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Der Held der Nation ( eine Kurzgeschichte über die Mitternachtslebenwelt im Hintergrund der Französischen Revulotion


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Der Held der Nation in mitten der Terrorherrschaft

 

 

Wir schreiben das Jahr 1793. Ich stehe hier auf den riesigen Platz und um mich herum Gejohle. Das Volk jubelt angesichts des Mordes, der hier gleich stattfindet. Mein Katana schmiegt sich eng an mein rechtes Bein, während ich beginne mich durch die Menge zu kämpfen.

„Wer ist das?“, tuschelt das Volk hinter meinem Rücken.

Sie sollten eigentlich die Familie ihres Königs erkennen. Aber die Macht der Bourbonen ist unwiderruflich gebrochen. Mein Land wird nie wieder so sein, wie es war.

Ich gehe durch die Menge der Menschen und ein Mann blickt mich plötzlich an. Er runzelt die Stirn und dann reißt er die Augen auf. Er hat mich erkannt.

Unwillkürlich greifen meine Hände das Katana und ich bin beriet, es jederzeit mit jedem aufzunehmen, der mich verhaften will.

„Seine Hoheit! Der Bruder des Königs ist unter uns! So hört doch, der Bruder des Louis Capét ist gekommen!“, ruft der Mann.

Ich zog mein Katana und rannte durch die Menge.

„Juliano de Bourbone, bleibt stehen! Im Namen der ersten französischen Republik, ihr seit verhaftet , Juliano Ferdinand Maria de Bourbone!“ , schrie Legrands Stimme.

Ich tat aber nicht, was er von mir wollte. Eher würde ich sterben, als mich diesen Verbrechern der Monarchie zu ergeben.

Ich war nicht mein Bruder, der König.

Soldaten der Grande Armée stellten sich mir in den Weg. So weh es mir auch tat, das Blut meiner Nation zu vergießen, stand hier mein Leben auf dem Spiel.

Das Katana sauste in die Brust des Soldaten und grub sich in das Fleisch. Der Franzose kippte nach hinten weg.

„vive le Nation!“ , schrie mein zweiter Gegner und griff mich an. Ich parierte das Schwert und zog ihm die Beine weg. Ehe sich mein Gegner aufgerichtet hatte, erschlug ich ihn mit dem Griff des Katanas. Der Franzose sank tot, mit dem Gesicht zu Boden, vor mir nieder.

Ich sah zu der Guillotine und entdeckte einen hölzernen Käfig.

Mehrere unsterbliche Bürger standen in dem Käfig und sahen verzweifelt in meine Richtung.

Ich würde mein Volk, das Volk des französischen vampirischen Königreiches, nicht unter der Hand von Menschen sterben lassen.

Meine Augen färbten sich weiß und ich rannte auf den Käfig zu.

„Haltet den Prinzen auf!“, befahl der Oberbefehlshaber der Soldaten und diese stellten sich in einer Reihe auf. Sie gingen in die Knie und legten ihre Gewehre an.

Ich beschleunigte mein Tempo und sprang in dem Moment hoch, als die ersten Schüsse fielen.

Nun segelte mein Körper über die Soldaten hin weg und direkt an das Gitter des Käfigs.

Meine Finger krallten sich in das Holz und ich fuhr meine Krallen aus.

„Eure Hoheit, bitte befreit uns!“, flehte eine rothaarige Frau mich an.

„Das werde ich, Madam!“, versprach ich der Frau und kletterte auf den Käfig.

Ich verwandelte mich vollständig in den Vampir, der ich seit dem Tuileriensturm war. Nun packte ich mit einer Hand eine Strebe des Holzkäfigs und riss diese heraus. Fauchend schleuderte ich das Holz in die Menge.

„Erschießt ihn! Tötet das Monster!“, schrie Legrand und es sausten sofort Kugeln auf mich zu.

Ich war in der Lage diese zuhören, bevor sie mich erreichten und wich der Gewehrmunition aus.

Die zweite Holzstrebe riss ich heraus und schleuderte sie auf die Soldaten.

Dann sprangen die sechs Vampire aus dem Käfig und ich nahm die Frau, welche mich vorhin angesprochen hatte an der Hand.

„Mercy, euer Majestät!“, sagte sie und strahlte über das ganze Gesicht. Sie küsste meine Finger mit dem Ring meines Großvaters, Ludwig der XV.

„Mercy Madam!“, wiederholte ich und hob sie dann vom Käfig herunter.

 

 

„Folgt mir!“, rief ich den Befreiten zu und wir rannten davon. Als ich den Place de la Révolution verließ hörte ich laute Verwünschungen. Ich blickte zurück und sah die Kutsche auf dem Platz fahren.

„August!“, stieß ich den eigentlichen Geburtsnamen des Königs aus.

Ich drehte mich um.

„ Euer Majestät!“, rief die Frau und griff meine Hand.

„Ja, Madam!“, fragte ich.

„Ihr seit unser Held, Prinz.“ , sagte sie, „ Der Held der Franzosen, des gesamten unsterblichen Volkes von Frankreich.“

Ich lächelte und zog meine Hand aus ihrem Griff.

Dann wandte ich mich zum Platz.

Die Kutsche hatte bereits fast die Guillotine erreicht.

„Ich werde dich retten, Bruder!“, versprach ich August im Stillen und rannte los.

 

Meine Füße trugen mich schneller über den Platz als es ein Mensch vermochte. Ich versteckte mich hinter einem der Wachtürme und sah, wie die Kutsche stehen blieb.

„Volk von Frankreich, dieser Tag wird noch lange in den Erinnerungen bleiben. Wir beenden heute Jahre lange Tyrannei unter der Herrschaft von Ludwig dem XVI. Unser König wurde zum Tode durch das Fallbeil verurteilt. Lassen wir Louis Capét nun heute untergehen. Lassen wir die Unterdrückung, den Hunger und die Lehnsherrschaft untergehen. FREIHEIT, GLEICHHEIT BRUDERLICHKEIT!“, rief Legrand.

Das Volk antwortete ihm auf französisch. Über den gesamten Platz hallten die drei Worte der Revolution.

Dann wurde die Kutsche geöffnet und das Volk rief immer wieder: „ Louis Cápet!“.

Der König trat aus der Kutsche und Augusts Augen suchten die Menge ab.

Ich machte mich zum Sprung bereit.

Ich hatte nur eine Chance.

Mein Bruder stolperte als sie ihn die Treppe zum Podest hoch zerrten.

Die Augen des Königs streiften mich und ein Lächeln umspielte die Lippen meines Bruders.

Die Wachen zogen ihn hoch und ich sah wie er seine Vampirfänge fletschte.

Ich hielt Blickkontakt und schüttelte den Kopf.

August sah mich müde und hoffnungslos an.

„Du stirbst nicht! Nicht heute!“, flüsterte ich und trat hinter dem Turm hervor.

„Ich lasse nicht zu, dass ihr meinen Bruder richtetet! Verbrecher! Feinde des Königreichs!“, schrie ich und zog mein Katana.

Die Wachen griffen mich sofort an. Ich ließ mich einfach Beschießen. Steckte jede Kugel weg, während ich auf die Guillotine zu ging.

„Juliano! Juliano!“, rief der König und ich sah wie sie ihn zum Fallbeil zerrten.

„NEIN!“, schrie ich und meine Augen wurden rot. Ich jagte schnell, rasend schnell vorwärts.

Schüsse lähmten meinen Körper.

Meine Augen sahen, wie sie ihn schlugen, ihn zwangen auf die Knie zu gehen.

Das Volk johlte und war außer sich.

August sah mich an, ehe sein Kopf unter das Messer gedrückt wurde.

„Möge ich der letzte Bourbone sein, der das Los des Sterbens teilt. Führe du , die die an uns glauben weiter. Sei der nächste Ludwig. Ich liebe dich, Juliano!“, sagte Ludwig der XVI.

Ich erreichte das Podest und schrie. Ich schrie wie ein Tier das starb. Ein Zischen hallte in meinen Ohren wieder, als ich meinen Fuß auf die Treppe setzte.

Das Beil fällt und wie in Zeitlupe fliegt der Kopf meines Bruders zu Boden. Der Kopf des Königs prallt auf dem Holz auf und wird unter Jubel von Legrand hoch gehoben.

„König Ludwig der XVI. ist tot!“, verkündete Legrand.

Wütend stieg ich die Treppe hoch und packte Legrand. Meine Zähne beißen sich in seinen Hals fest. Ich schleudere den Körper auf das Fallbeil und ziehe die Klinge hoch. Dann lass ich die Schnur fallen. Der Körper wird mitten durch geteilt.

Soldaten strömen zu mir, um mich fest zu nehmen.

Ich starre auf August Kopf und Schreie. Schreie meinen Schmerz heraus.

„ Juliano de Bourbone! Wir verhaften euch, wegen Mordes!“, reif der Hauptmann.

„Nein, Niemals!“, zische ich und wende mich nun an das Volk: „Die Bourbonen sind nicht vernichtet. Für diesen Mord wird ganz Frankreich bezahlen. Mögen die Vampire die Revolution abschlachten, so wie sie unsere Familien getötet hat.“

Damit fauche ich und mein roten Augen und meine Zähne lassen alle Menschen auf dem Platz zurückschrecken.

Dann packe ich den Kopf des Königs und renne davon. So schnell, dass mich kein Menschenauge sieht.
 

Bei Sant Denis angekommen lege ich den Kopf in meine Arme und wiege ihn wie ein Kind hin und her. Der Schmerz überwältigt mich und Tränen tropfen auf die eiskalten Wangen meines Bruders.

Ich bin am Ende und mein Körper versagt mir den Dienst. Ich falle auf die Knie und die Bilder der Hinrichtung ziehen an mir vorbei.

„Nein! Nein! August!“, schluchze ich verzweifelt und kralle mich an dem Kopf fest. Streiche über seinen Mund, fahre durch sein Haar und wandele am Abgrund meines Verstandes. Der Schmerz zieht in jede Faser meines Körper und lässt mich beben. Ich greife seine Vampirzähne. Mit einen Ruck ziehe ich sie heraus.

„Du wirst nicht vergessen werden, Das Verspreche ich.“, flüstere ich und lege den Kopf vor mich auf die Schwelle der Grabeskirche meiner Familie.

Ich weine, weine um meinen Bruder, um meine ganze Familie.

Vor Minuten war ich noch ein Held. Doch nun wandele ich in Trauer und Schmerz am Abgrund.

 

Ende

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