Hm...
Saruman ist klug, wird aber verführt, ich kann nachvollziehen, warum er die Seiten wechselt. Er ist arrogant, keine Frage. Aber wenn jemand tausende Jahre lebt, ein Istari ist und magisch was auf dem Kasten hat, dann besteht da auch eine gewisse Berechtigung dazu.
Gollum ist hinterlistig, das stimmt. Aber seine Droge ist der Ring und wie ein Drogensüchtiger ist seine einzige Motivation etwas zu tun, den nächsten Schuss zu bekommen. Die Zeit clean hält er nicht wirklich lange durch.
Grima Schlangenzunge ist relativ ekelig dargestellt, aber auch da verstehe ich die Motivation. Auch er ist klug, arbeitet sich hoch indem er seinen König quasi schachmatt setzt und aus dem Spiel nimmt und, wie oben schon erwähnt, hat seine Liebe zu Eowyn tatsächlich etwas tragisches, das irgendwie ein paar Sympathiepunkte locker macht.
Denethor kann ich am wenigsten leiden. Der ist einfach nur dumm. Zudem unsensibel. Im Buch wars ja anders, da wurde er von den Bildern aus seiner Kristallkugel ebenso verführt wie Saruma, aber im Film ist er einfach nur dämlich. Nicht nur, dass er zwischenmenschlich ein Arsch ist, sind seine Entscheidungen nur doof.
Vielleicht sollte man es auch Peter Jackson ankreiden, dass der Truchsess im Gegensatz zum Buch so völlig verblödet rüberkommt. Er evakuiert seine Stadt nicht, befestigt Osgiliath nicht, lässt seine Soldaten völlig ohne Führung und schickt dann Faramir und etliche Männer, die er zur Verteidigung der Stadt dringend bräuchte, in den offensichtlichen Tod. Jeder Idiot kann sehen, dass das strategischer Mist ist.
Das ist aber auch etwas, was ich dem Film-Faramir nicht ganz so verzeihe. Er hat weder genug Arsch in der Hose um drüber weg zu kommen, dass sein Vater an ihm kein Interesse hat, noch erfüllt er seine eigentliche Pflicht, Gondor zu schützen, denn in dieser Situation hätte Gondor Schutz vor Denethors Entscheidungen gebraucht und damit eine Meuterei.