An dieser (insgesamt unterhaltsamen) Folge will ich mal keine Abweichungen von der Tolkien-Lore kritisieren, sondern was schon für sich genommen Schwachsinn ist, angefangen mit der Schlacht Dorftrottel vs. Ork-Trottel:
Den befestigten Turm kampflos aufzugeben und sich stattdessen im ungeschützten Dorf zu verschanzen, ist schon mal super-dämlich und hat fast schon das Niveau der hirnrissigen Schlacht um Winterfell in der letzten Staffel von GoT. Wenn sie den Turm schon verlassen, hätten sie fliehen sollen.
Während der Schlacht hätte der Riesen-Ork Arondir schnell töten können, aber der Trottel zieht es vor, ihn erstmal zu verprügeln und als er soweit ist, den Elben zu erledigen, wird er natürlich in letzter Sekunde von Bronwyn getötet. Wow, wie originell! Hat man ja noch nie gesehen! Gähn.
Dass dann am Ende die Númenórer dann noch als Big Damn Heroes zur Rettung auftauchen (warum kommen sie eigentlich in vollem Galopp?), lässt die Schlacht als Remake von Helms Klamm erscheinen. Immerhin war sie unterhaltsam. und ich bin ja auch ein absoluter Fan des Big Damn Heroes-Trope. Peinlich ist allerdings der Schnittfehler, dass die Númenórer durch den Morgen reiten, während es im Dorf noch Nacht ist.
Ebenfalls an HdR erinnert Halbrand als „zurückgekehrter König“, der aber hier nur von ein paar Dutzend Bauern bejubelt wird – warum eigentlich?
Ein echter Idiot Ball ist dann, dass weder Galadriel noch Arondir oder sonst jemand nachschaut, was für ein Teil Adar mit sich führte. Außerdem fragt man sich, warum die Elben, die jahrhundertelang in besagtem Turm waren, nie die Maschinerie zur Auslösung der Flut entdeckt haben.
Schließlich noch ein Wort zu Galadriel: Die wird mir immer unsympathischer. Ausgerechnet sie, die sich bisher wie ein bockiger Teenager aufgeführt hat, belehrt Isildur über Demut. WTF? Ausgerechnet sie, die auf einem Rachetrip für Finrod ist, belehrt Halbrand darüber, wie falsch Rache doch ist, als der versucht, Adar zu töten. Dann entpuppt sie sich als Heuchlerin, als sie Adar beinahe selbst tötet.