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Kalevala


Mondkalb

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Muh!

Tolkien war ja von der Kalevala sehr fasziniert und wollte mit seinen Werken etwas ähnliches schaffen (gelungen, wie ich finde).

Meine Frage dazu:

Gibt es die Kalevala auch in der deutschen Übersetzung; hat diese vielleicht schon jemand gelesen und kann etwas darüber erzählen (?)

Geschrieben

Passt es hier rein wenn ich mich als ungebildet oute und frage: was ist die Kalevala??

Geschrieben

Mae Govannen

Die Kalevala ist das finnische Nationalepos, wie die Eddain Prosa geschrieben und von Generationen mündlich weitergegeben. Zweieinhalb Tausend Jahre mündlich weitervermittelte Geschichte der Finnen 1835 von Elias Lönnrot aufgeschrieben.

Als Vorlage dienten ihm diverse Heldenlieder, Klage-, Hochzeits-, Arbeits- und Wiegelieder sowie Zaubersprüche, Helden- und Göttertaten. Sie berichten von heroischen Geschehnissen und längst vergangener Magie.

Auf Deutsch wurden sie auch übersetzt:

3356007920.03.MZZZZZZZ.jpg

Gebundene Ausgabe - 208 Seiten - Hinstorff

Erscheinungsdatum: 2001

ISBN: 3356007920

Atenio!

Balthor der Geweihte

:T

  • 3 Jahre später...
Gast Túrin Turambar
Geschrieben

Ich habe sie zu Anfang des Jahres gelesen. Ich glaub das war eine Strophenübertragung, allerdings nicht zeilengenau, sodass es wirklich gut zu lesen war. In der Erzählung wird von Abenteuern, die mehr oder weniger straff mit einander zusammen hängen, berichtet. Dabei spielen vor allem Zauberer, Magie und mythische Geschöpfe etc. eine Rolle. Mir hat's sehr gefallen. Die Geschichte von Turin Turambar zum Beispiel findet darin ihr Vorbild, natürlich in einer ein bisschen anderen Form.

Das ganze erinnert an germanische/nordischen Sagen wie die Edda.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Wenn ich das richtig weiß, gabs da mal im Radio ne Sendung darüber, wenn ich das nicht verwechsele. Wir haben sie in der Uni mal angehört. Da war dann auch von verschiedenen Liedern, die mit dem Kalevala zu tun haben, die Rede. Hat mir sehr sehr gut gefallen. Nur selber gelesen habe ich es noch nicht, sollte ich aber wohl mal nachholen :-)

Gast Túrin Turambar
Geschrieben

Ja, sie ist wirklich sehr empfehlenswert, die an Tolkien oder Sagen Freude haben.

Ich habe eine Reclam-Übersetzung gelesen, wie bereits oben gesagt. Davor hatte ich eine zeilengenaue Ürbesetzung angefangen, in der versucht wurde, die ganzen dichterischen Stilmittel direkt ins Deutsche zu übersetzen. Die war nicht sehr gelungen, ich habe fast nichts verstanden und dann die andere angefangen.

Geschrieben

Ich habe als Kind eine deutsche Prosafassung gelesen. Ich weiß noch, wie mich die merkwürdigen Namen darin fasziniert haben und dass ein gewisser Leminkäinen o.ä. den Bösen gegeben hat.

Geschrieben

Awwwww, ich liebe sie :love:

Ich habe zuhause die gebundene Version aus dem Verlag Jung&Jung und soweit war ich zufrieden damit *empfehl*

Ich war beim lesen schlichtweg begeistert. Gerade wenn man sich etwas mit dem Norden beschäftigt ist es ein Geschenk das einem in den Schoß fällt und das man unbedingt packen und verschlingen sollte ;-)

Mein "Quitmessage" im Chat ist ja seit langer Zeit ein Zitat daraus:

Die Kälte hat mir Lieder gesungen, der Regen Verse gebracht, andere Weisen trugen die Winde, trieben die Wellen herbei, die Vögel legten Wörter dazu, die Baumwipfel ganze Sätze.

*fiep und herzchenaugen bekomm*

Geschrieben

Awwwww, ich liebe sie :love:

Ich habe zuhause die gebundene Version aus dem Verlag Jung&Jung und soweit war ich zufrieden damit *empfehl*

Ich war beim lesen schlichtweg begeistert. Gerade wenn man sich etwas mit dem Norden beschäftigt ist es ein Geschenk das einem in den Schoß fällt und das man unbedingt packen und verschlingen sollte ;-)

Mein "Quitmessage" im Chat ist ja seit langer Zeit ein Zitat daraus:

Die Kälte hat mir Lieder gesungen, der Regen Verse gebracht, andere Weisen trugen die Winde, trieben die Wellen herbei, die Vögel legten Wörter dazu, die Baumwipfel ganze Sätze.

*fiep und herzchenaugen bekomm*

Ja, das ist die neue Übersetzung von 2004, die Du erwischt hast. Diese hier, nicht? Dein Zitat macht einen wunderbaren Eindruck, ich habe leider eine viel schlechtere zu Hause. Die neue wollte ich mir aber sowieso kaufen. jetzt werde ich das auch beschleunigen.

Wando

Geschrieben

Also ich nenne diese hier mein eigen und bin damit auch ganz zufrieden!

Leider sind mir, während ich mit dem Lesen beschäftigt war noch so ein paar andere Bücher in die Hände gefallen und jetzt steht sie in meinem Regal und ich bin immer noch beim zwölften Gesang!

Gekauft habe ich mir das Kalevala letzten Herbst, als ich wieder mal ein altes Micky-Maus-Magazin in der Hand hatte (ich glaube, noch vom Millenium), in dem eine Geschichte in Anlehnung an den Kampf um den Sampo drin war.

Geschrieben (bearbeitet)

@Wando Ja, diese ist es. Ich hab mir eigentlich schon bewusst diese ausgesucht, da sie angeblich eine der "nähersten" sein soll. Beurteilen kann ich das natürlich nicht. Und bei Neuübersetzungen wird das ja gerne immer gesagt, auch bei der neuen Übersetzung von 1001 Nacht heißt es sie ist wieder wesentlich näher am Original als die Anderen. (Gerade 1001 Nacht ist so und so so ne spezielle Sache, da sie ja vom Original übersetzt wurde, dann von der Übersetzung wieder ins Original zurück usw. ) Wer weiß. Ich bin sowohl mit der Kalevala als auch mit 1001 Nacht in den Neuübersetzungversionen ganz zufrieden gewesen, habe allerdings bei beiden vor, mal auch andere Übersetzungen zu rate zu nehmen, schon alleine um ein Bild davon zu bekommen. Übersetzungen sind ja immer so eine Sache... Ich habe mich mit der Kalevala auch wesentlich weniger beschäftigt als mit der Edda, von der ich einige Übersetzungen im Englischen und Deutschen bestitze und da eher etwas zu den verschiedenen Versionen sagen kann :kratz:

Weiß jemand sind alle Übersetzungen der Kalevala in Versform? Oder gibt es auch abgeänderte Versionen die das nicht übernehmen?

Falls jemand etwas detaliertere Infos zu den verschiedenen Üversetzung hätte, wäre ich auch Dankbar, da ich mir eben wie gesagt gerne noch welche anschaffen möchte... :-)

Bearbeitet von Êm Nímíle ét Ënduníel
Geschrieben

Also die von mir angesprochene Version hat die Versform beibehalten und besitzt auch zuerstmal zu jedem Gesang eine kurze Zusammenfassung, ein 40 Seiten langes Nachwort und den Rest des Buches macht nochmal eine Kommentierung von einem gewissen Hans Fromm aus, die fast ebenso dick ist wie die Dichtung selbst. Wie informativ das alles jetzt ist, weiß ich allerdings nicht, da ich mir das erst anschauen wollte, wenn ich mit dem Kalevala selbst fertig sein würde (irgendwann mal... :anonym: )

Und zur Versform hätte ich auch noch einmal eine Frage: Was bedeuten eigentlich diese Zahlen, die vor jeder Strophe stehen und sich (meiner Meinung nach) ohne jedes System durch die gesamte Dichtung ziehen?! :kratz:

Geschrieben

Die von Hans und Lore Fromm - die Du, Oli, hast - habe ich auch nicht. Meine muss ich mal auf einem meiner Besuche in die DDR gekauft haben, um für meinen Zwangsumtausch da Gegenwerte einzuhandeln: jedenfalls ist es eine DDR-Ausgabe. Die Übersetzer scheinen aber älter zu sein: einer von ihnen ist Martin Buber. Aber ob ich diese oder eine ausgeliehene gelesen habe, keine Ahnung. Hans Fromm ist aber ein bekannter Sprachwissenschaftller für das Finnische, hat auch Grammatiken herausgebracht.

Ich habe mal Finnisch gelernt, aber diese Sprache ist so verflixt schwierig, richtig sprechen konnte ich es nie. Und jetzt habe ich sie völlig vergessen.

Hab auch die Kalevala auf Finnisch, und ich tipp Euch mal die ersten Zeilen rein und dann die Übersetzung, die ich hab, zeilenweise darunter. Leider stimmt die Anzahl der Zeilen nicht zusammen.

Mieleni minun tekevi,

Werde von der Lust getrieben,

aivoni ajattelevi

Von dem Sinne aufgefordert

lähteäni laulamahan,

Dass ans Singen ich mich mache,

saa'ani sanelemahan,

Dass ich an das Sprechen gehe,

sukkuvirttä suoltamahan,

Dass des Stammes Lied ich singe,

lajivirttä laulamahan.

Jenen Sang, den hergebrachten.

Sanat suussani sulavat,

Worte schmelzen mir im Munde,

puhe' putoelavat,

kirlelleni kerkävät,

Es entschlüpfen mir die Töne,

hampahilleni haajovat.

Wollen meiner Zung enteilen.

Diese Übersetzung gefällt mir darum nicht so gut, weil nicht nur die Art des Verses nicht im Geringsten nachgeahmt wurde, sondern auch, weil die Übersetzung geschwollen ist, wo das Finnische ganz schlicht ist, klar wie Gebirgswasser. Ohne Schnörkel und literarische Pose.

Vielleicht habt Ihr, die Ihr je eine andere Übersetzung habt, Lust, diesen Block in Euren nächsten Beitrag zu kopieren und Eure Übersetzung in anderer Farbe oder so darunter zu setzen? Dann hätte man einen guten Vergleich.

Pardon für das Auseinandergerissensein der Zeilen. Wenn ich aus Word hierher kopiere, kriege ich das Layout nie richtig hin hier. Ich begreif da nie, was los ist.

Wando

Geschrieben

Die Übersetzung von Hans und Lore Fromm gibt nur den deutschen, aber nicht den finnischen Originaltext wieder.

Man sollte bei der Beurteilung vielleicht auch beachten, dass sie aus dem Jahr 1967 stammt. Inzwischen ist sie mehrfach neu aufgelegt worden (meine Auflage stammt von 2005), aber ich habe keine Ahnung, ob und inwieweit da Veränderungen vorgenommen worden sind.

Die ersten Zeilen lauten wie folgt:

Mich verlangt in meinem Sinne, mich bewegen die Gedanken,

An das Singen mich zu machen, mich zum Sprechen anzuschicken,

Stammesweisen anzustimmen, Sippensang nun anzuheben.

Worte schmelzen mir im Munde, es entstürzen mir die Mären,

Eilen zu auf Mund und Zunge, teilen sich an meinen Zähnen.

Da ich kein Finnisch kann und auch den Originaltext nicht habe, bin ich nicht in der Lage zu beurteilen, wie gut oder schlecht das jetzt an das Original ranreicht.

Geschrieben

Könntest Du den deutschen Text unter den finnischen und den deutschen einfügen, Avor? Dann kann man das mit dem Original vergleichen.

Geschrieben

Ich kann versuchen deinen Post zu verwenden und schauen, ob ich die Zeilen so hinbekomme, dass sie sinngemäß einigermaßen unter deinen stehen, Wando. Ich kann aber keine Garantie dafür übernehmen, ob auch alles an der richtigen Stelle steht, weil ich ja wie gesagt, keine Ahnung von Finnisch habe.

Mieleni minun tekevi,

Werde von der Lust getrieben,

Mich verlangt in meinem Sinne,

aivoni ajattelevi

Von dem Sinne aufgefordert

mich bewegen die Gedanken,

lähteäni laulamahan,

Dass ans Singen ich mich mache,

An das Singen mich zu machen,

saa'ani sanelemahan,

Dass ich an das Sprechen gehe,

mich zum Sprechen anzuschicken,

sukkuvirttä suoltamahan,

Dass des Stammes Lied ich singe,

Stammesweisen anzustimmen,

lajivirttä laulamahan.

Jenen Sang, den hergebrachten.

Sippensang nun anzuheben.

Sanat suussani sulavat,

Worte schmelzen mir im Munde,

Worte schmelzen mir im Munde,

puhe' putoelavat,

kirlelleni kerkävät,

Es entschlüpfen mir die Töne,

es entstürzen mir die Mären, -----------Gehört das nicht eine Zeile rauf, Wando?

hampahilleni haajovat.

Wollen meiner Zung enteilen.

Eilen zu auf Mund und Zunge,

teilen sich an meinen Zähnen

Geschrieben (bearbeitet)

Mich mal wichtig mach: Meine Ausgabe ist von einem Arthur Luther "erzählt", schön illustriert, über jedem Kapitel steht "Erste Rune; zweite Rune usw." bis 20. Rune und eine kleine Zusammenfassung. Es hat viele Lieder in Versform im Text. Die Stelle oben habe ich allerdings nicht gefunden. Naja, ist ja auch 'ne freie "Nacherzählung". Bei mir geht es gleich los mit: "Groß und mächtig ist Ukko, der Gott der Götter, der König der Könige, den das Volk auch Jumala nennt."

Bearbeitet von Fioridur
Geschrieben

Die Stelle ist ganz am Anfang, die ersten Zeilen überhaupt. Aber es kann schon sein, dass die freie Nacherzählung das ausgelassen hat.

Was für Illustrationen sind das? Und kannst Du das Buch bei amaon oder so finden und hierher verlinken? Ja, Ukko und Jumala - sie wecken richtig Sehnsüchte in mir. Jumala ist auch heute noch einfach "Gott".

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