Yrwyn hört gespannt dem Gespräch zu, welches sich entwickelt und in dem mehr und mehr aber längst nicht alle Details zur bevorstehenden Reise ans Licht kommen. Scheinbar hat das Schicksal dem Jungen und seinem Vater übel mitgespielt, nach der Tragödie des Feuers auch noch eine gescheiterte Expedition, bei der die eigenen Leute ihn verraten haben. Wirklich düstere Zeiten, in denen Verzweiflung und Angst selbst an sich gute Leute schlimmes tun lässt. Yrwyn merkt, dass in ihr der Wunsch heranreift dem Jungen zu helfen und mit jedem weiteren Wort, wächst und gedeiht ihre Neugier. Eine Reise durch den Düsterwald klingt gleichermaßen geheimnisvoll, wie auch spannend, wenn auch die Gefahr nicht von der Hand zu weisen ist. Viele Male schon hat sie die Handelsrouten auf den großen Straßen und auch auf den kleineren Wegen zu Dörfern und Siedlungen mit dem Tross begangen. Aber in den Wald hat sich nie jemand gewagt, doch nun behauptete der Knirps, sein Vater hätte gute Verbindungen zu den dort lebenden Elben. Unter deren Schutz wäre das Wagnis durchaus machbar und insgeheim würde Yrwyn gerne die Wunder dieser Wälder mit eigenen Augen betrachten.
Zudem sind ihre aktuellen Aussichten nicht gerade rosig, keine Anstellung, kein Ziel und keinen Ort, an den sie sich wenden kann. Wahrscheinlich könnte sie in einer Schenke als Hilfskraft anfangen, doch würden sie über kurz oder lang die Geschichten der Gäste wieder hinaus auf Wanderschaft ziehen. Yrwyn ist tief in Gedanken versunken und merkt kaum, wie der Markt und der Hafen um sie herum zum Leben erwacht und es inzwischen geschäftig, wie in einem Bienenstock zugeht. „Meine Tante sagte immer, in vielen Jahren wirst du mehr die Dinge bereuen, die du nicht getan hast als jene, die du gewagt hast“ murmelt sie vor sich hin und hat den Entschluss gefasst mehr über dieses Unterfangen herausfinden zu wollen. Erst dann blickt sie auf und folgt dem Fingerzeig des Zwerges in Richtung der Wache. „Es scheint viele hier haben Interesse an euch, ihr müsst ein wahrlich faszinierender Mann sein“ meint sie mit einem etwas schiefen Grinsen und wartet, ob die gerüsteten Männer zu ihnen kommen und was sie wohl von Éorah wollen können.