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Der Politikstammtisch


Êm Nímíle ét Ënduníel

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Geschrieben

Was mich sehr sauer macht sind die Lobbys. Das kann doch nicht sein? Das darf es doch nicht geben? Die Pharmalobby es ist unglaublich wie stark die hier mitwirken. Wenn man mal an die ganzen Medikamente denkt die völlig nutzlos sind! Oder die AKW Lobby......Wir brauchen eine Spitze die sich nicht beeinflussen lässt von einigen Lobbys.

Und natürlich die falsche Statistik über die Arbeitslosen... 400 Euro Jobs und nicht zu vergessen die 1Euro Jobs. Sowas in Deutschland? Sowas Menschenverachtendes, das kann es doch nicht sein.

Das möchte ich so unterschreiben :-) Die starken Wirkungen des Lobbyismus auf die Politik sind eine traurige Wahrheit. Ebenso die Anzahl der Geringstverdiener (wobei man hier wieder vorsichtig sein muss: Gysi schöpft sein Wissen auch nur aus Statistiken ;-) )

Ich bin mir nicht so sicher was am Ende rauskommt mit der Millionärssteuer, Spitzensteuersatz. Ich werde mich dämnächst intensiver damit beschäftigen, deshalb möchte ich noch nichts dazu sagen, erst spätestens nächste Woche. Das müsst ihr mir verzeihen :he:

Das verzeihe ich nicht nur, das begrüße ich sogar. Eine solche Einstellung kommt leider viel zu selten vor. Danke, LFM :-)

Geschrieben (bearbeitet)

*Puh* Weil nächste Woche ist mein erstes Treffen beim Kreisvorstand, ich war bis jetzt nur bei den Treffen von Solid da.

Und zu Statistiken :-) :

Musste da jetzt dran denken. :D

Bearbeitet von LinkeFaustMelkors
Geschrieben

Jemand wird durch eigene Arbeit ( ! ) zum Millionär, hat also etwas für sein Vermögen geleistet und bezahlt ganz normal, wie jeder andere auch, Einkommenssteuern - allerdings mit einem weit höheren Prozentsatz. Anschließend bezahlt er gleich noch einmal eine Vermögenssteuer, da er ja jetzt Millionär ist

Fairerhalber muss man aber sagen, dass dies so gut wie gar nicht vorkommt. Die Anzahl der Leute, die sich zum Millionär hocharbeiten liegt im Promillebereich.

Geschrieben

Jemand wird durch eigene Arbeit ( ! ) zum Millionär, hat also etwas für sein Vermögen geleistet und bezahlt ganz normal, wie jeder andere auch, Einkommenssteuern - allerdings mit einem weit höheren Prozentsatz. Anschließend bezahlt er gleich noch einmal eine Vermögenssteuer, da er ja jetzt Millionär ist

Fairerhalber muss man aber sagen, dass dies so gut wie gar nicht vorkommt. Die Anzahl der Leute, die sich zum Millionär hocharbeiten liegt im Promillebereich.

Dem würde ich allerdings widersprechen: Es gibt - wenn ich das richtig sehe - drei Möglichkeiten, an viel Geld zu geben: eigene Arbeit, Erbschaft und Gewinn. Die Menge derjenigen, die durch Gewinne, also bspw. Lotto-Spielen oder bei 9Live anrufen ( ;-) )wirklich reich werden, dürfte verschwindend gering sein. Die Kategorie "Erbschaft" lässt sich entsprechend meist auch als "eigene Arbeit" betrachten, auch wenn die Arbeit in diesen Fällen von Verwandten ausgeführt wurde.

Was ist denn Deiner Meinung nach der Standard-Weg, durch den die heutigen Millionäre reich geworden sind? :-)

Geschrieben

Jemand wird durch eigene Arbeit ( ! ) zum Millionär, hat also etwas für sein Vermögen geleistet und bezahlt ganz normal, wie jeder andere auch, Einkommenssteuern - allerdings mit einem weit höheren Prozentsatz. Anschließend bezahlt er gleich noch einmal eine Vermögenssteuer, da er ja jetzt Millionär ist

Fairerhalber muss man aber sagen, dass dies so gut wie gar nicht vorkommt. Die Anzahl der Leute, die sich zum Millionär hocharbeiten liegt im Promillebereich.

Dem würde ich allerdings widersprechen: Es gibt - wenn ich das richtig sehe - drei Möglichkeiten, an viel Geld zu geben: eigene Arbeit, Erbschaft und Gewinn. Die Menge derjenigen, die durch Gewinne, also bspw. Lotto-Spielen oder bei 9Live anrufen ( ;-) )wirklich reich werden, dürfte verschwindend gering sein. Die Kategorie "Erbschaft" lässt sich entsprechend meist auch als "eigene Arbeit" betrachten, auch wenn die Arbeit in diesen Fällen von Verwandten ausgeführt wurde.

Was ist denn Deiner Meinung nach der Standard-Weg, durch den die heutigen Millionäre reich geworden sind? :-)

Den gibt es nicht. Ich denke 80-90% sind ererbt. Der Rest rekrutiert sich aus dem, was man allgemeinhin als Aktien- und Immobilienspekulation kennt. Das ist aber in meinen Augen keine Arbeit, sondern fällt in den Aspekt Glückspiel wie Lotto oder 9Live. Ich denke eben daran krankt es in diesem Land. Wenn man mal reich ist, sind die Verdienstmöglichkeiten fast grenzenlos, nur wird niemand reich, außer er erbt, heiratet gut oder hat Glück. Oder anders gesagt, es ist leichter aus einer Million Euro zwei Millionen zu machen, als 500 Eur im Monat mehr zu verdienen,

Geschrieben

Ahjo, okay. Ich sehe zwar Aktien-, Immobilien-, Währungsspekulationen usw. als tatsächliche Arbeit an, denn auch hier muss man gut sein, um etwas zu erreichen. Doch jetzt verstehe ich auf jeden Fall, was Du meinst. Deinem letzten Satz kann ich ohnehin uneingeschränkt zustimmen.

Geschrieben

Ahjo, okay. Ich sehe zwar Aktien-, Immobilien-, Währungsspekulationen usw. als tatsächliche Arbeit an, denn auch hier muss man gut sein, um etwas zu erreichen. Doch jetzt verstehe ich auf jeden Fall, was Du meinst. Deinem letzten Satz kann ich ohnehin uneingeschränkt zustimmen.

Ne muss man nicht, man braucht auch hier nur genügend Kapital. Bankinstitute und Hedgefonds machen ja gut 90% des täglichen Handels aus und wenn ein Multimilliarden Hedgefond in eine Aktie einsteigt, ist es eine sichere Sache, wie eine Lizenz zum Geld drucken. Andersrum ist für die Banken mit dem Wissensvorsprung (schließlich laufen alle Kauf- und Verkaufsgesuche hier zusammen) keine große Kunst einen Trend vorherzusehen.

Geschrieben (bearbeitet)

Gegen Populismus, Bauernfänger und Realitätsverweigerer aka DIE LINKE... :rolleyes:

Bearbeitet von Grimlock
Geschrieben (bearbeitet)

Gegen Populismus, Bauernfänger und Realitätsverweigerer aka DIE LINKE... :rolleyes:

Na das geht vielleicht ein bisschen weit. Man muss den Menschen schon eine Wahlmöglichkeit geben. Die restlichen 4 Parteien unterscheiden sich in ihrer Position zu den gravierensten politischen Entscheidungen des letzten Jahrzehnts so gut wie gar nicht. Bist du für einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan? Dann kannst du CDU/CSU/SPD/GRÜNE und die FDP nicht wählen. Gleiches gilt für die Einführung eines Mindestlohns (auch wenn die SPD ihn jetzt vertritt hatte sie 11 Jahre Zeit ihn einzuführen und hat es nicht gemacht), die Rücknahme der härtesten HARTZ IV Gesetze oder die Ratifizierung des Lissabon Vertrages. Wenn man also einen dieser Punkte vertritt und kein Opfer bösesn Populismusses sein möchte, kann man nur zu einem Schluss kommen: Man geht gar nicht mehr wählen. Und genau das ist es was 30% der Menschen in diesem Land machen.

Im Endeffekt ist die Kritik an der Politik ja nur die indirekte Kritik am Kapitalismus. Denn der ist ja inzwischen zu unserer Ersatzreligion geworden. Wo früher ein Vordenker als Ketzer bezeichnet wurde, wird heute jeder, der die Frage nach alternativen Wirtschaftssystemen aufwirft mit mannigfachen, aus dem Zusammenhang gerissenen, politischen oder ideelen Schlagworten (Populist, Realitätsverweigerer, Kommunist, ewig Gestriger, Nazi, etc) mundtot gemacht.

Ich gebe Dir völlig Recht, dass die Elterngeld-Kürzung für Hartz IV-Empfänger eine bescheuerte Idee ist, aber die Beschuldigung "der Millionäre" für die Krise und der anschließenden Bestrafung ist genauso unüberlegt. Nehmen wir mal allein den Spitzensteuersatz, den die Linke fordert: 50% "und mehr". Dazu kommen noch 20,325% Sozialversicherungsbeiträge, macht also - das "und mehr" mal herausgenommen - insgesamt 70,325%. Es bleiben also 29,675% des Einkommens. Wenn dann auch noch das aus dem Einkommen resultierende Vermögen zusätzlich mit einer "Millionärssteuer" von 5% besteuert wird, bleiben 24,675% des Einkommens übrig - unter der Annahme, dass die Vermögenssteuer nur einmal wirksam wird, was natürlich nach dem Wunsch der Linken nicht der Fall wäre.

100.000 Euro brutto hört sich auf dem Papier gut an, wenn es nach der Linken ginge kämen aber tatsächlich 24.675 Euro "und weniger" heraus. Das sind 2.000 Euro im Monat - als so genannter Vielverdiener.

Die Rechnung stimmt nicht so ganz. Vielverdiener zahlen keine 20% Sozialabgaben. Bei 100.000 EUR sind es nur ca. 10% wegen der Beitragsbemessungsgrenze. Ganz so schlimm trifft es diese Vielverdiener also nicht. Außerdem hatten wie viele Jahre lang unter Kohl einen Spitzensteuersatz von 50% und das war ja nun wirklich kein Paradesozialist.

Bearbeitet von OldNick
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Gegen Populismus, Bauernfänger und Realitätsverweigerer aka DIE LINKE... :rolleyes:

Wenn man also einen dieser Punkte vertritt und kein Opfer bösesn Populismusses sein möchte, kann man nur zu einem Schluss kommen: Man geht gar nicht mehr wählen. Und genau das ist es was 30% der Menschen in diesem Land machen.

Den Menschen zu erzählen sie könnten 1500€ im Monat ohne Gegenleistung bekommen und Hartz 4 sei eine Menschenrechtsverletzung ist nun mal Populismus. Das hat nichts mit zu weit gehen zu tun, es ist schlicht und einfach unrealistisch und macht realistische Sozialpolitik unmöglich. Ähnliche Vorschläge wie die bis vor kurzem von der Linkspartei in Sachen EU und NATO schlagen in eine ähnliche kerbe..

Ach ja und noch zu deinem "zu weit", Ich hätte auch 'Linksradikale (und/oder Sympathisanten), Ex-SEDler etc.' schreiben können und es würde immer noch der Wahrheit entsprechen.. dazu empfehle ich auch den Verfassungsschutzbericht. Wenn das 50-75% der Parteifunktionäre ausmacht ist das ja wohl keine gänzlich unfaire Kategorisierung..

Man muss den Menschen eine Wahlmöglichkeit geben, stimmt. Versteh mich da bitte nicht falsch, ich habe kein Problem mit der Linkspartei AN SICH, ich denke nicht sie sollte verboten werden oder sonst was, ich halte sie einfach nur für hochgradig schädlich für unsere soziale Marktwirtschaft weil sie die Leute noch stärker dazu motiviert, hochgradig absurde Vorstellungen von dem was möglich und finanzierbar (bedingungsloses Grundeinkommen), sowie was für das Land nützlich und sinnvoll ist, vermittelt.

Im Endeffekt ist die Kritik an der Politik ja nur die indirekte Kritik am Kapitalismus. Denn der ist ja inzwischen zu unserer Ersatzreligion geworden. Wo früher ein Vordenker als Ketzer bezeichnet wurde, wird heute jeder, der die Frage nach alternativen Wirtschaftssystemen aufwirft mit mannigfachen, aus dem Zusammenhang gerissenen, politischen oder ideelen Schlagworten (Populist, Realitätsverweigerer, Kommunist, ewig Gestriger, Nazi, etc) mundtot gemacht.

DIE LINKE speziell und die politische linke generell scheut sich doch am wenigsten Leute als Nazis abzustempeln die z.B. das Integrationsproblem ansprechen und das ohne selbst irgendwelche Lösungsvorschläge zu haben. Das ist ja mal ein scheinheiliger Einwand.

Davon abgesehen, schau dir doch bitte mal die Definition von Populismus an und sag mir warum das nicht auf DIE LINKE zutrifft.

Ich will die Partei oder dich oder sonst wen damit nicht mundtot machen. Ich halte diese Art der "Politik" einfach für wenig hilfreich und in großen Teilen auch einfach scheinheilig und unehrlich (Von Extra 3 auf den Punkt gebracht, klick mich)

Und mal ehrlich, wir sind hier in Wahrheit, (zum Glück) doch weit entfernt von reinen Kapitalismus geschweige denn Kapitalismus als Ersatzreligion, in den USA könnte diese Behauptung vllt. noch in gewissem Maße standhalten aber nicht in Deutschland wo es massive Sozialistische Elemente gibt.

Was siehst du denn für alternativen zum Kapitalismus (in einer stark eingehegten Form), wenn ich mal fragen darf?

Geschrieben

Den Menschen zu erzählen sie könnten 1500€ im Monat ohne Gegenleistung bekommen und Hartz 4 sei eine Menschenrechtsverletzung ist nun mal Populismus. Das hat nichts mit zu weit gehen zu tun, es ist schlicht und einfach unrealistisch und macht realistische Sozialpolitik unmöglich. Ähnliche Vorschläge wie die bis vor kurzem von der Linkspartei in Sachen EU und NATO schlagen in eine ähnliche kerbe..

Vertu dich da mal nicht. Das Bundesverfassungsgericht, nicht gerade eine Sprachrohr er Linkspartei hat selbst gesagt, dass durch H4 das Recht des Menschen auf ein menschenwürdiges Leben gewahrt bleiben muss. Ebenso sagte es, dass die Bezüge für Kinder steigen müssen. Von daher halte ich die Position der Linkspartei für überhaupt nicht extrem. Diese 1500 EUR Grundsicherung finde ich jetzt nicht in deren programmatischen Eckpunkten.

Ach ja und noch zu deinem "zu weit", Ich hätte auch 'Linksradikale (und/oder Sympathisanten), Ex-SEDler etc.' schreiben können und es würde immer noch der Wahrheit entsprechen.. dazu empfehle ich auch den Verfassungsschutzbericht. Wenn das 50-75% der Parteifunktionäre ausmacht ist das ja wohl keine gänzlich unfaire Kategorisierung..

Und von Ex SEDlern wimmelt es bei den 25jährigen Linkspartei Mitgliedern in Werstdeutschland ja nur so. Die sind in Pampers und mit dem Lolli an der Mauer Patrouille gekrabbelt.

Man muss den Menschen eine Wahlmöglichkeit geben, stimmt. Versteh mich da bitte nicht falsch, ich habe kein Problem mit der Linkspartei AN SICH, ich denke nicht sie sollte verboten werden oder sonst was, ich halte sie einfach nur für hochgradig schädlich für unsere soziale Marktwirtschaft weil sie die Leute noch stärker dazu motiviert, hochgradig absurde Vorstellungen von dem was möglich und finanzierbar (bedingungsloses Grundeinkommen), sowie was für das Land nützlich und sinnvoll ist, vermittelt.

Das ist deine persönliche Meinung, die es mit Argumenten zu untermauern gilt. ich persönlich finde die Klinetelpolitik der FDP als wesentlch schädlicher für unser Wirtschaftssystem als die Ideen der Linkspartei.

Du musst schon sehr viel Argumentationskraft besitzen, um den Leuten zu erklären warum ein jährlicher Steuernachlass für Hoteliers von 1 Milliarde Eur gut für dieses Land ist, aber ein Heizkostenzuschuss für die ärmsten der Armen von 400 Millionen im Jahr schlecht ist. Du brauchst sehr viel Argumentationskraft in wie weit 750 Milliarden EUR für Banken gut für unsere Marktwirtschaft sind, ohne dass Regulierungen implentiert wurden, die eine weitere Katastrophe verhindern. Du musst erkären warum ausgedehnter Dumpinglohnsektor gut ist, während Milliarden von Eur in die Banken gepumpt werden. Oder warum es gut ist, die gesetzliche Krankenversicherung aufzulösen. Diese Regierung zersetzt unsere soziale Marktwirtschaft doch mehr als die Linkspartei das jemals könnte.

Und mal ehrlich, wir sind hier in Wahrheit, (zum Glück) doch weit entfernt von reinen Kapitalismus geschweige denn Kapitalismus als Ersatzreligion, in den USA könnte diese Behauptung vllt. noch in gewissem Maße standhalten aber nicht in Deutschland wo es massive Sozialistische Elemente gibt.

Wir entwickeln uns zunehmend zu einem Staat nach amerikanischem Vorbild. Hochverschuldet, breite Armut, geringe Aufstiegschancen, marode Infrastruktur, dauerhafte Militäreinsätze im Ausland. Hier in einem Forum, das von studentisch, links geprägten, jungen Leuten frequentiert wird, kann man ohne Probleme die Systemfrage stellen. Auf politischer Ebene ist es Selbstmord.

Was siehst du denn für alternativen zum Kapitalismus (in einer stark eingehegten Form), wenn ich mal fragen darf?

Na um sich einer Alternative zu öffnen muss man erst mal erkennen was mit dem Kapitalismus nicht stimmt.

Das Problem am Kapitalismus ist, dass eben nur Menschen mit Kapital darin leben können. Es bedarf einer Seite die Produkte anbietet und einer anderen kaufkräftigen Seite, die Produkte nachfragt. Sterbende Menschen in Afrika haben kein Geld und können daher keine Lebensmittel nachfragen und da wir nichts zu verschenken haben, geben wir unseren Bauern noch Geld, damit sie ihre Felder nicht bestellen. Das hat auch nichts mehr mit Freiheit zu tun, denn diese Subventionierung stellt eine Verzerrung der Marktsituation dar. In den USA ist es auch so, die werden als freie Marktwirtschaft betrachtet, aber die subventionieren ihre Exporte und legen Zölle auf Produkte mit denen sie nicht konkurrieren können.

Der Kapitalisums ist eine brauchbare wirtschaftliche Kraft, aber kein Rahmen für eine irgendwie gerechte oder zusammenhängende Gesellschaft. Man hat ihn hier in den Industriestaaten als soziales Instrument missverstanden. Seit 1980 hat man in fast jedem Bereich der westlichen Gesellschaft dem Kapitalismus gehuldigt und erlaubt, dass Profit das Maß aller Dinge ist - ungeachtet der sozialen Kosten. Die Banken, die Autoindustrie, die Zeitungsbranche sind dem zum Opfer gefallen, es gibt keine Industrie, die nicht vom Streben nach unverzüglichem Profit ausgehöhlt wurde. Dieses Streben hat das politische System so korrumpiert, dass Reformen unmöglich sind. Aber wenn Profit nicht im Rahmen der gesellschaftlichen Gesundheit gemäßigt wird, dann endet man in einem Szenario, in dem ganze Klassen von Menschen überflüssig werden und sich eine eigene Existenz außerhalb der Gesellschaftsstrukturen schaffen - im Drogenhandel zum Beispiel. Wir fangen diesen Effekt durch Hartz IV auf und erkaufen uns so ein großes Stück sozialen Frieden. Durch die Reformen in diesem Bereich konnte aber eine fortschreitende Ghettoisierung auch in Deutschland festgestellt werden.

Dem Gegenüber stehen die wenigen extrem Reichen, die ihren Reichtum dazu nutzen ihre politischen Interessen durch zu setzen. Die gemieteten Ministerpräsidenten sind sicherlich noch allen im Gedächtnis. Ein Beispiel dafür, dass eine Vermögensallokation in einer kleinen Gruppe von Menschen sehr gefährlich und undemokratisch ist.

Geschrieben (bearbeitet)

Hi Grimlock

Den Menschen zu erzählen sie könnten 1500€ im Monat ohne Gegenleistung bekommen

Tun sie das? Also im Parteiprogramm finde ich das nicht. Vielleicht habe ich es überlesen.

und Hartz 4 sei eine Menschenrechtsverletzung ist nun mal Populismus.

Sry, aber wie viel Mütter kennst du die H4 haben oder überhaupt? Die Menschen leben an der Grenze des Überlebens, und die diese Grenze wird immer schmaler. Das ist kein Populismus.

Ach ja und noch zu deinem "zu weit", Ich hätte auch 'Linksradikale (und/oder Sympathisanten), Ex-SEDler etc.' schreiben können und es würde immer noch der Wahrheit entsprechen.. dazu empfehle ich auch den Verfassungsschutzbericht. Wenn das 50-75% der Parteifunktionäre ausmacht ist das ja wohl keine gänzlich unfaire Kategorisierung..

Ohja ^^ ich streite ganz bestimmt nicht ab, das es diese Leute bei der Linkspartei gibt. Leute von der Stasi usw. Aber das die CDU/CSU ehmalige Nazis in ihrer Partei hatte interessierte auch kein Schwein. Oder das die FDP unterwandert ist mit verschiedensten Lobbys, will keiner wissen. Hauptsache die gefährliche Linke ist da ^^

ich halte sie einfach nur für hochgradig schädlich für unsere soziale Marktwirtschaft weil sie die Leute noch stärker dazu motiviert, hochgradig absurde Vorstellungen von dem was möglich und finanzierbar (bedingungsloses Grundeinkommen), sowie was für das Land nützlich und sinnvoll ist, vermittelt.

Wie OldNick schon sagte da macht die FDP aber bessere Arbeit. Aber darüber regt man sich nur kurz auf und dann vergisst man wieder. Ein Teufelskreislauf.

Und mal ehrlich, wir sind hier in Wahrheit, (zum Glück) doch weit entfernt von reinen Kapitalismus geschweige denn Kapitalismus als Ersatzreligion, in den USA könnte diese Behauptung vllt. noch in gewissem Maße standhalten aber nicht in Deutschland wo es massive Sozialistische Elemente gibt.

Aber ja noch nicht. Das ist der Punkt. Noch. Aber wenn es so weiter geht haben wir de Salat. Es gibt bald keine "Mittelschicht" mehr in Deutschland, bald ist man reich oder arm. Das ist auch kein Populismus oder eine Verschwörungstheorie. Das ist einfach so. Und wenn es dann soweit ist, will es wieder keiner gewesen sein.

LG ;-)

Bearbeitet von LinkeFaustMelkors
Geschrieben

OldNick:

Hier in einem Forum, das von studentisch, links geprägten, jungen Leuten frequentiert wird,

Lass' dir von der Forumsältesten (die sich allerdings als Grüne bekennt) sagen, OldNick, "jung" kannst du hier auch weglassen.

Geschrieben

OldNick:

Hier in einem Forum, das von studentisch, links geprägten, jungen Leuten frequentiert wird,

Lass' dir von der Forumsältesten (die sich allerdings als Grüne bekennt) sagen, OldNick, "jung" kannst du hier auch weglassen.

War nicht persönlich gemeint. Bin auch ein alter Sack.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich finds gut ! macht doch sinn. :kratz:

Nein macht es nicht.

Ich persönlich bin aus kulturellen Gründen total für Einwanderung. Ich empfinde meine ausländischen Freunde und Bekannten als Bereicherung für dieses Land.

Aber die Diskussion um Zuwanderung von Hochqualifizierten ist schrecklich. Denn der Staat kapituliert damit vor einer seiner letzten Aufgaben, nämlich seine Bürger auszubilden. Die Ausbildung einer Fachkraft ist teuer und deswegen ist es viel billiger sie zu importieren wie eine Bohrmaschine. Ganz nebenbei ist das Bildungskolonialismus, denn diese Fachkräfte fehlen ja in den Ländern, in denen sie ausgebildet wurden. Schließlich ist Deutschland nicht das einzige Land, das wirbt. Wir haben ein Reservoir von ca. 11 Millionen Menschen ohne Arbeit und es ist schwietig ihnen klar zu machen, dass sie auf Dauer nicht an dieser Gesellschaft teilnehmen können, während man gleichzeitig Menschen aus anderen Ländern holt und in Führungspositionen bringt. Ich fürchte, dass es den rechten Tendenzen in diesem Land noch mehr Auftrieb geben wird. Stattdessen sollte man diese 11 Millionen Menschen ausbilden oder wenigstens einen Teil davon und zwar nicht mit hirnrissigen Bewerbungstrainings, sondern mit nem handfesten Studium. Selbst wenn er dann auswandert rentiert sich das noch, anstatt ein Leben lang Hartz Iv für ihn und seine Kinder zu zahlen.

  • 1 Monat später...
  • 2 Monate später...
Geschrieben

So, nun hat Herr Guttenberg es doch noch geschafft, Konsequenzen aus seiner Doktorarbeit-Plagiats-Affäre zu ziehen...

Plagiatsaffäre - Guttenberg gibt auch Bundestagsmandat ab

Dienstag 01.03.2011, 19:37

Karl-Theodor zu Guttenberg zieht sich völlig aus der Bundespolitik zurück. Neben seinem Amt als Verteidigungsminister legt er auch sein Bundestagsmandat nieder. Damit erlischt sein Schutz vor Strafverfolgung

Was haltet ihr von der Sache? Viele sagen ja, dass sie das übertrieben finden und dass er ja einen guten Job gemacht hat. Hat er auch, zweifellos. Ich sehe das aber ein bisschen von einer anderen Seite.

Ich finde erstens alles andere als okay, wie das alles gelaufen ist. Von "die Vorwürfe sind absurd" über "kleinere Fehler" bis hin zu "gravierenden Mängeln" hat sich Herr Guttenberg da immer weiter reingeritten, was seiner Glaubwürdigkeit nicht gerade gut tat.

Dann ist es wirklich ein Hohn an alle, die sich eine solche Auszeichnung hart erarbeitet haben und alle Studenten, die gleich im ersten Semester über Plagiate aufgeklärt und als Folge mit Rauswurf aus der Uni bedroht werden.

Ich war außerdem von Anfang der Meinung und bin auch jetzt noch davon überzeugt, dass er seine Doktorarbeit nicht selber geschrieben hat. Das KANN nicht sein (und sei die Arbeit noch so "mühsam" und "kleinschrittig" entstanden), dass einem solche Fehler nicht auffallen. Ob das jemals rauskommen wird, weiß niemand, aber das ist eben, wie ich finde, der eigentliche Skandal. Ein Herr Politiker mit 10 Vornamen kann es sich rausnehmen seinen Doktortitel hinterhergeschmissen zu bekommen, die Professoren schauen sich das "Werk" nicht mal an und vergeben ein summa cum laude...da müssen einem doch die Ohren schlackern. Die Uni Bayreuth hat nicht weniger Schuld an der Affäre, wälzt nun allerdings auch sehr elegant alle Schuld auf Guttenberg.

Komische Sache das, der Rücktritt kommt meiner Meinung nach allerdings zu spät und ist damit nicht wirklich konsequent, sondern herbeigezwungen... :ka:

Geschrieben (bearbeitet)

ja, "zu spät und herbeigezwungen", du sagst es! Hätte er sich ein Beispiel an der Käsmann genommen, könnte man sagen: Respekt. Aber so? Dabei hätte er das alles doch gar nicht nötig gehabt. Warum hat er sich (und seiner Partei) so etwas angetan?

Es ist anscheinend so, wie die Kabarettisten sagen: niemand hat das opus wirklich gelesen, nicht mal er selbst. Und anscheinend hat er am Ghost-Writer gespart und entsprechend mindere Qualität bekommen. Eine blamable Sache, für alle Beteiligten einschließlich Kanzlerin! Aber vielleicht ermöglicht die Affäre letztendlich einen Machtwechsel in Baden-Württemberg (Wahl am 27. März), dann wäre sie ja noch zu was gut gewesen.

Bearbeitet von Fioridur
Geschrieben

Was haltet ihr von der Sache? Viele sagen ja, dass sie das übertrieben finden und dass er ja einen guten Job gemacht hat. Hat er auch, zweifellos.

Da melde ich aber ganz erhebliche Zweifel an. Meiner Ansicht nach war er von Tag 1 als Minister überfordert.

Er musste zurücktreten, es gab keine andere Alternative und ich war etwas verwundert, dass Merkel und er sich der Sache nicht gleich bewusst waren. Der akademische Grad, sofern vorhanden, legitimiert in diesem Land zu einem großen Teil den sozialen Status und das Einkommen einer Person. Es war von Anfang klar, dass das Bildungsbürgertum nicht zusehen würde, wie ein Minister dieses Konzept durch publik gemachtes Betrügen verwässert und in Frage stellt. Das konnte nicht hingenommen werden.

Ich persönlich denke, dass man ihm nicht die Möglichkeit hätte geben dürfen selbst zurück zu treten, sondern, dass Frau Merkel ihn hätte entlassen müssen. Aus machtpolitischem Kalkül hat sie dies nicht gemacht. Denn er hat, ähnlich wie im Fall Gorch Fock, nur das zugegeben, was ohnehin schon bewiesen war. Er hat bis zum letzten Moment gelogen und so jemand ist falsch in so einer verantwortungsvollen Position.

Letztlich ist auch vollkommen klar, dass er die DIssertation nicht selbst verfasst hat. Karl Theodor zu Guttenberg ist derart vermögend, dass ihn reich zu nennen schlicht eine Untertreibung ist. Er hat da ganz klar am falschen Ende gespart. Man darf sich dennoch nicht über die Tatsache hinweg täuschen lassen, dass das (bezahlte) Verfassen von Arbeiten Praxis an deutschen Hochschulen ist.

In der Bevölkerung, die sich ja größtenteils fern akademischer Würden eines Dr. Titels bewegt, stößt diese Debatte teilweise auf Unverständnis bzw. wird nicht so schwer gewichtet. Daher gehe ich davon aus, dass sich zu Guttenberg in 2-3 Jahren wieder in der Politk engagieren wird. Die Kanzlerin hat in ihrer Stellungnahme ja eine weitere Zusammenarbeit ausdrücklich nicht ausgeschlossen (weil zu Guttenbergs politisches Kapital bei einem Großteil des Wählerklientels unangetastet ist und von einem intelligenten Machtmenschen genutzt werden will ).

Geschrieben

Aber wenn Merkel ihn rausgeschmissen hätte, dann hätte ihr der Teil der G-Fans, denen die Akademiker-Debatte sowieso am A... vorbeigeht, es ihr womöglich übelgenommen. So wird sie wohl kalkuliert haben. Ich bin keine politische Merkel-Freundin, aber eine feministische, und deshalb sage ich: es war sicher keine leichte Entscheidung für sie, und ich nehme G. übel, dass er sie in eine so blöde Situation gebracht hat. Dabei müsste doch einem denkenden Menschen klar gewesen sein: das kann kein gutes Ende nehmen! Und dann versucht er noch, wie ein ertappter Schulbub sich da rauszumogeln :pfui: :pfui: :pfui: :we:

Geschrieben

Als Person des Öffentlichen Lebens war es wirklich nicht mehr vertretbar, bei dem was ihm letztlich alles zur Last gelegt wurde.

Die Wissenschaftler waren auf 180 , die Medien ebenso. Wie hätte er denn sein Amt weiter ausführen sollen, wenn die Opposition bei jedem kleinen Fehler, den er dann noch so gemacht hätte ihm diese Plagiatsaffäre wieder unter die Nase gerieben hätte. Sprich die Medien und die Opposition hatten ihn in der Hand. Klar hat er eigentlich einen guten Job gemacht und in der Politik muss man scheinbar auch betrügen können (wie man das bei anderen sieht), um so weit zu kommen. Aber mit dieser Plagiatsaffäre hat er seine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt und seinen ach so tollen Stand als beliebtester Politiker zerstört. Jeder Student, der einen Doktortitel anstrebt, kann ihn einfach nicht mehr unterstützen. Hoher Aufstieg - tiefer Fall, und die Vorbildsfunktion ist definitiv dahin. Seine rhetorisch perfekte Abschiedrede hilft ihm da auch nicht weiter, wenn man sich nämlich den Inhalt anschaut. Denn in dieser Rede schiebt er schlussendlich alles auf die bösen Medien, die ihn soweit getrieben hätten.

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