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Inhalte mit der höchsten Reputation am 22.10.2022 in allen Bereichen anzeigen

  1. Ich glaube nicht dass das Tolwens Intention ist, zumal die Posts ja auch sehr sachlich formuliert sind. Nicht jedem muss die Serie gefallen und da wir hier in einem Forum sind soll und darf hier auch über solche Dinge diskutiert werden.
    3 Punkte
  2. Ein weiterer "interner" Aspekt, der m.E. eine schlechte Wahl war, ist "whodunit" (ein Begriff aus Krimiserien) als zentrales Plotelement zu etablieren: Wer ist Sauron, wer ist Meteor-Man? Das war m.E. Screentime, die man für Charakterentwicklung und -darstellung hätte nutzen können. So hat sich die erste Staffel zu einem guten Teil damit befasst, diese Fragen mit reichlich Beiwerk zu bebildern. Alternativ wäre ein "howcatchem"-Ansatz (ebenfalls aus Krimis; bekannt vor allem aus "Columbo") interessant gewesen: Gleich in den ersten Folgen hätte man z.B. Annatar mit Namen und auch Herkunft zeigen können, und ihn sich dann bei den Elbenschmieden einschmeicheln. Der Zuschauer wüsste also wer er ist, die Protagonisten in der Serie aber nicht und der Spannungsbogen zieht sich daraus, dass der eine oder andere (z.B. Galadriel) ihm teilweise und schrittweise auf die Schliche kommt, das Unglück aber nicht verhindern kann. Man erlebt dann als Zuschauer wie das Unheil seinen Lauf nimmt. Dies ist natürlich spekulativ, da die Serie nunmal so ist wie sie (bis jetzt) ist, doch auch um sowas geht es ja bei Diskussionen in Foren wie diesem. Zudem spielt dies auch schon auf eines der zahlreichen Probleme mit dem Hintergrundmaterial an, und würde in diesem Thread vielleicht zu weit führen.
    1 Punkt
  3. Ja - ohne die Vorlage (und Kenntnis was demnach wann passiert), würde die Serie besser funktionieren. Dies behebt natürlich nicht die "internen" Probleme, wie sie jetzt thematisiert wurden (das "Königreich der zwei kleinen Dörfer"), entfernt allerdings die Probleme, die sich daraus ergeben dass sich die Serie bisher allenfalls sehr locker an der Vorlage orientiert. Die Probleme mit der weitgehend ignorierten Vorlage haben wir bisher nur oberflächlich angerissen - da gäbe es doch eine ganze Menge aufzuzählen und könnte hier den Thread zu sehr zerfransen. Vielleicht macht man da einen Extrathread für die Unterschiede in der Vorlage und der Serie. "Begeistert" hätte mich die Serie auch ohne Mittelerdebezug nicht. Dafür fallen die internen Mängel zu sehr ins Gewicht. Aber es wäre solide Fantasy, die ganz gut unterhält ohne mich vom Hocker zu reissen. Als Mittelerde-Serie wäre ich so bei ca. 4,5/10, bei Betrachtung als generischer Fantasy ohne Mittelerdebezug eher so bei ca. 6,5/10.
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  4. "The King of 50 People" da musste ich schon in der Folge lachen, so pointiert ist es noch besser
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  5. Die Probleme, dass die Vorlage oftmals nur vage in der Serie erkennbar ist, wurde ja schon des öfteren angesprochen - sowohl hier im Forum als auch in Rezis und Diskussionen anderswo. Dieser Thread soll dieses Thema jetzt hier mal bündeln. Hierbei gehe ich davon aus, dass nur die Angaben aus den Anhängen des HdR erlaubt sind und somit nutzbar wären, d.h. vor allem Anhang B. Als Unterthemen bzw. Punkte, die hier reingehören fällt mir ein (erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ich bitte um Ergänzungen): Die "Zeitstauchung": Ereignisse, die bei Tolkien zeitlich weit getrennt sind (v.a. Ankunft Saurons in Eregion und die Zeit von Elendil und Míriel und Pharazôn liegen ca. 2000 Jahre auseinander), werden hier in wenige Monate oder Jahre gepresst. Galadriels Geschichte wird massiv verändert: Celeborn ist verschollen, sie fungiert als Kriegerin unter Gil-galads Befehl (oftmals aufmüpfig) und befindet sich auf einem Kreuzzug um Sauron zu jagen. Verbunden mit dem vorigen Punkt: Saurons Geschichte im ZZ ist mehr oder weniger komplett der Feder der Drehbuchschreiber entsprungen und enthält kaum Material aus der Vorlage. Die Geschichte und Darstellung Númenors: Dies hängt stark mit der Zeitstauchung zusammen. Ein Istar (wahrscheinlich Gandalf) im ZZ: Neben der Tatsache an sich auch noch der Modus des Auftretens ("Meteor-Man"). Das physische(!) Schwinden der Elben als Motiv für Gil-galad und Celebrimbor Elrond und seine Freundschaft zum Thronfolger der Zwerge zu benutzen, um den Zwergen hinterlistig Mithril aus der Tasche zu ziehen. Die Herkunft des Mithrils an sich sowie der zeitliche Zusammenhang seines Vorkommens in Khazad-dûm. Die Herstellung der Ringe: Motive und Abläufe.
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  6. Dieser Thread zielt nur darauf ab die Serie in den Dreck zu ziehen .
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  7. Mit der Stauchung der Zeit hat sich die Serie auch ein inhaltliches Problem geschaffen, was ich in meinem letzten Posting angerissen habe: das Númenor zur Zeit der Ringherstellung war ein gänzlich anderes als das zur Zeit Elendils. Im Moment stellt die Serie es eher wie das "alte" Númenor dar. Der einzige Hinweis auf das spätere ist die Abneigung gegen Elben, die aktuell damit begründet wird, die Elben würden den Númenorern ihre Jobs wegnehmen... Beide Zeiträume schliessen sich hinsichtlich der Charakterisierung Númenors aus (offensichtlich). Die Frage ist jetzt - kommen die Schreiber da noch mal raus, indem sie jetzt sozusagen im Turbomodus Númenor radikalisieren oder ignorieren sie es einfach und denken sich selbst was aus, was zu ihrer "alternativen" Zeitlinie passt? Ich schätze es, wird eher auf letzteres hinauslaufen. Inwieweit die Ankündigung der Macher, in der zweiten Staffel näher an der Vorlage zu bleiben, hier helfen wird ist abzuwarten. Es ist ja schon einiges Grundlegendes vermurkst worden und es wird spannend zu beobachten sein, was daraus noch gemacht werden wird.
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  8. Ich fange dann auch mal mit einem Thema an - der Zeitstauchung und der Geschichte Númenors. Seitens der Serienmacher wurde ja hinlänglich erklärt, warum dies in der Serie so sei: Man müsste sonst Hauptrollen von Zwergen und Menschen öfter neu besetzen, weil die Figuren aus Altersgründen sterben würden. Dies stünde der Charakterentwicklung und Identifikation mit Figuren im Wege. Im Kern ist dies also eine "externe" Erklärung, daß aus erzähltechnischen Gründen die Vorlage nicht so geeignet für die technischen Notwendigkeiten einer Serie ist (überspitzt). Der Grund ist auch nicht von der Hand zu weisen - ich selber kenne es aus anderen Serien, daß sich die Charaktere erst "finden" müssen und so im Laufe der zweiten oder dritten Staffel das Ganze durch die bis dann entstandene Interaktion erst richtig "rund" wird. Die Frage ist dann natürlich, ist es das wert? Zum Einen ist die Sterblichkeit der Menschen (speziell der Númenorer als wesentliche Protagonisten des ZZ) und ihr letztliches Hadern damit das Kernthema der menschlichen Erzählstränge des Zweiten Zeitalters. Dies findet in der Serie bisher genau gar nicht statt. Zum Anderen böte eine andere Herangehensweise eine Lösung, die ich mal so umreisse (natürlich hypothetisch - gehört aber dazu): Man könnte z.B. bei einer Serie mit sechs Staffeln drei jeweils engere Zeiträume beleuchten: Der Beginn, wie Sauron als Annatar versucht, sich bei den Elben beliebt zu machen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Dies könnte Númenor noch zu Zeiten seines Glücks zeigen. Die mittlere Zeit, als die Ringe hergestellt werden und Sauron die Elben mit Krieg überzieht als sein Plan mit den Ringen scheitert (ca. 300-500 Jahre später). Hier hilft Númenor den Elben massiv und findet Gefallen an der Machtausübung in Mittelerde (man merkt sehr deutlich, wie stark man den Menschen Mittelerdes überlegen ist). Die Endzeit, als Númenor sich zu einer imperialen Großmacht entwickelt hat, die große Teile Mittelerdes beherrscht und rücksichtslos kolonial ausbeutet. Sauron wird als Konkurrent gesehen, unterworfen und führt letztendlich zum Sturz Númenors. Diese drei Perioden hätten jeweils zwei Staffeln umfassen können. Es wäre eine Entwicklung von den "guten" Númenorern zu den korrumpierten deutlich erkennbar und das Kernthema wäre gut thematisierbar. Da die Elbenrollen die ganze Serie dabei wären (es sei denn jemand wird erschlagen), wäre auch visuell hervorragend die Dauerhaftigkeit der Elben darstellbar, um die die sterblichen Menschen sie schließlich so beneiden. Dies würde der Charakterentwicklung sehr helfen. Aber nun denn - hätte, könnte, wäre....
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