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Beliebte Inhalte

Inhalte mit der höchsten Reputation am 01.02.2021 in allen Bereichen anzeigen

  1. Ich liebe unseren Partyking auch und darum etwas zum Lachen: Ich hab mich totgelacht Ihr auch? Cala
    2 Punkte
  2. Zugegeben, als die Filme noch neu für mich waren, ging es mir genauso. Die Bücher kannte ich damals noch nicht. Ich weiß im Moment nicht ob man Gandalfs Reise nur in der SEE sieht, denn ich habe die Kinofassung seit Jahren nicht mehr gesehen. Aber soweit ich mich erinnere erwähnt Gandalf da diese Reise zumindest. Und wie weit Minas Tirith wirklich entfernt ist weiß man ja als Filmzuschauer zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
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  3. Ich hatte rein filmisch gesehen immer den Eindruck, dass Frodo direkt nach Bilbos Geburtstag aufbricht. Macht natürlich keinen Sinn, weil Bilbo schon in Bruchtal ist, als Frodo ankommt. Das fällt aber den wenigsten auf, wie mir durch Gespräche klar wurde. Ich kann mich natürlich irren, aber sieht man Gandalfs Reise nach Minas Tirith nicht nur in der SEE? Wenn sie nicht in der normalen Fassung vorkommt, weiß 08/15-Kinoseher das gar nicht.
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  4. Also, für bedenkenlos halte ich Peter Jacksons Umgang mit Zeitangaben jetzt auch nicht, aber er weicht da gelegentlich schon deutlich von den Büchern ab, und genauere Zeitangaben fehlen in den Filmen auch oft. Im Buch ist klar, dass zwischen Bilbos Party und Frodos Aufbruch siebzehn Jahre vergehen, im Film wird keine bestimmte Zeit genannt, und auf den ersten Blick hat man den Eindruck dass da auch nicht viel Zeit vergeht. Wie viel Zeit genau, das kann man nur anhand von zwei Angaben berechnen. Erstens: in dieser Zeit reitet Gandalf nach Minas Tirith, recherchiert dort im Staatsarchiv und reitet dann zurück ins Auenland, ein Unternehmen, das mit Sicherheit selbst bei Gandalfs üblichem Reisetempo allermindestens etliche Wochen (wohl eher Monate) erfordert. Zweitens: Bilbos Party ist an einem 22. September, und als Frodo in Bruchtal zu sich kommt ist es der 24. Oktober, das ist ein Zeitraum von ungefähr fünf Wochen. Da allein schon die Reise vom Auenland nach Bruchtal ungefähr einen Monat dauern dürfte muss zwischen der Party und Frodos Reise also mindestens ein Jahr liegen. Ob es mehr ist erfahren wir nicht. Siebzehn Jahre sind es mit Sicherheit nicht, denn dann wären Sam, Merry und Pippin optisch nicht so unverändert geblieben (und Rosie hätte wohl auch kaum derart lange auf Sam gewartet!).
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  5. Das mit der moralisierenden Schullektüre stimmt leider oder hat zumindest sehr lange gestimmt; soweit ich das mitbekommen habe scheint sich da in den letzten Jahres wirklich einiges verbessert zu haben. Der Widerwille gegen die Schullektüre kommt wohl tatsächlich vielfach von diesem leider hierzulande schultypischen Moralisieren. Aber eine ganz wichtige Rolle spielt da etwas anderes, glaube ich. Und das hat eher mit diesem unsäglichen "was will der Dichter uns damit sagen?" zu tun. Es wird interpretiert, und zwar sehr ausführlich. Zu ausführlich oft, denn durch zu viel Interpretieren geht oft die Freude an einem Text total verloren. Außerdem wird so interpretiert wie der Lehrer/die Lehrerin es für richtig hält, weil es so in dem Kommentar oder Lehrerhandbuch steht mit dem diese Lehrerinnen/Lehrer sich auf ihren Unterricht vorbereitet haben. So flexibel eine völlig andere Interpretation durch die Schüler und Schülerinnen zuzulassen sind nicht alle. Mein Deutschlehrer auf dem Gymnasium war es. Der hat mal unter eine Goethe-Interpretation von mir geschrieben: "Ich persönlich halte diese Interpretation für falsch. Aber die Argumentation ist ausgezeichnet, und es ist glänzend geschrieben. Sehr gut." Ich habe den Eindruck dass eine ganz grundlegende Sache im Literaturunterricht oft zu kurz kommt: einen Text ganz toll finden, einfach Spaß an dem Text haben. Und nach fast vierzig Jahren Erfahrung als Deutschlehrerin finde ich es ziemlich schade das sehr viele Kolleginnen und Kollegen genau das nicht vermitteln können, weil ihnen dieser Spaß offenkundig selbst fehlt, vor allem wenn es um alte Texte geht. Und dadurch entsteht dann oft eine Herangehensweise im Unterricht die jeden Spaß an der Sache schon im Vorfeld abblockt. Stoßseufzer einer Kollegin:"Wie soll ich die Schüler bloß für Schiller interessieren? Na gut, ich versteh's ja irgendwie, mir ist der auch zu sehr Vergangenheit. Ich habe also Informationsblätter gemacht, über die Literaturepoche und über Schillers Leben. Und dann haben wir versucht, Die Räuber zu lesen, aber die kriegen es nicht hin, es hört sich schrecklich an wenn sie das vorlesen." So kann das ja nichts werden. Also habe ich versucht es besser zu machen, und das hat mich im Endeffekt etliche Stunden Mehrarbeit gekostet. Aber unendlich viel Spaß gemacht hat es auch. Ich habe den Schülern einfach den Text der Schulordnung jener extrem autoritären Internatsschule zu lesen gegeben die Schiller als Jugendlicher besucht hat. Ihre Reaktion war absehbar:"Das geht doch nicht, da können die Schüler ja nur durchdrehen, die laufen doch Amok irgendwann." Und damit hatte ich dann den Übergang zu dem Text den ich brauchte: einer dieser Schüler läuft zwar nicht gerade Amok, aber er schreibt einfach seine Wut aus sich heraus.Ich habe die Klasse gewarnt: der Text ist alt, und der ist schwer zu lesen für euch. Sie haben gemeint, das kriegen sie schon hin, das wird interessant. Und sie haben's hingekriegt. Irgendwann sollten sie als Hausaufgabe den ersten Akt zu Ende lesen. Schülerfrage:"Darf ich auch weiter lesen?" Natürlich durfte er. Und dann kam irgendwann die Idee auf, ob sie das nachspielen können. Dafür blieb im Unterricht natürlich keine Zeit. Nächste Frage:"Können wir das nicht nachmittags machen?" Wir konnten, auch wenn das für mich unter "unbezahlte Überstunden" fiel. Wir haben etliche Szenen einstudiert, mit Schülerinnen und Schülern die überwiegend aus "bildungsfernen Familien" stammten und vielfach von ihrer Herkunft her nicht mal deutschsprachig waren. Und die konnten durchaus mit diesen alten Texten umgehen, sie fanden das sogar super. Und ein paar von ihnen haben sich im Anschluss an die ganze Sache sogar im Internet informiert, über Schiller und über de entsprechende Literaturepoche.
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  6. Das war für mich nie ein Problem. Das Problem war immer eher, dass man (also meine Klasse/Kurs damals) schon mit Vorurteilen an die Sache ran gegangen ist: Ist ja Schulliteratur, kann nur schlecht sein, hab ich keinen Bock drauf. Und meistens hat man sich damals dann auch nicht mehr von dem Standpunkt wegbewegt. Ich kann mich an drei Romane erinnern, die ich damals gehasst habe, mittlerweile aber sicherlich sehr viel interessanter und besser finden würde. Was nicht unbedingt heißt, dass ich sie mir jetzt aussuchen würde. Bei den Theatersachen war das Problem für mich immer eher die Textform, nicht der Inhalt oder die altbackene Sprache. Fast alles wird durch Dialog ausgedrückt, oder schlimmer noch, als Monolog. Das finde ich für eine Geschichte, die man in der Schule eben nicht auf der Bühne sieht, sondern vom Blatt liest, verdammt grauenhaft. Und dann kommt in der Schule ja noch hinzu, dass man sich nicht auf den Inhalt der Texte beschränkt, sondern noch sehr viel drum herum beleuchtet wird. Und das ist für die meisten meiner Klassenkameraden inkl. mir einfach uninteressant (gewesen), selbst wenn es der Inhalt nicht war.
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