Diese Rolle als Kuriosität kann man auch bei Emeldir, der Mutter Berens, finden. Sie wird in der relativ kurzen Passage, in der sie auftaucht, als "manhearted" bzw. im Deutschen als "mannesmutig" bezeichnet, weil sie sich entschied, mit Ehemann und Sohn zu kämpfen anstatt zu fliehen.
"At last so desperate was the case of Barahir that Emeldir the Manhearted his wife (whose mind was rather to fight beside her son and her husband than to flee) gathered together all the women and children that were left, and gave arms to those that would bear them; and she led them into the mountains that lay behind, and so by perilous paths, until they came at last with loss and misery to Brethil." (Silmarillion, Kapitel 18: Of the Ruin of Beleriand and the Fall of Fingolfin)
Ich glaube dieser Kuriositätenstatus, der auch anhand der letzten beiden, filmisch nicht adaptierten Charaktere recht gut hervorsticht, durchbricht für mich keine Geschlechterrollen, sondern festigt sie paradoxerweise eigentlich nur. Die Betonung ihrer Andersartigkeit spiegelt letztlich nur "wie es sein sollte" und wie es auch ist. Und das hier klar im Kontext der Geschichte und nicht in Bezug auf die Überzeugungen des Autors. Diese "starken" Charaktere etablieren zwar Frauen als handelnde Akteure, allerdings machen sie deutlich, dass Frauen als solche dabei einer zweiten Klasse angehören, aus der nur ab und an die "fähigsten" oder "nobelsten" in der Lage auszubrechen sind.