Es wäre in meinen Augen wirklich nicht wünschenswert, wenn Mittelerde das gleiche Schicksal ereilen würde wie Star Wars. Sätze wie "Somehow Sauron returned" möchte ich niemals in meinem Leben hören; allerdings ist Tolkiens Universum ja eine mehr oder weniger finalisierte Geschichte, der nichts mehr hinzukommt, da der Autor lange tot ist (Die Sache mit der Organisation von Textelementen durch Nachkommen und deren Veröffentlichung ignoriere ich mal geschickt). Wir haben einen festen Kanon, den Star Wars nicht hatte, weshalb es in den Händen schlechterer Autoren lag, von einer Basis ausgehend, den Kanon erst zu komplettieren. Das war in meinen Augen am Ende tödlich für die Qualität des Universums. Hinzukommt, dass ich rechts-konservativen "Adligen" mit Geltungsbedürfnis, die sich gerne mit Kriegsverbrechern ablichten lassen und verdammt viel Content zum "Christlichen Europa" posten, grundsätzlich mehr als skeptisch gegenüber bin, wenn es um die Bewertung moderner Medienlandschaften und ihrer Produkte geht. Skeptisch bzgl. neuer Adaptionen bin ich ja auch, allerdings aus dem Grund, dass, in meinen Augen, die letzten beiden einfach nicht gelungen sind. Dabei ging es mir aber um Dialoge, CGI, Kostüme, Handlungen, etc. und nicht etwa um die "gnadenlose Ausbeutung" eines mit Mysterien gefüllten Universums. Schließlich ist Mittelerde nicht so mysteriös, wie Herr Graf von und zur Unterlippe es hier darstellt.
Ich habe nach der Hobbit Trilogie auch bei Jackson meine Zweifel, dass der Film dem entspricht, was ich gerne sehen würde, was vermutlich bedeutet, dass er in der Aufmachung ähnlich sein sollte, wie die HdR-Verfilmung. Allerding muss nicht alles immer gleich bleiben und auch auf Basis der hervorragenden Inszenierung Jacksons kann sich noch eine künstlerische Weiterentwicklung zum Besseren vollziehen. Hinzu kommt, dass, soweit ich informiert bin, ein Hauptgrund für den qualitativen Rückschritt beim Hobbit war, dass Jackson bei diesem eigentlich gar nicht Regie führen sollte und erst später im Projekt an Bord geholt, ihm dann aber nicht die Möglichkeit gegeben wurde, genügend Zeit in eine Neugestaltung zu stecken. Enormer zeitlicher Druck ist abträglich für Qualität. Beim Gollum-Film scheint es ja nicht der Fall zu sein, dass Jackson keine Gelegenheit bekommen würde, seine Kreativität voll zu entfalten.
Von daher bin ich immer noch sehr zurückhaltend mit etwaiger Vorfreude, allerdings gibt es vermutlich schon Grund optimistisch zu sein, dass wir eine neue Tolkien Adaption bekommen könnten, bei der die Meinungen innerhalb des Fandoms nicht so divergieren, wie bei RoP und die wir alle genießen können.