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4. Folge "Eldest"


Meriadoc Brandybuck

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vor einer Stunde schrieb Drachentöter:

Weiß nicht, ob Du die Serie in englischer Sprache schaust, aber dort fällt der Begriff "Gand"(anscheinend ein altes Wort für "Stab" und Bombadil sagt in der Serie: "A wizard's staff is like a name.") und bei den Starren wird von "Grand-Elf" gesprochen. Also ziemlich offensichtliche und - meiner Meinung nach - auch ziemlich plumpe Hinweise, sollte es sich bei Meteor-Mann tatsächlich um Gandalf handeln.

Sollte sich der "Dark Wizard" als Saruman herausstellen, würde mir das ebenfalls nicht gefallen. Es würde seinen späteren Verrat im Dritten Zeitalter in gewisser Weise marginalisieren, wenn er zuvor schon einmal mit Sauron verbündet war.

Das Problem; Die Rechte, die den Serienmachern zur Verfügung stehen. Der "Dark Wizard" scheint in der Serie in Rhûn so etwas wie eine Sekte anzuführen, so wie es Tolkien an anderer Stelle über die blauen Zauberer vermutete, die in einer Version bereits im Zweiten Zeitalter in Mittelerde aufschlugen, ja. Allerdings steht dies so nicht in Der Herr der Ringe oder Der Hobbit und ist somit eigentlich rechtlich tabu.

Dennoch gefiele mir der Gedanke, dass die Istari, welche zuerst nach Mittelerde geschickt wurden, in dem Fall die blauen Zauberer, noch "Startschwierigkeiten" hatten bzw. ihre ruppige Ankunft noch mit Nebenwirkungen(Gedächtnisverlust) verbunden war. Dadurch wirkt ihr eigentlicher Auftrag eher verschwommen, unklar und die Wahrscheinlichkeit, dass sie diesen falsch interpretieren, ist somit deutlich höher und führt in diesem Fall dann zum "Dark Wizard". Schaun wir mal. Auf jeden Fall tragen die Schergen des "Dark Wizard" erstaunlich viel Blau an ihrer Kleidung.

Bin mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass der Stranger Gandalf ist. Dazu gab es bisher zuviel Hinweise darauf. Gefällt mir auch nicht so ganz, daher würde mir einfach der Gedanke die beiden Zauberer sind die Blauen. Das könnte nämlich durchaus passen. Aber das dazu die Rechte fehlen, daran habe ich nicht gedacht. 

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vor 5 Stunden schrieb Drachentöter:

... während ich mich noch frage, wie eine Earien, die in Staffel 1 keine für die Handlung relevante Rolle inne hatte, nun plötzlich zu einer Art Antagonistin werden konnte und mit Pharazôn paktiert. Gerade in Númenor wirkt es so, als würden dort Szenen/detailliertere Erklärungen fehlen oder sie wurden herausgeschnitten. Pharazôn ist plötzlich der heißeste Anwärter auf den Thron, da ist der Körper von Tar-Palantir noch nicht einmal wirklich kalt.

Ich vermute, du hast hier auch die Auseinandersetzungen zwischen den Produzenten und dem Drehbuchteam über den angemessenen Anteil des Númenor-Plots im Sinn?

Auf Eariens Schlüsselrolle war ich durchaus vorbereitet, das deutete sich für mich schon in vielen Szenen der ersten Staffel an, zuletzt als sie den Palantír fand. Und auch ihr Auftritt während der Krönungszeremonie wurde für mich durch das Tischgespräch mit Belzagar, Pharazôn und Kemen nachvollziehbar vorbereitet. Wie Pharazôn dazu kam, den Thron zu beanspruchen, hätte allerdings besser dargestellt werden können. Dass Belzagar eine wichtige Rolle dabei spielt, wird klar, aber da Pharazôn bislang noch keinen Ehrgeiz in dieser Hinsicht gezeigt hatte, fehlt etwas, das seine Motivation erklärt.

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vor 17 Stunden schrieb Blauborke:

Ich vermute, du hast hier auch die Auseinandersetzungen zwischen den Produzenten und dem Drehbuchteam über den angemessenen Anteil des Númenor-Plots im Sinn?

Sagt mir nichts, nein. Gibt es dort ein Geschichte?

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vor 17 Stunden schrieb Blauborke:

Auf Eariens Schlüsselrolle war ich durchaus vorbereitet, das deutete sich für mich schon in vielen Szenen der ersten Staffel an, zuletzt als sie den Palantír fand. Und auch ihr Auftritt während der Krönungszeremonie wurde für mich durch das Tischgespräch mit Belzagar, Pharazôn und Kemen nachvollziehbar vorbereitet. Wie Pharazôn dazu kam, den Thron zu beanspruchen, hätte allerdings besser dargestellt werden können. Dass Belzagar eine wichtige Rolle dabei spielt, wird klar, aber da Pharazôn bislang noch keinen Ehrgeiz in dieser Hinsicht gezeigt hatte, fehlt etwas, das seine Motivation erklärt.

Eariens Motivation wird mir noch zu wenig aus ihrer eigenen Sicht dargestellt. Mehr 'Plot Device', als Charakter. Sie hat eine kurze Unterredung mit ihrem Vater Elendil, der zweifelsohne als Míriels engster Verbündeter bezeichnet werden könnte. Vater und Tochter haben hier also diametrale Auffassungen, was allerdings (bisher) in der Serie nicht wirklich genutzt wird, um beispielsweise persönliche, familiäre Spannungen zu etablieren.

Ebenso kratzt man, meiner Ansicht nach, auch mit den 'angedeuteten', intriganten Überlegungen Pharazôns nur an der Oberfläche. Zum Beispiel hätte man längst die verschiedenen Gilden Númenors (oder auch Fürstentümer), die Pharazôn allesamt mit einem Emblem repräsentiert auf seiner Brust trägt, durch weitere Charaktere vertreten in die Serie einfügen können. Dadurch hätte man dann die voranschreitende Entfremdung zwischen Königshaus und Bevölkerung detaillierter dargestellt.

Natürlich ist es verständlich, dass die Serie sich momentan eher auf das Schmieden der Ringe konzentriert und somit der Eregion-Plot mehr im Fokus steht. Wenn man allerdings die ersten vier Folgen der zweiten Staffel mal resümiert, fällt auf, dass der Sauron/Halbrand-Prolog in Folge 1 länger war, als alles, was wir in dieser Staffel bisher von Númenor gesehen haben. Screentime

Bearbeitet von Drachentöter
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vor 4 Stunden schrieb Drachentöter:

Sagt mir nichts, nein. Gibt es dort ein Geschichte?

Es gab während der Postproduktion Berichte über Unstimmigkeiten. Die Produzenten wollten mehr Screentime für den Númenor-Plot, dafür aber den Elben-Plot zurechtstutzen. Das wiederum stieß im Schnitt-Team auf wenig Gegenliebe. Ich weiß nicht, wie viel oder wie wenig Zeit für den Númenor-Plot in der ersten Schnitt-Fassung vorgesehen war oder welche Auswirkungen die Auseinandersetzung im Detail hatte. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der erste Schnitt trotz weniger Screentime in der ersten Fassung besser war, weil man womöglich weniger Handlung in gleicher Zeit unterbringen wollte. Oft stehen in den Fachabteilungen ja sachliche Gründe im Vordergrund, während die Produktion auf solche Sachen wie Zuschauerreaktionen und Beliebtheitswerte achtet.

 

vor 4 Stunden schrieb Drachentöter:

Eariens Motivation wird mir noch zu wenig aus ihrer eigenen Sicht dargestellt. Mehr 'Plot Device', als Charakter.

In Sachen Earien stimme ich weiterhin nicht mit dir überein. Sie wird mit ihrer Strebsamkeit und Zielstrebigkeit als das charakterliche Gegenstück zu Isildur eingeführt. Und nach und nach wird sie auch das politische Gegenstück zu ihrem Bruder. Ich würde aber nicht sagen, dass das aus einer Motivation heraus geschieht. Sie hat keine grundsätzlichen Vorbehalte gegenüber der Pharazôn-Clique, empfindet wohl auch Zuneigung zu Kemen und rutscht so quasi wie von selbst tiefer in die Geschichte hinein. Der Schlüsselmoment ihrer Entscheidung ist der Fund des Palantír. Das ist kein Resultat familiärer Spannungen. Die stellen sich vermutlich erst jetzt ein, da ihre Position offenkundig geworden ist.

 

vor 4 Stunden schrieb Drachentöter:

Ebenso kratzt man, meiner Ansicht nach, auch mit den 'angedeuteten', intriganten Überlegungen Pharazôns nur an der Oberfläche. Zum Beispiel hätte man längst die verschiedenen Gilden Númenors (oder auch Fürstentümer), die Pharazôn allesamt mit einem Emblem repräsentiert auf seiner Brust trägt, durch weitere Charaktere vertreten in die Serie einfügen können. Dadurch hätte man dann die voranschreitende Entfremdung zwischen Königshaus und Bevölkerung detaillierter dargestellt.

Was den Pharazôn-Part angeht, sind wir ja einer Meinung. Bei Tar-Palantir bin ich nicht sicher, ob ich’s deutlicher brauche. Wie wenig seine Überzeugungen mit denen der Bevölkerungsmehrheit übereinstimmen und wie sehr er ins gesellschaftliche Abseits geraten ist, wird ja schon durch seine Isolation im Turm physisch wie auch symbolisch angedeutet. Offenkundig wird es, sobald man erfährt, dass man ihn genötigt hat, sich von den Amtsgeschäften zurückziehen und dass Míriel als Regentin ihre Gesinnung verheimlichen muss. Und dann gibt es ja auch noch diesen Aufruhr, der von Pharazôn beruhigt wird - in der Gegenwart von Earien, womit sich der Kreis wieder schließt. Vielleicht hätte man die unterschiedlichen Positionen deutlicher herausarbeiten können. Mag sein, aber dazu hätte es vermutlich langer Gespräche bedurft.

 

Bearbeitet von Blauborke
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Am 8.9.2024 um 11:16 schrieb Drachentöter:

Mir gefällt die Theorie, dass es sich bei Tom Bombadil nicht um 'Gott', sondern um Tolkien selbst handelt. Er ist kein Krieger, sondern ein Wanderer, ein stiller Beobachter. Er ist der Älteste, der noch vor den Bergen, Flüssen und Sternen da war. Er ist es, der im einst grünen Rhûn das Erwachen der Elben bei Cuiviénen beobachtete und uns somit davon erzählen konnte, dass es nämlich Melkor war, der die Elben noch vor den Valar entdeckte.

 

Am 8.9.2024 um 11:16 schrieb Blauborke:

Der Tom Bombadil, der in seinem kleinen Reich an der Withywindle lebt, ist der Tom des späten Dritten Zeitalters. Es gibt im Herrn der Ringe Textstellen, aus denen sich ableiten lässt, dass Tom in früheren Zeiten weiter herumgekommen sein muss.

Hm, vielleicht habt ihr recht und ich sehe das zu eng. Ich glaube, ich mag den Tom des dritten Zeitalters einfach so gern, dass ich mich ein bisschen habe blenden lassen. Die von dir, Blauborke, zitierte Textstelle, dass sich Tom in sein Reich zurückgezogen hat, hatte ich nicht mehr im Kopf. In meiner Vorstellung hat Tom schon immer dieses kleine Stück Land bewohnt - auch weil es mir so anders erscheint als der Rest von Mittelerde. Es erinnert mich immer ein bisschen an "Wind in den Weiden" mit sprechenden Tieren und Fluss- und Baumgeistern. Eine kleine Enklave in der rauen Welt ringsum, die auch einem Kinderbuch entsprungen sein könnte. Vor allem wenn ich "Die Abenteuer des Tom Bombadil" lese, bekomme ich immer diesen Eindruck.

Ihn mir in früheren Tagen als Wanderer und vielleicht sogar als eine Art Chronisten vorzustellen, versöhnt mich ein bisschen mit der Darstellung in der Serie. Auch wenn mich die Anwesenheit seines Hauses und die Erwähnung von Goldbeere immer noch irritiert. Aber ich will eigentlich gar nicht so viel mäkeln - und räume gerne ein, dass das Geschmackssache ist.

Am 8.9.2024 um 11:16 schrieb Blauborke:

Und da es keine genauen Angaben gibt, wer die Grabunholde eigentlich sind, "evil spirits" kann ja vieles bedeuten, bieten sich für eine Adaption einige Optionen an, und damit auch Möglichkeiten sie schlüssig in die Geschichte einzubauen.

Auch dass schon vor den Dunedain und dem Königreich Arnor in den Hügelgräberhöhen Menschen begraben wurden, wusste ich noch nicht. Dann bleibt wirklich abzuwarten, was weiterhin damit passiert... Ich denke, dass in diesem Fall die Geister noch irgendwie besänftigt werden müssten - denn wenn es ein derart verruchter Ort bleibt, hätten die Dunedain wohl kaum ihre Toten dort bestattet, nicht wahr? Ich bin gespannt, ob das noch eine Rolle spielt.

Am 8.9.2024 um 11:16 schrieb Blauborke:

Von den Ents haben wir ja nun noch nicht allzuviel gesehen. Ich gehe davon aus, dass in den verbleibenden 40 Stunden Erzählzeit noch einiges kommen wird.

Das hoffe ich auch! Vielleicht erfahren wir ja sogar mehr über die Entfremdung... Und sogar über die braunen Lande und das Schicksal der Entfrauen. Es wird ja ohnehin viel im Zeitraffer abgehandelt.

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vor 21 Stunden schrieb Ruthel:

Auch wenn mich [...] die Erwähnung von Goldbeere immer noch irritiert.

Ja, das war irritierend. Für uns und für den Stranger - und ich vermute, es war volle Absicht. Bin gespannt, wie dieses Rätsel gelöst werden wird.

 

vor 21 Stunden schrieb Ruthel:

Ich denke, dass in diesem Fall die Geister noch irgendwie besänftigt werden müssten - denn wenn es ein derart verruchter Ort bleibt, hätten die Dunedain wohl kaum ihre Toten dort bestattet, nicht wahr?

Interessanter Gedanke. Die Grabunholde sind sicherlich zu aufwendig gemacht, als dass sie nur ein kurzes Gastspiel geben. Sie werden wohl noch eine Menge Unheil anrichten, bevor "irgendjemand" kommt und sie vertreibt.

 

Am 9.9.2024 um 10:04 schrieb Drachentöter:

Ebenso kratzt man, meiner Ansicht nach, auch mit den 'angedeuteten', intriganten Überlegungen Pharazôns nur an der Oberfläche.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass Pharazôn, als er, im Gespräch mit Kemen, zu erkennen gibt, dass er Miríels Position nicht teilt, sie aber gewähren lässt, weil ihr Handeln seinen wirtschaftlichen Interessen an Mittelerde in die Hände spielt, zeigt, dass er wohl nicht der Typ Herrscher ist, den Eärien in ihm sieht. Sie will ja eigentlich nur, dass die Númenorer sich nicht von den Elben in einen Krieg hineinziehen lassen. Und sie fürchtet, nachdem sie in den Palantír geschaut hat, dass dies den Untergang Númenors zur Folge haben wird.

Jedenfalls hast du Recht damit, dass man bisher noch nichts über die Hintergründe des Konflikts zwischen den Getreuen und der Königspartei erfahren konnte. Man erfährt nur, dass es weit verbreitete Ressentiments gegen Elben gibt und eine Minderheit diese nicht teilt. Würde mich aber wundern, wenn, jetzt da der Konflikt eskaliert, und sicher auch der innerfamiliäre Konflikt, nicht noch was käme.

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Am 5.9.2024 um 14:38 schrieb Gandalf der Graue:

das Volk der Wüsten-Hobbits hat natürlich wieder eine toughe Frau als Anführerin, die in einem ihrer ersten Sätze sofort einem Mann sagen muss, wie blöd er eigentlich ist.

Willkommen zu einer weiteren Ausgabe; "Meckern macht doch viel mehr Spaß als Lesen. Tolkien? Wer ist das?"

Zitat

"Viel Später, aber immer noch vor langer Zeit, lebte an den Ufern des großen Stroms und am Rande von Wilderland ein Volk von kleinen Leuten mit geschickten Händen und leisen Füßen. Ich nehme an, sie waren vom Hobbitschlag, vielleicht verwandt mit den Stammvätern der Starren, denn sie liebten das Wasser und schwammen oft im Strom oder bauten sich kleine Boote aus Schilf. Unter ihnen gab es eine Familie von hohem Ansehen, größer und reicher als die meisten anderen, und das ganze Völkchen gehorchte einer Großmutter, einer gestrengen Frau, bewandert in den Überlieferungen, die sich bei ihnen erhalten hatten."

Der Herr der Ringe - Die Gefährten, Kapitel II - Der Schatten der Vergangenheit

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vor 21 Stunden schrieb Blauborke:

In Sachen Earien stimme ich weiterhin nicht mit dir überein. Sie wird mit ihrer Strebsamkeit und Zielstrebigkeit als das charakterliche Gegenstück zu Isildur eingeführt. Und nach und nach wird sie auch das politische Gegenstück zu ihrem Bruder. Ich würde aber nicht sagen, dass das aus einer Motivation heraus geschieht. Sie hat keine grundsätzlichen Vorbehalte gegenüber der Pharazôn-Clique, empfindet wohl auch Zuneigung zu Kemen und rutscht so quasi wie von selbst tiefer in die Geschichte hinein. Der Schlüsselmoment ihrer Entscheidung ist der Fund des Palantír. Das ist kein Resultat familiärer Spannungen. Die stellen sich vermutlich erst jetzt ein, da ihre Position offenkundig geworden ist.

Im Gegensatz zu Isildur aber, bekommen wir von ihr nicht präsentiert, was wirklich in ihr vorgeht. Wie steht sie zu dem Verlust der Mutter? Auch die "Zuneigung zu Kemen" begründet sich auf eine einzige Szene in der ersten Staffel, die man höchstens als eine Art keuschen Flirt bezeichnen könnte. Ihre Aufnahme in die "Builder's Guild" spielte bisher noch keine tiefgreifendere Rolle. Man könnte ihr Handeln durchaus mit dem geglaubten Verlust ihres Bruders erklären, doch dies geschieht meiner Meinung nach viel zu wenig. Nebenbei; Was ist nun eigentlich mit Anárion, der in Staffel 1 mal kurz erwähnt wurde?

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vor 21 Stunden schrieb Blauborke:

Und dann gibt es ja auch noch diesen Aufruhr, der von Pharazôn beruhigt wird - in der Gegenwart von Earien, womit sich der Kreis wieder schließt. Vielleicht hätte man die unterschiedlichen Positionen deutlicher herausarbeiten können. Mag sein, aber dazu hätte es vermutlich langer Gespräche bedurft.

Allerdings ist das auch wieder ein sich wiederholendes Schema; Die Bevölkerung wird durch wenige Worte einer Person zu einer sich zustimmenden Masse. Pharazôn, der in Staffel 1 mit Leichtigkeit, kurz und knapp, die Menschen für sich gewinnt und Belzegar, der nun in Staffel 2 einfach nur "Pharazôn" brüllen muss und alle stimmen mit ein.

Die Möglichkeiten für verschiedene, politische Intrigen, einen echten 'Tiefgang', in Númenor, wären durchaus gegeben. Zum Beispiel hätte man Pharazôn einen ganzen Stab an Beratern geben können. Einer dieser Berater hätte sich dann als 'Doppelagent' im Auftrag Miriels herausgestellt, die somit die Absichten Pharazôns in Erfahrungen zu bringen versuchte. Earien beobachtete diesen Verrat jedoch und gab diese Information dann an Kemen weiter. So erfuhr Pharazôn davon und beauftragte zwielichtigere Gefolgsleute dem Verräter aufzulauern und in ihn in einer Scheune festgebunden anzuzünden, wodurch nahegelege Gerstenfelder komplett abbrannten. Drei Fliegen mit einer Klappe! Der Verräter ist Geschichte, konnte aber noch als Berater Pharazôns identifiziert werden, wodurch er sich nun als 'Opfer'/'Zielscheibe' inszenieren kann. Die abgebrannten Felder könnten zu einer Lebensmittelknappheit auf Númenor führen, was die Kolonisierung Mittelerdes automatisch attraktiver gestaltet. Und Miriel erhält durch den Tod ihres 'Maulwurfs' die beabsichtigte Warnung, ohne mit vollkommener Gewissheit über den tatsächlichen Hergang oder eventuelle Auftraggeber.

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vor 21 Stunden schrieb Ruthel:

Ihn mir in früheren Tagen als Wanderer und vielleicht sogar als eine Art Chronisten vorzustellen, versöhnt mich ein bisschen mit der Darstellung in der Serie. Auch wenn mich die Anwesenheit seines Hauses und die Erwähnung von Goldbeere immer noch irritiert.

Vermutlich ist diese 'Irritation' beabsichtigt;

Zitat

"As a story, I think it is good that there should be a lot of things unexplained (especially if an explanation actually exists); and I have perhaps from this point of view erred in trying to explain too much, and give too much past history. Many readers have, for instance, rather stuck at the Council of Elrond. And even in a mythical Age there must be some enigmas, as there always are. Tom Bombadil is one (intentionally)."

Auszug aus Tolkiens Brief (Nr. 144) an Naomi Mitchison, 25. April 1954

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vor 2 Stunden schrieb Drachentöter:

Im Gegensatz zu Isildur aber, bekommen wir von ihr nicht präsentiert, was wirklich in ihr vorgeht. ...

Ist das so? Eärien ist sehr präsent in der ersten Staffel und man erfährt sehr viel über sie allein durch ihr Mienenspiel und die Interaktion mit anderen. Die Tischszene mit Elendil und Isildur bspw. gibt auch einen guten Einblick in die familiären Verhältnisse und Eäriens Rolle darin. Sie ist die, die nebenher mitläuft, weniger Beachtung von Elendil erfährt als Isildur. Elendil fährt ihr sogar schroff über den Mund: „I wasn’t talking to you!“
Du kannst natürlich einwenden, das sei eine andere Präsentation als bei Isildur, der sich verbal ausgiebig mitteilt. Aber beides sind für mich gleichberechtigte Stilmittel, und die Darstellung Eäriens scheint mir die ihrem zurückgenommenen Wesen angemessene zu sein.
Die Tischszene mit Elendil und Isildur ist wohl auch eine Schlüsselszene in Hinblick auf ihren bereitwilligen Eintritt in die „Familie“ Pharazôn. Dort wird sie stärker wahrgenommen als in ihrer eigenen: durch Kemen, aber auch durch Pharazon, der sie mit dem Abbild Tar Palantirs beauftragt - was erst durch ihre Aufnahme in die Builder’s Guild möglich wird. Der Verlust Isildurs ist nicht Eäriens Triebfeder, höchstens der letzte Anstoß, allerdings hätte ich schon gerne mehr über ihre Reaktion erfahren. Und Anárion? Was sagt Elendil? „Anárion? What’s your brother have to do with this?“ Würde mich nicht wundern, wenn der Lausbub sich bereits in Mittelerde herumtreibt.

 

vor 2 Stunden schrieb Drachentöter:

Tolkien? Wer ist das?

:-O  Darf ich das als Signatur benutzen?

 

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vor einer Stunde schrieb Blauborke:

Ist das so? Eärien ist sehr präsent in der ersten Staffel und man erfährt sehr viel über sie allein durch ihr Mienenspiel und die Interaktion mit anderen.

"sehr präsent"? Ist das so? "Sie ist die, die nebenher mitläuft, weniger Beachtung von Elendil erfährt als Isildur." Ich glaube, das ist mein Problem mit Earien. Den Palantir entdeckt sie durch einen Zufall. Daraus ergibt sich ihre gesamte Relevanz. Zur Charakterisierung eines (dazu erfundenen) Charakters gehört mehr als das, meiner Ansicht nach.

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vor einer Stunde schrieb Blauborke:

Die Tischszene mit Elendil und Isildur ist wohl auch eine Schlüsselszene in Hinblick auf ihren bereitwilligen Eintritt in die „Familie“ Pharazôn. Dort wird sie stärker wahrgenommen als in ihrer eigenen: durch Kemen, aber auch durch Pharazon, der sie mit dem Abbild Tar Palantirs beauftragt - was erst durch ihre Aufnahme in die Builder’s Guild möglich wird.

Touché! Gutes Argument! Auch wenn dies nur zu 'bescheidend' in der Serie dargestelllt wurde, ist das dennoch ein valider Punkt.

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vor 1 Stunde schrieb Blauborke:

:-O  Darf ich das als Signatur benutzen?

Hast Du diese Frage auch Tyroe Muhafidin gestellt?! :-O

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vor 56 Minuten schrieb Drachentöter:

"sehr präsent"? Ist das so? "Sie ist die, die nebenher mitläuft, weniger Beachtung von Elendil erfährt als Isildur." Ich glaube, das ist mein Problem mit Earien. Den Palantir entdeckt sie durch einen Zufall. Daraus ergibt sich ihre gesamte Relevanz. Zur Charakterisierung eines (dazu erfundenen) Charakters gehört mehr als das, meiner Ansicht nach.

Na, das ist jetzt eine unpassende Gegenüberstellung, das weißt du auch. Das eine bezieht sich auf die Präsenz in der Serie, das andere auf ihre Rolle in der Familie. Macht aber nichts, ich weiß, worauf du hinauswillst. Du wünschst dir, dass sie erkennbar mehr aus eigenem Antrieb tut. Dann wäre sie allerdings ein anderer Charakter und ich frage mich, ob das Szenario, das ihren Eintritt in die Pharazôn'sche Sphäre möglich macht, dann noch funktioniert hätte. Wäre vermutlich eine ganz andere Geschichte. Müsste man mal in Gedanken durchspielen.

 

vor 4 Stunden schrieb Drachentöter:
Am 9.9.2024 um 13:00 schrieb Blauborke:

Und dann gibt es ja auch noch diesen Aufruhr, der von Pharazôn beruhigt wird - in der Gegenwart von Earien, womit sich der Kreis wieder schließt. Vielleicht hätte man die unterschiedlichen Positionen deutlicher herausarbeiten können. Mag sein, aber dazu hätte es vermutlich langer Gespräche bedurft.

Allerdings ist das auch wieder ein sich wiederholendes Schema; Die Bevölkerung wird durch wenige Worte einer Person zu einer sich zustimmenden Masse. Pharazôn, der in Staffel 1 mit Leichtigkeit, kurz und knapp, die Menschen für sich gewinnt und Belzegar, der nun in Staffel 2 einfach nur "Pharazôn" brüllen muss und alle stimmen mit ein.

Da ging es um die Entfremdung der Königsfamilie von der Bevölkerung. Hinsichtlich der Darstellung Pharazôns und des Konflikts zwischen den Getreuen und der Königspartei rennst du bei mir eh offene Türen ein. Dass Pharazôn ein leichtes Spiel mit den Leuten hat, das ist allerdings vor dir bereits Tar Palantir mächtig auf die Nerven gegangen. ;-)

 

vor 56 Minuten schrieb Drachentöter:

Hast Du diese Frage auch Tyroe Muhafidin gestellt?! :-O

Der hat's ja gesagt, um zitiert zu werden. :-O

 

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Am 9.9.2024 um 13:42 schrieb Ruthel:

Auch dass schon vor den Dunedain und dem Königreich Arnor in den Hügelgräberhöhen Menschen begraben wurden, wusste ich noch nicht. Dann bleibt wirklich abzuwarten, was weiterhin damit passiert... Ich denke, dass in diesem Fall die Geister noch irgendwie besänftigt werden müssten - denn wenn es ein derart verruchter Ort bleibt, hätten die Dunedain wohl kaum ihre Toten dort bestattet, nicht wahr? Ich bin gespannt, ob das noch eine Rolle spielt.

Elrond äußert die Vermutung, dass die Toten aus den Gräbern nur deswegen ihr Unwesen treiben, weil Sauron sie dazu bestimmt habe. Die Hügelgräberhöhen scheinen also nicht von jeher ein gefährlicher Ort gewesen zu sein. Zu einer Gegend die allgemein gemieden wurde, sind sie erst zur Zeit des Hexenkönigs von Angmar geworden. Die Dunedain hatten also im D.Z.  gut 1000 Jahre lang Zeit, sich in Ruhe auf den Hügelgräberhöhen bestatten zu lassen.

Was mich räumlich etwas irritiert ist die tiefe, lange Schlucht mit der zerstörten Elbenbrücke. Um von Lindon in das ost-süd-östlich gelegene Ost-in-Edhil zu gelangen, müssten die Elben zunächst nach Osten, z.B. auf der großen Oststraße bis in die Gegend des späteren Bree gegangen und dann nach Süden abgebogen sein. So würden sie auch durch die Hügelgräberhöhen kommen. In der Gegend von Bree gab es aber keine solch gewaltigen Schluchten. Die wären erst in der Gegend von Bruchtal zu erwarten.

 

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vor 10 Stunden schrieb Tol Morwen:

Was mich räumlich etwas irritiert ist die tiefe, lange Schlucht mit der zerstörten Elbenbrücke. Um von Lindon in das ost-süd-östlich gelegene Ost-in-Edhil zu gelangen, müssten die Elben zunächst nach Osten, z.B. auf der großen Oststraße bis in die Gegend des späteren Bree gegangen und dann nach Süden abgebogen sein. So würden sie auch durch die Hügelgräberhöhen kommen. In der Gegend von Bree gab es aber keine solch gewaltigen Schluchten. Die wären erst in der Gegend von Bruchtal zu erwarten.

Auf der Karte, die in der Episode gezeigt wird, ist der Punkt, an dem die Brücke stand, markiert. Sieht aus, als wäre es eine Brücke über den Baranduin, der an dieser Stelle wohl durch ein tief eingeschnittenes Bett verlaufen soll.

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Bearbeitet von Blauborke
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vor 2 Stunden schrieb Blauborke:

Auf der Karte, die in der Episode gezeigt wird, ist der Punkt, an dem die Brücke stand, markiert. Sieht aus, als wäre es eine Brücke über den Baranduin, der an dieser Stelle wohl durch ein tief eingeschnittenes Bett verlaufen soll.

Danke für den Hinweis. Das könnte tatsächlich eine Brücke über den Baranduin sein. Die Entscheidungen der Protagonisten in dieser Szene (Ausweichen nach Süden) sind dann aber mit den uns bekannten Hügelgräberhöhen schwierig vereinbar, da diese genau nördlich der Brücke liegen und auf der Karte auch gut erkennbar sind. 

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Tja, liegt's am Führer oder an der Karte? Ein Wunder, dass sie die Barrow-downs trotzdem gefunden haben - oder sind sie womöglich ganz wo anders gelandet?

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