justlurking Geschrieben 24. Februar 2022 Geschrieben 24. Februar 2022 Hallo allerseits! Ich lese gerade nach vielen Jahren wieder den Herrn der Ringe. Ich wusste dass Tolkiens Auenland von seiner Kindheit im ländlichen Großbritannien beeinflusst wurde, aber ich werde beim Lesen das Gefühl nicht los dass Tolkien – natürlich nur zum Teil, aber sehr treffend – die Erfahrung beschreibt nicht zwischen den allerhöchsten Bildungsebenen groß geworden zu sein – also von "einfachen" Menschen geprägt zu sein – und mit diesem Hintergrund in den höchsten Graden des akademischen Betriebs zu landen (dessen Grundmentalität eine ganz andere, sehr viel gezwungenere ist). Da ich mittlerweile ein paar Erfahrungen in Akademia hinter mir habe verstehe ich besonders die Hobbits rückblickend sehr viel anders. Ich mag nun erst recht dass ihre "Einfachheit" nicht unbedingt ein Nachteil sondern oft eine Stärke ist. Lange Rede kurzer Sinn, ich würde gerne wissen ob unter all den Texten die es in und um Tolkiens Werk gibt auch einige existieren die sich speziell mit dem Kontrast zwischen seinem akademischen Leben und dem Umfeld seiner Kindheit befassen. Zitieren
Alsa Geschrieben 25. Februar 2022 Geschrieben 25. Februar 2022 Hallo justlurking! Nicht jedes literarische Werk ist autobiographisch - vermutlich sogar die wenigsten. Am meisten gilt dies von märchenhaften oder mythisch orientierten Werken. Weder Zwerge noch Hobbits noch Elben sind in der Realität auffindbar. Und Akademiker findet man in Märchen oder Mythen andererseits eigentlich nie. Es ist zwar wahr, dass sich Tolkien von einigen realen Figuren oder Landschaften hat anregen lassen. So hat Tolkien die Sam-Figur zumindest im Ansatz einem einfachen Soldaten nachgebildet, dem Tolkien im Krieg begegnet ist. Oder die schweizerische Landschaft hat er irgendwo mal nachgebildet. Aber das beeinflusst, meinem Verstehen nach, nicht das Wesen mythischen Schreibens. Sein akademisches Leben schlägt sich vor allem nieder in seiner Belesenheit. Darum finden wir in seinen Werken Nachbildungen vieler stofflicher Quellen. Diese sind mit Sicherheit in der Sekundärliteratur aufgearbeitet - aber ich bin da nicht auf dem neuesten Stand. Und ich glaube. danach hast Du ja auch gar nicht gefragt. Zitieren
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