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Inhalte mit der höchsten Reputation am 30.01.2022 in allen Bereichen anzeigen

  1. Ich hatte eigentlich auch das Bedürfnis noch mal inhaltlich zu antworten, weil ich das so nicht stehenlassen wollte. Aber ich denke @Tomtom und @gathame haben dazu gesagt, was gesagt werden musste. Deshalb bitte ich jetzt darum wieder zum Thema zu kommen. Die Frage war nämlich, ob Tolkien ein Rassist war. Was denn eigentlich rassistisch ist und ob es denn so schlimm ist wenn man nur (hier bitte den alltagsrassistischen Satz eurer Wahl einsetzen) sagt haben wir hier schon ausführlich diskutiert und ich würde dich bitten, @Cor der Grobe, dann doch noch mal den ganzen Thread zu lesen, bevor du hier Diskussionen anfängst, die wir schon X mal hatten.
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  2. Sei dir bewusst, dass nur weil du verstehst, dass du "nur bittest", dass nicht zwangsweise so ankommt. Deine Absicht ist nicht dasselbe wie die Wirkung, die du damit erzielst. Für mich wirkt das alles, was du schilderst, nach wahnsinnig viel Druck. Und Druck erzeugt Gegendruck. Wenn dein Mitspieler Spaß hat (frag nach, ob das der Fall ist, bitte keine Annahmen machen!), alle anderen Mitspieler*innen auch Spaß haben und du auch Spaß hast, dann tu dir und allen anderen am Tisch (online oder live) nen Gefallen und lass das Thema fallen. Nur wenn irgendjemand damit keinen Spaß hat, solltest du irgendwie eingreifen - aber dann besprecht das in einer Meta-Runde, wo alle beteiligt sind, und nicht im Stil von "du sollst", sondern im Stil von "ich brauche X, um mich in der Runde wohlzufühlen" (ich werfe als Stichwort mal gewaltfreie Kommunikation in den Raum). Und ansonsten, was Torshavn und beadoleoma schon gesagt haben - vielleicht ist es einfach nicht sein Stil, dann wird auch alles Drängen das nicht ändern.
    2 Punkte
  3. Ich würde jetzt mal sagen, dass dazu kein Grund besteht. Der Sinn und Zweck dieses Forums ist ja Leute zu finden, die sich für den gleichen schrägen Fantasykram interessieren wie du und gegebenenfalls deine damit verbundenen Fragen und Probleme verstehen. Und hier im Thread mitlesen muss ja niemand, wenn's nicht interessiert. Außer Moderatoren, aber die machen das ja freiwillig. Freut mich jedenfalls, dass ihr das erst mal klären konntet. Vielleicht läuft es ja mit der Zeit runder. Viel Spaß dabei!
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  4. Ich habe mich heute nochmal per Videokonferenz mit ihm zusammen gesetzt und wir haben uns lange, ausführlich und "gewaltfrei" unterhalten. Ich habe ihn gefragt ob er sich von mir unter Druck gesetzt fühlt, und er meinte dass dies überhaupt nicht der Fall wäre, und es ihm einfach noch etwas schwer fällt so aus sich hinaus zu kommen. Ich habe ihn gefragt, was er sich fürs nächste Treffen auch so generell wünschen würde, und da meinte er nur, das wir genauso weitermachen sollten wie zuvor. Er meinte auch, dass er sehr viel Spaß hätte. Ich werde ihn nicht mehr bitten, oder darauf ansprechen, und einfach mal beobachten. Wenn ihr recht habt, und es einfach sein Stil ist, werde ich dass akzeptieren. Vielen Dank für all eure Tipps, und es tut mir um ehrlich zu sein auch echt Leid, so damit zu nerven, aber wenn es ums Thema Rollenspeil geht, habe ich einfach in meinem realen Umfeld keinen einzigen den ich bei solchen Sachen um Rat fragen kann. Deshalb nochmals vielen Dank.
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  5. Doch, ich verstehe schon was da gemeint war. Ich bin bloß anderer Meinung darüber. Natürlich ist der Klimawandel ein riesiges Problem, und zwar eins das nun wirklich alle betrifft. Und ebenso ist die Flüchtlingsproblematik ein Riesenproblem, das erschreckend viele Leute weltweit betrifft. Aber ein Vorwand den nun einmal existierenden strukturellen Rassismus kleinzureden ist das eindeutig nicht, meiner Meinung nach zumindest. "Mehr als eine Sache auf einmal kann problematisch sein", schreibt Tomtom, und er hat recht. "Habt ihr sonst keine Probleme?", das kann ich fragen wenn jemand sich darüber aufregt dass er wegen Corona keinen Friseurtermin kriegen kann oder wenn seine Onlinebestellung zu spät ausgeliefert wird. Das Gemeine an strukturellem Rassismus ist ja gerade dass die Sache erst einmal so harmlos wirkt und so selbstverständlich. Ich betrachte das Problem ja auch als Außenstehende, denn ich bin hellhäutig. - Ist jetzt jemand über das Wort "hellhäutig" gestolpert? Das ist ein ungewohntes Wort, denn auf den Umstand dass jemand hellhäutig ist weisen wir normalerweise nicht extra hin, das betrachten wir als Normalzustand. Aber "dunkelhäutig" wird durchaus als scheinbar wertfreie Beschreibung benutzt. Das ist ein Widerspruch über den nachzudenken sich lohnt. Ich habe hier in diesem Thread schon einmal ein Beispiel für strukturelle Diskriminierung angeführt, das damals einige Leute für sehr gelungen hielten. Und da ich zu faul bin es herauszusuchen und zu verlinken schreibe ich es noch mal hin. Da geht es nicht um rassistische Diskriminierung, sondern um Diskriminierung aus anderen Gründen, aber ich denke man sieht daran sehr gut wie so etwas funktioniert. Also: ich habe 1975 meine erste Lehrerstelle angetreten, in einem kleinen und sehr katholischen Dorf. Ich bin unehelich geboren, und das war zu jener Zeit noch ein riesiges Problem. Mein Schulleiter hat damals zu mir gesagt: "Erzählen Sie das den Schülern nicht. Sie sollen doch eine Respektsperson sein." Das war nicht böse gemeint, eher im Gegenteil. Er mochte mich gern und wollte mir helfen. Ich habe es als extrem diskriminierend empfunden, so etwa in dem Sinne: "So etwas wie dich sollte es eigentlich nicht geben."
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  6. Ich verstehe leider überhaupt nicht, was du meinst. Der Abschnitt, der darauf folgt, ist aber ein Whatsaboutismus sondergleichen - argumentativ völlig unhaltbar. Wenn ich dich dafür, wer du bist (egal warum genau, nur halt nicht wegen etwas, das du getan hast, sondern nur dafür, wer du bist) verprügele, diskriminiere, ggf sogar umbringe und dann deiner Familie sage "heult nicht rum, denkt mal an den Klimawandel", dann wäre das, ganz offensichtlich, nicht okay. Mehr als eine Sache auf einmal kann problematisch sein und mehr als eine Sache auf einmal kann man als. Gesellschaft bekämpfen. Tu dir selbst, deinem Umfeld und dem Forum einen Gefallen und argumentiere nicht mit "habt ihr sonst keine Probleme". Das wirkt maximal bis zur Nasenspitze. Völlige Zeitverschwendung.
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  7. "Ich glaube das war lang genug" find' ich gut. Lange Beiträge sind doch toll, auf die lässt sich viel besser antworten als auf einen einzelnen Satz. Aber, trotzdem und ganz ehrlich: ich habe auch nicht den ganzen Thread gelesen, obwohl ich seit ich hier bin doch sogar eine ganze Menge drin geschrieben habe. Und eins stimmt ja auf alle Fälle: in Tolkiens Welt gibt es etwas, was in der realen Welt nicht existiert. In der realen Welt sind die Menschen die einzige hochintelligente Art. In Tolkiens Welt gibt es auch andere Arten mit vergleichbarer Intelligenz: Elben, Zwerge, Hobbits und so weiter, und die unterscheiden sich doch schon recht deutlich voneinander, Das ist eine Situation die man eben mit unserer Realität nicht wirklich vergleichen kann. Und noch eins stimmt auf alle Fälle: wenn sich da irgendeine Romanfigur in irgendeinem Zusammenhang rassistisch äußert, dann kann das auch einfach der Charakterisierung dieser Romanfigur dienen und muss keineswegs die Meinung des Autors wiedergeben. Außerdem ist "Rassismus" ja ohnehin ein schwieriger Begriff. Denn der bedeutet ja zweierlei. Erst einmal gibt es diesen unübersehbaren Geradeaus-Rassismus: Wir sind aber besser als die da draußen, von überlegener Intelligenz, von besserem Charakter, von reinerem Blut, oder was auch immer. Der ist deutlich sichtbar, den nicht wahrzunehmen erfordert schon eine gewisse Anstrengung. Und dann gibt es eine Art von Rassismus, die viel verbreiteter ist und viel unauffälliger. Manchmal wird das als "struktureller Rassismus" bezeichnet. Da geht es einfach darum dass man bestimmten Gruppen bestimmte Eigenschaften zuordnet, die nicht einmal schlecht sein müssen: die sind alle so temperamentvoll, die sind gute Seefahrer, die sind viel spontaner als wir, was auch immer. Und genau da wird es kritisch. Denn erstens sind "die da" nicht alle gleich. Und zweitens entstehen in diesem Zusammenhang die meisten von denjenigen Äußerungen die dann als beleidigend empfunden werden obwohl sie wahrscheinlich gar nicht so gemeint waren. "Deine Hautfarbe spielt doch keine Rolle wenn du bei der Polizei arbeiten willst", das stimmt natürlich im Prinzip; aber dass man diese Tatsache überhaupt ausdrücklich erwähnt besagt ja schon dass man da eben doch ein Problem wahrnimmt, und deshalb kann ein solcher gut gemeinter Satz für Betroffene durchaus eine Kränkung darstellen. Leute die selbst niemals von Ausgrenzung in irgendeiner Form betroffen waren sind oft erstaunlich fantasielos darin wie ihre Äußerungen auf Betroffene wirken können. Also, war Tolkien rassistisch? Im Sinne dessen was ich da eben "Geradeaus-Rassismus" genannt habe mit Sicherheit nicht. Aber diese Tendenz bestimmten Völkern und dann sogar noch bestimmten Familien charakteristische Eigenschaften zuzuschreiben, die ist schon recht deutlich vorhanden (wobei du natürlich recht hast dass bei den Familien auch Vorbilder und Erziehung eine Rolle spielen könnten). Das sind allerdings Anschauungen die für die Zeit in der Tolkien schrieb ja durchaus noch typisch und gewissermaßen normal waren. Und Tolkien war sicherlich kein Typ der den Normen seiner Zeit sonderlich kritisch gegenüberstand. Und so sehr mich auch seine perfekt konstruierte Welt beeindruckt: die Weltanschauung dahinter stört mich schon ein bisschen.
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