Alsa Geschrieben 22. Februar 2021 Geschrieben 22. Februar 2021 vor 1 Stunde schrieb gathame: "Unschuldiger" Rassismus, das finde ich jetzt wirklich einen gelungenen Ausdruck. Die Idee bei Tolkien überhaupt Rassismus zu sehen stößt ja bei vielen Leuten immer auf ganz viel Ablehnung (vor ein paar Wochen gab es in diesem Forum eine Diskussion zu diesem Thema), und genaugenommen ist Tolkiens Welt in der es ja verschiedene intelligente Arten (Elben, Menschen, Zwerge, Hobbits...) gibt auch nicht mit unserer Welt zu vergleichen in der es nur eine Art (Menschen) gibt. Außerdem schrieb Tolkien in einer Zeit in der vieles was man heute als rassistisch ablehnt ja noch als vollkommen selbstverständlich hingenommen wurde. Ich gebe Dir zu dem meisten, was Du oben schreibst, Recht. Ich möchte dazu aber noch ein paar Anmerkungen machen: a. Wir müssen unterscheiden, ob wir bei der Person Tolkien Rassismus vermuten oder gar unterstellen, oder bei seinem Werk. Was das Werk betrifft, hast Du oben in meinen Augen schon das Wichtigste gesagt. Ich formuliere es mit meinen Worten, und wenn ich Dich falsch verstanden habe, bitte meckern -< In einer Phantasiewelt, wo es Elben und Zwerge und Hobbits gibt, kann der Begriff "Rassismus" im Grunde nicht angewandt werden. b. Was die Person betrifft: Ich persönlich müsste da noch nach Belegen suchen. Aber ich glaube, dass diejenigen, die ernsthaft bei Tolkien rassistisches Denken glauben gefunden zu haben, können nicht sagen: das sei zu seiner Zeit normal gewesen. Judenhass zum Beispiel war immer out, egal, wie viele das mitmachten. Das war jetzt nur ein Beispiel, ich will um Gottes Willen damit nicht sagen, dass Tolkien dazu neigte. Das tat er wohl nicht. Rassenhass insgesamt ist immer zu ächten, und da gibt es keine Entschuldigung, nur weil das gerade "in" ist. c. Hast Du schon mal das "Silmarillion" gelesen? Das ist ja noch vor dem "Hobbit" entstanden, und da gibt es haufenweise gierige Elben, die großes Unheil nach Mittelerde bringen. Insofern wäre der "Film-Hobbit"-Thranduil Tolkiens Vorstellung vom Elben angelehnt. vor 1 Stunde schrieb gathame: Und, nein, das führt keineswegs vom Thema "Thranduil" weg. Genaugenommen führt es sogar exakt zu diesem Thema hin. Mir fehlt eine ganze Menge Hintergrundwissen zu Tolkiens Welt, also betrachte ich die Sache jetzt einfach mal von der Wirkung im Film her. Und da hat Thranduil viele Zuschauer sehr irritiert, weil der ganz anders war als alle anderen Elben die man bisher kennengelernt hatte. Seit HdR hatten die Leute eine ziemlich genaue Vorstellung wie Elben eben so sind: weise und gut und irgendwie "abgehoben" (blödes Wort, ich weiß, aber ein besseres finde ich gerade nicht). Und dann kam Thranduil, dem das Schicksal der Welt egal war, der im Zweifelsfall eben sein Reich verbarrikadiert hat und das Böse draußen wüten ließ. Thranduil, der richtig wütend und richtig gemein werden konnte. Sehr unelbisch, dieser Elbenkönig. Und eine Erklärung für sein Verhalten bekommen wir nicht, wir wissen nicht was ihn zu dem gemacht hat was er ist. Es gibt ein paar Andeutungen darüber warum ihm diese Kette so wichtig ist und dass seine Frau in Gundabad gestorben ist, und einmal sehen wir kurz sein zerstörtes Gesicht. Jeder geht davon aus dass es da eine Hintergrundgeschichte gibt, und jeder (ich auch bis vor kurzem) hielt es für einen Fehler des Films dass wir eben diese Hintergrundgeschichte nicht erfahren. Aber vielleicht ist das sogar Absicht. Vielleicht sollten wir diesen bösen, zerstörten Elben sehen ohne zu wissen was mit ihm geschehen ist. Denn eine Vorgeschichte die wir erfahren hätte ihn verstehbar gemacht und man hätte viel von seinem Verhalten damit entschuldigt, so wie man es ja etwa bei Thorin tut. Vielleicht ging es genau darum ein Klischee zu zerstören indem man ohne jegliche Erklärung diesen ganz anderen Elben zeigt. Und dieses Klischee von den guten und weisen Elben ist ja eben auch rassistisch, wenn man denn so will. Übrigens, was Legolas im "Hobbit" betrifft: der wirkt ja in diesem Film auch deutlich weniger positiv als in HdR. Natürlich kann man das damit erklären dass dies ja ein Jahrzehnte jüngerer Legolas ist und dass er vermutlich sehr viel weniger von der Welt weiß als der HdR-Legolas. Der "Hobbit"-Legolas hat vermutlich noch nie das Reich seines Vaters verlassen, er kennt noch keine andere Welt als das Reich seines Vaters und übernimmt deshalb kritiklos das was ihm dort vorgelebt wird. Das Ergebnis ist ja denn auch ziemlich unerfreulich. Zitieren
gathame Geschrieben 23. Februar 2021 Geschrieben 23. Februar 2021 Hier kommen noch ein paar Anmerkungen zu deinen Anmerkungen. Erstens: stimmt: auch wenn ich mich nie sehr ausführlich mit dem Simarillion befasst habe kenne ich es doch immerhin gut genug um zu wissen dass Thranduil angesichts der dort beschriebenen Elben durchaus nicht untypisch und also auch nicht wirklich überraschend ist. Bloß, ich habe die Sache jetzt aus der Sicht reiner Filmzuschauer betrachtet. deren Vorkenntnisse beruhen halt auf dem was sie in HdR gesehen haben, und deshalb wirkt ein Charakter wie Thranduil auf sie dann doch überraschend. Zweitens, auch wenn es ein bisschen OT ist: nein, mir sind zumindest keine antisemitischen Äußerungen von Tolkien bekannt (und sie würden auch in sein Weltbild nicht so recht passen), und auch seine Werke lassen sich soweit ich sehe nicht als antisemitisch lesen. Drittens, und immer noch OT, aber wichtig: Rassenhass, also die aggressive Ablehnung eines anderen Volkes bis hin zu Vernichtungsphantasien (und es bleibt ja nicht immer bei Phantasien), das ist natürlich eine furchtbare Sache, und das geht gar nicht. Aber wenn ich hier von Rassismus geschrieben habe dann habe ich nicht Rassenhass gemeint, sondern eher einen gewissen "Alltagsrassismus", der vor etlichen Jahrzehnten viel verbreiteter war als heute, einfach deshalb weil die meisten Leute kaum jemals mit Ausländern zu tun hatten. Da entstanden halt schon klischeehafte Vorstellungen darüber wie "die Italiener" oder "die Japaner" oder wer auch immer eben so sind. Und in einer Welt die immer mehr zusammenrückt verschwinden solche Vorstellungen logischerweise immer mehr. Und, noch eins, am Rande: "normal" ist ein schwieriges Wort, weil seine Bedeutung nicht ganz klar ist. Oft sagen Leute "das ist doch ganz normal" und meinen damit "das ist doch richtig so", und diese Gleichsetzung stört mich ein bisschen. Meint "normal'" nicht eher "das was die Mehrheit tut/denkt"? Dann wäre "normal" ein wertfreies Wort, einfach eine statistische Größe. Und das würde mir sehr viel besser gefallen. 1 Zitieren
Alsa Geschrieben 23. Februar 2021 Geschrieben 23. Februar 2021 vor 2 Stunden schrieb gathame: Erstens: stimmt: auch wenn ich mich nie sehr ausführlich mit dem Simarillion befasst habe kenne ich es doch immerhin gut genug um zu wissen dass Thranduil angesichts der dort beschriebenen Elben durchaus nicht untypisch und also auch nicht wirklich überraschend ist. Bloß, ich habe die Sache jetzt aus der Sicht reiner Filmzuschauer betrachtet. deren Vorkenntnisse beruhen halt auf dem was sie in HdR gesehen haben, und deshalb wirkt ein Charakter wie Thranduil auf sie dann doch überraschend. Okay, verstehe. Aber wenn man Tolkiens Werk kennt, dann kann man schon auf die Idee kommen, dass entweder PJ oder der Drehbuchautor oder beide Tolkiens Werk wirklich studiert haben und in seinem "Geist" sozusagen den "Hobbit" gedreht haben. Das fängt schon damit an, dass Thorin seine Freunde aufwiegelt, ihre verlorene Heimat - aus der sie einst vertrieben worden waren - wieder aufzusuchen und dadurch - letztendlich - selber in Gefahr sind, Verbrechen zu begehen. Das hat Tolkien natürlich in seinem "Hobbit" schon vorgegeben. Aber es ist sehr viel deutlicher in der Verfilmung herausgearbeitet worden, finde ich. Thorin ist da deutlicher der Antreiber der Aktion, fast ein Aufwiegler. Und Thranduil hat dann eben auch Züge des eher negativen Elbentums bekommen - um eben deutlich ein Klischee zu vermeiden. Ich meine zwar, dass dieses Klischee auch im Hobbit-BUCH in der Form nicht enthalten ist, aber Tolkien hatte eben zu diesem Zeitpunkt schon lange an seinen Silmarillion-Sagen gearbeitet, in denen ein differenziertes Elben-Bild enthalten ist. Und da Tolkien diese Sagen als Hintergrund für seine veröffentlichten Bücher "Hobbit" und HdR ebenfalls unbedingt veröffentlichen wollte, kann man davon ausgehen, dass ihm eben an einem differenzierten Elbenbild lag. Und das hat die Verfilmung dann irgendwie versucht, mit hineinzunehmen. vor 2 Stunden schrieb gathame: Aber wenn ich hier von Rassismus geschrieben habe dann habe ich nicht Rassenhass gemeint, sondern eher einen gewissen "Alltagsrassismus", der vor etlichen Jahrzehnten viel verbreiteter war als heute, einfach deshalb weil die meisten Leute kaum jemals mit Ausländern zu tun hatten. Da entstanden halt schon klischeehafte Vorstellungen darüber wie "die Italiener" oder "die Japaner" oder wer auch immer eben so sind. Und in einer Welt die immer mehr zusammenrückt verschwinden solche Vorstellungen logischerweise immer mehr. Gut - dann weiß ich, was Du gemeint hast. Ich persönlich nehme aber an, dass Tolkien sich von sowas nicht hat anstecken lassen. Wenn man ihm "Rassismus" vorwirft, dann hat man da - wenn der Vorwurf von Wissenschaftlern zum Beispiel kommt - andere Quellen, die man nicht so ohne Weiteres vom Tisch wischen kann. Ich kenne da einen Essay, der in einem Jahrbuch der Deutschen Tolkiengesellschaft ("Hither Shore") im Jahr 2005 veröffentlicht worden ist - ich werde demnächst auch auf diesen Essay zu sprechen kommen, aber in dem anderen Unterforum, wo es um Tolkien geht und nicht um die Filme. Ich muss da ohnehin noch den Gedanken der "Entarteten Kunst" fortführen, ich habe mir in der Zwischenzeit da einiges klar zu machen versucht. Zitieren
Arwen Mirkwood Geschrieben 14. Juli 2022 Geschrieben 14. Juli 2022 (bearbeitet) Ich weiß jetzt ja nicht, ob meine Frage im richtigen Thread ist. Ich weiß ja, dass Thranduil mit seinem Vater schon im ersten Ringkrieg gegen Sauron und seine Armee gekämpft hat. Er hat ja später nach dem Tod seines Vaters, sein Königreich im Düsterwald gegründet mit den verbliebenen Elben. Wenn ich da jetzt so darüber nachdenke, hätte Thranduil mit seinem Vater auch gut in die Herr der Ringe Serie von Amazon gepasst, aber das ist meine Meinung. Wie seht ihr das? Bearbeitet 14. Juli 2022 von Arwen Mirkwood Zitieren
Arwen Bruchtal Geschrieben 17. Juli 2022 Geschrieben 17. Juli 2022 Ja Thranduil und sein Vater,hätten gut in der Serie mitwirken können. Schließlich sind Elrond und Galadriel auch dabei. Zitieren
Arwen Mirkwood Geschrieben 17. Juli 2022 Geschrieben 17. Juli 2022 (bearbeitet) Das stimmt. Die zwei haben ja schließlich im ersten Ringkrieg mitgewirkt und Thranduil hat nach dem Tod seines Vaters und den verbliebenen Elben, ja sein Reich gegründet. Bearbeitet 17. Juli 2022 von Arwen Mirkwood Zitieren
Arwen Bruchtal Geschrieben 18. Juli 2022 Geschrieben 18. Juli 2022 Vielleicht kommen sie in der 2.Staffel vor. Zitieren
Arwen Mirkwood Geschrieben 18. Juli 2022 Geschrieben 18. Juli 2022 Wäre cool, fände ich. Wie wohl Thrabduils Vater aussehen würde. Natürlich fände ich es gut, wenn Lee Pace auch in der Serie in die Rolle von Thranduil schlüpfen würde, wenn sein Charakter mit vorkommen würde. Zitieren
LebhafterFrühling Geschrieben 27. September 2022 Geschrieben 27. September 2022 Ich klinke mich mal ein in diesen Thread zu einem meiner Lieblingscharaktere in Mittelerdes Elbenwelt Thranduil ist für mich ein sehr vielschichtiger, komplexer Charakter. Das rührt nicht alleine daher, dass trotz all seiner Erwähnungen nur recht wenig über ihn bekannt ist, sondern kommt auch von seiner ganzen (Lebens-)Geschichte. Wie viele andere hier bereits ausgeführt haben, ist er im Grunde ein vom Schicksal gezeichneter, gebrochener Elb, der mit der Zeit gelernt hat, all das hinter seiner Maske zu verstecken. Immer wieder denke ich dabei an die Zeilen aus den NaME, wo es heißt, dass der Schatten in seinem Herzen blieb und er die Schrecken Mordors nie vergessen konnte. Als böse im eigentlichen Sinne würde ich ihn nie bezeichnen, allerdings durchaus als "gräulichen" Charakter, wie manche hier schreiben. Er passt sicher nicht in die Beschreibung von perfekten Elben und hat so seine Ecken und Kanten, aber das macht ihn im Endeffekt (für mich) auch so interessant. Im Hobbit-Film an sich gefiel mir sehr vieles an seiner Darstellung, einiges aber auch nicht, zum Beispiel der Umgang mit Tauriel oder die Aussagen über die "lower Elves". Ich finde, das passt nicht zu jemandem, der laut Canon eigentlich einst mit seinem Vater in diese Lande gekommen ist, um von dem ganzen High Elves Schnickschnack wegzukommen und bewusst zu einem ursprünglicheren, friedlicheren Lebensstil - so wie er von den dortigen Waldelben gelebt wurde - zurückzukehren. Auch die Sache mit der Verwundung durch den Drachen und das Verbergen der "Narbe" fand ich ein wenig seltsam, aber das wurde ja schon ausführlich diskutiert, nehme ich an. Es ist einfach so, wie es ist. In meinen FFs betrachte ich es nicht als Canon. Gerne hätte ich im Film gesehen, dass Thranduil nicht der Böse ist, der wegen erfundener Juwelen in den Krieg zieht, sondern so wie im Buch - meinetwegen zuerst aus Gier - loszieht und dann aber umschwenkt und den Kampf gegen das Böse in den Vordergrund stellt. "Long will I tarry 'ere I begin this war for gold" - so hätte ich ihn gerne auch im Film erlebt. Leider wurde uns aber so ziemlich das Gegenteil gezeigt, was ich schade finde. Schön wäre auch gewesen, am Ende zu sehen wie er dem toten Thorin doch seinen Respekt zollt und gegenüber Bilbo den Kommentar mit dem Mithrilhemd macht. Insgesamt betrachte ich seine Darstellung im Film also mit gemischten Gefühlen, freue mich aber, dass sie mit Lee Pace so ein tolles Casting landen konnten. Am 14.7.2022 um 21:30 schrieb Arwen Mirkwood: Ich weiß jetzt ja nicht, ob meine Frage im richtigen Thread ist. Ich weiß ja, dass Thranduil mit seinem Vater schon im ersten Ringkrieg gegen Sauron und seine Armee gekämpft hat. Er hat ja später nach dem Tod seines Vaters, sein Königreich im Düsterwald gegründet mit den verbliebenen Elben. Wenn ich da jetzt so darüber nachdenke, hätte Thranduil mit seinem Vater auch gut in die Herr der Ringe Serie von Amazon gepasst, aber das ist meine Meinung. Wie seht ihr das? Das ist richtig, er war gemeinsam mit seinem Vater Oropher Teil des letzten Bündnisses und hat in Mordor nicht nur einen Großteil seiner Armee, sondern auch seinen Vater verloren (was ich mir auch nicht gerade einfach vorstelle, auf dem Schlachtfeld dann plötzlich das Kommando übernehmen und König sein zu müssen). Ich habe mir auch schon oft Gedanken gemacht, wie cool es wäre, wenn beide in der Serie vorkommen. Lee in seiner Rolle wiederkehren zu sehen wäre natürlich Hammer, aber bleibt wahrscheinlich ein Wunschtraum 2 Zitieren
Meriadoc Brandybuck Geschrieben 27. September 2022 Geschrieben 27. September 2022 Ich mag den Film Thranduil auch sehr gerne - hauptsächlich wegen der Darstellung von Lee Pace, aber hier stimme ich dir vollkommen zu: vor 2 Minuten schrieb LebhafterFrühling: Gerne hätte ich im Film gesehen, dass Thranduil nicht der Böse ist, der wegen erfundener Juwelen in den Krieg zieht, sondern so wie im Buch - meinetwegen zuerst aus Gier - loszieht und dann aber umschwenkt und den Kampf gegen das Böse in den Vordergrund stellt. "Long will I tarry 'ere I begin this war for gold" - so hätte ich ihn gerne auch im Film erlebt. Leider wurde uns aber so ziemlich das Gegenteil gezeigt, was ich schade finde. Schön wäre auch gewesen, am Ende zu sehen wie er dem toten Thorin doch seinen Respekt zollt und gegenüber Bilbo den Kommentar mit dem Mithrilhemd macht. 1 1 Zitieren
Arwen Mirkwood Geschrieben 27. September 2022 Geschrieben 27. September 2022 vor 5 Stunden schrieb Meriadoc Brandybuck: Ich mag den Film Thranduil auch sehr gerne - hauptsächlich wegen der Darstellung von Lee Pace, aber hier stimme ich dir vollkommen zu: vor 5 Stunden schrieb Meriadoc Brandybuck: vor 5 Stunden schrieb LebhafterFrühling: Gerne hätte ich im Film gesehen, dass Thranduil nicht der Böse ist, der wegen erfundener Juwelen in den Krieg zieht, sondern so wie im Buch - meinetwegen zuerst aus Gier - loszieht und dann aber umschwenkt und den Kampf gegen das Böse in den Vordergrund stellt. "Long will I tarry 'ere I begin this war for gold" - so hätte ich ihn gerne auch im Film erlebt. Leider wurde uns aber so ziemlich das Gegenteil gezeigt, was ich schade finde. Schön wäre auch gewesen, am Ende zu sehen wie er dem toten Thorin doch seinen Respekt zollt und gegenüber Bilbo den Kommentar mit dem Mithrilhemd macht. Mir geht's da genauso wie euch. Aber mir hat es auch nicht so gut gefallen, dass er auch in manchen Di gen bzw Situationen als "Buhmann" dargestellt wurde. 1 Zitieren
Arwen Mirkwood Geschrieben 27. September 2022 Geschrieben 27. September 2022 (bearbeitet) vor 6 Stunden schrieb LebhafterFrühling: Das ist richtig, er war gemeinsam mit seinem Vater Oropher Teil des letzten Bündnisses und hat in Mordor nicht nur einen Großteil seiner Armee, sondern auch seinen Vater verloren (was ich mir auch nicht gerade einfach vorstelle, auf dem Schlachtfeld dann plötzlich das Kommando übernehmen und König sein zu müssen). Ich habe mir auch schon oft Gedanken gemacht, wie cool es wäre, wenn beide in der Serie vorkommen. Lee in seiner Rolle wiederkehren zu sehen wäre natürlich Hammer, aber bleibt wahrscheinlich ein Wunschtraum Das ist wahrscheinlich wirklich ein Wunschtraum, aber klasse wäre es trotzdem. Endlich mal ein ausdrucksstarker Elb mit Ecken und Kanten in der Amazon Serie 🤣😂 vor 6 Stunden schrieb LebhafterFrühling: Ich klinke mich mal ein in diesen Thread zu einem meiner Lieblingscharaktere in Mittelerdes Elbenwelt Thranduil ist für mich ein sehr vielschichtiger, komplexer Charakter. Das rührt nicht alleine daher, dass trotz all seiner Erwähnungen nur recht wenig über ihn bekannt ist, sondern kommt auch von seiner ganzen (Lebens-)Geschichte. Wie viele andere hier bereits ausgeführt haben, ist er im Grunde ein vom Schicksal gezeichneter, gebrochener Elb, der mit der Zeit gelernt hat, all das hinter seiner Maske zu verstecken. Immer wieder denke ich dabei an die Zeilen aus den NaME, wo es heißt, dass der Schatten in seinem Herzen blieb und er die Schrecken Mordors nie vergessen konnte. Als böse im eigentlichen Sinne würde ich ihn nie bezeichnen, allerdings durchaus als "gräulichen" Charakter, wie manche hier schreiben. Er passt sicher nicht in die Beschreibung von perfekten Elben und hat so seine Ecken und Kanten, aber das macht ihn im Endeffekt (für mich) auch so interessant. Im Hobbit-Film an sich gefiel mir sehr vieles an seiner Darstellung, einiges aber auch nicht, zum Beispiel der Umgang mit Tauriel oder die Aussagen über die "lower Elves". Ich finde, das passt nicht zu jemandem, der laut Canon eigentlich einst mit seinem Vater in diese Lande gekommen ist, um von dem ganzen High Elves Schnickschnack wegzukommen und bewusst zu einem ursprünglicheren, friedlicheren Lebensstil - so wie er von den dortigen Waldelben gelebt wurde - zurückzukehren. Auch die Sache mit der Verwundung durch den Drachen und das Verbergen der "Narbe" fand ich ein wenig seltsam, aber das wurde ja schon ausführlich diskutiert, nehme ich an. Es ist einfach so, wie es ist. In meinen FFs betrachte ich es nicht als Canon. Gerne hätte ich im Film gesehen, dass Thranduil nicht der Böse ist, der wegen erfundener Juwelen in den Krieg zieht, sondern so wie im Buch - meinetwegen zuerst aus Gier - loszieht und dann aber umschwenkt und den Kampf gegen das Böse in den Vordergrund stellt. "Long will I tarry 'ere I begin this war for gold" - so hätte ich ihn gerne auch im Film erlebt. Leider wurde uns aber so ziemlich das Gegenteil gezeigt, was ich schade finde. Schön wäre auch gewesen, am Ende zu sehen wie er dem toten Thorin doch seinen Respekt zollt und gegenüber Bilbo den Kommentar mit dem Mithrilhemd macht. Insgesamt betrachte ich seine Darstellung im Film also mit gemischten Gefühlen, freue mich aber, dass sie mit Lee Pace so ein tolles Casting landen konnten Ich glaube, dass du den Charakter Thranduil fast genauso siehst, wie ich. Da sehe ich nämlich viele Gemeinsamkeiten. Mir gefällt es nämlich, dass sein Charakter Ecken und Kanten hat, dass macht ihn für mich nämlich auch sehr interessant. Ich hätte ihn auch gerne bei der Beendigung von Thorin gesehen und das er ihm das Schwert auf das Grab gelegt hätte. Aber eine Szene am Ende zwischen Thranduil und Bilbo hätte ich auch sehr schön gefunden zum Beispiel, dass Bilbo ihm den Schmuck gibt oder auch mit dem Mithrilhemd. Also für mich ist Thranduil auch ein sehr vielschichtiger und Facettenreicher Charakter. Ich bin aber auch so begeistert von Lee Pace schauspielerischen Leistung, weil er Thranduil einfach sehr überzeugend gespielt hat. Also ich setze mal den den ersten richtigen Post über Thranduil aus diesem Thread als Zitat hier mit rein. Vielleicht ist das für dich @LebhafterFrühling interessant zu lesen, so wie ich ihn sehe😉😉 Zitat enen Selbstschutz, weil er seinem Volk nicht seine gebrochene Seele offenbaren möchte und weil er er eigentlich vor seinem Volk als starker Herrscher anerkannt und angesehen werden möchte. Thranduil ist arrogant, selbstverliebt, ignorant, Macht besessen bzw. Macht hungrig und gierig noch Gold, Silber und Edelsteinen, aber all diese Charakter-Eigenschaften hat er als eine reine Fassade um sich herum aufgebaut, um sein eigentlich verletzliches Inneres, sein gebrochenes Herz, und seine kranke Seele vor äußeren Einflüssen zu schützen. So negative zeigt er sich eigentlich nur im Verhör mit Thorin und im Verhör mit dem Ork. Er hat genug vom Ork gehört, weil er sich wieder an die furchtbaren Ereignisse und Geschehnisse aus dem ersten Ring-krieg erinnert hat und das möchte er nicht noch mal erleben, deshalb killt er den Ork. In der Schlacht der 5 Heere, genau in der Szene in der er die Auseinandersetzung mit Tauriel hat, verteidigt Legolas ausgerechnet Tauriel gegen seinen eigenen Vater, obwohl diese vorher ihren König beleidigt und bedroht hat. Aber da leidet er sehr drunter und sein gebrochenes Herz und seine gebrochene Seele, bekommt somit noch einen weiteren Riss. Er steht traurig wie ein geschlagenes Tier auf dem Schlachtfeld und er fühlt sich von seinem Sohn in seinen Gefühlen missachtet und verletzt , so wie von ihm abgelehnt und verachtet. Er leidet sehr darunter, dass sich sein Sohn von ihm abgewendet hat. Er ist sehr sehr traurig darüber und er fühlt sich dadurch einfach sehr sehr verletzt in seinen Gefühlen. Nach dem Ende des Kampfes sucht er schließlich seinen Sohn und hofft ihn lebend wieder anzutreffen. Ich glaube, wenn er seinen Sohn tod wiedergefunden hätte, wäre er mit Sicherheit endgültig an seinem gebrochenen Herzen gestorben. Er trifft schließlich auf Legolas und dieser verabschiedet sich von ihm. in dieser Situation leidet er auch sehr darunter, dass Legolas sich von ihm verabschiedet und abwendet und weil er nicht mehr mit ihm zusammen in den Düsterwald zurückkehrt. Thranduil muss zwangsweise alleine in den Düsterwald zurückkehren. Aus meiner Sicht erkennt man in diesen 2 Situationen oder Szenen ganz genau, dass Thranduil sehr viel Gefühl hat und seinen Sohn sehr liebt, weil er sich nämlich von ihm verlassen, verstoßen, verletzt und verachtet fühlt und das auch sehr deutlich zeigt. Er vergibt auch Tauriel, nach dem er festgestellt hat, dass Sie weiß was es heißt die wahre Liebe kennen gelernt und gefühlt zu haben. Bearbeitet 15. Oktober 2017 von Arwen Mirkwood Bearbeitet 27. September 2022 von Arwen Mirkwood Zitieren
LebhafterFrühling Geschrieben 27. September 2022 Geschrieben 27. September 2022 vor 25 Minuten schrieb Arwen Mirkwood: Mir geht's da genauso wie euch. Aber mir hat es auch nicht so gut gefallen, dass er auch in manchen Di gen bzw Situationen als "Buhmann" dargestellt wurde. Stimmt, diesen Aspekt hatte ich vergessen. Ach, rückblickend gibt es wohl so einiges mehr, was ich an der Zeichnung des Charakters im Film gerne anders gesehen oder anders gemacht hätte ^^ Aber Lee macht einiges auch wieder wett, so ehrlich muss man sein ;) vor 6 Minuten schrieb Arwen Mirkwood: Das ist wahrscheinlich wirklich ein Wunschtraum, aber klasse wäre es trotzdem. Endlich mal ein ausdrucksstarker Elb mit Ecken und Kanten in der Amazon Serie 🤣😂 Ich glaube, dass du den Charakter Thranduil fast genauso siehst, wie ich. Da sehe ich nämlich viele Gemeinsamkeiten. Mir gefällt es nämlich, dass sein Charakter Ecken und Kanten hat, dass macht ihn für mich nämlich auch sehr interessant. Ich hätte ihn auch gerne bei der Beendigung von Thorin gesehen und das er ihm das Schwert auf das Grab gelegt hätte. Aber eine Szene am Ende zwischen Thranduil und Bilbo hätte ich auch sehr schön gefunden zum Beispiel, dass Bilbo ihm den Schmuck gibt oder auch mit dem Mithrilhemd. Ich bin aber auch so begeistert von Lee Pace schauspielerischen Leistung, weil er Thranduil einfach sehr überzeugend gespielt hat. Halleluja, das wäre ja mal fein. Bis jetzt haben sich die Elben dort in eben diesen Kategorien nicht sonderlich hervorgetan ... leider ^^ Schön, wenn jemand auch dieselben Gedanken hegt Im Grunde genommen ist er einfach wie sein Volk ... ein bisschen rauer und unberechenbarer als alles, was man von Elben sonst so gewohnt ist. Gefällt mir. Die von dir beschriebenen Szenen wären tatsächlich eine schöne Ergänzung der Filme gewesen. Thorins Bestattung wurde ja auch dargestellt. Aber so wie Thranduil in der Interaktion mit den Zwergen gezeichnet wurde, wäre es dann merkwürdig gewesen, ihn auch dort zu sehen, noch dazu mit einer solchen Ehrbezeugung. Was uns wieder dazu bringt, wie schade es ist, dass sie seinen Charakter in dieser Richtung so verändert haben. 1 Zitieren
Arwen Mirkwood Geschrieben 27. September 2022 Geschrieben 27. September 2022 (bearbeitet) vor 26 Minuten schrieb LebhafterFrühling: Halleluja, das wäre ja mal fein. Bis jetzt haben sich die Elben dort in eben diesen Kategorien nicht sonderlich hervorgetan ... leider ^^ Schön, wenn jemand auch dieselben Gedanken hegt Im Grunde genommen ist er einfach wie sein Volk ... ein bisschen rauer und unberechenbarer als alles, was man von Elben sonst so gewohnt ist. Gefällt mir. Die von dir beschriebenen Szenen wären tatsächlich eine schöne Ergänzung der Filme gewesen. Thorins Bestattung wurde ja auch dargestellt. Aber so wie Thranduil in der Interaktion mit den Zwergen gezeichnet wurde, wäre es dann merkwürdig gewesen, ihn auch dort zu sehen, noch dazu mit einer solchen Ehrbezeugung. Was uns wieder dazu bringt, wie schade es ist, dass sie seinen Charakter in dieser Richtung so verändert haben. Ich kenne die Serie nicht, weil ich kein Amazon Prime habe, auf dem Land ist das Netz sehr schlecht. Aber von den gezeigten Bildern her, wirken die Elben in der Serie sehr blass 😁 Ja, Thranduil ist eben kein Lothlorien Elb oder Bruchtal Elb, der dort in der Natur sitzt und Harfe spielt 🤣😂😅 Ja, da hast du auch wieder Recht mit der Beerdigung, aber hat er nicht mit Bard von weiten zugeschaut??? Er wurde leider zu negativ gezeigt, aber trotzdem klasse gespielt. Mich hat es ja auch gestört, dass die 3 Zwerge nicht zusammen gestorben sind, so wie im Buch. Aber für mich hat Tauriel viel zu viel die Handlung kaputt gemacht, finde ich. Das ist meine Meinung, damit Tauriel als Elbin mit Weitsicht dargestellt werden konnte, musste Thranduil der "Buhmann" in manchen Szenen sein. Ich habe in meinen Text vorher noch ein Zitat von mir rein gesetzt, den ich ganz zu Anfang in diesem Thread geschrieben habe über Thranduil, wie ich ihn sehe. Vielleicht interessant für dich ?? Vielleicht interessiert dich auch dieser Thread Bearbeitet 27. September 2022 von Arwen Mirkwood Zitieren
LebhafterFrühling Geschrieben 27. September 2022 Geschrieben 27. September 2022 Oh, schlechter Empfang auf dem Land, tell me about it ^^ Aber für Amazon Prime reicht es hier zum Glück doch. Bei den Elben hast du aber leider wirklich nichts verpasst, fürchte ich. Ein in der Natur herumsitzender Thranduil, der Harfe spielt ... so verlockend diese Vorstellung für eine nächste FF-Idee auch ist, ich glaube, ich gehe lieber mit einer anderen Seite von ihm ;) Irgendwie hab ich von ihm sowieso nie Musiker-Vibes bekommen. Der Punkt, dass seine Charakterdarstellung zugunsten Tauriels Weitsicht gelitten hat, ist interessant, und darin bin ich durchaus deiner Meinung. Irgendjemand musste wohl der Pessimist sein, damit sie strahlen und im Endeffekt recht behalten konnte. Danke für den Link mit dem Zitat! In vielem, was du dort ausführst, stimme ich dir zu. Kennst du die kurze zweiteilige "Doku" auf YouTube, "The King of Wood and Stone" - eh gemacht von den Filmemachern? Die ist auch sehr sehenswert, was seinen Charakter (v.a. im Film betriff), und am Ende muss ich dann immer ganz tief aufseufzen, weil es mich so melancholisch macht ^^ 1 1 Zitieren
Arwen Mirkwood Geschrieben 28. September 2022 Geschrieben 28. September 2022 Bei uns geht das Internet über die alte Überland-Telefonleitung und da bin ich froh, wenn die YouTube Videos ohne wackeln laufen 😆 Dass mit dem in der Natur musizierenden Thranduil, war etwas überspitzt gemeint als Gegenteil zu den Bruchtal und Lothlorien Elben 😉😉. Ja so ähnlich habe ich das gemeint mit Tauriel. Sie soll mit Weitsicht und Klugheit glänzen und weit über den Tellerrand schauen im Gegensatz zu ihrem König, der durch ihr Verhalten zum uneinsichtigen stureren Fiesling degradiert wird. Ich gucke ja gerne Thranduil YouTube Videos, dann werde ich mir das bei Zeiten mal anschauen. Dane für den Tipp. Zitieren
Torshavn Geschrieben 29. September 2022 Geschrieben 29. September 2022 Am 27.9.2022 um 22:15 schrieb LebhafterFrühling: Kennst du die kurze zweiteilige "Doku" auf YouTube, "The King of Wood and Stone" - eh gemacht von den Filmemachern? Setzt doch bitte einen Link hier rein, bzw. das Video. Scheint mir interessant zu sein. Danke. Ansonsten halt ich mich hier lieber heraus und wünsche euch weiterhin viel Spaß Zitieren
LebhafterFrühling Geschrieben 29. September 2022 Geschrieben 29. September 2022 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Torshavn: Setzt doch bitte einen Link hier rein, bzw. das Video. Scheint mir interessant zu sein. Danke. Ansonsten halt ich mich hier lieber heraus und wünsche euch weiterhin viel Spaß Aber natürlich! The King of Wood and Stone Bearbeitet 29. September 2022 von Torshavn 1 1 Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.