Das sehe ich auch so - und: Daemons überproportionales Ego wird hier richtig deutlich gezeigt. Erst als sein Bruder bereit ist, Hilfe zu schicken, muss er beweisen, dass er sie nicht braucht und auch ohne Unterstützung den Sieg erringen kann. Unglaublich, dass er für diese Aktion so lange gebraucht hat, der Blick in die erschöpften und desillusionierten Gesichter der Soldaten spricht Bände. Hat Daemon das Ganze als interessante Unterhaltung/Abwechslung gesehen, bei der er überschüssige Energie loswerden und sich als Held beweisen kann? Und die Drachen kommen überhaupt nicht plötzlich daher, sondern sind doch fester Bestandteil der Kriegsmaschinerie, das wird in der allerersten Szene gezeigt (Daemon und sein langhalsiger Drache) und später dann reitet Corlys Sohn einen eigenen, etwas kleineren - sie konnten nur nichts ausrichten, da die Krabbenarmee sich doch in die Höhlen zurückgezogen hatte. Und was die selbstmörderische Aktion von Daemon angeht: Auch das wird erklärt, als Corlys und sein Bruder und sein Sohn darüber sprechen, dass der Krabbenkönig nur mit einem "Fleischopfer" (ich glaube so bezeichnen die das) bzw. einem Lockvogel aus den Höhlen zu kriegen ist. Corlys Sohn schlägt Daemon ja sogar vor. Und dass der Krabbenkönig, erstmal aus der Höhle gelockt und unter freiem Himmel ab und zu nach oben schaut, weil ja weiß, dass die Drachen da sind, finde ich auch nicht komisch. Er muss ja mit einem Angriff aus der Luft rechnen - aber Daemon scheinbar aufgeben und die weiße Flagge schwenken zu sehen, war wohl doch zu verlockend für ihn.
Aber ich finde diese Folge hat ja noch viel mehr zu bieten als die Schlacht am Ende: Viserys Dilemma als König wird unglaublich intensiv gezeigt, seine ständige Anspannung, alles recht machen zu wollen, permanent ansprechbar zu sein von Speichelleckern und Arschkriechern, sich die absurdesten Dinge anhören zu müssen, das alles setzt ihm mächtig zu und ich bin da völlig bei ihm, als er ab einem gewissen Punkt nur noch die Weinbecher leert....armer Kerl. Auch die Jagd und das Töten des Hirsches scheint ihm verhasst. Dass er entgegen allen Erwartungen Rhaenyra als Thronerbin belässt, zeigt Größe, finde ich. Und dass sie dann diejenige ist, der sich der weiße Hirsch dann zeigt, scheint der Entscheidung die symbolische Berechtigung zu geben.
Mir gefiel diese dritte Folge sehr, sie war vollgepackt mit vielen unterschiedlichen Themen, ich muss beim Schauen sehr aufpassen, dass mir nichts entgeht, weil Wichtiges oft so nebenbei erwähnt wird.
da war ich fast schon erleichtert, mal lachen zu können! Bei GoT gab es öfter mal diese Momente, House of the Dragon ist definitiv ernster!