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Ringgedicht


Chiorathra

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hey, 

Ich wollte fragen ob mir jemand diese Frage beantworten kann:

In einem Interview von 1968 mit Tolkien wird im Intro das Ringgedicht so aufgesagt:

,, One Ring to rule them all, One Ring to find them, One Ring to bring them all, and in the darkness bind them, In the land of mordor where the shadow lie'' 

Wenn man das jetzt ins deutsche übersetzt heisst es doch:

,, Ein Ring, um sie alle zu beherrschen, ein Ring, um sie zu finden, ein Ring, um sie alle zu treiben, und sie in der Dunkelheit zu binden, im Land von Mordor, wo die Schatten liegen. "

und meine Frage ist: Hat Tolkien nach dem Jahre 1968 das Ringgedicht umgeändert, oder ist die Übersetzung des Ringgedichts falsch? 

Danke im Vorraus für die Antworten! 

Spoiler

HILFE ICH BEKOMME DAS NICHT WEG!!!!!!!!! 

 

Geschrieben

Hallo @Chiorathra, ich habe das mal hierher verschoben, weil es ja nicht um das Forum geht, sondern um den Text.

(deinen anderen Beitrag in den Sprachen und Schriften habe ich gelöscht. Sah aus, als hättest du da technische Probleme gehabt, oder? ;-))

Und um deine Frage zu beantworten: ja, das ist die "gültige" englische Version des Ringgedichts. Sie steht auch immer noch so vorne im Buch. 

Ich denke mal, dass du mit "falsch übersetzt" meinst, dass die deutsche Version anders ist, oder? In der Carroux-Übersetzung heißt es:

Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden,

Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden,

Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

Stimmt's?

Bei einem Gedicht würde ich das jetzt aber nicht als falsch bezeichnen. Man kann noch viel weniger als bei Prosaübersetzung den Inhalt wörtlich übertragen, weil man dann den Rhythmus und Reim des Gedichts verliert.

Wenn du das englische Original, die Carroux-Version und deine Übersetzung (die streng genommen auch nicht 100% korrekt ist, weil du bring mit treiben übersetzt hast) laut liest, dann wirst du merken, dass Carroux es schafft das Metrum beizubehalten und gleichzeitig die Botschaft des Inhalts. Dafür musste sie Wörter ändern, aber das geht halt nicht anders. 

Deswegen ist Poesie übersetzen noch mal eine ganz andere Kunst als bei Prosa. Im Prinzip muss der Übersetzer fast versuchen das Gedicht in seiner Sprache selber neu zu schreiben.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb beadoleoma:

Hallo @Chiorathra, ich habe das mal hierher verschoben, weil es ja nicht um das Forum geht, sondern um den Text.

(deinen anderen Beitrag in den Sprachen und Schriften habe ich gelöscht. Sah aus, als hättest du da technische Probleme gehabt, oder? ;-))

Und um deine Frage zu beantworten: ja, das ist die "gültige" englische Version des Ringgedichts. Sie steht auch immer noch so vorne im Buch. 

Ich denke mal, dass du mit "falsch übersetzt" meinst, dass die deutsche Version anders ist, oder? In der Carroux-Übersetzung heißt es:

Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden,

Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden,

Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

Stimmt's?

Bei einem Gedicht würde ich das jetzt aber nicht als falsch bezeichnen. Man kann noch viel weniger als bei Prosaübersetzung den Inhalt wörtlich übertragen, weil man dann den Rhythmus und Reim des Gedichts verliert.

Wenn du das englische Original, die Carroux-Version und deine Übersetzung (die streng genommen auch nicht 100% korrekt ist, weil du bring mit treiben übersetzt hast) laut liest, dann wirst du merken, dass Carroux es schafft das Metrum beizubehalten und gleichzeitig die Botschaft des Inhalts. Dafür musste sie Wörter ändern, aber das geht halt nicht anders. 

Deswegen ist Poesie übersetzen noch mal eine ganz andere Kunst als bei Prosa. Im Prinzip muss der Übersetzer fast versuchen das Gedicht in seiner Sprache selber neu zu schreiben.

Danke für deine Antwort! 

Also kann man sagen das ,, Deutsche" Ringgedicht ist keine Übersetzung sondern das Gedicht neu auf deutsch neu  geschrieben, um die Poesie bei zu behalten? 

Bearbeitet von Chiorathra
Geschrieben

insofern als das meiner Ansicht nach auf jede Poesie-Übersetzung zutreffen muss: ja.

Die Übersetzerin muss versuchen so genau wie möglich die Aussage und die Stimmung und die Melodie des Gedichts zu treffen. Alles zusammen geht nicht. 

Aber auch Prosa-Übersetzung ist wenn sie gut ist nicht wortwörtlich. So gesehen ist übersetzen vielleicht immer ein Stück weit neu schreiben.

Geschrieben
Am 20.2.2022 um 14:25 schrieb beadoleoma:

Die Übersetzerin muss versuchen so genau wie möglich die Aussage und die Stimmung und die Melodie des Gedichts zu treffen. Alles zusammen geht nicht. 

Deshalb würde ich bei Gedichten auch nicht von Übersetzung sondern von Übertragung sprechen. Genau so wird es auch im Impressum des HdR benannt. 

Ich bin der Meinung, dass Ebba-Margareta von Freymann (die alle Gedichte in der Carroux-Übersetzung übertragen hat) gerade beim Ringgedicht den Wiederspruch in den Anforderungen kongenial aufgelöst hat.

Geschrieben
Am 20.2.2022 um 02:09 schrieb Chiorathra:

Hey, 

Ich wollte fragen ob mir jemand diese Frage beantworten kann:

In einem Interview von 1968 mit Tolkien wird im Intro das Ringgedicht so aufgesagt:

,, One Ring to rule them all, One Ring to find them, One Ring to bring them all, and in the darkness bind them, In the land of mordor where the shadow lie'' 

Wenn man das jetzt ins deutsche übersetzt heisst es doch:

,, Ein Ring, um sie alle zu beherrschen, ein Ring, um sie zu finden, ein Ring, um sie alle zu treiben, und sie in der Dunkelheit zu binden, im Land von Mordor, wo die Schatten liegen. "

und meine Frage ist: Hat Tolkien nach dem Jahre 1968 das Ringgedicht umgeändert, oder ist die Übersetzung des Ringgedichts falsch? 

Danke im Vorraus für die Antworten! 

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HILFE ICH BEKOMME DAS NICHT WEG!!!!!!!!! 

 

Das Ringgedicht in der Schwarzen Schrift geht folgendermaßen :

Ash nazg durbatuluuk,

ash nazg gimbatul,

Ash nazg thrakatuluuk,

agh burzum-ishi krimpatul

Das "-uuk" bei durbatuluuk und thrakatuluuk bedeutet "alle". In der deutschen Übersetzung wird das also nicht ganz wörtlich übersetzt, weil das alle an die "falschen" Zeilen gehängt wird. 

Geschrieben
Am 25.2.2022 um 23:57 schrieb SandraHi:

Das Ringgedicht in der Schwarzen Schrift geht folgendermaßen :

Ash nazg durbatuluuk,

ash nazg gimbatul,

Ash nazg thrakatuluuk,

agh burzum-ishi krimpatul

Das "-uuk" bei durbatuluuk und thrakatuluuk bedeutet "alle". In der deutschen Übersetzung wird das also nicht ganz wörtlich übersetzt, weil das alle an die "falschen" Zeilen gehängt wird. 

Das Ringgedicht oder der Ringvers sind nicht in Schwarzer Schrift geschrieben. "... Die Buchstaben sind elbisch, von altertümlicher Art, und die Sprache ist die von Mordor, ..." [HdR, Seite 69, Klett-Cotta, einbändige ledergebundene Ausgabe von 2008].

"But this in the Common Tongue is what is said, close enough: ..." [LotR, Seite 50, Houghton Mifflin Company, 50th Anniversary Edition von 2004]
"Doch diese Zeilen in der gemeinsamen Sprache bringen das, was gesagt ist, annähernd zum Ausdruck: ..." [HdR, Seite 69, Klett-Cotta, einbändige ledergebundene Ausgabe von 2008].

Die englische oder deutsche Fassung erhebt also gar nicht den Anspruch, eine wörtliche Übersetzung aus der Schwarzen Sprache zu sein. Und bei einer 'annähernden' Übertragung kommt es aber eben auch nicht darauf an, wörtlich aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen oder bestimmte Worte in eine bestimmte Zeile zu übernehmen, sofern der Sinn des gesagten erhalten bleibt.

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