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  1. Die Probleme, dass die Vorlage oftmals nur vage in der Serie erkennbar ist, wurde ja schon des öfteren angesprochen - sowohl hier im Forum als auch in Rezis und Diskussionen anderswo. Dieser Thread soll dieses Thema jetzt hier mal bündeln. Hierbei gehe ich davon aus, dass nur die Angaben aus den Anhängen des HdR erlaubt sind und somit nutzbar wären, d.h. vor allem Anhang B. Als Unterthemen bzw. Punkte, die hier reingehören fällt mir ein (erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ich bitte um Ergänzungen): Die "Zeitstauchung": Ereignisse, die bei Tolkien zeitlich weit getrennt sind (v.a. Ankunft Saurons in Eregion und die Zeit von Elendil und Míriel und Pharazôn liegen ca. 2000 Jahre auseinander), werden hier in wenige Monate oder Jahre gepresst. Galadriels Geschichte wird massiv verändert: Celeborn ist verschollen, sie fungiert als Kriegerin unter Gil-galads Befehl (oftmals aufmüpfig) und befindet sich auf einem Kreuzzug um Sauron zu jagen. Verbunden mit dem vorigen Punkt: Saurons Geschichte im ZZ ist mehr oder weniger komplett der Feder der Drehbuchschreiber entsprungen und enthält kaum Material aus der Vorlage. Die Geschichte und Darstellung Númenors: Dies hängt stark mit der Zeitstauchung zusammen. Ein Istar (wahrscheinlich Gandalf) im ZZ: Neben der Tatsache an sich auch noch der Modus des Auftretens ("Meteor-Man"). Das physische(!) Schwinden der Elben als Motiv für Gil-galad und Celebrimbor Elrond und seine Freundschaft zum Thronfolger der Zwerge zu benutzen, um den Zwergen hinterlistig Mithril aus der Tasche zu ziehen. Die Herkunft des Mithrils an sich sowie der zeitliche Zusammenhang seines Vorkommens in Khazad-dûm. Die Herstellung der Ringe: Motive und Abläufe.
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  2. Hinsichtlich der Ringe der Macht: Die Serie geht m.E. insoweit auf das Tolkiens Motiv ein, indem das Schwinden der Elben als Grund angeführt wird. Dies trifft es recht gut, auch wenn es bei Tolkien nicht um das physische Schwinden geht, sondern um die psychische Last, die das sterbliche Mittelerde mit seinem schnellen Zyklen des Werdens und Vergehens bedeutet. Allerdings weicht die Serie bisher in einem wesentlichen Punkt ab: Die Drei werden zuerst hergestellt - die restlichen Ringe werden wohl in der kommenden Staffel (oder Staffeln) folgen. Dies stellt natürlich die Reihenfolge ebenso auf den Kopf wie das Motiv Tolkiens: Die Anzahl der Gegenstände einer "Ringserie" nimmt stetig ab, gleichzeitig steigert siich die Macht der einzelnen Ringe. Zudem baut es sich in der Vorlage systematisch auf: Erst wird eine nicht näher benannte Anzahl geringerer Ringe als Tests zur Vervollkommnung der erlernten Fertigkeiten hergestellt. Dann nimmt man die Großen Ringe in Angriff und es entstehen die Neun und Sieben unter Annatars Anleitung - und später als er weg ist die Drei. Somit haben wir die titelgebenden Ringe bisher nur kurz angerissen und für meinen Geschmack sind die Drei - die mächtigsten (abgesehen vom Einen) von allen - hier relativ hastig am Ende einer Staffel "hingeworfen" worden. Vielleicht wirkt es besser, wenn man später den Anschluss der zweiten Staffel hat, doch im Moment habe ich den Eindruck, als wäre das Potential der Drei durch die Plazierung etwas verschenkt worden - und das Grundmotiv auf den Kopf gestellt worden. Man wird auch sehen, wie die Sieben und Neun letztlich hergestellt werden. Hier nochmal wie in der Vorlage noch Annatar einzuführen (so dass die Elben gleich zweimal von Sauron in Verkleidung getäuscht würden) wäre schon etwas merkwürdig. Da die Ringe bisher wirklich nur kurz angerissen sind, bleibt vieles spekulativ und man wird abwarten müssen, was die Showrunner sich hier noch ausdenken.
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  3. Mit der Stauchung der Zeit hat sich die Serie auch ein inhaltliches Problem geschaffen, was ich in meinem letzten Posting angerissen habe: das Númenor zur Zeit der Ringherstellung war ein gänzlich anderes als das zur Zeit Elendils. Im Moment stellt die Serie es eher wie das "alte" Númenor dar. Der einzige Hinweis auf das spätere ist die Abneigung gegen Elben, die aktuell damit begründet wird, die Elben würden den Númenorern ihre Jobs wegnehmen... Beide Zeiträume schliessen sich hinsichtlich der Charakterisierung Númenors aus (offensichtlich). Die Frage ist jetzt - kommen die Schreiber da noch mal raus, indem sie jetzt sozusagen im Turbomodus Númenor radikalisieren oder ignorieren sie es einfach und denken sich selbst was aus, was zu ihrer "alternativen" Zeitlinie passt? Ich schätze es, wird eher auf letzteres hinauslaufen. Inwieweit die Ankündigung der Macher, in der zweiten Staffel näher an der Vorlage zu bleiben, hier helfen wird ist abzuwarten. Es ist ja schon einiges Grundlegendes vermurkst worden und es wird spannend zu beobachten sein, was daraus noch gemacht werden wird.
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  4. Ich fange dann auch mal mit einem Thema an - der Zeitstauchung und der Geschichte Númenors. Seitens der Serienmacher wurde ja hinlänglich erklärt, warum dies in der Serie so sei: Man müsste sonst Hauptrollen von Zwergen und Menschen öfter neu besetzen, weil die Figuren aus Altersgründen sterben würden. Dies stünde der Charakterentwicklung und Identifikation mit Figuren im Wege. Im Kern ist dies also eine "externe" Erklärung, daß aus erzähltechnischen Gründen die Vorlage nicht so geeignet für die technischen Notwendigkeiten einer Serie ist (überspitzt). Der Grund ist auch nicht von der Hand zu weisen - ich selber kenne es aus anderen Serien, daß sich die Charaktere erst "finden" müssen und so im Laufe der zweiten oder dritten Staffel das Ganze durch die bis dann entstandene Interaktion erst richtig "rund" wird. Die Frage ist dann natürlich, ist es das wert? Zum Einen ist die Sterblichkeit der Menschen (speziell der Númenorer als wesentliche Protagonisten des ZZ) und ihr letztliches Hadern damit das Kernthema der menschlichen Erzählstränge des Zweiten Zeitalters. Dies findet in der Serie bisher genau gar nicht statt. Zum Anderen böte eine andere Herangehensweise eine Lösung, die ich mal so umreisse (natürlich hypothetisch - gehört aber dazu): Man könnte z.B. bei einer Serie mit sechs Staffeln drei jeweils engere Zeiträume beleuchten: Der Beginn, wie Sauron als Annatar versucht, sich bei den Elben beliebt zu machen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Dies könnte Númenor noch zu Zeiten seines Glücks zeigen. Die mittlere Zeit, als die Ringe hergestellt werden und Sauron die Elben mit Krieg überzieht als sein Plan mit den Ringen scheitert (ca. 300-500 Jahre später). Hier hilft Númenor den Elben massiv und findet Gefallen an der Machtausübung in Mittelerde (man merkt sehr deutlich, wie stark man den Menschen Mittelerdes überlegen ist). Die Endzeit, als Númenor sich zu einer imperialen Großmacht entwickelt hat, die große Teile Mittelerdes beherrscht und rücksichtslos kolonial ausbeutet. Sauron wird als Konkurrent gesehen, unterworfen und führt letztendlich zum Sturz Númenors. Diese drei Perioden hätten jeweils zwei Staffeln umfassen können. Es wäre eine Entwicklung von den "guten" Númenorern zu den korrumpierten deutlich erkennbar und das Kernthema wäre gut thematisierbar. Da die Elbenrollen die ganze Serie dabei wären (es sei denn jemand wird erschlagen), wäre auch visuell hervorragend die Dauerhaftigkeit der Elben darstellbar, um die die sterblichen Menschen sie schließlich so beneiden. Dies würde der Charakterentwicklung sehr helfen. Aber nun denn - hätte, könnte, wäre....
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