Nach der ungeplant etwas hastigen Abreise, kam die Gruppe über den Vormittag gut voran. Die Wölfe schienen glücklicherweise nicht an ihnen interessiert gewesen zu sein. Es wurde nicht viel gesprochen, denn keinem schien so richtig danach zumute. Ardagast dachte sich, dass insbesondere Pado die letzten Tage noch ordentlich in den Knochen steckten, als er den Hobbit, der zusammen mit Mirabella vor ihm ritt, ein wenig länger musterte.
Alaric ritt vor den beiden Hobbits und hinter Ilumiel. Der Zauberer wurde aus dem Zwerg nicht wirklich schlau und traute ihm spätestens nach den reichlich vielen und vorsichtig ausgedrückt ''unschönen'' Vorfällen der letzten Zeit, nicht mehr. Falls er denn überhaupt jemals so richtiges Vertrauen zu ihm aufgebaut hatte. Eigentlich erwartete er, dass Alaric diesbezüglich mal den ersten Schritt machte und auf ihn zukam und sich für all dies entschuldigte, oder wenigstens zu erklären versuchte, was denn die Hintergründe waren, aber selbst das blieb der Sohn Durins weiterhin schuldig.
Und dann war da ganz vorne noch Ilumiel: Die ''Anführerin''. Ardagast war sich bei ihr nach wie vor nicht sicher, ob sie dieser Herausforderung wirklich gewachsen war und inwiefern ihr das selbst bewusst war. Thranduil schien zumindest von ihr überzeugt zu sein und sein Vertrauen zu gewinnen, war wahrlich nicht einfach. Darüber hinaus wuchs man schließlich auch an seinen Aufgaben. Ardagast war bewusst, dass er nicht immer der weise Ratgeber war, den sie vermutlich brauchte und womöglich auch suchte, aber auf der anderen Seite, musste die Tochter der Schatten eben dann auch über ihren eigenen Schatten springen, wenn sie denn mit etwas unzufrieden war.
Zu guter Letzt, horchte der Zauberer in sein Inneres. Ohne sich selbst zu sehr auf die Schulter zu klopfen, war er eigentlich selten ratlos und fand sich noch seltener in einer Situation vor, aus der er keinen Ausweg sah. Aber die Sache mit Saruman bereitete ihm wahrlich enorme Kopfschmerzen. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte und was zu tun war. Gandalf hatte immer eine Antwort. Wusste immer, was zu tun war. Und Ardagast musste mit ihm darüber sprechen und zwar so schnell wie möglich! Gleichwohl würde sich dazu keine Gelegenheit mehr vor Beendigung dieser Aufgabe bieten. Dies bedeutete, dass er eigentlich sofort aufbrechen und damit die Gemeinschaft auf dem wichtigsten Teil der Mission alleine lassen müsste. Gerechtfertigt wäre es, denn diese Aufgabe stand in keiner Relation, zu der potentiellen Bedrohung durch den weißen Zauberer. Aber das brachte er nicht über's Herz, alleine schon wegen Pado nicht. Er hoffte einfach, und redete sich vermutlich ein, dass Saruman nicht zu viel Unruhe stiftete und es einfach warten konnte.
In seinen Bart murrend, zog er seine wiedergefundene Pfeife hervor und zündete sich diese an. Wenn irgendwas bei irgendwas half, dann Pfeifenkraut. Darauf konnte er sich immer verlassen, und wenn es nur dazu da war, irgendwas zu vergessen.