Ich hatte gerade neulich erst die Gelegenheit Abschriften von Aufzeichnungen alter Überlieferungen unbestimmbarer Herkunft einzusehen. In diesen schlecht erhaltenen und schwer zu lesenden Papieren wird berichtet, dass die Entfrauen ihre Gärten am Anduin in weiser Voraussicht noch rechtzeitig verlassen hatten, bevor der Krieg über sie hinwegziehen konnte, und dass sie weit nach Osten gezogen waren. Sie nahmen zudem wohl eine kleine Gruppe Harfüße mit auf ihre Wanderung, die vor großen Bedrohungen flüchtend bei ihnen bereits eine Zuflucht gefunden hatten. Diese Gruppe aus Entfrauen und Harfüßen gelangte in der Folge bis an die Gestade des Ostmeeres. An der Meerenge zwischen dem Inneren Meer und dem Ostmeer setzten die Entfrauen - Holz schwimmt gut - nach Dunkelland über, die Harfüße mit sich tragend. Dort, so ist weiter zu lesen, hätten sich die Entfrauen augenblicklich an die Kultivierung der üppigen, aber vollkommen wilden Vegetation gemacht.
Sollten diese Abschriften von Aufzeichnungen alter Überlieferungen, also zu apokryphen Werken gewordene und aus Legenden entstanden Mythen, tatsächlich auf realen historischen Ereignissen basieren, würde das vieles erklären, zum Teil auch warum es keine Aufzeichnungen über die Verstrickungen der Harfüße in die großen Zeitläufte des Zweiten Zeitalters gibt. Interessanterweise scheinen jüngere archäologische Funde auf der Pazifikinsel Flores diese alten Überlieferungen zumindest bis zu einem gewissen Grad zu stützen.
Manche Passagen der Schriften sind nun nicht nur schwer zu lesen, sondern auch schwierig zu deuten. So debattieren die Gelehrten beispielsweise noch, ob in späterer Zeit alle Entfrauen oder nur ein Teil von ihnen zu den Sonnenlanden weitergezogen war. Der ein oder andere Wissenschaftler behauptet auch, manche Textstellen seien dahingehend zu deuten, dass einige der Entfrauen ertrunken seien. Doch das ist nur die Auffassung einer marginalen Randgruppe. Die meisten Gelehrten tendieren dazu, die Aufzeichnungen so zu verstehen, dass die Spuren der Entfrauen "in der verrinnenden Zeit verloren gegangen“ seien.