Nein, ein derartiges Original in Form eines einzelnen Buch mit einer zusammenhängenden Handlung, wie bei HdR oder "Hobbit", gibt es diesmal ja eher nicht. Und ansonsten habt ihr natürlich recht: wenn man eine Geschichte in Form eines Films erzählt, dann muss man oft ganz einfach andere Mittel benutzen um den gleichen Zweck zu erreichen. Das Beispiel mit der Erzählerinstanz, die in einem Buch keinerlei Problem ist, aber im Film nur schwer umzusetzen sein dürfte, trifft das Problem eigentlich ganz genau.
Und natürlich müssen in einen Film zwangsläufig manche Dinge geklärt werden die im Buch vielleicht gar nicht stehen. Beispiel: Tolkien beschreibt zwar die Landschaften sehr ausführlich, das Aussehen der Personen aber sehr oft nicht oder kaum. Und da die Personen ja nun mal im Film irgendwie aussehen müssen, muss man sich da wohl oder übel etwas einfallen lassen. Peter Jackson hat sich da für HdR eine ganze Menge einfallen lassen, und die optische Lösung, die er gefunden hat, ist offensichtlich in sich schlüssig. Wenn das nicht so wäre, würden heute nicht so viele Leute darauf bestehen dass Tolkiens Mittelerde eben so auszusehen hat wie in Peter Jacksons Filmen. Dabei wird dann leicht übersehen wie viele optische Dinge, die wir inzwischen als selbstverständlich empfinden, eben tatsächlich von Jackson stammen und nicht von Tolkien. Dazu gehören beispielsweise die langen Haare und die spitzen Ohren der Elben, bei denen ich vermute dass es einfach als Unterscheidungsmerkmal zwischen Elben und Menschen dienen sollte (die ja nun mal beide von Menschen dargestellt werden). Mit Sicherheit wäre auch eine optisch vollkommen andere Umsetzung von Tolkiens Büchern in Filme denkbar gewesen. Aber wir kennen nun mal halt die Jackson-Version, und neue Mittelerdefilme kommen gar nicht daran vorbei dass sich zumindest nicht in krassen Gegensatz dazu geraten dürfen wenn sie denn Erfolg haben wollen.