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Rassismus


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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Elenriel:

Ist doch der eigene Thread. Der andere ist der hier :-)

Dann wurde das hier wohl nur falsch eingeordnet, denn es steht ja unter "Tolkiens Werke". 
Und der User im ersten Post oben hatte ja nach Rassismus in Tolkiens Werken gefragt. 
Aber wenn es dafür schon einen anderen Thread gibt, kann man wohl hier über das eigentliche Thema diskutieren. 

Ich denke schon, dass es ein Rassismusproblem gibt, nicht nur in Deutschland, auch in USA und anderen Ländern. 
Und ich habe das auch schon mitbekommen dass die Polizei auf Bahnhöfen eher Dunkelhäutige kontrolliert, und die danebenstehenden Weißen eher nicht kontrolliert. Nicht immer, manchmal kontrolliert die Polizei auch Weiße, aber ich hab schon den Eindruck, dass oft nach Racial Profiling kontrolliert wird. 
Das ist sicherlich für die Betroffenen ein ganz beschissenes Gefühl, da so vorgeführt zu werden ohne Grund. 
In den USA ist das ja sogar noch schlimmer, da wird ja richtig brutale Gewalt, bis hin zum Tod der Opfer, praktiziert, und Polizisten dort oft nicht einmal bestraft. 
Und wer als Schwarzer im Süden der USA lebt, lebt leider sehr gefährlich, genauso gefährlich leider auch im Osten Deutschlands, 

Geschrieben

 

vor 3 Stunden schrieb Eldanor:

Nein, es ist nicht egal, aus welchen Motiven Leute getötet werden, solange rassistische Motive existieren, denn das bedeutet, dass diskriminierte Menschen exorbitant höheres Risiko haben zu sterben als wir Weißbrote. Ein random Überfall auf der Straße mag eine schwarze oder weiße Person gleichermaßen treffen; Polizeigewalt nicht.

Sowohl das eine als auch das andere kann so oder so aussehen. Wenn man jemanden Überfällt, nimmt man auch nicht einfach den nächsten der vorbei kommt, man beurteilt die Lage nach den Äusserlichkeiten wie Kleidung, Schmuck, aber vor allem auch nach Geschlecht und Hautfarbe. Vermutlich ist niemand so dämlich und überfällt einen zwei Meter grossen Afro-Amerikaner, zumindest nicht allein. Ist auch Rassismus, wenn auch zu wohle der normalerweise diskriminierten. Die Polizei geht ähnlich vor, sie suchen sich einfach gerne die "Schwachen" raus, die, von denen sie annehmen, dass sie keinen Rechtsschutz haben, oder kein Geld für einen Anwalt oder was auch immer. Oft ist es leider so, dass sie besser davon kommen, wenn sie jemanden einer Randgruppe anpeilen.

Es ist ja nicht so, als würden die Polizisten nur Schwarze und Syrer oder was auch immer angreifen. Ebenso sind es Obdachlose und Junkies, oft auch junge Damen die alleine sind und und und. Aber diese Fälle ziehen halt nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich, Rassismus ist halt viieel spannender und schlimmer. Das Problem liegt nicht am Rassismus, sondern, wie ich es nenne, am "Kleiner-Sch****-Syndrom". (Weiss nicht ob ich solche Worte verwenden darf, darum die Sternchen). Sie fühlen sich einfach stärker und mächtiger, wenn sie Schwächere drangsalieren und verletzen können oder gar dürfen. Würde es diesen Polizisten nicht an Liebe, Respekt oder Selbstwertgefühl mangeln, da bin ich mir ganz sicher, würden sie den Rassismus auch ganz bald sein lassen.

vor 1 Stunde schrieb Elenriel:

Der "Grund" für Rassismus ist ja schlichtweg dass verschiedene Kulturen gibt, die sich von einander abschotten, da es einfacher ist, mit Menschen der gleichen Kultur zusammen zu leben, einander fremd werden und sich schließlich für besser halten. Das schaukelt sich dann immer weiter hoch. Im Englischen nennt man das auch "Self segregation". Deshalb sollte man sich die Mühe machen und andere Kulturen kennen und schätzen lernen.

Das ist meiner Meinung nach die Rechtfertigung. Ich spreche aber vom Grund des Individuums. Normalerweise sind das irgendwelche Existenzängste. Geht auch in das hinein was Du gesagt hast, man fühlt sich unter seinesgleichen oft wohler. Aber der Unterschied ist, dass bei einer Segregation ein gesellschaftliches Ding läuft. Die Gesellschaft baut sich aus dem Individuum auf. Wenn jetzt also viele Leute einer Gesellschaft Angst haben, andere Leute nehmen ihnen das Hab und Gut oder Land weg, dann greift das auf die Gesellschaft über. Wenn die Gesellschaft so denkt, sieht man statt zum Nachbarn zum Nachbarsvolk. Oder auch beides. Nur, dass der Futterneid beim Nachbarn den meisten egal ist, während es unter Gesellschaften Rassismus genannt wird. Bekämpft man jetzt aber den Rassismus, weitet sich das Problem nur aus. Das sieht man ja sehr gut in Amerika gerade. Die Ku-Klux-Klans und Nazigruppen dort haben mehr Zulauf als seit langer Zeit und sie können auch immer mehr Aktionen machen. Es ist wie in der Physik, eine Kraft wirkt immer in beide Richtungen. Würde man jetzt aber nicht aktiv den Rassismus bekämpfen, sondern diesen ständigen Futterneid, hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe.

Aber ich sehe schon, ich sollte wahrscheinlich aufhören, in diesem Thread zu schreiben. Ich denke, viele von Euch, die hier das hier lesen, beschäftigen sich so gut wie nur damit, was Rassismus für Symptome hat. Gewalt und Diskriminierung, mehr gibt's da nicht, oder? Zumindest habe ich sehr das Gefühl, den Antworten nach. Es ist natürlich einfach, etwas als Quatsch ab zu tun, wenn es den eigenen Horizont übersteigt. Darum bitte ich euch alle: Macht euch eigene Gedanken zu diesem Thema, aber mehr, als nur Nachrichten lesen und das erste was euch dazu in den Sinn kommt ist auch Richtig. Rassismus ist ein sehr vielschichtiges Thema, auf Vorurteilen basierend, welche zwar als schlecht angesehen werden, evolutionstechnisch aber sehr wertvoll waren. Klar kommt die Zeit, wo man sich anpassen muss und ablegen, was nicht mehr gebraucht wird. Dennoch sind sie in unseren Genen (noch) verankert. Ich finde das ein sehr Interessantes Thema, über das man viel debattieren, philosophieren und Gedanken austauschen kann. Aber ich werde mich aus diesem Thread hier zurück ziehen, da er mir zu öffentlich ist. Wenn jemand gerne über dieses Thema spricht, ohne einen festen Standpunkt zu vertreten (was in Diskussionen übrigens selten hilfreich ist) und auch gerne mal unkonventionelle Gedanken darüber hören und teilen möchte, darf natürlich gerne persönlich auf mich zu kommen. Euch anderen stelle ich noch eine letzte Frage (Antworten lese ich gerne, werde aber selber nicht mehr darauf antworten): Was habt ihr das Gefühl, was Rassismus nachhaltig bekämpfen kann? Etwa Demos? Alle Nazis abmurksen? Misstrauische, fremdenfeindliche (nicht direkt rassistische) und uninteressierte Menschen dazu zwingen, sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen statt sie in Frieden leben zu lassen?

Und ich wollte bezüglich Horizont und so niemanden beleidigen. Aber 70% von dem, was mir erwidert wurde, könnte mir auch ein Kind über Rassismus sagen. Dafür, dass Ihr guten Leute Rassismus für so ein grosses Thema haltet, redet Ihr ziemlich oberflächlich darüber. Auch ich halte es für ein grosses Thema, aber so wie's aussieht, mache ich mir mehr komplexe Gedanken, die diesem grossen Thema würdig sein könnten. 

Wer braucht Nuancen, wenn es Vielschichtigkeit gibt.

Geschrieben

Du möchtest dich gerne weiter mit Leuten darüber unterhalten, die diskutieren

vor 7 Stunden schrieb Cor der Grobe:

ohne einen festen Standpunkt zu vertreten (was in Diskussionen übrigens selten hilfreich ist)

und wenn hier in der Diskussion alle anderer Meinung sind als du, dann liegt das daran, dass das Thema unseren Horizont übersteigt und sagst 

vor 7 Stunden schrieb Cor der Grobe:

Dafür, dass Ihr guten Leute Rassismus für so ein grosses Thema haltet, redet Ihr ziemlich oberflächlich darüber. Auch ich halte es für ein grosses Thema, aber so wie's aussieht, mache ich mir mehr komplexe Gedanken, die diesem grossen Thema würdig sein könnten. 

Ich lass das jetzt einfach mal so stehen.

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Cor der Grobe:

Was habt ihr das Gefühl, was Rassismus nachhaltig bekämpfen kann?

Gentechnik

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb Cor der Grobe:

Sowohl das eine als auch das andere kann so oder so aussehen. Wenn man jemanden Überfällt, nimmt man auch nicht einfach den nächsten der vorbei kommt, man beurteilt die Lage nach den Äusserlichkeiten wie Kleidung, Schmuck, aber vor allem auch nach Geschlecht und Hautfarbe. Vermutlich ist niemand so dämlich und überfällt einen zwei Meter grossen Afro-Amerikaner, zumindest nicht allein. Ist auch Rassismus, wenn auch zu wohle der normalerweise diskriminierten. Die Polizei geht ähnlich vor, sie suchen sich einfach gerne die "Schwachen" raus, die, von denen sie annehmen, dass sie keinen Rechtsschutz haben, oder kein Geld für einen Anwalt oder was auch immer. Oft ist es leider so, dass sie besser davon kommen, wenn sie jemanden einer Randgruppe anpeilen.

Natürlich gibt es immer Menschen, die eher Opferrollen spielen. Aber ich gebe dir hier mal ein Beispiel:

Ich mit meinen lächerlichen 1,5 Metern bin bei einem Überfall wahrscheinlich auch eher Opfer als Täter. Allerdings ist es für mich immer noch unwahrscheinlicher überfallen zu werden als für eine Schwarze die genauso groß ist. Das ist, was gemeint war. Rassismus ist ja pauschal gegen eine Gruppe von Menschen zu sein, und Pauschalität ist halt genau das: Pauschal und nicht aussagekräftig.

vor 6 Stunden schrieb Blauborke:

Gentechnik

War das jetzt ernst gemeint oder machst du dich gerade nur über @Cor der Grobe lustig?

Geschrieben (bearbeitet)

Wie du es bereits vermutest und wie es nach meinen bisherigen Beiträgen ja auch gar nicht anders sein kann, meine ich das nicht ernst. Ich habe das von Cor vorgeschlagene Verfahren einmal angewendet und seine Argumentation ohne festen Standpunkt ganz unvoreingenommen durchgespielt - obwohl das nach seiner Theorie ja gar nicht möglich sein kann. Wenn also Vorurteile sich tatsächlich evolutionsbiologisch als vorteilhaft erwiesen hätten und Rassismus genetisch determiniert wäre, könnte ja eigentlich gar nichts helfen  - außer eben einer Keimbahntherapie. Auch wenn ich Cors Ansatz dahingehend weiterdenken würde, dass die Ächtung von Rassismus dazu führen müsste, dass sich dieser als evolutionsbiologisch nachteilig erweist, hat er ja gleich eine ergänzende Theorie zur Hand, nach der Widerstand gegen Rassismus nur zu mehr Rassismus führt. Aber selbstverständlich ist das alles falsch - und Black Lives Matter die Schuld für das Anwachsen rechtsradikaler Strömungen in den USA zu geben, ist eine üble Verdrehung der Tatsachen.

Bearbeitet von Blauborke
Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb Elenriel:

Ist doch der eigene Thread, zumindest haben wir ihn zu diesem gemacht. Ursprünglich sollte es hier auch um Rassismus in Tolkiens Werken gehen, aber jetzt ist er so wie ich es verstanden habe der allgemeine Rassismus Thread. Vielleicht kann ein Mod den mal nach Quatschen verschieben? Der andere ist der hier :-)

Exakt, wie TomTom weiter oben schrieb. Ich editier das mal in den ursprünglichen Post rein. Wer zu Tolkien & Rassismus diskutieren möchte, bitte hier weiter:

 

Hier geht es nur noch um Rassismus per se. :offtopic:

 

Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb Cor der Grobe:

Rassismus ist ein sehr vielschichtiges Thema

ja,

vor 20 Stunden schrieb Cor der Grobe:

 auf Vorurteilen basierend,

ja,

vor 20 Stunden schrieb Cor der Grobe:

welche zwar als schlecht angesehen werden,

Vorurteile sind definiert dadurch, dass du ein Urteil fällst, ohne mehr über eine Person zu wissen. Ich bin gespannt, wie du argumentieren willst, dass Vorurteile gut sein sollen.

vor 20 Stunden schrieb Cor der Grobe:

evolutionstechnisch aber sehr wertvoll waren.

Falsch.

Geschrieben

Es steckt doch eigentlich schon im Wort Vorurteile: Urteile, die du fällst bevor du überhaupt genug über eine Person oder eine Sache weißt. Und weil du eben nicht genug weißt kann dein Urteil dann halt fürchterlich falsch sein.

Daraus folgt zweierlei. Erstens: Vorurteile sind nicht "evolutionstechnisch wertvoll" oder sonst irgendwie wertvoll, im Gegenteil. Wenn du etwas falsch beurteilst dann läufst du Gefahr dass du auch falsch darauf reagierst. Und das kann dich in erhebliche Schwierigkeiten bringen.

Und zweitens: Vorurteile entstehen zwangsläufig nur dann wenn wir über etwas urteilen was uns unbekannt ist. Je mehr wir also Kontakt zu Menschen aus anderen Kulturkreisen haben und je besser wir sie kennen lernen desto weniger Vorurteile werden wir haben, ganz automatisch. Und in dieser Richtung hat die Welt in den letzten fünfzig Jahren doch schon erhebliche Fortschritte gemacht, meinem Eindruck nach.

  • Danke 2
  • weiter so 1
Geschrieben

Moderation: verschoben in den Quatschen-Bereich. Danke für den Hinweis!

Geschrieben (bearbeitet)
Am 8.2.2022 um 16:16 schrieb Blauborke:

Wie du es bereits vermutest und wie es nach meinen bisherigen Beiträgen ja auch gar nicht anders sein kann, meine ich das nicht ernst. Ich habe das von Cor vorgeschlagene Verfahren einmal angewendet und seine Argumentation ohne festen Standpunkt ganz unvoreingenommen durchgespielt - obwohl das nach seiner Theorie ja gar nicht möglich sein kann. Wenn also Vorurteile sich tatsächlich evolutionsbiologisch als vorteilhaft erwiesen hätten und Rassismus genetisch determiniert wäre, könnte ja eigentlich gar nichts helfen  - außer eben einer Keimbahntherapie. Auch wenn ich Cors Ansatz dahingehend weiterdenken würde, dass die Ächtung von Rassismus dazu führen müsste, dass sich dieser als evolutionsbiologisch nachteilig erweist, hat er ja gleich eine ergänzende Theorie zur Hand, nach der Widerstand gegen Rassismus nur zu mehr Rassismus führt. Aber selbstverständlich ist das alles falsch - und Black Lives Matter die Schuld für das Anwachsen rechtsradikaler Strömungen in den USA zu geben, ist eine üble Verdrehung der Tatsachen.

Dieses Anwachsen rechtsradikaler Strömungen ist ja nicht nur in den USA zu beobachten, sondern auch in Europa, in Ungarn und Polen kamen rechte Regierungen an die Macht, und auch in Deutschland kam eine rechtsradikale Partei mit 92 Abgeordneten in den Bundestag.
 Warum diese Gruppen und Parteien jetzt mehr Zulauf haben, weiß ich auch nicht, vermute aber, dass es an der Existenzangst, die viele Menschen in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten(Coronakrise) haben liegen könnte...und sicherlich hat auch die Wirtschaftskrise von 2008 leider dafür gesorgt, dass solche Gruppierungen Menschen mit Existenzangst dazu bringen konnten, sie zu wählen, oder sich ihnen anzuschließen. Und bei vielen Afd Wählern oder Trumpwählern war sicherlich schon vorher, bevor Trump und die Afd in der politischen Landschaft auftauchten, ein Rassismus vorhanden, den sie dann nur nicht nach außen hin zeigten, aber nachdem Trump und die Afd ihren Rassismus öffentlich herausschreien, wagen auch viele Bürger, die bisher ruhig blieben, sich nach außen hin so zu zeigen, wie sie eigentlich sind, also ohne die Fassade des Biedermannes. 

Bearbeitet von NerwenArtanis
Geschrieben

Ich denke auch, dass die Bestätigung von Ressentiments ganz entscheidend dafür ist, dass sich Leute zunehmend trauen diese offensiv zu vertreten. Ich glaube aber nicht, dass das alles auf Existenzängste zurückzuführen ist. Dafür sind zu viele Leute aus dem gesicherten und gehobenen Bürgertum unter Wutbürgern und Querdenkern, auf Pegida-Demos oder auch schon im Gründungspersonal der AfD zu finden. Das sind grundsätzliche Einstellungen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb Blauborke:

Ich denke auch, dass die Bestätigung von Ressentiments ganz entscheidend dafür ist, dass sich Leute zunehmend trauen diese offensiv zu vertreten. Ich glaube aber nicht, dass das alles auf Existenzängste zurückzuführen ist. Dafür sind zu viele Leute aus dem gesicherten und gehobenen Bürgertum unter Wutbürgern und Querdenkern, auf Pegida-Demos oder auch schon im Gründungspersonal der AfD zu finden. Das sind grundsätzliche Einstellungen.

Ja, diese Einstellungen sind ja nicht 1945 einfach verschwunden, sondern existierten in vielen Fällen im Verborgenen weiter. Die Menschen sagten dann eben nicht mehr öffentlich was sie dachten, sondern nur noch an Stammtischen, wo die Leute unter sich frei sagten, was sie so denken. Später kam dann die Verlegung der Stammtische ins Internet, und die Afd versucht nun, die Stammtische ins öffentliche Leben zu verlagern, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben.
Und wenn Weidel, Gauland und Co. im Bundestag frei heraus was Menschenverachtendes sagen, dann denken sich Bürger, die vorher schon genauso dachten: "Dann darf ich das auch sagen"
Das ist das Gefährliche daran.....die Afd war, als sie gegründet wurde, noch keine rechte Partei, wurde aber von Rechten schon vom Gründungsjahr an gekapert, indem viele von ihnen dort eintraten und der Partei ihrem braunen Stempel aufdrückten. Das zeigt erschreckende Parallelen...denn auch die NSDAP war nicht immer eine Nazipartei, als sie gegründet wurde, war sie eine Arbeiterpartei namens DAP, die von Hitler gekapert wurde. Und Höcke hat schon sein eigenes Buch geschrieben, das wie eine Neuversion von "Mein Kampf" wirkt...wer da mal reinschaut, der sieht schon, wohin die Afd Deutschland gerne führen möchte...da schreibt Höcke ganz offen, dass die Afd sich im Falle einer Machtergreifung von "bestimmten Teilen der Bevölkerung" trennen müsste....eindeutiger gehts wirklich nicht....da weiß  man doch sofort, was er meint. 
Noch fallen glücklicherweise nicht viele Wähler darauf herein, aber ich frage mich, wie das aussehen würde, wenn es eine wirklich schwere Wirtschaftskrise gäbe, die vielen ihre Existenz nimmt, also sowas wie 1929. 

ich hoffe nicht dass sowas kommt, aber im Moment erscheint mir die ganze Zukunft ungewiss und beängstigend. Möglich wäre aber auch dass die Afd irgendwann unter 5% fällt, das wäre eine Erleichterung. Dann wäre das Problem zumindest aus dem Bundestag verschwunden, auch wenn es natürlich leider immer noch, wieder mehr im Verborgenen, existieren würde. 

Bearbeitet von NerwenArtanis
Geschrieben
vor 54 Minuten schrieb Blauborke:

Ich denke auch, dass die Bestätigung von Ressentiments ganz entscheidend dafür ist, dass sich Leute zunehmend trauen diese offensiv zu vertreten. Ich glaube aber nicht, dass das alles auf Existenzängste zurückzuführen ist. Dafür sind zu viele Leute aus dem gesicherten und gehobenen Bürgertum unter Wutbürgern und Querdenkern, auf Pegida-Demos oder auch schon im Gründungspersonal der AfD zu finden. Das sind grundsätzliche Einstellungen.

Es ist leider gerade so, dass sehr vieles in diese Richtung tendiert, auch dass man die Meinung anderer akzeptiert oder gar respektiert, gerade im Thema Corona. Es sind nicht nur die Querdenker die sowas machen, ich merke das an mir selbst, da ich ungeimpft bin. So wurde ich mehr als ein mal angeschrien, Mensch 2. Klasse genannt, Pandemietreiber, unmoralisch, ja sogar so Dinge die in Richtung Mörder gehen. Ich meine bin ich ein schlechter Mensch, nur weil ich mir nichts habe spritzen lassen?!

Ist jetzt aber auch schon echt Off toptic :schaem:

Am 7.2.2022 um 21:26 schrieb NerwenArtanis:

Und wer als Schwarzer im Süden der USA lebt, lebt leider sehr gefährlich, genauso gefährlich leider auch im Osten Deutschlands, 

Ich frag mich gerade wie das in Afrika z. B. ist, gibt es dort auch Rassismus (also seitens der Afrikaner?) könnte ich mir schon vorstellen :kratz:

  • mag ich 1
  • Looove 1
Geschrieben
Am 8.2.2022 um 21:10 schrieb gathame:

Es steckt doch eigentlich schon im Wort Vorurteile: Urteile, die du fällst bevor du überhaupt genug über eine Person oder eine Sache weißt. Und weil du eben nicht genug weißt kann dein Urteil dann halt fürchterlich falsch sein.

Ich möchte noch eins hinzufügen:

Vorurteile, die rassistisch sind, reduzieren Individuen auf sog. "Rassen"-Merkmale.

In dem ARD-Diskussionsforum kann man fast täglich lesen: Deutsche seien Besserwisser. Deutsche wollen die Welt verbessern auf der Basis westlicher Werte. Das läge in der deutschen Natur. 

De facto will man mit diesem Vorwurf unterbinden, dass Humanität in die Welt getragen wird. Diktaturen habe man zu akzeptieren.

Das momentane Bedürfnis, Menschen rassistisch zu beurteilen, könnte also u.a. die Ursache haben, humanitäre Staaten zum Einsturz zu bringen. 

Geschrieben
15 hours ago, Blauborke said:

Ich denke auch, dass die Bestätigung von Ressentiments ganz entscheidend dafür ist, dass sich Leute zunehmend trauen diese offensiv zu vertreten. Ich glaube aber nicht, dass das alles auf Existenzängste zurückzuführen ist. Dafür sind zu viele Leute aus dem gesicherten und gehobenen Bürgertum unter Wutbürgern und Querdenkern, auf Pegida-Demos oder auch schon im Gründungspersonal der AfD zu finden. Das sind grundsätzliche Einstellungen.

Ja, definitiv. Man muss aber schon auch sagen, dass es auffällige Korrelationen gibt zwischen wirtschaftlichen Krisen und dem erstarken rechter (!) Populisten, dazu gab es mal einen interessanten Beitrag bei Krautreporter. Macht noch keine Kausalität aus und schon gar nicht erklärt das alle, die sich zu den Schwurblern und Rassisten dazu gesellen. Aber ich glaube, dass es ziemlich tief evolutionär verankert ist, beim erscheinen von Problemen zunächst mal die Schuld bei den "Anderen" zu suchen. Und die am offensichtlichsten "Anderen" sind nunmal die, die anders aussehen. Zumal echte, existenzielle Bedrohungen und die Sorge vor einer existenziellen Bedrohung sich möglicherweise sehr gleich anfühlen können.

Nicht falsch verstehen, bitte, ich finde diese Tendenz schrecklich, ganz furchtbar, aber ich glaube, sie zu überwinden, ist schwer.

Dazu kommt noch, dass Menschen ihre Sichtweise (egal, wo sie herkommt) gern bestätigt sehen. Sich zu irren tut irgendwie weh und (sich selbst) einen Irrtum einzugestehen wirkt auf viele Menschen wie ein Versagen. Und so gräbt man sich in seiner Schwurbelscheiße ein und holt noch andere mit an Bord, damit man am Ende auch bloß nicht im Unrecht war :-( das ist leider auch recht weit verbreitet.

  • mag ich 1
  • Danke 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Tomtom:

Man muss aber schon auch sagen, dass es auffällige Korrelationen gibt zwischen wirtschaftlichen Krisen und dem erstarken rechter (!) Populisten, [...] ich glaube, dass es ziemlich tief evolutionär verankert ist, beim erscheinen von Problemen zunächst mal die Schuld bei den "Anderen" zu suchen.

Manchmal tendieren die Leute in Krisen aber auch nach links statt nach rechts - oder sie wenden sich nach vorne statt zurück. Ohne dich falsch verstehen zu wollen, aber es wundert dich sicher nicht, wenn ich denke, dass die Verwendung von biologischen Termini uns bei Phänomen wie Schuldzuweisungen, Vorurteilen oder Verschwörungstheorien nicht weiterhilft. Da gibt es meiner Meinung nach besser geeignete Wissenschaften, um derlei Zusammenhänge zu erforschen und zu erklären. Aber das ist vielleicht auch eher ein angrenzendes Thema und davon abgesehen, will ich dir auch nicht widersprechen ;-)

Geschrieben

Nein, geeignet ist das als Mittel freilich in keiner, absolut keiner Form. Getan wird es, rein empirisch betrachtet, trotzdem sehr häufig. Sowohl historisch als auch aktuell. Darauf wollte ich hinaus. Dieser Reflex ist aber grauenvoll, einer der schlimmeren Auswüchse der Menschheit.

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