Avor Geschrieben 18. März 2008 Geschrieben 18. März 2008 Ich tue mich etwas schwer mit Vokabeln, also brauche ich für mich persönlich einen Sinn sie zu lernen als Lernmottos vergeben wurden war für mich nur noch: Und mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. (zum Glück nur bei Sprachen) übrig Keine Sorge, wir tun uns alle leichter, wenn es uns gelingt beim Lernen gewisse Kontexte herzustellen. Das geht allen Menschen so, vermute ich. (Auch wenn es Ausnahmen geben soll...) Und ganz sicher ist ein persönliches Interesse an einer Sache immer ein Ansporn, ganz klar. Was ich aber gemeint habe: zum echten "Lernen" bringt es nicht viel, nur einzelne Begriffe aus einem Lexikon nachzuschlagen, ohne die Anwendungsmöglichkeiten und den eigentlichen Sinn des jeweiligen Wortes zu überprüfen. Das gilt nicht nur für Sindarin, sondern für alle Sprachen. Ein Beispiel: Wenn du in einer Wortliste Sindarin-Deutsch das Wort "Weide" nachschlägst, wirst du auf zwei Einträge stoßen, nämlich nadhor und parth. Woher weißt du jetzt (ohne weiter nachzuforschen), welches den Weidenbaum und welches von beiden die Viehweide meint? Das Wörtchen io, das wir weiter oben hatten ist auch so ein Beispiel. Es heißt schon "vor", aber eben nur in zeitlichem Zusammenhang. Es hilft einem bei allem Interesse nicht wesentlich weiter, sich nur willkürlich einzelne Begriffe aus irgendwelchen Listen rauszupicken. Man muss schon noch einen Schritt tiefer gehen um nachzuprüfen, ob man auch den richtigen Begriff für die gewünschte Anwendung gefunden hat. Möglicherweise hast du in der letzten Zeit in Fernsehen oder Zeitungen schmunzelnde Berichte gehört oder gelesen, in denen erzählt wird - und bis zum Sommer werden es wohl zunehmend mehr werden - über welche niedlichen Kalauer man derzeit in China, das sich ja auf die Touristen im Zuge der Olympiade einrichtet, auf Schildern und auf Speisekarten stolpern kann. Das liegt eben daran, dass die Chinesen in den seltensten Fällen wirkliche Ahnung von den westlichen Sprachen haben und deswegen öfter mal die Übersetzungen ihrer "Mitteilungen" einfach nur Wort für Wort aus Lexika zusammensuchen. Das ergibt dann in vielen Fällen recht amüsante Missverständnisse. Eine direkte Wort-zu-Wort-Übertragung von einer Sprache in die andere funktioniert nie. Schon deswegen, weil es eben zum einen auf den Kontext ankommt, welches Wort das richtige ist und zweitens, weil jede Sprache ihre eigenen idiomatischen Wendungen besitzt, um bestimmte Dinge auszudrücken. Wenn du jemand in Englisch fragen möchtest, wie es "ihm geht", wirst du das ja auch nicht wörtlich tun (How goes it you? ) sondern eine entsprechende "korrekte" und damit passende Redewendung wie etwa "How are you?" suchen. Solche Unterschiede findet man in keiner Wortliste, aber ohne sie kann man keinen korrekten Satz in der jeweils anderen Sprache bilden. Es hilft einem ja nicht, alle Vokabeln zu kennen, wenn man nicht in der Lage ist, sie auch zu verwenden. Auch diese Dinge müssen beim Erlernen einer Sprache mitgelernt werden. Nur einzelne Vokabeln zu memorieren, ist also im Grunde Zeitverschwendung, denn im Normalfall möchte man ja auch etwas damit sagen. (Deswegen macht man sich ja erst die Mühe.) Damit da aber nicht nur Kauderwelsch rauskommt, muss man schon ein bisschen mehr Zeit und Hirnschmalz investieren, als lediglich eine Liste zu konsultieren. Wie gesagt trifft das nicht nur auf Tolkiens Elbisch sondern generell auf alle Sprachen zu. Und die Erahrung zeigt, dass man sich - auch wenn es etwas mehr Zeitaufwand bedeutet - grundsätzlich leichter tut, detaillierte Informationen (wie die Bedeutung von Vokabeln) zu merken, wenn man auch gelernt hat, sie in konkretem Zusammenhang zu verwenden. Der Langzeiteffekt ist ungleich größer. Im konkreten Fall kann es sich also durchaus als sinnvoll erweisen, wenn man anstatt nur in den in Sindarin/Deutsch - gehaltenen Wortlisten mancher Internetseiten, z.B. auf Sindarin.de nachzuschauen, auch einen Blick in die entsprechenden Listen auf Hiswelokë wirft, wo neben dem deutschen Begriff auch das englische Original als Übersetzung angegeben wird. Dann merkt man nämlich ziemlich schnell, ob das auch die "richtige" Vokabel ist. Um unser Beispiel von oben wieder zu verwenden: Das Englische kennt für "Weide" zwei verschiedene Vokabeln. Die Unterscheidung dürfte einem so nicht schwerfallen und man vermeidet auf diese Weise eine Menge Fehler. Nebenbei: Es hilft auch, in den Listen die kleinen Kürzel zu beachten, die zur Kennzeichnung der Wortarten meist direkt hinter den Vokabeln eingetragen sind. Es macht schon einen Unterschied, ob ich ein Substantiv oder ein Verb verwende.... *gg* Grundsätzlich hilft einem aber, wenn man sich in einer Fremdsprache auch ausdrücken will, auf lange Sicht nur, sich auch zumindest rudimentäre Grundkenntnisse darin anzueignen. Es sei denn, man stört sich nicht daran, dass man sonst eben keinen ganzen Satz korrekt zusammenstoppeln kann. So viel mal grundsätzlich zum Thema "Lernen" von Elbisch. Ab und an scheint es nötig solch grundlegende Dinge in einen Thread wie diesen einzuflechten,. Oft werden solche Threads ja von einer ganzen Menge Leuten mit theoretischem Interesse an der Materie gelesen und wir vom "Team" hier stoßen immer wieder auf dieselbe Problematik. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es was nützt, solche grundlegenden Zusammenhänge auch immer mal wieder zu verdeutlichen. Das sollte jetzt keine Predigt an deine Adresse sein, Myrddin, sondern einfach wieder einmal eine solche generelle Darlegung. [:]
Mondkalb Geschrieben 18. März 2008 Geschrieben 18. März 2008 Muh! Könntet ihr mir bitte folgendes in Quenya übersetzen (oder etwas, das dem Sinn nahe kommt)? Es ist für Befehle der Dúnedain gedacht. Wir haben die meisten dieser Befehle als Handzeichen und ich würde gerne die akustischen Befehle eben auf Quenya haben. -Gruß -Ja -Nein -Sammeln -Verteilen -Überprüfen/Auskundschaften/Weg frei -Alles in Ordnung/Okay (*ggg*) -Feind/Weg nicht frei -Stop/Halt/Achtung/Ruhe -Waffen bereit halten -Einkreisen/Umzingeln -In Deckung gehen -Aufstehen -Rückzug/Treffen im Lager -Bogen -Schwert -Beobachten -Das letzte Wort sollte etwas wie „dunkler/schwarzer Flügel“ sein. Ich danke euch! :-)
skymichel Geschrieben 18. März 2008 Geschrieben 18. März 2008 Hallo zusammen, liebe Elbischsprachler..... ich hoffe mal, dass ich hier Hilfe für etwas Besonderes finde. Ich bin gerade dabei meiner zukünftigen Frau ein Hochzeitsgeschenk fertig zu stellen. Das ganze wird eine Geschichte, die als Hardcoverbuch über BOD genau einmal produziert wird. Es wird eine Mischung aus Fantasy und Kindergeschichte. Nun geht es darum, dass ich an zwei Stellen mystisch klingende Sprüche brauche, bei denen ich sofort an elbisch gedacht habe. Gibt es irgendjemand hier, der mir die folgenden beiden Sätze ins Elbische (sindarin) übersetzen könnte????? 1) reinen Gewissens bin ich, so lasst mich den Boden von Olsiria unter den Füßen spüren 2) ich bedanke mich für die Ehre, den Boden von Olsiria unter den Füßen gespürt zu haben Olsiria ist dabei ein Eigenname der Welt, in der das ganze spielt. Ich wäre superdankbar, wenn irgendjemand helfen könnte. Grüße Michael
Avor Geschrieben 18. März 2008 Geschrieben 18. März 2008 @ moka Mensch Meier Moka, du gehörst hier doch zum Urgestein - irgendwie habe ich gehofft, die Grundvoraussetzungen im Spreachenboard wären inzwischen über unsere Mauern vorgedrungen. *g* Erst selber nachschlagen und dann damit hier vorbeikommen zum Drübergucken lassen! Schau auf Helges Wortlisten auf Ardalambion nach. Den Link dahin steht weiter unten. @ skymichel Habe ich dich nicht gerade im Elbenwald gesehen? (Die Elbisch-Community sitzt überall... *gg* ...und immer dieselben Leute...) Auch da gilt: Immer erst selber probieren, wir helfen dann gern bei der Korrektur. Such dir am besten hier den passenden Link raus und schlage schon mal die Vokabeln - soweit sie existieren - nach. Poste deine Ergebnisse und dann machen wir weiter. :D
skymichel Geschrieben 18. März 2008 Geschrieben 18. März 2008 @ skymichel Habe ich dich nicht gerade im Elbenwald gesehen? (Die Elbisch-Community sitzt überall... *gg* ...und immer dieselben Leute...) Auch da gilt: Immer erst selber probieren, wir helfen dann gern bei der Korrektur. Such dir am besten hier den passenden Link raus und schlage schon mal die Vokabeln - soweit sie existieren - nach. Poste deine Ergebnisse und dann machen wir weiter. tja..wie du selbst sagst, ich will auf nummer sicher gehen und das hochzeitsgeschenk sollte fertig werden....aber Du hast recht..erst mal selbst probieren..da ich aber gerade von gramatik gar keine ahnung habe beschränken sich meine fähigkeiten darauf, jetzt mal drauf los zu probieren: 1) reinen Gewissens bin ich, so lasst mich den Boden von Olsiria unter den Füßen spüren a) so glân nín faer, thel cef o Olsiria nu nin tâl matha b) (meine wörtliche übersetzung) es ist rein mein Geist, ich will Erdboden von Olsiria unter meinem Fuß fühlen 2)< ich bedanke mich für die Ehre, den Boden von Olsiria unter den Füßen gespürt zu haben a) hannad an galu, cef o Olsiria nu nin tâl matha b) (meine wörtliche übersetzung ohne grammatik) danke für das glück, den boden von olsiria unter meinem fuß zu fühlen Da ich mich wie gesagt mit der grammatik überhaupt nicht auskenne, wäre ich für verbesserungen dankbar.....
Mondkalb Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 Muh! @ Avor: Quenya ist doch nicht so mein Ding... bin doch da eher auf der Sindarinseite. ;-)
Ailinel Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 (bearbeitet) Muh! Könntet ihr mir bitte folgendes in Quenya übersetzen (oder etwas, das dem Sinn nahe kommt)? Es ist für Befehle der Dúnedain gedacht. Aus Neugier: Soviel ich dem Link oben entnehmen kann, sollen diese Dúnedain offenbar Tolkiens Waldläufern nachempfunden sein. Wieso sollte man dann überhaupt in Betracht ziehen, dass sie für alltägliche Befehle etc. Quenya verwenden würden ? Bearbeitet 19. März 2008 von Ailinel
Mondkalb Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 Muh! Ganz einfach, da bei Quenya nun mal, das "th" wegfällt und es für einige von uns einfach leichter zum aussprechen ist. ;-)
Ailinel Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 In Relation zu Tolkiens Konzept seid ihr dann also eine Rangertruppe, bestehend aus exzeptionellen Sprachgelehrten (anders als im RL). :-O
Mondkalb Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 Muh! Wir sind ja als Ranger auch die Kampfsäue....und im RL nicht. :bengel:
Ailinel Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 Ich fände zwar Sindarin für diesen Zweck weitaus passender, aber gut, es ist deine Sache. Dann könntest du also, wie Avor schon sagte, hier zunächst geeignete Vokabeln heraussuchen.
Avor Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 Danke, Ailinel *knicks* Ob Quenya oder Sindarin ist völlig wurscht, Moka, es geht nicht darum, was du besser kannst. Jeden, der hier nach Übersetzungen fragt, bitten wir erst mal die Vokabeln nachzuschauen. Es hat sich gezeigt, dass das den Leuten dabei hilft, sich etwas mehr mit der Materie auseinanderzusetzen und gleichzeitig zu verstehen, wo die Grenzen der Wortlisten liegen. Das spart uns viel Erklärungsarbeit und der Lerneffekt ist weitaus größer. Und zudem erlauben wir uns der Meinung zu sein, dass so ein bischen Eigeneinsatz schon sein darf. Wem seine Anfrage nicht wichtig genug ist, sich dafür ein paar Minuten selber an die Kiste zu setzen und nachzuschlagen, braucht die Antwort offensichtlich nicht so dringend, dass wir uns genötigt fühlen müssten, ihm die Arbeit abzunehmen.... @ skymichel 1) reinen Gewissens bin ich, so lasst mich den Boden von Olsiria unter den Füßen spüren a) so glân nín faer, thel cef o Olsiria nu nin tâl matha b) (meine wörtliche übersetzung) es ist rein mein Geist, ich will Erdboden von Olsiria unter meinem Fuß fühlen 2)< ich bedanke mich für die Ehre, den Boden von Olsiria unter den Füßen gespürt zu haben a) hannad an galu, cef o Olsiria nu nin tâl matha b) (meine wörtliche übersetzung ohne grammatik) danke für das glück, den boden von olsiria unter meinem fuß zu fühlen Da ich mich wie gesagt mit der grammatik überhaupt nicht auskenne, wäre ich für verbesserungen dankbar..... Ich bin beeindruckt. Jemand, der so auf Anhieb genug Einfühlungsvermögen beweist um nicht nur (richtige) Vokabeln zu finden, sondern auch entsprechende Umformulierungen machen zu können und auch gleich brauchbare Grammatikformen benutzen kann, haben wir hier nicht oft. Mit ein klein wenig Übung wärst du ganz sicher in der Lage, dein "Problem" selber zu lösen. Dann schaun wir mal: Beim ersten Satz kann man das Personalpronomen getrost weglassen. Ich würde das ganze ein bisschen umstellen. Adjektive und Possessivpronomen kommen in Sindarin in der Regel hinter das zugehörige Substantiv. thel ist eher "beabsichtigen" als "wünschen". Dafür haben wir ein anderes Wort, nämlich aníra-. Das steht laut King´s Letter mit Gerund, weswegen wir das ruhig so machen sollten. Akkusativobjekte unterliegen der Weichen Mutation = Lenition (aus cef wird so gef - vorausgesetzt man geht nicht davon aus, dass neben "Ceven = Earth" (feststehender Begriff) auch die gesamte damit zusammenhängende Wortfamilie unveränderlich bleibt. Das ist ein bisschen problematisch, ich würde hier trotzdem lenieren. ) Die Präposition nu löst wohl ebenfalls Lenition beim nachfolgenden Substantiv aus. Eine Präposition o brauchen wir, denke ich, hier auch nicht, man kann die Ortsangabe einfach als unflektierten Genitiv an das Substantiv anhängen. Schwierigkeiten haben wir nur beim Wort "fühlen". Denn matha- bedeutet im Grunde "fühlen, indem man mit der Hand darüberstreicht". Aber vielleicht sollten wir da großzügig sein und die Bedeutung - da es sich hier ja auch um eine Sinneswahrnehmung handelt, einfach sozusagen auf die Füße "ausdehnen" *g* Dann käme ich auf: Faer nîn glân - aníron mathad gef Olsiria nu dail nîn. = Mein Geist (ist) rein - ich wünsche den Boden Olsirias unter meinen Füßen zu spüren. Der zweite Satz ist schwieriger. Da haben wir erst mal das kleine Problem, dass wir eigentlich kein Wort für "be/danken" haben. hanna- ist eine mehr oder minder gute Rekonstruktion. Wird allerdings allgemein und meist verstanden. Wenn du das Wort verwenden willst, soll es mir recht sein. (Eine echte Alternative haben wir nicht.) Ob man an auf diese Weise verwenden kann, ist nicht ganz klar. Man sieht es oft so, aber ich denke, ich sollte zumindest darauf hinweisen. Ganz schwierig wird es aber mit der Vergangenheitsform. Dafür fehlt uns die Grammatik. Möglich wäre vielleicht, den Satz auch hier wieder umzustellen und zu vereinfachen. Ein Kausalgefüge, das dein Satz hier beinhaltet (ich danke, weil ich..gespürt habe..) bekommen wir so allerdings nicht wirklich zusammen. Versuchen wirs: Mathannen i gef Olsiria nu dail nîn a hannon = Ich habe den Boden Olsirias unter meinen Füßen gefühlt und danke. Das ist keine elegante Übersetzung, vielleicht fällt ja jemand anderem hier etwas besseres ein. Ansonsten werden wir vermutlich nicht viel näher herankommen. Aber möglicherweise hilft dir das ja schon ein wenig weiter, skymichel. Die nächsten paar Tage bin ich übrigens nicht da, aber ich bin sicher, Glanwen, Ailinel, Aran oder Maewen werden dir sicher weiterhelfen, wenn du Fragen hast. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt.
Glanwen Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 @skymichel: Muß Avor beipflichten: @Avor: Du warst schneller. Und was mir spontan auffällt: Wird jetzt nicht nach "und" leniert? Hier mal meine Vorschläge in der Hoffnung, dass die Verbformen (noch) stimmen. (Muss mir unbedingt Thorstens neue Kursfassung ansehen!) 1) Reinen Gewissens bin ich, so lasst mich den Boden von Olsiria unter den Füßen spüren 1 a) Faer nîn lîm, davo nin mathad i thalaf en-Olsiria nuin thail. 1 b) Geist mein (ist) klar, erlaubt/gestattet mir zu_fühlen den Boden von_Olsiria unter_den Füßen 2) Ich bedanke mich für die Ehre, den Boden von Olsiria unter den Füßen gespürt zu haben 2 a) Hannon 'ni ndâf móthiel i thalaf en-Olsiria nuin thail. 2 b) Ich_danke für_die Erlaubnis gespürt_(zu)_haben den Boden von_Olsiria unter_den Füßen
Avor Geschrieben 19. März 2008 Geschrieben 19. März 2008 Und was mir spontan auffällt: Wird jetzt nicht nach "und" leniert? Wohl nur die Plosive und die Frikative verändern sich. (p,t,c => ph, th, ch; r,l >= rh, lh) Und dann gibts noch natürlich die Verschiebung des "h" vor einen Vokal. Das ist aber nicht neu. Einfache Lenition in so einem Fall wäre wohl eine Spätform und eher menschlich als elbisch. 1) Reinen Gewissens bin ich, so lasst mich den Boden von Olsiria unter den Füßen spüren 1 a) Faer nîn lîm, davo nin mathad i thalaf en-Olsiria nuin thail. 1 b) Geist mein (ist) klar, erlaubt/gestattet mir zu_fühlen den Boden von_Olsiria unter_den Füßen Geht sicher auch. Ich würde trotzdem bei Ortsangaben keinen Genitivpartikel verwenden. Und wieso "i thalaf"? Ist doch Singular. Sollte eigentlich auch leniert werden... 2) Ich bedanke mich für die Ehre, den Boden von Olsiria unter den Füßen gespürt zu haben 2 a) Hannon 'ni ndâf móthiel i thalaf en-Olsiria nuin thail. 2 b) Ich_danke für_die Erlaubnis gespürt_(zu)_haben den Boden von_Olsiria unter_den Füßen Also "gespürt zu haben" ist grammatikalisch schon ein bisschen anders als "gespürt habend" (PPAktiv) In dem Fall sollte man wohl eher sagen: Móthiel i dalaf/gef Olsiria nu dail nîn, hannon = Den Boden Olsirias unter meinen Füßen gefühlt habend, danke ich. Gute Idee, das mit dem Partizip.
skymichel Geschrieben 20. März 2008 Geschrieben 20. März 2008 @ skymichel Ich bin beeindruckt. Jemand, der so auf Anhieb genug Einfühlungsvermögen beweist um nicht nur (richtige) Vokabeln zu finden, sondern auch entsprechende Umformulierungen machen zu können und auch gleich brauchbare Grammatikformen benutzen kann, haben wir hier nicht oft. Mit ein klein wenig Übung wärst du ganz sicher in der Lage, dein "Problem" selber zu lösen. @skymichel: Muß Avor beipflichten: wie heisst es so schön: er hat sich redlich bemüht.... Dann schaun wir mal: Beim ersten Satz kann man das Personalpronomen getrost weglassen. Ich würde das ganze ein bisschen umstellen. Adjektive und Possessivpronomen kommen in Sindarin in der Regel hinter das zugehörige Substantiv. thel ist eher "beabsichtigen" als "wünschen". Dafür haben wir ein anderes Wort, nämlich aníra-. Das steht laut King´s Letter mit Gerund, weswegen wir das ruhig so machen sollten. Akkusativobjekte unterliegen der Weichen Mutation = Lenition (aus cef wird so gef - vorausgesetzt man geht nicht davon aus, dass neben "Ceven = Earth" (feststehender Begriff) auch die gesamte damit zusammenhängende Wortfamilie unveränderlich bleibt. Das ist ein bisschen problematisch, ich würde hier trotzdem lenieren. ) Die Präposition nu löst wohl ebenfalls Lenition beim nachfolgenden Substantiv aus. Eine Präposition o brauchen wir, denke ich, hier auch nicht, man kann die Ortsangabe einfach als unflektierten Genitiv an das Substantiv anhängen. Schwierigkeiten haben wir nur beim Wort "fühlen". Denn matha- bedeutet im Grunde "fühlen, indem man mit der Hand darüberstreicht". Aber vielleicht sollten wir da großzügig sein und die Bedeutung - da es sich hier ja auch um eine Sinneswahrnehmung handelt, einfach sozusagen auf die Füße "ausdehnen" *g* Dann käme ich auf: Faer nîn glân - aníron mathad gef Olsiria nu dail nîn. = Mein Geist (ist) rein - ich wünsche den Boden Olsirias unter meinen Füßen zu spüren. Der zweite Satz ist schwieriger. Da haben wir erst mal das kleine Problem, dass wir eigentlich kein Wort für "be/danken" haben. hanna- ist eine mehr oder minder gute Rekonstruktion. Wird allerdings allgemein und meist verstanden. Wenn du das Wort verwenden willst, soll es mir recht sein. (Eine echte Alternative haben wir nicht.) Ob man an auf diese Weise verwenden kann, ist nicht ganz klar. Man sieht es oft so, aber ich denke, ich sollte zumindest darauf hinweisen. Ganz schwierig wird es aber mit der Vergangenheitsform. Dafür fehlt uns die Grammatik. Möglich wäre vielleicht, den Satz auch hier wieder umzustellen und zu vereinfachen. Ein Kausalgefüge, das dein Satz hier beinhaltet (ich danke, weil ich..gespürt habe..) bekommen wir so allerdings nicht wirklich zusammen. Versuchen wirs: Mathannen i gef Olsiria nu dail nîn a hannon = Ich habe den Boden Olsirias unter meinen Füßen gefühlt und danke. Das ist keine elegante Übersetzung, vielleicht fällt ja jemand anderem hier etwas besseres ein. Ansonsten werden wir vermutlich nicht viel näher herankommen. Aber möglicherweise hilft dir das ja schon ein wenig weiter, skymichel. Die nächsten paar Tage bin ich übrigens nicht da, aber ich bin sicher, Glanwen, Ailinel, Aran oder Maewen werden dir sicher weiterhelfen, wenn du Fragen hast. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Projekt. wow......okay..bildlich gesprochen habe ich an der keksdose geschnuppert..was du machst ist reingreifen und essen..ich bin begeistert...wenn ich in der schule nicht schon mit englisch und vor allem französisch schwierigkeiten gehabt hätte, wäre es eine interessante herausforderung..... @Avor: Du warst schneller. Und was mir spontan auffällt: Wird jetzt nicht nach "und" leniert? Hier mal meine Vorschläge in der Hoffnung, dass die Verbformen (noch) stimmen. (Muss mir unbedingt Thorstens neue Kursfassung ansehen!) 1) Reinen Gewissens bin ich, so lasst mich den Boden von Olsiria unter den Füßen spüren 1 a) Faer nîn lîm, davo nin mathad i thalaf en-Olsiria nuin thail. 1 b) Geist mein (ist) klar, erlaubt/gestattet mir zu_fühlen den Boden von_Olsiria unter_den Füßen 2) Ich bedanke mich für die Ehre, den Boden von Olsiria unter den Füßen gespürt zu haben 2 a) Hannon 'ni ndâf móthiel i thalaf en-Olsiria nuin thail. 2 b) Ich_danke für_die Erlaubnis gespürt_(zu)_haben den Boden von_Olsiria unter_den Füßen 1) Reinen Gewissens bin ich, so lasst mich den Boden von Olsiria unter den Füßen spüren 1 a) Faer nîn lîm, davo nin mathad i thalaf en-Olsiria nuin thail. 1 b) Geist mein (ist) klar, erlaubt/gestattet mir zu_fühlen den Boden von_Olsiria unter_den Füßen Geht sicher auch. Ich würde trotzdem bei Ortsangaben keinen Genitivpartikel verwenden. Und wieso "i thalaf"? Ist doch Singular. Sollte eigentlich auch leniert werden... 2) Ich bedanke mich für die Ehre, den Boden von Olsiria unter den Füßen gespürt zu haben 2 a) Hannon 'ni ndâf móthiel i thalaf en-Olsiria nuin thail. 2 b) Ich_danke für_die Erlaubnis gespürt_(zu)_haben den Boden von_Olsiria unter_den Füßen Also "gespürt zu haben" ist grammatikalisch schon ein bisschen anders als "gespürt habend" (PPAktiv) In dem Fall sollte man wohl eher sagen: Móthiel i dalaf/gef Olsiria nu dail nîn, hannon = Den Boden Olsirias unter meinen Füßen gefühlt habend, danke ich. Gute Idee, das mit dem Partizip. und das sind jetzt verdammt viele vorschläge, die aber alle umsetzbar sind, weil es auf den ganz genauen wortlaut nicht ankommt...... ich glaube ich werde die folgenden beiden sätze verwenden: Faer nîn glân - aníron mathad gef Olsiria nu dail nîn. = Mein Geist (ist) rein - ich wünsche den Boden Olsirias unter meinen Füßen zu spüren. und Móthiel i dalaf Olsiria nu dail nîn, hannon = Den Boden Olsirias unter meinen Füßen gefühlt habend, danke ich. wenn ihr noch irgendwelche verbesserungsideen habt, ich bin für jede anregung dankbar....auf jeden fall gebührt euch mein absoluter dank, respekt und anerkennung für diese Leistung.... DANKE EUCH FÜR EURE MÜHE....
Killy Geschrieben 21. März 2008 Geschrieben 21. März 2008 Hallo Leute, ich habe etwas gegoogelt und in Peschs' grünem Übungsbuch nachgeschlagen, könnte aber eine elbische Vokabel für "Zukunft" nirgends entdecken. Ich möchte mir einen neuen Nickname zusammenschrauben und da wärs toll, wenn etwas in Sinne von Zukunft enthalten wäre. Also, existiert überhaupt ein elbisches Wort das den Sinn des Begriffs Zukunft wiedergibt? Es sollte, wenn möglich, die Zukunft in weitem Sinne bezeichnen, nicht die nächste Handlung... also so, dass ich von kommenden Zeitaltern sprechen könnte. Ähm ja... hoffe man versteht mich. :\ Danke schonmal fürs helfen! :-)
Ailinel Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 Meines Wissens gibt es kein derartiges Wort in Quenya oder Sindarin. Irgendwelche Umschreibungsversuche ("kommende Zeit" o. Ä.) erscheinen mir ungeschickt und fragwürdig.
Glanwen Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 1 a) Faer nîn lîm, davo nin mathad i thalaf en-Olsiria nuin thail. Geht sicher auch. Ich würde trotzdem bei Ortsangaben keinen Genitivpartikel verwenden. Und wieso "i thalaf"? Ist doch Singular. Sollte eigentlich auch leniert werden... Bei Ortsnamen sehe ich das mit dem Genitivpartikel genauso, aber hier verstehe ich "den Boden von Olsiria" nicht als Ortsnamen. Ähmmm…. Falsche Mutation erwischt… i dalaf ist richtig. 2 a) Hannon 'ni ndâf móthiel i thalaf en-Olsiria nuin thail. 2 b) Ich_danke für_die Erlaubnis gespürt_(zu)_haben den Boden von_Olsiria unter_den Füßen Also "gespürt zu haben" ist grammatikalisch schon ein bisschen anders als "gespürt habend" (PPAktiv) In dem Fall sollte man wohl eher sagen: Móthiel i dalaf/gef Olsiria nu dail nîn, hannon = Den Boden Olsirias unter meinen Füßen gefühlt habend, danke ich. Gute Idee, das mit dem Partizip. Danke. @Killy: Mir ist auch nix bekannt. Hast du evtl. noch andere Ideen für einen Nickname bei dem wir behilflich sein können?
Killy Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 Das finde ich schon komisch. vanwië ist Quenya für Vergangenheit, lumenyáre bedeuted Gegenwartsgeschichte. Wie kommt es, dass die dritte Zeit fehlt? Interessieren sich die Elben nicht für die weite Zukunft? Vielleicht ist die Zukunft nicht wichtig, da die Schicksale sämtlicher Bewohner Mittelerdes von vergangenen Taten bestimmt werden. Selbst Manwe weis nicht, was sich Illuvatar für die Zukunft ausgedacht hat, vielleicht ist daher die Beschäftigung mit der fernen Zukunft sinnlos? Glanwen, ich stöbere mal nach weiteren Vokabeln, die mir gefallen, aber um ehrlich zu sein war der Begriff der Zukunft schon elementar für den ungefähren Sinn des Namens.
Tulkassar Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 Wie wäre es mit einer Art "Voraussicht"? Das gibt ja auch ein In-die-Zukunft-blicken wieder. -->FORESIGHT apacen
Ailinel Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 Das finde ich schon komisch. vanwië ist Quenya für Vergangenheit, lumenyáre bedeuted Gegenwartsgeschichte. Wie kommt es, dass die dritte Zeit fehlt? Interessieren sich die Elben nicht für die weite Zukunft? Die Elben (in Tolkiens Werken) interessieren sich sehr wohl für die Zukunft. In Athrabeth Finrod ah Andreth, einem tiefgründigen Gespräch zwischen einem Elben und einer Menschenfrau, ist die ferne Zukunft der Erde und ihrer Bewohner geradezu ein zentrales Thema. Finrod selbst wird das Wort explizit in den Mund gelegt, nur halt eben auf Englisch: 'Now none of us know, though the Valar may know, the future of Arda, or how long it is ordained to endure.' (MR:311) Dass wir kein Quenya-Wort dafür kennen, liegt entweder daran, dass Tolkien es - wie viele andere Wörter auch - nicht übersetzt hat, oder daran, dass eine möglicherweise existierende Übersetzung bisher nicht veröffentlicht wurde. Außerdem verstehe ich nicht ganz, wieso du lumenyáre mit "Gegenwartsgeschichte" übersetzt. Das scheint mir ziemlich verfehlt zu sein.
Killy Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 Dass wir kein Quenya-Wort dafür kennen, ... Existiert vielleicht ein Sindarin-Wort dafür? Außerdem verstehe ich nicht ganz, wieso du lumenyáre mit "Gegenwartsgeschichte" übersetzt. Das scheint mir ziemlich verfehlt zu sein. Das ist auf Herrn Peschs' Mist gewachsen. Er ist ja anscheinend nicht sonderlich beliebt bei den Elbisch-Sprechern, weil er angeblich mit seinen beiden Büchern so viel Nonsens verbreitet. Ist vielleicht ein weiterer seiner unzähligen Fehler, die im vorgeworfen werden... Wie wäre es mit einer Art "Voraussicht"? Das gibt ja auch ein In-die-Zukunft-blicken wieder. -->FORESIGHT apacen Wäre natürlich eine Möglichkeit. Aber es beschreibt ja mehr einen Vorgang, eine Handlung und nicht die Zeit selbst. Trotzdem Danke. Vielleicht baue ich es doch irgendwie ein. apacen klingt ganz gut. :-)
Ailinel Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 Existiert vielleicht ein Sindarin-Wort dafür? Nein, wie bereits gesagt. Peschs "Gedankengang" war vielleicht so: lúme = "time", deutsch "Zeit"; nyáre = "history", dt. "Geschichte": Ergo: die deutsche Zusammensetzung "Zeitgeschichte" = "Gegenwartsgeschichte". :-D
Aran Geschrieben 22. März 2008 Geschrieben 22. März 2008 Ein Wort für "Zukunft" gibt es schon, aber nur im frühen Qenya von 1917: nuóra 'tomorrow's, to be (aj.) Used = future' < NŌ, NOWO (QL:66) Die gute Nachricht ist, dass Tolkien später offenbar denselben Wortstamm in noa verwendet hat (was eine Rekonstruktion im späteren Quenya erlaubt), aber die schlechte ist, dass es mal noa 'tomorrow' (VT49:20), mal noa 'yesterday', noa ré 'former (day)' (VT49:34) heißt. Es ist auch nicht ganz klar, wie man nun rekonstruieren soll. Noa ist genau wie das frühere nuóra offenbar ein Adjektiv und wenn man sich direkt an das frühe Qenya hält, würde das Wort an sich schon "Zukunft" bedeuten. Ansonsten würde ich mit gekreuzten Fingern *no(a)lúme, *no(a)lume 'future time' bilden, vgl. silume 'at this time' [present time of speech], talume 'at this time = at the time we are thnking of or speaking of' (VT49:11-12).
Killy Geschrieben 23. März 2008 Geschrieben 23. März 2008 :D Fantastisch! Da ich ein Elbisch-Noob bin und mir daher keine Gedanken darüber machen muss ob *no(a)lúme, *no(a)lume nun tatsächlich korrekt ist oder nicht, kann ich mich damit vollauf zufrieden geben. Solange man als Elbisch-Kenner den Sinn verstehen und die Bildung nachvollziehen kann passt alles wunderbar. Zumal ich den Begriff in einem Namen verwenden will und nicht innerhalb eines Textes. Die Unsicherheit der Bildung der Zukunft unterstreicht ja in diesem Fall die Einzigartigkeit des Namens, oder nicht? Ich werde noch etwas forschen und mir überlegen welche genaue Bedeutung der Name nun haben soll und mich dann wieder melden. Vielen Dank jedenfalls an euch alle (besonders an Aran)! Gruß killy
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