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4. Folge "Der Garten der Knochen"


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Geschrieben

Hallo und herzlich Willkommen zu unserer Besprechung der Serie "Game of Thrones".

Dieses Thema widmet sich der vierten Folge der zweiten Staffel: "Der Garten der Knochen/Garden of Bones":

 

Zusammenfassung der Folge von Wikipedia:

Robb Stark hat eine weitere kleine Truppe der Lennisters geschlagen. Lord Roose Bolton empfiehlt ihm, Gefangene zum Erhalt von Informationen zu foltern, was Robb jedoch strikt ablehnt. Auf dem Schlachtfeld lernt er eine junge Frau namens Talisa kennen, die sich um die Verwundeten beider Seiten kümmert und ihn für die Grausamkeiten dort verantwortlich macht.
In Königsmund ist Joffrey außer sich vor Wut, als er von den Siegen Robbs erfährt. Er lässt Sansa Stark öffentlich schlagen, was Tyrion Lennister beendet. Cersei schickt Lancel zu Tyrion und fordert von ihm die Freilassung Pycelles. Tyrion hingegen lässt Lancel Lennister wissen, dass er von dessen Affäre mit Cersei weiß; Lancel soll diese nun für ihn ausspionieren, da er sein Wissen sonst Joffrey mitteilen wird, der Lancel dafür hinrichten lassen würde. Pycelle wird freigelassen, darf aber nicht mehr im Rat erscheinen.

In den Sturmlanden trifft Petyr Baelish bei Renly Baratheon ein und täuscht vor, sein Verbündeter am Hofe zu sein. Dort trifft er auf seine Jugendliebe Catelyn, der er vormacht, die Lennisters hätten noch beide Stark-Mädchen als Geiseln und würden sie gegen Jaime austauschen. Er überlässt ihr die sterblichen Überreste von Eddard.

Arya Stark, Gendry und die anderen überlebenden Rekruten werden nach Harrenhal gebracht, wo Ser Gregor Clegane Gefangene systematisch foltern und nach der „Bruderschaft“ befragen lässt. Vor dem Einschlafen murmelt Arya die Namen der Personen, die sie noch töten will: Polliver, der ihr Schwert geraubt hat und ihren Reisegefährten tötete; König Joffrey, der ihren Vater hinrichten ließ; Cersei; Sandor Clegane, den Bluthund, der den Metzgerjungen zu Tode hetzte, sowie Illyn Pain, den Henker, der ihren Vater tötete. Tywin Lennister trifft schließlich ebenfalls dort ein, beendet die Folterungen und macht Arya zu seinem Dienstmädchen, während Gendry als Schmied arbeitet.

Stannis und Renly treffen aufeinander. Renly lehnt es ab, sich seinem älteren Bruder zu unterwerfen, da er über mehr Truppen als Stannis verfügt.

In Essos erreicht Daenerys die große Handelsstadt Qarth, die in der Wüste liegt, wo man begierig darauf ist, ihre Drachen zu sehen. Als sich Daenerys weigert und erst die Stadt betreten will, verweigert man ihr zunächst den Zugang und droht, sie und ihre Leute im „Garten der Knochen“ – wie der Bereich vor Quarth wegen der Knochen der dort Verstorbenen genannt wird – verhungern zu lassen. Xaro Xhoan Daxos, einer der führenden Männer der Stadt, setzt sich jedoch erfolgreich für sie ein.

In der Nacht bringt Davos Melisandre, die offenbar schwanger ist, in die Nähe von Renly. Sie bekommt plötzlich Wehen, doch statt eines Kindes kommt ein Dämon zur Welt, der aus Rauch zu bestehen scheint.

Geschrieben (bearbeitet)

Die erste Szene noch bevor irgentetwas passiert: zwei einfache Lannistersoldaten sitzen am Feuer, vertreiben sich die Zeit und vernachlässigen ihre Wache. Eine ganz normale Sache, nichts besonderes. Solche Alltagsszenen finde ich toll. Die kommen immer wieder mal vor. Hier erfolgt dann der Angriff...

Gerade sind mal 15 Minuten der Folge vergangen und es passiert schon so viel. Beinahe nur Grausamkeiten:

Die Schlacht gegen die Lannisters geht blutig zu Ende. Die Szenen auf dem Schlachfeld machen die ganze Grausamkeit des Krieges deutlich. Solche Szenen gefallen mir am allerwenigsten. Dann aber trifft Robb auf seine zukünftige Frau. Er hilft ihr einem Verwundeten Feind das Bein abzunehmen, um ihn vor dem Tod zubewahren. Eine brutale Szene. Und währenddessen verliebt er sich. Das ist schön. Die Szene ist gut gemacht. Diese Ambivalenz zwischen Grausamkeiten, Brutalität, Nötiger Härte und aufkeimender Liebe ist bemerkenswert gut gemacht.

Und dann tritt Joffrey auf. Er will Sanza für Robbs Sieg bestrafen. Grausam wird sie erniedrigt und geschlagen. Slynt dieser Bastard macht auch noch mit. Großartig wie Tyrion Sansa rettet, ihr ihre Würde zurück gibt und den König verbal zusammenstaucht. Und Sanza die aufrecht den Thronsaal verläßt und tapfer ihrem Schicksal entgegen sieht. Ich hatte diese tapferen Worte von ihr total vergessen. Eigentlich ist sie immer eine Stark. Sie findet nur sehr viel langsamer ihren Weg und ihre Stellung in der Welt. Davor ziehe ich schon jetzt mal meinen Hut. Eine Frau, die ich früher eher falsch eingeschätzt habe.

Was geht bloß in diesem Joffrey vor. Da bekommt er zwei hübsche Frauen auf sein Zimmer. Und er hat nichts besseres zu tun als sie zu quälen. Nur um Tyrion eins auszuwischen. Wie viel Abartigkeit steckt bloß in diesem Jungen auf dem Königsthron.

Und der Hund entfernt sich innerlich immer weiter von seinem König. Das fällt schon im Thronsaal auf, als er Sanza bereitwillig seinen Umhang umlegt. Und Bronn muss unter den Soldaten am Hof schon einen gewissen Ruf haben. Denn Slynt ist sichtlich eingeschüchtert als Tyrion Bronn befiehlt ihn umzulegen, wenn er Sanza noch mal zu nahe kommt. Bronn gefällt mit. Der Pakt mit Tyrion funktioniert gut.

Bearbeitet von Torshavn
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Geschrieben

Was für ein gewaltiger Anblick: die Ruinen von Harrenhall. Ein dunkler, geschichtsträchtiger Ort. Und die Lannisters machen ihn zu einem noch düsteren Ort, durch gnadenlose Folter und Unbarmherzigkeit gegenüber ihren Gefangenen. Eine der wenigen Szenen in denen mir Tywin Lannister gefällt. Sinnlose Grausamkeit ist offensichtlich nicht sein Ding, Ein Glück für Arya und Gentry und all die anderen.

Dieser Gott der Roten Hexe kann einfach nicht gut sein. Er gebirt Schatten, die töten. Stannis, wie kam er überhaupt an diese Priesterin? Wird das mal gesagt? In der direkten Konfrontation zwischen Stannis und Renly verliert dieser für mich ganz klar. Was wäre er für ein König geworden? Ich glaube nicht, das der Kampf um den Thron für Renly nur ein Spiel ist. Der Mann hat Ideale, und eine gewisse Schöngeistigkeit. Und dadurch vielleicht eine gewisse Naivität. Denn leider nimmt er Stannis Drohung nicht ernst.

Und so kommt Eddard also zurück nach Hause: in einer Kiste, gebracht von dem Mann der ihn verraten hat: Kleinfinger. Das hatte ich total vergessen. Und dieser Kleinfinger hört nicht auf mit seinen Lügen und Intrigen. Dieser schmierige Typ. Hat er Caitlyn zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon abgeschrieben? Bisher hatte ich immer den Eindruck, er hoffe sie für sich zu gewinnen. Doch hier lügt er sie wieder an. Dann dieser eine Moment den sie mit ihrem toten Mann hat. Tiefe Liebe, aber auch ein Kopfschütteln über dieses unnötige Ende. Dabei vergißt sie, das sie ihn selbst dazu überredet hat, nach Königsmund zu gehen und auch Kleinfinger zu vertrauen. Man merkt ihr aber kein bißchen Reue über diese beiden Fehler an, die ihren Mann letztendlich getötet haben...

Geschrieben
Am 11.6.2020 um 09:22 schrieb Torshavn:

Dann aber trifft Robb auf seine zukünftige Frau.

Ein wunderschöner Moment. Es ist so schön, dass Talisa einen Platz in der Serie hat, im Buch bleibt sie, soweit ich mich erinnern kann, weitestgehend charakterlos. Dabei ist sie doch diejenige, die - wie ich finde - Robb am Boden hält und ihm ihre ehrliche Meinung sagt. Die beiden ergänzen sich so perfekt und dass sie in diesem brutalen Umfeld zueinander finden, ist unfassbar romantisch.

 

Am 11.6.2020 um 09:22 schrieb Torshavn:

Und Sanza die aufrecht den Thronsaal verläßt und tapfer ihrem Schicksal entgegen sieht. Ich hatte diese tapferen Worte von ihr total vergessen.

Da merkt man zum ersten Mal, wie stark (Stark, haha ;) ) sie eigentlich ist und dass sie begriffen hat, wie man in Königsmund handeln und sprechen muss (etwas, das ihr Vater nie lernen konnte). Ich habe mal wieder den allergrößten Respekt vor ihr.

 

Am 11.6.2020 um 10:31 schrieb Torshavn:

Dieser Gott der Roten Hexe kann einfach nicht gut sein.

Woher kommt eigentlich diese Feuerreligion? Ich meine, irgendwo aus dem Osten, aber weiß man was darüber, wer genau dieser Religion anhängt und wie diese Menschen dazu kommen? Beric Dondarion wird ja von einem roten Priester mehrere Male von den Toten zurückgeholt, aber woher kommt dieser Mann? Und gibt es den Herrn des Lichts jetzt wirklich und verleiht er seinen Dienern bestimmte Fähigkeiten, immerhin gebärt Melisandre einen Schatten, oder ist er vielleicht nur eine Art Vorwand für Hexen oder Zauberer oder wen auch immer, um deren Taten zu rechtfertigen oder zu erklären? 

 

Geschrieben
Am 11.6.2020 um 09:22 schrieb Torshavn:

Slynt dieser Bastard macht auch noch mit.

Du meinst Meryn Trant ;-)

Ich find die gesamte folge eher so meh. Es gibt einige gute Szenen, aber irgendwie bleibt viel dann doch eher blass. Viele von den Dialogen hätten besser sein können.

Am 11.6.2020 um 09:22 schrieb Torshavn:

Die Szene ist gut gemacht.

Weiß nicht, ich find die irgendwie mit Klischees vollgeklatscht.

Am 11.6.2020 um 09:22 schrieb Torshavn:

Und Sanza die aufrecht den Thronsaal verläßt und tapfer ihrem Schicksal entgegen sieht. Ich hatte diese tapferen Worte von ihr total vergessen. Eigentlich ist sie immer eine Stark. Sie findet nur sehr viel langsamer ihren Weg und ihre Stellung in der Welt.

Hier merkt man, dass sie verstanden hat, wo der Hase lang läuft. Aber sie hatte ja auch genug grausame Lehrstunden. Ihre Entwicklung, die hier so richtig losgeht, ist bemerkenswert.

Am 11.6.2020 um 09:22 schrieb Torshavn:

Nur um Tyrion eins auszuwischen.

Das ist sicher ein Stück Rache für die Sache im Thronsaal, aber ich glaube Joffrey will auch ein Stück weit zeigen, dass er keine Hilfe von seinem Onkel will, sondern schon selber weiß was er tut.

Am 11.6.2020 um 10:31 schrieb Torshavn:

wie kam er überhaupt an diese Priesterin?

Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat sie ihn mal in einer Vision als Heilbringer der Menschheit gesehen und ihn dann aufgesucht.

Am 11.6.2020 um 10:31 schrieb Torshavn:

Und dieser Kleinfinger hört nicht auf mit seinen Lügen und Intrigen.

Hier ist er voll dabei, Eigentlich sollte er ja bei Lysa Arryn sein, und nicht bei Renly.

vor 33 Minuten schrieb Leesha:

Es ist so schön, dass Talisa einen Platz in der Serie hat, im Buch bleibt sie, soweit ich mich erinnern kann, weitestgehend charakterlos.

Im Buch existiert der Charakter gar nicht. Robbs Frau ist da eine unbedeutende Adelstocher aus dem Westen von Westeros. Und das ist der erste große Fehler, den die Serie macht. Statt dass es bei der unbedeutenden Adelstocher aus kleinen Haus bleibt, die nichts weiter als ein wirklich dummer Fehler von Robb war und deshalb die ganze Geschichte so tragisch macht, wird hier eine Beziehung aufgebaut, die hauptsächlich für die moralisch eher weniger intelligenten Dialoge als Stütze dient. Wozu? Kriegen die es anders nicht auf die Reihe, die moralischen Dilemma und das Elend des Krieges darzustellen? Doch, haben sie vorher ja schon gezeigt. Ich hab echt keine Ahnung, was die Macher damit erreichen wollten, aber es ist das erste mal, dass sie signifikant von der Vorlage abweichen, und es geht direkt in die Hose. Der Charakter ist überflüssig, die Story braucht keine Krankenschwester, die darauf hinweist, dass Krieg brutal ist, und eigentlich die Herrschenden Schuld sind, das Leid aber zum Großteil nicht tragen. Das bekommen alle anderen ganz gut ohne zusätzliche Hilfe hin. Was will man erreichen, wenn man Robb diesen Charakter zur Seite stellt? Ihn auf eine moralisch höhere Ebene stellen? Etwas mehr Liebe und Drama hinzufügen? Gut, das wäre legitim, ist ja schließlich nur eine Adaption. Ist bloß leider unnötig und zerstört die Tragik aus der Vorlage total.

Geschrieben

Mir gefällt die Liebesgeschichte zwischen Robb und Talisa und ich finde sie nimmt der Tragik überhaupt nichts, eher im Gegenteil. Indem man der quasi nicht existenten Figur aus dem Buch ein Gesicht gibt und mehr Handlungsspielraum, so dass der Zuschauer eine Beziehung zu ihr aufbauen kann, wenn er mag, macht das was noch kommt noch schlimmer, es geht näher. Und die beiden passen gut zusammen, dürfen beide in all der Grausamkeit etwas Schönes und Positives erleben....Auch dass sie Krankenschwester ist, stört mich nicht. Gut, dass nicht nur die Kämpfer oder Strippenzieher gezeigt werden, sondern auch die Menschen, die nach der Schlacht aufräumen und sich kümmern müssen. Dass dabei ein paar Klischees bedient werden finde ich nicht schlimm, weil ich es gut gemacht finde.

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Geschrieben
Am 14.6.2020 um 22:20 schrieb Octopi:

Was will man erreichen, wenn man Robb diesen Charakter zur Seite stellt? Ihn auf eine moralisch höhere Ebene stellen? Etwas mehr Liebe und Drama hinzufügen? Gut, das wäre legitim, ist ja schließlich nur eine Adaption. Ist bloß leider unnötig und zerstört die Tragik aus der Vorlage total.

Ich glaube es geht dabei tatsächlich einfach darum, dass man eine Verbindung zu dem Charakter aufbaut. Keiner würde es Robb verzeihen, wenn er mit irgendwem durchbrennt und sich nicht an seine Versprechungen hält. Aber mit dem durchaus sympathischen Charakter, da versteht man es halt :anonym:

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Am 15.6.2020 um 11:29 schrieb Tenar:

Auch dass sie Krankenschwester ist, stört mich nicht.

Also das stört mich auch nicht. Ich hab auch nix gegen den Character an sich. Gut, der reiche Philanthrop, der die Grausamkeiten der herrschenden Klasse anprangert, ist ein wenig ausgelutscht, aber da hab ich jetzt kein so großes Problem mit. Es geht nicht so sehr um den Charakter, als um das, was durch ihn verdrängt wird.

vor 3 Stunden schrieb Meriadoc Brandybuck:

Ich glaube es geht dabei tatsächlich einfach darum, dass man eine Verbindung zu dem Charakter aufbaut. Keiner würde es Robb verzeihen, wenn er mit irgendwem durchbrennt und sich nicht an seine Versprechungen hält. Aber mit dem durchaus sympathischen Charakter, da versteht man es halt :anonym:

Das hier ist der springende Punkt. Warum? Der noble Robb, der aus Liebe handelt, auf sein Herz hört und diese blöde arrangierte Hochzeit mit der Tochter von diesem ekelhaften Walder Frey ablehnt. Und dann ist Talisa auch noch so selbstbewusst und selbstbestimmt und kümmert sich um die vergessenen Armen Leute... Meine Fresse, jetzt haben wir ja einwandfreie Charakter, die man ohne mentale Anstrengung mögen kann. Wunderschöne runde Bälle, wo alle Ecken und Kanten abgeschliffen sind. Glücklicherweise erzählt Game of Thrones eine Geschichte in der das Gute(TM) gegen das Böse(auch TM) kämpft und alles und jeder eindeutig einer der beiden Seiten zugeordnet werden kann, die sie nie wechseln... Deswegen weiß man ja auch ganz genau, wo Danaerys, Stannis, Jamie und alle anderen stehen. /s

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Octopi:

Das hier ist der springende Punkt. Warum? Der noble Robb, der aus Liebe handelt, auf sein Herz hört und diese blöde arrangierte Hochzeit mit der Tochter von diesem ekelhaften Walder Frey ablehnt. Und dann ist Talisa auch noch so selbstbewusst und selbstbestimmt und kümmert sich um die vergessenen Armen Leute... Meine Fresse, jetzt haben wir ja einwandfreie Charakter, die man ohne mentale Anstrengung mögen kann. 

Falls es dich beruhigt - ich mag Robb und seine Entscheidung trotzdem nicht - egal wie "toll" Talisa ist. 

Talisa ist ja nur eine der vielen Änderungen die noch kommen werden, und bei vielen davon Frage ich mich warum. Diese Änderung hat mich ehrlich gesagt nie wirklich gestört. Sie nimmt ja nicht einem bestehenden Charakter was weg oder verändert diesen. Man lernt lediglich jemand besser kennen, der im Buch aussen vor gelassen wurde. Und das finde ich für die Serie eigentlich sogar nett.

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Octopi:

Meine Fresse, jetzt haben wir ja einwandfreie Charakter, die man ohne mentale Anstrengung mögen kann. Wunderschöne runde Bälle, wo alle Ecken und Kanten abgeschliffen sind.

Ich finde, gerade Robbs Entscheidung für Talisa bewirkt eher das Gegenteil. Dass er sie an erste Stelle vor seine Familie, seine Leute und seine eigene Ehre stellt (und das tut er definitiv mit dem bewussten Entschluss, Freys Tochter nicht zu heiraten), macht ihn fehlerhaft und meiner Meinung nach auch einfach ein bisschen dumm, er hätte sich immerhin denken können, dass ein Wortbruch negative Konsequenzen mit sich bringt. Vermutlich geht es dir aber darum, dass Talisa quasi zu sympathisch ist und man deshalb Robbs Entscheidung zu leicht nachvollziehen kann? Dem stimme ich zu, aber will man nicht wissen, wer die Person ist, für die Robb Stark sein Wort bricht? Hätte es Sinn ergeben, wenn diese Person weniger als "perfekt" gewesen wäre, um ihn das Risiko eines Allianzverlustes auf sich nehmen zu lassen? In diesem Fall ist Robb für mich persönlich einfach der naive, bis über beide Ohren verliebte junge Mann, der er nie hätte sein dürfen, und der mit seinen Taten alles gefährdet, wofür nicht nur er, sondern auch seine Leute gekämpft haben. Und genau diese Vorgeschichte etabliert die Tragik der Roten Hochzeit.

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vor 13 Stunden schrieb Leesha:

Ich finde, gerade Robbs Entscheidung für Talisa bewirkt eher das Gegenteil. Dass er sie an erste Stelle vor seine Familie, seine Leute und seine eigene Ehre stellt (und das tut er definitiv mit dem bewussten Entschluss, Freys Tochter nicht zu heiraten), macht ihn fehlerhaft und meiner Meinung nach auch einfach ein bisschen dumm, 

Das sehe ich definitiv auch so. Aber jetzt stelle man vor, er würde das machen wenn seine Zukünftige ne Unbekannte wäre. Nie gesehen, nie gehört - irgend ein fremder Fötzel halt. Und ja - wie du sagst. Talisa ist sympathisch so kann man es halt nachvollziehen (aber man muss ja dennoch nicht übereinstimmen).

Geschrieben
Am 17.6.2020 um 09:30 schrieb Meriadoc Brandybuck:

Sie nimmt ja nicht einem bestehenden Charakter was weg oder verändert diesen.

Naja doch, aus einem Fehler wird Handeln aus Liebe, aus einer Hochzeit um die Ehre der Frau und seine eigene zu wahren wird Handeln aus Liebe, die Tatsache, dass er keinen Bastard in die Welt setzen will - er hat sich ja gut mit Jon verstanden und mitbekommen, wie es dem gegangen ist - wird komplett gestrichen.

Ein paar Folgen vorher fällt von Robb noch der Frage, ob die Frey-Töchter denn wenigstens hübsch wären. In der Szene sorgt das zwar dafür, dass die Spannung ein wenig gebrochen wird, man lächelt ein bisschen, aber wenn man genau hinschaut, sieht man, dass Cat das wohl nicht so cool fand. Ohne weiteren Kontext war das vielleicht einfach nur ein unüberlegter Kommentar, aber jetzt geht er im Buch hin und springt mit der nächsten Frau, die es anbietet, ins Bett. Dann hat Robb vielleicht eine nicht ganz so lupenreine Einstellung zu Frauen. Aber auch das fällt jetzt komplett weg.

vor 22 Stunden schrieb Leesha:

aber will man nicht wissen, wer die Person ist, für die Robb Stark sein Wort bricht?

Nö, ich nicht. Und er bricht im Buch auch nicht für sie sein Wort, sondern weil er nach seinem Fehler keinen anderen Handlungsweg sah, den er gehen konnte/wollte. Noch so ein Punkt, der jetzt ziemlich anders ist.

vor 22 Stunden schrieb Leesha:

Hätte es Sinn ergeben, wenn diese Person weniger als "perfekt" gewesen wäre, um ihn das Risiko eines Allianzverlustes auf sich nehmen zu lassen?

Nein, überhaupt keinen. Und es soll ja auch keinen Sinn ergeben. Aber Dank Talisa ergibt es weniger keinen Sinn, und man kann es einfacher nachvollziehen.

Geschrieben

Ok da gebe ich recht. Ich habe mehr gemeint, dass es bei Talida Wurst ist. Aber Robb wird tatsächlich aus einem komplett anderen Licht gezeigt (da ich mich nicht sehr für ihn interessiere und es schon ewig lang her ist hatte ich viele Punkte diesbezüglich einfach vergessen. Was wie wo im Buch passiert ist) 

Geschrieben
Am 17.6.2020 um 09:30 schrieb Meriadoc Brandybuck:

eine der vielen Änderungen die noch kommen werden, und bei vielen davon Frage ich mich warum.

Das habe ich mich ehrlich nie gefragt. Ich habe Martins Zyklus zweimal gelesen (Buch & Comic) und einmal gehört. Und ich finde, die Serie hat vieles besser gelöst. Aber das wäre etwas das man am Ende mal diskutieren kann...

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Torshavn:

Das habe ich mich ehrlich nie gefragt. Ich habe Martins Zyklus zweimal gelesen (Buch & Comic) und einmal gehört. Und ich finde, die Serie hat vieles besser gelöst. Aber das wäre etwas das man am Ende mal diskutieren kann...

Ja manche Änderungen finde ich auch sehr willkommen. Wenn ich zB an Tormund/Manke denke. 

Fand es nur sehr überraschend auch, da die erste Staffel doch sehr Buchgetreu ist und plötzlich zack - wird immer mehr verändert. Am meisten bin ich enttäuscht, dass ich selbst nach der Serie noch nicht weiß, was Brienne geschrien hat :-O

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