Das kann gut sein.
Es war aber auch nicht meine Intention, in diesem Thread eine angemessene Definition von Fanfiction zu machen. Ich habe mich auf die unterschwellige Definition von Berzelmayr bezogen.
Tatsächlich sehe ich da ein anderes Unterscheidungskriterium. Es liegt - nach meinem Verstehen - in der Gattung, egal, ob man damit Geld verdienen will oder nicht.
Man kann durchaus einen Roman schreiben ohne die Intention, damit Geld zu verdienen - zum Beispiel, wenn jemand todkrank ist und keine Erben hat. Er will einfach einen Roman mit professionellem Können hinterlassen.
Auch die Literaturwissenschaft untersucht literarische Werke nach internen Kriterien und nicht danach, ob der Autor kommerzielle Absichten hatte oder nicht.
Und Fanfiction gehört - derzeit - für mich in eine andere Gattung als Nicht-Fanfiction. Und das könnte man dann auch aus dem Werk herausanalysieren.
Aber Gattungsfragen sind dem Wandel unterworfen, und ich will nicht ausschließen, dass ich hinter dem Mond bin.
Nach wie vor kann ich mich nicht damit anfreunden, dass man als Fanfiction bezeichnet, wenn ein Regisseur Fan des Autors ist. Schließlich sollte ja von Berzelmayr nur die Tatsache gegeißelt werden, dass man Figuren bei der Verfilmung hinzuerfindet, die nicht beim Autor vorkommen.
PJ wäre dann ja kein Fan von Tolkien, wenn er keine neuen Figuren hinzuerfindet? Bzw. ein Regisseur erfindet keine Figuren hinzu, wenn er kein Fan des Autors ist?
Das passt für mich alles nicht.
Derzeit gibt es viele professionelle Kreative, die ohne Geld arbeiten und ihre Kunstwerke gratis zur Verfügung stellen, nur um die Kunst nicht verkümmern zu lassen.
Ihre Werke sind dennoch deswegen keine Fanfiction geworden. Sie produzieren genauso wie vorher, und die Resultate sind die gleichen.