War in meinen Augen die mit Abstand beste Folge der ganzen Serie. Leider macht das lazy Writing aber auch hier wieder einiges kaputt.
Positiv:
- der Überfall der Orks auf die Stadt war gut dargestellt
- generell steht diese Folge wie auch diese ganze Staffel im Schatten von Sauron (hehe) bzw. Charlie Wickers. MMn der absolute Höhepunkt dieser Serie
- selbst die Szenen um den Stranger und Numenor waren recht unterhaltsam und spannend, zumal es auch endlich inhaltlich Progress in der Geschichte gab
- Opener mit den Durins auch gut gemacht (v.a. natürlich visuell), wenn auch bisschen quatschig
- Folter Celebrimbors (fand ich allerdings etwas zu schnell abgefrühstückt)
Enttäuschend:
- Auflösung des Strangers, hätte mir jemand anderen gewünscht (wobei man zumindest nach den ganzen Hints konsistent geblieben ist, was auch leider nicht selbstverständlich für diese Serie ist)
- fehlende Auflösung von Adar (obwohl Set Up dafür schon geschaffen war?)
- Celebrimbor ist kein Banner (obwohl hierfür auch das Set Up da war, er war aufgespießt + die Statue niedergerissen, hätte erwartet, dass da Celebrimbor „auftaucht“)
Negativ:
- lazy writing: Leider bleibt das die Kernschwäche der Serie. Arondir wurde doch letzte Folge von Adar abgestochen, oder nicht? Wieso ist er fit? Woher spawnen plötzlich die Zwerge in der Stadt bzw auf den Mauern? Wieso ist König Durin im Opener mental plötzlich in der Lage den Ring abzunehmen? Weil der Balrog ihm die Augen öffnet? Anarion wird plötzlich nach Staffel 1 wieder erwähnt, aber wo ist er überhaupt die ganze Zeit und fällt Elendil sein Sohn erst jetzt wieder ein? Gleiches gilt auch für Durins Bruder. Wurde der überhaupt schon Mal erwähnt und wo ist er überhaupt die ganze Zeit? Woher kommt der Sinneswandel bzw. die Erkenntnis bei Adar? Nur weil er einmal für eine Stunde den Ring aufgesetzt hat? Für mich einfach nicht glaubwürdig. Oft werden Dinge in dieser Serie einfach aus dem Hut gezaubert, wenn es passt und man es braucht, manchmal vergessen, wenn es gerade stört, und dadurch leider oft nicht glaubwürdig dargestellt und erzählt.
- Zweikampf zwischen Galadriel und Sauron. Dass Sauron Galadriel zu seiner Königin machen will, finde ich prinzipiell sogar einen guten Ansatz. Aber dieser Zweikampf zwischen Galadriel und Sauron ist für meinen Geschmack grundsätzlich viel zu dominant in der Serie und nimmt auch viel von Saurons Mystik und Stärke. Ich musste beim Zweikampf zwischen den beiden an den rausgeschnittenen Zweikampf zwischen Aragorn und Sauron im Rückkehr des Königs denken. Jackson begründete das - soweit ich mich recht entsinne - damit, dass der Zweikampf für ihn deplatziert wirkte und sich nicht in den Vordergrund dieser Geschichte aufdrängen dürfe. Das Gefühl habe ich aber leider an vielen Stellen dieser Serie. Man will unbedingt Galadriel vs Sauron ins Zentrum dieser Geschichte rücken, was aber mMn überhaupt nicht funktioniert. Tbh komme ich nach zwei Staffel auch zu dem Entschluss, dass Clark ihre Rolle als Galadriel nicht gut macht.
- Wieso überlebt Arondir, wenn Sauron explizit den Befehl gibt, nur die Führer der Elben am Leben zu lassen? Wieso machen die Orks überhaupt so viele Gefangene beim Fußvolk?
- Wieso rückt Galadriel wieder so sehr in den Fokus bei der Entscheidungsfindung, was als nächstes passiert? Man hat leider überhaupt nicht das Gegühl, dass Gil Galad der König der Elben ist. Der wirkt oft eher wie ein Fürst oder so.
Fazit: Wie gesagt, mMn mit Abstand die beste Folge dieser Serie. Aber insgesamt bleibt es trotzdem echt schade, welches Potential diese Serie einfach liegen lässt.