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Atlas der Dimensionstore nach Mittelerde


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Geschrieben

Wie alle Hoch-Nerds wissen, ist Mittelerde semi-fiktiv. Es gibt immer wieder Berührungspunkte zwischen der Welt Tolkiens und unserem Alltag. Allerdings kreist die Wirklichkeit Ardas in einer sehr unregelmäßigen Bahn um unsere. Das hat zur Folge, daß Mittelerde unserer Welt an manchen Stellen näher kommt, als an anderen.

Am interessantesten sind natürlich die Orte, an denen Arda den grauen Gürtel durchsticht und in unsere Realität eindringt. Das läßt sich tagtäglich beobachten. Man muß nur die richtigen Augen dazu haben.

 


Telperiondë

Unter den Linden, Berlin.

Dezember 2014

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Geschrieben

Das klingt nach einer abgewandelten Theorie des guten Mircea Eliade, bei dem das "Heilige" in die "profane" Welt >bricht<.

 

Ist Mittelerde für Dich etwas Heiliges?

Geschrieben

Schön das das Dimisionstor in einer Baustelle liegt. Erinnert mich an Stephen King s Dunkelem Turm

  • 3 Wochen später...
  • 11 Monate später...
Geschrieben

Bahnfahren ist für mich die perfekte Mischung aus Lesen und Fernsehen. Obwohl meine Augen unentwegt visuëllen Reizen ausgesetzt sind, behält meine Phantasie die Freiheit, sich ihre eigenen Geschichten zu den Landschaftsbildern auszudenken.

Wer mit dem Zug reist, hat außerdem exzellente Chancen, mittelirdischen Manifestationen in unserer Welt zu begegnen.
Eine der offensichtlichsten transliterarischen Überlagerungen kann man auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Leipzig bestaunen. Mit beinahe dreister Selbstverständlichkeit erheben sich im Grenzland zwischen Thüringen und Hessen die beiden Naugrim-Burgen Belegost und Nogrod aus den Waldhügeln des Mittelgebirges.

Beide Bergwerke sind bewohnt.Auf den Fotos kann man die Förderanlagen auf der Kuppe deutlich erkennen. Bei Nacht leuchten silberne Lampen auf den hohen Zinnen hell wie Sterne. Die geographische Nähe der beiden Minen ist frappierend buchkonform. Bedauërlicher Weise fehlt jede Spur von Lhûn und Lindon.

Belegost, die größere der beiden Siedlungen, verblüfft zudem mit ihrer wechselnden Farbenpracht. Bei trübem Wetter und im Mondschein strahlt der Berg geisterhaft weiß, im Abendlicht leuchten seine Wände blutrot, am frühen Morgen dagegen safrangelb.

Nogrods Südstirn kann es fast an Majestät mit der großen Schwester aufnehmen, doch Richtung Norden flacht der Rücken dann kümmerlich ab.

Wer die Strecke kennt oder kennen lernen will, dem empfehle ich, sich einen Fensterplatz in Fahrtrichtung rechts zu suchen und zwischen Fulda und Eisenach die Augen offen zu halten. 


Nogrod.jpg

Belegost.jpg

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Es tut mir fast schon Leid das bei all deiner Schwärmerei sagen zu müssen, aber ich kann keines deiner Beispiele nachvollziehen. Am allerwenigsten die Bilder der Halden. Es mag sein, das der bloße Textvergleich Parallelen zulässt, so hat weder Optik noch Hintergrund im geringsten die Schönheit die ich in einem nichtindustrialisierten Mittelerde erwarten würde. Mag sein, dass das für dich als Dimensionstor funktioniert, für mich "reicht" ein Sonnenstrahl der in einen nebligen unberührten Wald fällt. Der ist zudem auch noch ein Zeichen dafür, dass auch unserer zerstörten Welt noch Schönheit innewohnt.

Geschrieben

Das muß es nicht, Acheros. Tatsächlich ist die Intersubjektivität das große Problem der Dimensionstore. Das gilt natürlich noch viel mehr für flüchtige Erlebnisse, wie Sonnenstrahlen im Nebelwald, die sich nur schwerlich wiederholen lassen.

Hast Du vielleicht noch ein etwas stabileres Tor im Angebot?

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Dieser Tage sehne ich mich nach dem Herbst, den ich so liebe.

Das satte grün, das weiche braun, kupfer und gold. Der Duft nach Regen, so wie er nur im Herbst erscheint, wenn er das Meer angewelkter Blätter trifft. Die Sonne, die unsere Haut mit ihrer letzten Wärme des Jahres verwöhnt. Ihr Licht, das sich in den Tropfen zu leuchtendem Bernstein, funkelndem Topas und im Wasser zu tiefem Rauchquarz verwandelt. Der morgendliche Dunst, den sie mit ihren schräg fallenden Strahlen langsam hebt wie eine Schaufel. Die Bäume atmen. Alles wattiert, wie in einem Traum, bis eine kühler Hauch des Nordens ihre Kraft verwischt. Durchzogen nur, wenn wir Glück haben, von Schleiern aus heiterem, wenn wir Glück haben, grau. Alles feucht und frisch.

Ob es in Lothlórien immer Herbst ist? Oder erscheint uns Lothlórien, wenn wir Glück haben, jeden Herbst?

Mir schon.

  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Wir alle kennen die braunen Unterrichtstafeln entlang der Autobahnen, die uns auf regionale Sehenswürdigkeiten aufmerksam machen wollen. Eins dieser Schilder erschien mir immer wie eine Einladung nach Mittelerde.

Wer öfters auf der A24 zwischen Hamburg und Berlin unterwegs ist, dem begegnet mitten auf der Strecke das Schild „Ruhner Berge“. Immer wenn die zweifarbige Tafel mit dem markanten Turm am Straßenrand auftauchte, ereilte mich das Gefühl, ich bräuchte nur die nächste Ausfahrt zu nehmen, um eine gemächliche Spazierfahrt über die Gorgoroth-Ebene zu machen, an Barad-dûr und Nurn vorbei und schließlich raus in die östlichen Gebiete.

Der einfache Holzschnitt-Stil, gepaart mit dem urigen Braunton wirkte auf mich immer wie eine Illustration aus einer vergessenen Edition des Herrn der Ringe. Das verstärkte den Eindruck noch, durch irgendeinen unbegreiflichen Vorgang in die Welt des Buches gesprungen zu sein.

Bedauërlicher Weise bin ich aus Zeitgründen nie der Aufforderung gefolgt. Ich weiß also gar nicht, ob dieses Dimensionstor tatsächlich funktioniert und deshalb in den Atlas aufgenommen werden sollte. Doch wenn man diesen Ort schon dem Kanon der „Schnittstellen“ hinzufügte, müßte man selbstverständlich die korrekte Schreibweise verwenden:

Rhûner Berge

Rhûner_Berge.jpg

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