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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich bin derzeit am Überlegen mir ein Tattoo des Wortes "Eukatastrophe" stechen zu lassen.

Ich habe dazu in einem ersten Schritt tecendil.com (Modus auf Deutsch) verwendet und daraufhin recherchiert und selber noch Abwandlungen vorgenommen.

Rausgekommen ist dann die angehängte Variante. Fraglich sind laut meiner Recherche der "as"-Teil des Wortes sowie zum Schluss "ophe" bzw. ob das letzte "e" (so wie in der angehängten Datei angewendet) einen eigenen Träger bekommt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand dieses Beispiel ansehen und mir bei eventuellen Korrekturen helfen könnte.

Vielen Dank und liebe Grüße, Daniel

Tecendil_Eukatastrophe.png

Geschrieben

Moin DanÖdan,

schön, dass du das Sprachenunterforum gefunden hast!

Ich kenne mich mit den Deutschmodi so gar nicht aus, weiß aber, dass es da mehrere verschiedene gibt. Welcher soll es denn sein?

Wenn du Vokale immer auf den nachfolgenden Konsonanten setzt, dann brauchst das e am Ende normalerweise einen Träger. Denke nicht, dass das bei einem der Deutschmodi anders wäre.

Geschrieben

Also, ich hab mich nochmal ein wenig umgeschaut.

  • Du hast am Anfang diesen Doppelstrich für das "eu". Das hab ich so noch nie gesehen, und es ist auch in deinem Modus nicht angegeben. Ich würde das ändern.
  • Der vertikale Strich an deinem "f" ist nach unten verlängert. Das sollte er laut Modus nicht sein. Wir haben hier aber noch ein anderes Problem: Du hast einen orthografischen Modus gewählt, d.h. die lateinischen Buchstaben sollen mehr oder weniger 1-zu-1 in Tengwar übertragen werden. Du hast hier aber "f" verwendet, und nicht "ph". Phonologisch macht das Sinn, weicht aber eben von der Orthographie ab. Ob das das ist, was du möchtest, musst du entscheiden.
  • Dein Modus will Endungs-e als Punkt unterhalb des letzten Tengwa, und nicht auf einem Träger. Da hab ich mich anscheinend geirrt. (Persönlich finde ich das nicht sinnvoll, und die Lösung mit Träger besser. Aber wichtig ist das nicht wirklich.)

 

Geschrieben

Ich würde folgende Schreibung vorschlagen:



Im Detail:

Am 21.8.2023 um 18:07 schrieb DanÖdan:

der "as"-Teil des Wortes

Da bin ich mir nicht sicher was Du für fraglich hältst. Man könnte stattdessen auch  schreiben, wenn dir das besser gefällt, aber ich sehe auch keinen Grund, warum ein umgedrehtes Silme hier nicht in Ordnung wäre.

Am 21.8.2023 um 18:07 schrieb DanÖdan:

zum Schluss "ophe"

Das ist tatsächlich ein bisschen fraglich. Zu den überlangen Tengwar, die Du verwendet hast, schreibt Tolkien: „Das ursprüngliche feanorische System besaß auch eine Stufe mit verlängerten Stämmen über und unter die Linie [, , ]. Diese stellten gewöhnlich aspirierte Konsonanten dar (z. B. t + h, p + h, k + h), konnten jedoch auch andere benötigte Konsonantenvariationen darstellen.“ (Anh. E). Das Deutsche hat so eine Stufe abgewandelter Konsonanten, nämlich pf aus p und z (= ts) aus t (und in manchen Dialekten auch noch kch aus k) aus der hochdeutschen Lautverschiebung, und es hat gewisse Tradition in Deutschen Tengwarmodi dafür die überlange Stufe zu verwenden (das machen z. B. die Modi von Mach und Thalmann), dann stehen sie natürlich nicht mehr für ph, th, ch zur Verfügung ().

Stattdessen kann man entweder die Konvention aus dem Westron-Modus übernehmen, dass ein Strich unter dem Konsonant ein folgendes h repräsentiert, oder einfach formen benutzen, wenn einem die Unterscheidung zwischen f und ph nicht wichtig ist.

Am 21.8.2023 um 18:07 schrieb DanÖdan:

ob das letzte "e" (so wie in der angehängten Datei angewendet) einen eigenen Träger bekommt.

Da gibt es verschiedene Meinungen wie man damit umgehen sollte, am überzeugendsten finde ich die Position, dass man einen Punkt unter den letzten Konsonanten setzt, was laut Tolkien für einen „schwachen, unbetonten Vokal“ steht und im Deutschen ein Endungs-E eben auch nicht voll ausgesprochen sondern zu einem Schwa ə reduziert wird. Ein e mit Träger  ist aber sicherlich auch zu rechtfertigen.

Am 26.8.2023 um 09:25 schrieb Octopi:

Du hast am Anfang diesen Doppelstrich für das "eu". Das hab ich so noch nie gesehen, und es ist auch in deinem Modus nicht angegeben. Ich würde das ändern.

Der Doppelstrich  betont ein besonders wichtiges Wort, das ist ein bisschen wie Großscheibung, nur weniger regulär, und wird vor allem für Eigennahmen verwendet. Tolkien macht das tatsächlich ziemlich häufig, ein paar Beispiele:

grafik.png.92d805b38e557e63ff2fd830eccff2b9.png           (Balin in DTS 13 – Mittlere Seite des Mazarbul-Buchs)

grafik.png.f91d2a1278858c0566eb0223605cd406.png                   (Elessar, Telcontar und Varaduin [mutiert Baranduin] in DTS 49 – Königsbrief, dritte Version)

grafik.png.da5dfce71b9c8ef84f38864aed35f520.png     (Thorin, Burgler, Bilbo, Greeting in DTS 71 – Bilbos Vertrag)

Tecendil macht das automatisch wenn man ein Wort groß schreibt, das ist aber m. E. viel zu viel. Es ist eben eher eine kaligraphische Betonung als eine Frage der Rechtschreibung.

 

Eine ganz andere Lösung wäre es, das Wort auf Englisch zu schreiben. Das unterscheidet sich nicht allzu sehr vom Deutschen und ist ohnehin die Version die sich Tolkien ausgedacht hat. Der Vorteil ist aber, dass wir dann weniger spekulieren müssen:



Geschrieben
Am 30.8.2023 um 14:10 schrieb Linnuial:



Jetzt muss ich noch einmal wegen der englischen Transkription nachfragen - wäre das so korrekt?

Weil ich hier auch von möglichen "Verbesserungen" wie beim "as" (umgedrehtes Silme wie bei der deutschen Version) oder beim letzten "e" (eigener Träger) gelesen habe.

Geschrieben

Also du hast den Unterpunkt am Ende nicht mitzitiert, aber ansonsten ist das mE korrekt.

Das as schreibe ich mit aufrechtem Silme, weil es in den Englischen Modi zum Teil Indizien gibt, dass Tolkien Silme nuquerna für weiches c verwendet.

Warum das e im Englischen einen eigenen Träger bekommen sollte sehe ich gar nicht, das ist die best attestierte Nutzung des Unterpunkts überhaupt. Wo ist das her?

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