurde und die Gemeinschaft verlassen muss. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, hört Nala wie sich nach und nach alle von ihm verabschieden. Nicht einer scheint wütend oder traurig zu sein, doch Nala kann nicht umhin einen kleinen Stich in ihrem Herzen zu fühlen. Der Elb war einer der wenigen, der den Auftrag mit ihnen angenommen hat und vom ersten Tag mit ihnen gereist ist. Und nun verlieren sie nach Gror auch noch ihn. Für einen Moment erscheint Nala die Aufgabe einfach unerfüllbar, in diesen schweren Zeiten, mit Gefahren an jeder Straße, Kämpfen, widrigem Wetter und all den Hindernissen. Und dann noch ohne die gut gerüsteten und erfahrenen Gefährten. Wie sollten sie all das überstehen?
Nala ist müde und traurig, alles erscheint ihr so beschwerlich und sie selbst kommt sich so klein und hilflos in dieser harten Welt vor. Nur wie aus weiter Ferne dringen die Gespräche zu ihr, bis die Elben sich tatsächlich zum Aufbruch machen. Sie hat selbst noch kein Wort gesprochen und wird den treuen Reisegefährten vielleicht nie mehr sehen. Entschlossen steht sie auf und rennt den Elben nach. Alles was sie gemeinsam überstanden haben, die weite Strecke, die Kämpfe und Entbehrungen, sie würde sich nie verzeihen Eldanáro ohne einen Abschied gehen zu lassen.
„Bitte warte Eldanáro, auch ich möchte mich verabschieden, dir danken und dir alles Gute für deinen weiteren Weg wünschen“ sagt sie und versucht ganz tapfer auszusehen, auch wenn ein Teil von ihr mit den Tränen kämpft. „Dein Volk lebt so viel länger als wir Menschen, vielleicht führen dich deine Schritte ja eines Tages nach Rohan. Dort wollen Waenhil und ich uns niederlassen, nachdem wir dieses Abenteuer überstanden und Geschichten für die langen Winternächte gesammelt haben. Du bist uns immer herzlich willkommen und wenn schon nicht mir, kannst du dann vielleicht ja meinen Kindern oder Enkeln beibringen, wie man den Bogen so meisterlich benutzt“ Sie schenkt ihm ein lächeln und lässt ihn dann mit den anderen seiner Art ziehen.