Wer sagt denn, dass er seine Waffen zurückbekommt? Die Orks haben zuvor aller Wahrscheinlichkeit nach alle Elben von Ostirith entweder gefangen genommen oder getötet. Also wird erstens nur noch ein Elb kaum als "gefährlich" betrachtet, zweitens kann Arondir Schwert, Bogen und Pfeile auch von seinen gefallenen Kumpanen sonst wo aufgelesen haben und drittens wird Arondir als Überbringer dieser Botschaft von den Menschen Tirharads wohl mehr Glauben geschenkt als beispielsweise einem Ork.
Mal abgesehen davon, dass Peter Jackson uns auch nicht verrät, wie Gandalf nach seiner Flucht vom Orthanc seinen Stab wiedererlangt. Oder warum Gandalf der Weiße bei den Grauen Anfurten plötzlich wieder einen Stab hat, wo der Hexenkönig diesen in Minas Tirith doch in seine Einzelteile zerlegte. Oder warum Aragorn in Die Zwei Türme Grima Schlangenzunge (völlig "unsinnig" und ohne irgendeine Botschaft) einfach mit einem Pferd ziehen lässt. Jedoch wollen wir hier mal nicht zu viele, kurze Elbenhaare spalten.
Persönlich störte ich mich eher an der kompletten Númenor-Marktplatz-Szene. Der künstliche Look des Sets, das Gesprochene und die halbherzige Darbietung der Statisten. Die Funktion dieser Szene ist klar und nachvollziehbar, aber die Umsetzung, besonders angesichts der doch so überzeugenden Darstellung Trystan Gravelles(Pharazôn), eher ein Witz.
Die Szenen in Khazad-dûm hingegen waren wieder einmal großartig. Während Prinz Durin und Prinzessin Disa die Geheimniskrämerei der Zwerge so genial verkörpern, wird Elronds Weisheit mit seiner schier grenzenlosen Aufmerksamkeit erklärt. Es ist - für mich - überaus nachvollziehbar, dass jemand, der die Runen auf der Zwergentür lesen kann sowie bei dem "Klopflied" der Zwergenkinder seine spitzen Öhrchen ganz besonders spitzt, später auch Thrors Karte zu entschlüsseln vermag. Elrond als Charakter wirkt wissbegierig und interessiert an anderen Kulturen - das mag ich. Zumal auch das Schauspiel und die Chemie zwischen Robert Aramayo(Elrond) und Owain Arthur(Prinz Durin) sehr überzeugen, während man bei Sophia Nomvete(Disa) deutlich die Bühnenerfahrung erkennt.