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Elbische Schriftzeichen (Tengwar) Wörter, Sätze und Tattoos


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

ich würde mir gerne meinen Namen und das Wort Familie in Tengwar tattoowieren lassen. Ich hab mir verschiedene Schriftzüge und Alphabete im Internet angesehen und mich schonmal selbst versucht,aber ich keine Ahnung ob es ansatzweise stimmt. Wie ich im Beitrag oben erfahren habe, möchte ich gerne die Variante, wo die Vokale auf den Konsonanten stehen.

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

Vielen Dank.

Also das soll mein Name Sabrina sein:

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Und das Familie:

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Bearbeitet von Sabrina Meyer
Gast Mithrennaith
Geschrieben

Ach, nee, nicht wieder Tengwar Gandalf. Die ist doch ganz unbrauchbar! Such dir was besseres aus bei Amanye Tenceli.

Geschrieben

*g* Was Mithrennaith damit sagen will, Sabrina, ist, dass der Gandalf-Font schadhaft ist und manche der Tengwar nicht richtig abbildet. Du solltest dir vielleicht wirklich einen anderen Font suchen. Trotzdem Respekt dafür, dass du es erst schon mal selber versucht hast. Das tun nicht viele, die hier bei uns ankommen.

 

Die letzten Vokale in deinen Wörtern gehören übrigens auf kurze Träger.Und es gibt keinen Grund 'Sabrina' am Anfang mit Doppel-S zu schreiben. Sinnvoll wäre hier die einfache Variante - nach oben geöffnet, du musst ja keinen Vokal drauf setzen.

Geschrieben

Ich bedanke mich trotzdem schonmal.

Ich schau mich da mal um und probier mich dann mal aus;)

Gast Mithrennaith
Geschrieben

*g* Was Mithrennaith damit sagen will, Sabrina, ist, dass der Gandalf-Font schadhaft ist und manche der Tengwar nicht richtig abbildet.

Und sogar einige Tengwar und Tehtar und manche Kombinationen gar nicht abbilden kann.

Trotzdem Respekt dafür, dass du es erst schon mal selber versucht hast. Das tun nicht viele, die hier bei uns ankommen.

Ja, dass sollte sicherlich gesagt werden. :verbeug:

Und es gibt keinen Grund 'Sabrina' am Anfang mit Doppel-S zu schreiben.

Das ist sicherlich auch Schuld des Tengwar Gandalf Font, der macht nähmlich solche Dummheiten wenn man ‘S’ typt ... Nur ein kleiner seiner vielen Schaden.

Geschrieben

Hallo Leute,

 

ich habe mich heute im Tolkienforum angemeldet, weil ich eure Hilfe brauche. Wer kann mir die Namen "Ralf und Alexander" in Elbenschrift (Tengwar -Annatar ?- transkibieren. Im Internet werde ich mit Informationen überschüttet; scheinen aber nicht die Richtigen zu sein. Es gibt zwar einen Übersetzer, habe aber meine Zweifel, ob die Buchstaben richtig dargestellt werden. Einige von euch sind doch sicherlich fit und können mir bei meinem Wunsch sicherlich behilflich ein.

Hintergrund meines Anliegens ist folgender: Ich war mit meiner Frau zweimal in Neuseeland und wir haben von dort "unseren Nachwuchs mit nach Hause gebracht". Dieser Schriftzug ist für meine Frau als persönliche Erinnerung gedacht.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Ralph, erst mal willkommen bei uns.

Du brauchst nicht zu schreien, wir verstehen dich auch ohne Fettung sehr gut. ;-)

Vielleicht hast du schon ein bisschen bei uns geschmökert, dann weißt du, dass wir keine Transkriptionen "auf Bestellung" machen. Kein ernstzunehmendes Forum mit Tolkien-Sprachenteil tut das. Wir wollen, dass unsere Fragesteller sich nicht blind auf uns verlassen, sondern selber verstehen lernen, warum ein bestimmtes Wort in Tengwar so oder so geschrieben wird. Wir könnten ja sonst eine Menge Mist verbreiten - was im Netz leider auf diversen Fanseiten auch gerne und mit Eifer und regelmäßig getan wird. Allerdings nicht bei uns.

Wir helfen dir aber gerne dabei, deine Transkription selber zu erstellen. Du kriegst von uns jede Unterstützung und Erklärung, die du brauchst, nur keine vorgefertigte Version.

 

Nebenbei gemerkt: Wir sprechen hier immer von einer Transkription. (Also eine Übertragung eines Wortes von einem Zeichensystem ins andere. Lateinische Buchstaben => Tengwar) Ich kann mein deutsches Wort/meinen deutschen Satz in lateinischen Buchstaben, in Kyrillisch, Tengwar  oder japanischen Kanji schreiben, dann ist es/er in das jeweils andere Alphabet transkribiert.

Was du möchstest, ist genau das: Eine Transkription. Sagst du oben ja auch.

Eine Übersetzung ist etwas anderes, dabei handelt es sich immer um eine Übertragung von einer Sprache in die andere, also z.B. vom Deutschen ins Englische.

Das Programm, das du vermutlich gefunden hast, ist also kein Übersetzer sondern ein Transkriptionstool. Diese Werkzeuge sind für Anfänger aber ungeeignet. Tengwar sind sehr komplex und die Tools machen Fehler, die man nur dann erkennt, wenn man sich eben schon mit der Materie auskennt. Sie sind sehr unzuverlässig. Ich kenne keines, das ich einem Neuling empfehlen könnte.

 

Zu deinem Anliegen:

Da es sich um im deutschen Sprachschatz gängig verankerte Namen handelt, würde ich auch einen Deutschmodus für Tengwar (so heißen die elbischen Buchstaben) empfehlen.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

Entweder entscheidest du dich für eine Schreibweise, die die Vokale als normale Buchstaben zwischen die Konsonanten setzt, so wie es das lateinische Alphabet auch tut, (ein sogenannter Vollmodus)  oder du wählst eine Variante, die die Vokale als diakritische Zeichen über die Konsonanten setzt. (Sogenannter Tehtarmodus - Tehtar, so heißen die Diakritika bei Tolkien. Da der Professor uns für Deutsch keine Vorgaben für die Zuordnung der Tengwar oder die genaue Position der Tehtar hinterlassen hat, wählen die unterschiedlichen Experten bei ihrer Platzierung unterschiedliche Möglichkeiten. Mir persönlich gefällt am besten immer der Modus von mach von sindarin.de, der die Diakritika immer auf die jeweils nachfolgenden Vokale schreibt..)

 

Beispiele (allerdings in Sindarin bzw. Black Speech) für beide möglichen Varianten  findest du z.B. in der Inschrift über dem Moriator - das wäre eine Darstellung eines Vollmodus. Und in der Inschrift auf dem Ring - dabei handelt es sich um einen Tehtarmodus.

 

Dabei geht es jetzt erst mal nur um die Schreibweise, nicht um das Schriftbild. Das wird am Ende vom jeweiligen Font, also der Schriftart bestimmt.Wenn wir in lateinischen Buchstaben schreiben, bleibt ja auch die Rechtschreibung immer gleich, aber ein Text in Times New Roman sieht ausgedruckt ganz anders aus als einer in Tacoma oder vielleicht in Courrier. Tengwar Annatar, das du dir wünschst, ist in meinen Augen eine gefällige Schriftart, die sich gut verwenden läßt. dazu  kommen wir aber erst später.

 

Zuerst mal, wie gesagt, die Schreibweise festlegen:

Ich verlinke dir hier mal die Seiten von mach mit seinen beiden Modi für Deutsch:

Vollmodus und

Tehtarmodus

 

Such dir die Variante aus, die dir besser gefällt und schau dir an, welche Tengwar du für die beiden Namen brauchst. Vielleicht versuchst du auch schon einen handschriftlichen Entwurf und stellst ein Bild hier rein. Dann gehen wir gemeinsam drüber.

Bearbeitet von Avor
Geschrieben

Hallo Avor,

 

danke für deine ausführlichen Informationen. War sehr aufschlussreich. Ich habe mich zwischenzeitlich kundig gemacht und viel über die Sprache und Schriften von Tolkien gelernt.

Ich habe über das Internet einen Tolkien-Fan kennen gelernt, der mit mir den gewünschten Schriftzug ausarbeitet. Als Schriftart habe ich mich für Tengwar Annatar italic entschieden. Diese ist der Ringinschrift am ähnlichsten. Sobald ich einen Entwurf fertig habe, würde ich ihn hier reinsetzen und auf dein Angebot zurückkommen, es doch der Korrektur wegen zu besprechen. 

Geschrieben

Jederzeit.

Wenn du eine optische Annäherung an die Ringinschrift anstrebst, wirst du vermutlich einen Tehtarmodus verwenden. Sag deinem Bekannten, er soll einen Deutschmodus (wie den von mach, der von Thalmann ist meines Erachtens weniger gut,) benutzen, denn in den von Tolkien verwendeten Modi für Sindarin existiert z.B. keine Entsprechung für x - dieser Konsonant kommt nicht in dieser Sprache vor. Man müsste dann auf eine Schreibweise mit -cs- ausweichen.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Avor,

 

ich habe meinen Entwurf fertig. Er  basiert auf den Tehtarmodus. Die Meinungen gehen hier sicherlich auseinander, da Tolkien nie einen Deutschmodus entwickelt hat. Somit ist offiziell weder der hier zugrunde gelegte, noch derjenige von mach oder irgendeinem anderen Verfasser bewiesenermassen korrekt. In meinem Fall sind die Tehtar: 3 Punkte über dem Konsonant = "a", Kringel rückwärts auf Konsonant = "u", Linie diagonal nach oben rechts auf Konsonant = "e" und Punkt unter dem Konsonant = stummes "e". Die Sache mit dem x: Ja, ich habe x als "ks" umschrieben, indem ich dem Zeichen für "k" ein kleines Böglein anhänge ("otso") das für das "s" steht.

 

Ich habe in den letzten Tagen viel über den Tehtarmodul erfahren und mich bei der Erstellung meines Schriftzuges vertrauensvoll auf meinen "Tolkien-Berater" verlassen.

 

 

 

 

 

 

Ich würde mich natürlich freuen, wenn du diesem Schriftbild weitestgehend zustimmst. In diesem Sinne warte ich neugierig auf eine Antwort von dir.

 

Grüße Ralf

 


post-8976-0-00513800-1365101076_thumb.jp

Bearbeitet von Ralf Behrendt
Geschrieben

Du hast völlig recht, es gibt keinen attestierten Deutschmodus. Wir können nur versuchen, uns an den vom Professor festgelegten Modi für Quenya, Sindarin oder Englisch zu orientieren. Dabei ist immer klar, dass man sich bemühen sollte, möglichst nah an diesen Vorbildern zu bleiben. Aber es steht auch außer Frage, dass es Tolkiens Intention entspricht, sein Schriftsystem jeder neuen Sprache bei der Lautzuteilung sinnvoll anzupassen. Genauso, wie es andere Zeichensysteme (wie das lateinische Alphabet) auch tun.

Die Zeichen bleiben dabei weitestgehend dieselben (mit Abweichungen wie etwa bei den deutschen Umlauten oder dem ß), die Lauwerte differieren aber von Sprache zu Sprache so steht das u in Deutsch, Englisch und Französisch für jeweils einen unterschiedlichen Laut ( u, :ju: und ü)

Tengwar funktionieren genauso. Sie bleiben weitestgehend gleich, nur die Lautzuweisung variiert von Sprache zu Sprache.

So ist es auch nur logisch, dass man für einen deutschen Text einen Modus verwenden sollte, der den lautlichen Eigenheiten der deutschen Sprache angepasst worden ist und nicht etwa einen Modus für Sindarin, nur weil der attestiert ist.

Auch wenn der Professor selber keinen Deutschmodus entwickelt hat, (dafür gab es keinen Anlass,) dürfte eine solche Anpassung seinen Vorstellungen entsprechen.

 

Aber ohne attestierte Beispiel darf natürlich im Grunde jeder so schreiben, wie es ihm gefällt, da hat dein Bekannter schon recht. Ob es sinnvoll ist oder nicht, sei dahingestellt.

 

Mal sehen:

So wie es aussieht, entspricht deine Schreibweise eigentlich in allen Details machs Deutschmodus. Mit Ausnahme des Óre am Wortanfang. mach würde hier statt dessen ein Rómen verwenden.

Und warum setzt du das letzte e unter das Óre? Es ist nicht stumm.

Geschrieben

Ich hab mir den Namen ein paar Mal auf der Zunge zergehen lassen und ich als Schweizer, wo wir im Hochdeutschen noch alle r's schön rollen tendiere ich bei Texten von Deutschen des Öfteren zur Verwendung von Óre und dem stummen e in Endsilben. (Und ja ich bin Ralf's "Berater")

 

lg Oromis

Geschrieben

Ich hab mir den Namen ein paar Mal auf der Zunge zergehen lassen und ich als Schweizer, wo wir im Hochdeutschen noch alle r's schön rollen tendiere ich bei Texten von Deutschen des Öfteren zur Verwendung von Óre und dem stummen e in Endsilben.

Eine interessante Überlegung. Allerdings müsste in diesem Fall erst recht Rómen empfohlen werden, und nicht Óre, denn Tolkien hat – insofern diese beiden Zeichen nach der Aussprache unterschieden sind – Rómen für das gerollte R gewählt, aber Óre für das vokalisierte. Den Schreibvorschlag für Alexander halte ich übrigens insofern für nicht ganz gelungen, als er die Möglichkeit zur Falschlesung *Alexandre offen lässt.

Aber eigentlich möchte ich etwas anderes fragen: Wenn du aus der Schweiz kommst, schreibst du dann auch Schweizerdeutsch in Tengwar? Falls ja, nach der Schreibung oder nach der Aussprache? Und falls nach der Aussprache, wie löst du das Problem des vierstufigen Vokalsystems?

Geschrieben

Eine interessante Überlegung. Allerdings müsste in diesem Fall erst recht Rómen empfohlen werden, und nicht Óre, denn Tolkien hat – insofern diese beiden Zeichen nach der Aussprache unterschieden sind – Rómen für das gerollte R gewählt, aber Óre für das vokalisierte. Den Schreibvorschlag für Alexander halte ich übrigens insofern für nicht ganz gelungen, als er die Möglichkeit zur Falschlesung *Alexandre offen lässt.

Aber eigentlich möchte ich etwas anderes fragen: Wenn du aus der Schweiz kommst, schreibst du dann auch Schweizerdeutsch in Tengwar? Falls ja, nach der Schreibung oder nach der Aussprache? Und falls nach der Aussprache, wie löst du das Problem des vierstufigen Vokalsystems?

 

Ja ich verwende die beiden Tengwar für "r" wie du gesagt hast, also ist es eher die Frage ob das "r" von Ralf nun gerollt gesprochen wird oder nicht. Wie gesagt, ich habe mir die Namen ein paar Mal durch den Kopf gehen lassen und mich gefragt, welche Variante meiner Ansicht nach eher meiner Vorstellung wie ein Deutscher den Namen aussprechen würde, entspricht. Vielleicht habe ich ja eine Art "Klischee-Hochdeutsch" im Kopf und ich täusche mich, doch meiner Ansicht nach ist das gerollte R im "typischen" hochdeutschen Akzent selten geworden. Aber ich möchte hier auch sagen, dass es sich meiner Ansicht nach um eine Streitfrage im "grauen" Bereich handelt, bei dem es sehr schwierig ist tragende Argumente für das Eine oder das Andere zu finden. 

 

Zu Alexander: Ich sehe das Schwa technisch als ganz normalen Vokal an, der der Regel folgt, dass er auf den nachfolgenden Konsonanten gesetzt wird. Bei der Variante Alexandre würde ich das Schwa nach dem óre unter einen kurzen Träger setzen.

 

Und nein, ich habe nie Schweizerdeutsch mit den Tengwar geschrieben und mir auch nie überlegt wie ich es machen würde. Konkrete Gründe dafür sind schwierig, doch ist es halt so, dass im Schweizerdeutschen derart viele unterschiedliche Akzente auf sehr engem Raum gleichzeitig vorkommen. Im Extremfall könnte man von der Verwendung der Tengwar herausfinden wer den Text geschrieben hat... Grundsätzlich wenn ich mir heute Texte für mich selber anfertige übersetze ich diese zuerst ins Quenya (seltener Sindarin) und transkribiere sie dann, mit einem ziemlich eindeutigen Tengwarmodus.

 

Lg Oromis

Geschrieben

Aber ich möchte hier auch sagen, dass es sich meiner Ansicht nach um eine Streitfrage im "grauen" Bereich handelt, bei dem es sehr schwierig ist tragende Argumente für das Eine oder das Andere zu finden.

Die Antwort ist einfach: Vor einem Vokal wird das R nie vokalisiert. Niemand sagt */ɐalf/ (wie wäre das auch auszusprechen – [aːlf] vielleicht?). Also nicht Óre, sondern Rómen. (Die Rede vom «gerollten» R ist hingegen nur so eine ungefähre Beschreibung und besagt gar nichts, zumal alle darunter etwas anderes verstehen.)

 

Zu Alexander: Ich sehe das Schwa technisch als ganz normalen Vokal an, der der Regel folgt, dass er auf den nachfolgenden Konsonanten gesetzt wird. Bei der Variante Alexandre würde ich das Schwa nach dem óre unter einen kurzen Träger setzen.

Es ist mir schon klar, dass du deine eigene Umschrift richtig lesen wirst. Bei der Überlegung mit möglichen Falschlesungen geht es darum, zu verhindern, dass andere Leute den Namen falsch lesen. Zwei Möglichkeiten bieten sich zur Vermeidung der Falschlesung an:
  • Den Punkt unterhalb komplett weglassen. Óre ist nämlich als vokalisiertes R bereits ein Vokalbuchstabe. Tolkien hat den Punkt unterhalb regelmässig nur bei Númen, Malta und Lambe verwendet, während er ihn bei Óre regelmässig weggelassen hat.
  • Ein e-Tehta oberhalb verwenden. Es handelt sich dann eher um eine orthografische Umschrift, aber gerade bei Namen ist die orthografische Umschrift der phonologischen vorzuziehen (es kommt ja beispielsweise darauf an, ob jemand Ralf heisst oder Ralph) – und ausserdem hast du ja beim Wort und ebenfalls die orthografische Umschrift und verwendet, und nicht die phonologische Umschrift /unt/ (es sei denn, du hast extra die Schweizer Aussprache /und/ wiedergeben wollen).

Und nein, ich habe nie Schweizerdeutsch mit den Tengwar geschrieben und mir auch nie überlegt wie ich es machen würde.

Schad.
Geschrieben

Hallo avor,

ich würde das Wort gorn am liebsten wie in der Ringinschrift übersetzen.

Unterscheiden die beiden Schriftarten sich denn deutlich voneinander?

Liebe grüße, beere

Geschrieben (bearbeitet)

Die Antwort ist einfach: Vor einem Vokal wird das R nie vokalisiert. Niemand sagt */ɐalf/ (wie wäre das auch auszusprechen – [aːlf] vielleicht?). Also nicht Óre, sondern Rómen. (Die Rede vom «gerollten» R ist hingegen nur so eine ungefähre Beschreibung und besagt gar nichts, zumal alle darunter etwas anderes verstehen.)

 Es ist mir schon klar, dass du deine eigene Umschrift richtig lesen wirst. Bei der Überlegung mit möglichen Falschlesungen geht es darum, zu verhindern, dass andere Leute den Namen falsch lesen. Zwei Möglichkeiten bieten sich zur Vermeidung der Falschlesung an:

  • Den Punkt unterhalb komplett weglassen. Óre ist nämlich als vokalisiertes R bereits ein Vokalbuchstabe. Tolkien hat den Punkt unterhalb regelmässig nur bei Númen, Malta und Lambe verwendet, während er ihn bei Óre regelmässig weggelassen hat.
  • Ein e-Tehta oberhalb verwenden. Es handelt sich dann eher um eine orthografische Umschrift, aber gerade bei Namen ist die orthografische Umschrift der phonologischen vorzuziehen (es kommt ja beispielsweise darauf an, ob jemand Ralf heisst oder Ralph) – und ausserdem hast du ja beim Wort und ebenfalls die orthografische Umschrift und verwendet, und nicht die phonologische Umschrift /unt/ (es sei denn, du hast extra die Schweizer Aussprache /und/ wiedergeben wollen).

 

Ich bin jetzt doch nochmals über die Bücher gegangen, bzw. über meine Notizen, die ich mir damals angefertigt habe als mein Modus entstand. Meine Überlegungen zum "R":

Grundsätzlich geht der ganze mehrheitlich phonetische Modus nach der Lautbildung, nicht primär nach Klang (was aber meistens zusammenfällt). Orientiert nach Quenya und Englisch-Modi sowie dem Anhang E des HdR ordne ich die Tengwar in der allseits bekannten phonetischen Tabelle. Nun das R betreffend: Ich unterscheide zwei verschiedene R's nach Bildungsort: vorne oder hinten im Mund. Vorne ist das mit der Zunge gerollte R, wie man es typischerweise aus dem Quenya kennt (deshalb hier rómen), und eben auch im Schweizer Akzent. Hinten fallen zusammen einerseits das gerollte Zäpfchen-R (wie in Ralf) als auch das vokalisierte (wie in Alexander). Mit diesem zweiten, orientiert nach Quenya und Englisch auf óre gelegt, werden eigentlich alle hochdeutschen R's abgedeckt. Man könnte sich nun noch fragen, wieso ich auf ein Tengwa zwei verschiedene Laute lege. Der Hauptgrund ist, dass dies zuliebe der Leserlichkeit so gemacht wurde. Es dient sicherlich nicht der Leserlichkeit, wenn in einem Text zwei oder drei R's simultan auftreten. Somit kann die Verwendung von óre an der Stelle eines vokalisierten R's eher als orthografische Umschrift gesehen werden. Beziehend auf deinen ersten Punkt: Dann wäre óre eigentlich kein vokalisiertes R mehr und ein Vokaltehta vonnöten. Zum zweiten Punkt: Finde ich eine gute Überlegung, aber gerade bei deinem Beispiel (Ralf <-> Ralph) funktioniert es in diesem Sinne nicht, denn Ralph orthografisch in einem sonst phonetischen Text zu transkribieren wäre wohl sehr gewagt. Deshalb unter dem óre ein Schwa und kein e-tehta. Wüsste nicht, wie man das falsch lesen könnte, wenn man den Modus kennt...

 

Lg Oromis

Bearbeitet von OromisEbrithil
Geschrieben

Ich unterscheide zwei verschiedene R's nach Bildungsort: vorne oder hinten im Mund. Vorne ist das mit der Zunge gerollte R, wie man es typischerweise aus dem Quenya kennt (deshalb hier rómen), und eben auch im Schweizer Akzent. Hinten fallen zusammen einerseits das gerollte Zäpfchen-R (wie in Ralf) als auch das vokalisierte (wie in Alexander). Mit diesem zweiten, orientiert nach Quenya und Englisch auf óre gelegt, werden eigentlich alle hochdeutschen R's abgedeckt. Man könnte sich nun noch fragen, wieso ich auf ein Tengwa zwei verschiedene Laute lege. Der Hauptgrund ist, dass dies zuliebe der Leserlichkeit so gemacht wurde. Es dient sicherlich nicht der Leserlichkeit, wenn in einem Text zwei oder drei R's simultan auftreten.

Wenn diese Überlegungen zwar interessant sein mögen, so lassen sie sich doch schwerlich mit J. R. R. Tolkiens Tengwargebrauch vereinbaren. Zunächst einmal ist dein Heranziehen des Quenya-Modus irrelevant, weil im klassischen Quenya-Modus Óre ebenso wie Rómen denselben alveolaren Vibranten wiedergibt. Sodann hat deine Unterscheidung zwischen alveolarem Rómen und uvularem Óre erstens nicht das Geringste mit Tolkiens Gebrauch zu tun – es ist einfach überhaupt nichts zur Wiedergabe des uvularen R bekannt – und zweitens widerspricht sie dem logischen Aufbau der Tengwar, denn Óre gehört als Buchstabe der Tincotéma zur alveolaren T-Reihe.

Ausgiebig belegt ist Tolkiens Wiedergabe der englischen R-Laute. Das ist aus zwei Gründen relevant: Erstens ist das Englische eng verwandt mit dem Deutschen, was sich unter anderem in einem weitgehend übereinstimmenden Lautsystem äussert, und zweitens stimmen insbesondere die englischen R-Laute (aus der britischen Standardaussprache) mit den deutschen (aus der modernen preussischen Standardaussprache) zu einem hohen Grad überein: Beide Sprachen weisen je zwei verschiedene R-Laute auf, die in beiden Sprachen exakt gleich verteilt sind. Einerseits gibt es einen vokalisierten R-Laut, der am Silbenende auftritt (z.B. engl. four, dt. vier) oder auch silbisch (z.B. engl. better, dt. besser); andererseits einen nicht-vokalisierten R-Laut, der am Silbenanfang auftritt (z.B. engl. rose, dt. Rose) oder nach kurzen betonten Vokalen genau dann, wenn wiederum ein Vokal folgt (wobei dies in beiden Fällen in der Orthographie durch eine Doppelschreibung bezeichnet wird, z.B. engl. arrow, dt. zerren).

Den ausserordentlichen Grad der Übereinstimmung erkennt man daran, dass in beiden Sprachen genau dieselbe Alternanz besteht zwischen Wortformen mit vokalisiertem R am Silbendende (z.B. engl. better, fares, dt. besser, fährt) und Wortformen mit nicht vokalisiertem R, wenn eine vokalische Endung folgt (z.B. engl. bettering, faring, dt. Besserung, fahren). Die Übereinstimmung ist derart hoch, dass mit Leichtigkeit die englischen Wiedergaben der R-Laute unverändert auf die deutschen übertragbar sind, mit dem willkommenen Nebeneffekt, dass in deutschen Wörtern jeweils genau dieselbe R-Schreibung wie in den verwandten englischen Wörtern verwendet wird.

Die uvulare Aussprache des deutschen R in verschiedenen Varietäten ist wie gesagt kein wirksames Argument gegen die Verwendung von Rómen, denn Rómen ist bei Tolkien haargenau gleich uvular wie Óre (oder jedes andere Tengwa), nämlich überhaupt nicht. Óre ist nicht uvularer als Rómen, also kann die Uvularität keinen Ausschlag geben.

[...] Ralph orthografisch in einem sonst phonetischen Text zu transkribieren wäre wohl sehr gewagt.

Der Text ist eben nicht phonologisch geschrieben, sondern sieht aus, als wäre er orthografisch geschrieben, denn du hast und in orthografischer Manier mit d geschrieben.

Wüsste nicht, wie man das falsch lesen könnte, wenn man den Modus kennt...

Selbstverständlich kann man nichts falsch lesen, wenn man den Modus kennt. Die Falschlesung Alexandre kann sich ja nur dann ergeben, wenn man den Modus nicht kennt. Eine präventive Vermeidung von Falschlesungen geht notwendig immer davon aus, dass man den Modus nicht kennt. Man kann entweder sagen, es ist mir doch egal, wenn Leute den Namen falsch lesen, die über keine vorherige Detailkenntnis des verwendeten Modus verfügen, oder man kann sagen, ich will das Mögliche tun, dass auch ohne vorherige Detailkenntnis des verwendeten Modus das Risiko von Falschlesungen mimimiert wird. Sprich, man kann entweder achselzuckend in Kauf nehmen, dass jemand Alexandre liest, oder man kann es versuchen zu verhindern.
Geschrieben

Hallo avor,

ich würde das Wort gorn am liebsten wie in der Ringinschrift übersetzen.

Unterscheiden die beiden Schriftarten sich denn deutlich voneinander?

Liebe grüße, beere

Hallo Beere,

ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, was genau du in dem Zusammenhang mit "Schriftarten" meinst.

Voll- und Tehtarmodus? Oder wirklich eine bestimmte Schriftart, also einen speziellen Tengwar-Font?

Wenn du eine Tehtarversion des Wortes suchst, schau vielleicht mal hier rein. Wir hatten das Wort schon öfter und in mehreren Posts dieses Thread transkribiert. Der verlinkte war einer davon. (Das Wort in der Mitte)

 

Übrigens - und nur am Rande noch eine Begriffsdefinition, die lediglich helfen soll, Missverständnissen vorzubeugen:  Ein Wort in ein anders Zeichensystem zu übertragen, ist übrigens nie eine 'Übersetzung', die funktioniert nur von einer Sprache in die andere. Den Wechsel von einem Alphabet ins andere (hier von lateinischen Buchstaben in Tengwar) ist statt dessen eine 'Transkription'. Dann redet man nicht so leicht aneinander vorbei.

 

Zurück zur oben verlinkten Abbildung: So schreibt man das Wort gorn im Tehtarmodus. Wenn du es (wegen der Optik) in einer der Ringinschrift im HdR möglichst ähnlichen Schriftart haben möchtest, würde ich dir als Font Tengwar Annatar empfehlen, kursiv gesetzt und eventuell auch gefettet.

Geschrieben

Hallo Avor!

Wie ich erfreut feststelle, bist du wieder eifrig im Forum unterwegs! :)

 

Also wie du dir sicher denken kannst, suche ich mal wieder deinen Rat!

Ich hab die letzten Monate noch ein bisschen an meinem Entwurf herumgebastelt und wollte dich ein allerletztes Mal fragen, ob das so 100% richtig ist! :)

Falls du dich noch erinnern kannst: (Lebe, cuio, liebe, melo, lache, gladho- wollte ich und unten meinen Anfangsbuchstaben "D")

 

Vielen Dank!

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Geschrieben

Zurück zur oben verlinkten Abbildung: So schreibt man das Wort gorn im Tehtarmodus. Wenn du es (wegen der Optik) in einer der Ringinschrift im HdR möglichst ähnlichen Schriftart haben möchtest, würde ich dir als Font Tengwar Annatar empfehlen, kursiv gesetzt und eventuell auch gefettet.

Kann ich mir diese Font einfach runterladen und das wort eingeben?

sieht dann so aus.

post-8663-0-04808700-1366047768_thumb.jp

Geschrieben (bearbeitet)

 

Kann ich mir diese Font einfach runterladen und das wort eingeben?

 

Du kannst den Font einfach runterladen, aber das Wort einzugeben, ist nicht ganz so einfach: Einfach in lateinischen Buchstaben g-o-r-n zu tippen und die Schriftart umzustellen, führt leider nicht zu einem richtigen Ergebnis.

Du musst dir zuerst klar machen, wie die Zeichen überhaupt aussehen, die du für dein Wort brauchst (Hast du hierzu mal das von Avor verlinkte Beispiel angesehen?), dann musst du dich informieren, wo in deinem Font auf welcher Taste welches Tengwa liegt (das steht normalerweise in der Keymap, die bei dem Font dabei ist), und dann kannst du damit anfangen, diese Zeichen eines nach dem anderen einzutippen.

 

Das ist gar nicht so ohne, wie du siehst, deshalb raten wir eigentlich für den Einstieg davon ab, direkt mit dem Keyboard schreiben zu wollen, sondern das Ganze erstmal von Hand zu probieren und sich mit dem Aussehen der Tengwar vertraut zu machen, damit man weiß, wie das Ergebnis überhaupt aussehen soll, das man dann irgendwann am Computer umsetzen will.

Bearbeitet von Eirien
Geschrieben

Hallo Allerseits,

 

bin nun endlich dazu gekommen den Satz aus dem Übersetzungs-Thread in Tengwar zu schreiben...oder habe besser gesagt versucht ihn zu schreiben...mal sehen ob das so passt!

 

Hier ist mein Versuch:

 

ring.jpg

 

Ich hab hier sicherlich die Satzzeichen etwas misshandelt aber ist der Rest halbweg OK so?

 

Vielen Dank für eure Hilfe!

 

Lg

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

*Hust*

 

Hat keiner einen Kommentar zu meiner transkription? OK so?

 

Lg

Gast
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