Ich würde gerne mit euch über zwei Sachen sprechen:
1. Wie wir eigentlich spielen,
2. Wie wir Nachrichten formatieren, sofern wir uns für textuelles Rollenspiel entscheiden (das war eh der letzte Stand, ich wollte das nur noch mal aufbringen).
Zum ersten:
Ich hab dran gedacht, dass wir im Chat ja die Möglichkeit haben, eine Videokonferenz zu starten. Das wäre für mich eine coole Variante zu spielen, weil wir uns gegenseitig sehen können. Der Nachteil daran wäre natürlich, dass wir dabei gleichzeitig online sein müssten und Terminfindung kann schwierig sein. Der Vorteil ist, dass man eher auch mal die eigene Rolle ausspielen kann (Gestik, Mimik, Sprache) und sich Fragen leichter und schneller klären lassen.
Die Alternative zum Chat ist natürlich hier der Club in Form von Threads (Vorteile: jederzeit nachlesen, was noch mal geschrieben wurde; wir müssen nicht synchron online sein). Da wäre die Frage, wie zum Beispiel mit Szenen umgegangen werden kann, die an unterschiedlichen Orten spielen, aber gleichzeitig, wenn (falls!) die Gruppe sich zum Beispiel aufteilt.
Stellt euch vor, zwei Charaktere befinden sich in einem Gasthaus und unterhalten sich. Zwei andere Charaktere reisen gerade an und sind irgendwo auf der Straße vor der Stadt. Dann wird es schnell unübersichtlich, wenn alles in einem Thread stattfindet, aber das auf unterschiedliche Threads aufzuteilen, die dann zB nach Location benannt sind (einer heißt dann "Gasthaus zum rolligen Hirsch" und einer "die Straße vor Blasingdell" zB), kann auch schnell unpraktisch werden
Dazu gerne mal Meinungen und Präferenzen
Zum zweiten:
Aus einem Discord-Rollenspiel (da wird ausschließlich via Text gespielt) kenne ich so ein Format:
Gesprochene, direkte Rede
Beschreibung von Handlungen
Beschreibung von internen Gedanken
spieltechnische Angaben
Da das vielleicht kryptisch klingt, mache ich mal einen Beispielpost meines Charakters, Zelynda, der sich so oder ähnlich vor unserem gemeinsamen Abenteuer abgespielt haben könnte:
=== NEUE SZENE ===
Zelynda sitzt in der Bibliothek und versucht, aus dem Text schlau zu werden, der vor ihr liegt. Es ist kein einfacher Dialekt und das Thema ist komplex. Vor allen Dingen jedoch kann sie sich nicht konzentrieren, weil ein paar Bänke weiter ein junges Pärchen mehr aufeinander als auf ihren Bänken sitzt. Sie flüstern und kichern regelmäßig, was die Konzentration stark stört.
Wenn die nicht bald aufhören...
Zelynda atmet tief durch. Da beginnt das Pärchen plötzlich das unmögliche. Sie fangen an, sich zu küssen. In der Öffentlichkeit. In der Bibliothek! Zelynda ballt die Hände zu Fäusten.
Ignorier sie. Ignorier sie. Ignorier sie....
Es funktioniert nicht. Zelynda platzt gleich der Kragen. Sie schließt die Augen, nur für einen Moment, und zapft die dunkle Energie an, die ihr ihre Patronin verliehen hat. Für irgendetwas muss das ja auch mal gut sein. Die Energie erhebt sich irgendwo in Zelyndas Körpermitte, wie eine Kälte, die sich durch ihre Brust nach oben in ihren Kopf zieht und dort in ihrem Gehirn residiert. Dann entfesselt sie diese dunkle Macht und richtet sie auf die beiden Turteltäubchen.
[aktiviere Erweckter Verstand]
Eure fleischlichen Gelüste gehören nicht in die Hallen des Wissens...
Die beiden Küssenden springen auf wie von der Tarantel gestochen. Woher kam die unheimliche Stimme in ihrem Kopf, die gleichzeitig droht und jede Hoffnung auslöscht?
Euer Desinteresse an Wissen füttert mich. Nichts wird euch vor mir schützen. Ich bin die Dunkelheit. Fürchtet mich!
Zelynda lässt die letzten Worte besonders durchdringend wirken, doch es reicht schon. Die beiden packen ihre Sachen mit schreckgeweiteten Augen und fliehen aus der Bibliothek.
Mit einem zufriedenen Lächeln atmet Zelynda tief durch. Sie spürt die Dunkelheit und Kälte in ihrem eigenen Kopf. Es ist als hätte sie Eis zu schnell gegessen und ihr Kopf wehrt sich dagegen und schmerzt. Irgendwo unter ihren eigenen Gedanken spürt sie die Aufmerksamkeit ihrer dunklen Patronin, doch Zelynda tut ihr bestes, sie zu ignorieren.
Später. Gerade muss ich mich konzentrieren.
Zelynda weiß nicht mal, ob sie mit ihrer Patronin gesprochen hat oder mit sich selbst, um sich zu versichern, dass sie immer noch die Kontrolle inne hat. Langsam widmet sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Buch.
=== ENDE DER SZENE ===
In dieser Szene habe ich folgendes getan:
Beginn und Ende markiert
internen Monolog/Gedanken mit kursiver Schrift dargestellt
spieltechnische Angaben in [eckigen Klammern gefettet] dargestellt
direkte Rede kam nicht vor, aber hätte ich ganz normal in Anführungszeichen gesetzt: "Endlich Ruhe", murmelt Zelynda vor sich hin.
Das soll jetzt mal als Vorschlag dienen, davon müssen wir definitiv nichts so umsetzen. Außerdem gibt es euch schon mal einen Eindruck davon, wer Zelynda vielleicht ist
LG
Elda