GaladrielOfLorien Geschrieben 18. Juni 2021 Geschrieben 18. Juni 2021 (bearbeitet) Diese Fanfic habe ich schon vor Jahren geschrieben, und sie handelt von Saurons Tochter, die von ihrem Vater den Auftrag bekommt, sich der Reise der Gefährten anzuschließen und den einen Ring zu stehlen. Sie weiß nicht, wer ihre Mutter ist, und Sauron möchte ihr das Geheimnis nur enthüllen, wenn sie ihm den einen Ring bringt. Doch alles kommt anders als die Elbin es sich erhofft hatte... 1. Kapitel Imladris Daffodia war sehr nervös als sie sich der Elbensiedlung die inmitten einer von rauschenden Wassern umgebenen Schlucht lag, näherte. Ihr Vater hatte sie zu Elronds Rat geschickt, mit dem Auftrag, ihm den Einen Ring zu bringen, und sie fragte sich, ob sie, die niemals unter anderen Elben gelebt hatte, in der Lage sein würde, den Herrn von Imladris zu täuschen. Würde man sie überhaupt hineinlassen? Niemand hier kannte sie und sie kannte niemanden. Und sie fühlte sich sehr unwohl, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben keine schwarze Kleidung trug, sondern die einen grauen Elbenmantel und darunter ein hellblaues Kleid. Ihr Vater hatte dafür gesorgt, dass sie so ausstaffiert war, dass sie unter den anderen Elben nicht auffallen würde. Er hatte ihr auch gesagt, wenn sie sich unauffällig verhielt, dann würde man ihre Anwesenheit hier kaum bemerken, und sie würde dann bestimmt den Ringträger alleine irgendwo antreffen und den Ring stehlen können und dann unsichtbar aus Elronds Haus entkommen können. Doch zunächst wagte sie es nicht, sich Imladris zu nähern. Erst als sie eine ganze Gruppe Elben entdeckte, die hoch zu Ross auf die Tore von Imladris zuhielten, schloss sie sich der Gruppe unauffällig an. Diese Elben trugen wie sie graue Umhänge und darunter grüne Tuniken, und als sie hinter ihnen durch das Tor ritt, glaubten die Elben von Imladris, die die Tore bewachten, dass sie dazugehörte. Mehrere Diener kamen zu den Neuankömmlingen und nahmen ihnen die Pferde ab, um sie zu den Stallungen zu bringen. Saurons Tochter wollte sich schnell davonschleichen, als einer der Elben sie bemerkte und ansprach: "Ich wusste gar nicht, dass du auch zum Rat kommen würdest. Hätte ich das gewusst, hätten wir doch gemeinsam reisen können. Schön, dich zu sehen." Hier lag eindeutig eine Verwechslung vor, denn sie hatte Mordor nur selten verlassen, und war dabei niemals jene Gegenden Mittelerdes gekommen, in denen Elben lebten. "Du hast Recht, tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Wir hätten wirklich auch zusammen reisen können"; erwiderte sie, wobei sie sich sehr unbehaglich fühlte, weil sie nicht einmal den Namen des fremden Elben kannte und Angst hatte, ihr Schwindel könnte auffliegen. "Das war aber nicht dein Pferd, mit dem du da gekommen bist. Was ist mit Astur? Du reitest doch immer nur auf Astur?" "Astur ist leider letzte Woche gestorben, ich bin immer noch sehr traurig deswegen"; log sie, "du weißt ja, wie lieb ich ihn hatte, und er war ja schon bei mir, seitdem er ein kleines Fohlen war. Ich habe jetzt ein neues Pferd, Brungar, aber natürlich ist das nicht das Gleiche, Brungar kann mir Astur nicht ersetzen." Doch kaum hatte sie das gesagt, fragte sie sich, ob sie damit nicht einen Fehler begangen hatte. Sie hatte ja keinerlei Ahnung, wann diese Elbin, mit der sie da vewechselt wurde, diesen Astur bekommen hatte, und womöglich wurde der Elb ja misstrauisch dadurch. Aber sie hatte Glück. "Das tut mir sehr leid, Elyn, ich weiß ja wie lieb du ihn hattest. Genauso ging es mir damals auch, als Sindlor gestorben ist, über so einen Verlust kommt man nie wirklich hinweg." Sie wusste, je länger sie mit diesem Elb sprach, umso größer wurde die Gefahr, dass ihr kleiner Schwindel aufflog. Sie hatte absolut keine Ahnung, wer diese Elyn sein könnte, und wieso dieser fremde Elb sie mit ihr verwechselte. Doch ehe sie etwas sagen konnte, redete der blonde Elb auch schon weiter: "Du warst lange nicht mehr bei uns im Düsterwald, Elyn. Du weißt doch, du kannst mich jederzeit dort besuchen kommen. Es muss mindestens hundert Jahre her sein, seitdem du das letzte Mal dort gewesen bist." Jetzt aber nichts wie weg, dachte sie sich. Schließlich hatte ihr Vater sie davor gewarnt, sich auf längere Gespräche einzulassen, weil dann große Gefahr bestand, dass die Elben merkten, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Darauf, dass sie hier jemandem so ähnlich sehen könnte, dass Verwechslungsgefahr bestand, hatte ihr ihrer Meinung nach allwissender Vater sie aber nicht vorbereitet, was sie wirklich ärgerte, denn sicherlich würde sie hier in Imladris diesem Elb noch häufiger über den Weg laufen. Und vielleicht würden noch andere hier sie verwechseln, was garantiert dazu führen würde, dass sie irgendwann einen Fehler machte. "Ja, ich werde einmal wieder vorbeikommen, auch wenn mir vor den Spinnen dort, die immer zahlreicher werden gewaltig graust"; erwiderte sie, "gelingt es euch denn einigermaßen, die Spinnen in Schach zu halten?" Daraufhin fing der Elb, dessen Namen sie immer noch nicht wusste, damit an, ihr davon zu berichten, wie er und sein Bruder Thrandulas und seine Garde unter der Führung einer Elbin namens Tauriel, fast jeden Tag auszogen um gegen die Spinnen des Düsterwaldes vorzugehen und zu verhindern, dass diese noch zahlreicher wurden. "Seit wann graust dir eigentlich vor den Spinnen?"wollte er schließlich wissen, "du warst doch sonst, wenn du bei uns zu Besuch warst, sogar noch kühner als Tauriel, wenn wir auszogen um Spinnen zu jagen." "Ich mochte Spinnen noch nie, ich finde sie ekelhaft, das bedeutet aber nicht, dass ich Angst vor ihnen habe"; antwortete sie, "und ich bin erschöpft von der langen Reise, ich möchte m ich jetzt etwas frisch machen und dann hinlegen." "Gut, wir sehen uns dann beim Abendessen"; erwiderter der blonde Elb, "ich bin gespannt, was es heute gibt, ich hoffe, dass es Wildbret ist." "Ja, das wäre wirklich gut, ich liebe Wildbret"; erwiderte sie. "Seit wann denn das? Du mochtest Wild doch noch nie"; meinte er und musterte sie stirnrunzelnd, "schon als Kind fandest du überhaupt keinen Geschmack daran." Allmählich bekam sie es mit der Angst zu tun...sie musste schleunigst von diesem Elb weg. Sie musste irgendwo einen ruhigen Ort finden, wo sie mit ihrem Vater telepathisch in Kontakt treten und ihn um Rat fragen konnte. Verdammt, wie hatte er sie nur so ins offene Messer laufen lassen können? Oder war er vielleicht doch nicht allwissend und hatte nicht geahnt, dass sie jemandem hier so ähnlich sehen könnte, dass man sie verwechselte? Wer war diese Elyn? Und was, wenn die irgendwo hier in Imladris war? "Nun, ich habe es einmal probiert und fand es dann doch ganz köstlich, womit ich gar nicht gerechnet hatte. Sicher, ich mochte es früher nicht, aber Geschmäcker können sich ändern. Also dann, wir sehen uns beim Abendessen." Noch immer konnte sie ihn nicht bei seinem Namen nennen, weil sie den gar nicht kannte. Aber ihr Vater würde ihr schon sagen können, wer das sein könnte. "Gut, bis später dann, Elyn"; erwiderte er und nach einem letzten leicht argwöhnischen Blick ließ er sie alleine. Und Saurons Tochter begann damit, nach einem ruhigen Ort für die geheime Konversation mit ihrem Vater zu suchen, denn sie wusste, dass sie sonst das Abendessen mit dem fremden Elb nicht überstehen würde. Bestimmt würde ihr Vater ihr auch sagen können, wer diese Elyn war. Egal wo man sich in Imladris gerade aufhielt man konnte von überallher das Rauschen der Wasserfälle hören, ein Geräusch, das sie als sehr beruhigend und entspannend empfand, und auch die unbeschreibliche Schönheit dieses Ortes überwältigte sie. So etwas kannte sie aus Mordor nicht, dort gab es nur Dunkelheit, Schmutz, rauchende Schlote und Orks, Orks, Orks. Sie hatte gar nicht gewusst, dass es schöne Orte wie diesen gab. Hier gab es viele ruhige Winkel, in die man sich zurückziehen konnte, wenn man alleine sein wollte, und sie suchte einen nach dem anderen auf, um mit ihrem Vater in Kontakt zu treten. Doch es funktionierte nicht, egal was sie versuchte, Sauron, der sonst immer telepathisch mit ihr kommunizierte, meldete sich dieses Mal nicht. Ob das wohl an diesem Ort hier lag? Sie kannte ihn, und wusste, dass Orte wie dieser ihm ein Gräuel waren. Und ausgerechnet jetzt, wo sie seinen Rat so dringend brauchte, konnte sie nicht in Kontakt zu ihm treten. Sie spielte mit dem Gedanken, Imladris zu verlassen, und es außerhalb noch einmal mit einer Kontaktaufnahme zu versuchen, aber das Risiko, alleine an den Torwächtern vorbeizugehen war ihr zu groß. Auf keinen Fall durfte sie auffallen. Und dieser Ort war ihr so seltsam vertraut, sie vermochte aber nicht zu sagen warum. Ich war schon einmal hier, ich bin ganz sicher, dachte sie sich. Aber das konnte doch gar nicht sein....sie war doch in Mordor geboren und hatte es nie verlassen. Doch da war etwas....Bilder in ihrem Kopf, die sie sich nicht erklären konnte. Ein kleines Mädchen, das fröhlich lachend herumtobte, auf einer Terrasse, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Wasserfälle der Schlucht hatte. Ja, das war genau jene Terrasse, auf der sie gerade stand. Da war jemand, eine Elbin, die kämmte ihr das goldene Haar und betrachtete sie lächelnd...aber an ihr Gesicht konnte sie sich nicht erinnern so sehr sie es versuchte...nur daran, dass sie gelächelt hatte. "Warte, mein kleiner Wildfang, ich bin gleich fertig mit Bürsten, dann kannst du wieder mit den anderen Kindern spielen gehen." Nachdem die Elbin ihr das Haar gekämmt und ihr liebevoll über den Kopf gestreichelt hatte, gab sie ihr noch ein Stück von einem süßen Brot das himmlisch schmeckte, und sie lief lachend zu den anderen Kindern hinüber. Sie konnte sich diese Bilder nicht erklären, und sagte sich schließlich, dass es Trugbilder seien, hervorgerufen durch diesen seltsamen Ort, einen Ort, den ihr Vater total verabscheute. Am besten, sie machte sich gleich auf die Suche nach dem Ringträger, stahl dem Hobbit den Einen, und machte sich dann auf den Heimweg, damit sie all das hier schnell vergessen konnte. Doch dieser Ort hier...egal wohin sie in Imladris kam, sie wurde das Gefühl nicht los, nicht zum ersten Mal hier zu sein, alles hier wirkte so vertraut auf sie, ohne dass sie erklären konnte warum. Doch sie hatte kein Glück...als wäre die Begegnung mit dem blonden Elben nicht genug gewesen, kam jetzt auch noch eine dunkelhaarige Elbin auf sie zugelaufen und umarmte sie stürmisch. "Schön, dass du wieder da bist, Elyn, ich hatte dich vermisst. Du warst lange nicht mehr hier....ich nehme an, du bist wegen des Rates hergekommen?" Oje...was sollte sie denn jetzt bloß tun, sie hatte, wie schon vorher bei dem Elb aus dem Düsterwald, absolut keine Ahnung, mit wem sie es hier zu tun hatte. Die Umarmung war ihr unangenehm, so etwas kannte sie gar nicht, in Mordor war sie nie umarmt worden. Die Elbin musste diese Elyn sehr gut kennen, so stürmisch wie sie sie umarmt hatte. Wie sollte sie sich jetzt bloß verhalten? Wie hatte ihr Vater das bloß gemacht, als er als Annatar, Herr der Geschenke vor vielen Jahrhunderten die Elben getäuscht hatte? Ach, wenn sie ihn doch nur fragen könnte...ihr ganzes Leben lang hatte sie stets Anweisungen auf telepathischem Weg von ihm bekommen und fühlte sich ohne diese Möglichkeit jetzt recht verloren Jetzt blickte die fremde Elbin sie ernst an. "Der Ringträger...ich habe ihn gestern hierhergebracht, ich konnte ihn vor den Ringgeistern in Sicherheit bringen. Aber er wurde von einer Morgulklinge verletzt und Vater sagt, er weiß nicht, ob seine Heilkünste ausreichen um ihn durchzubringen. Er sagt, vielleicht kannst du ihn ja bei der Heilung unterstützen." Vermutlich war diese Elyn eine Art Heilerin, aber Daffodia hatte keine Ahnung wie die Elben ihre Heilkräfte einsetzten. Aber das war jetzt egal, die Hauptsache war doch, dass die fremde Elbe sie zu dem Ringträger brachte...wenn es ihr gelang, diesem Frodo den Ring vom Finger zu ziehen und sich unsichtbar zu machen...nur darauf kam es an. "Gut, bring mich zu ihm, ich werde tun was ich kann. Das wird schon werden, mach dir keine Sorgen, wir werden den Ringträger heilen." Zufrieden lächelnd folgte sie der dunkelhaarigen Elbin zu dem Zimmer, in dem der schwer verletzte Halbling lag. Bearbeitet 18. Juni 2021 von GaladrielOfLorien Zitieren
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