Beleg Langbogen Geschrieben 29. April 2008 Geschrieben 29. April 2008 (bearbeitet) Control Am 18. Mai 1980 nahm sich Ian Curtis das Leben. Er wurde 23 Jahre alt. Der Sänger der Dark Wave- und Post Punk-Band "Joy Division" begeisterte mit seiner aussergewöhnlichen Stimme und hat noch heute leidenschaftliche Fans. Trotzdem ist er kein Massenphänomen und der breiten Masse relativ unbekannt. Auf jeden Fall würden 99% der Jugendlichen heute den Namen zum ersten Mal hören. Es ist also klar, dass Anton Corbijns Filmportrait kaum viele Menschen in die Kinosäle locke wird. Schade, denn sie verpassen eine (ebenso wie die Musik) aussergewöhnliche Perle von Film. Realismus war bei der Umsetzung dieser Biographie offenbar ein wichtiger Aspekt. Wir erleben schliesslich einen normalen jungen Mann, der in den 70er Jahren in einem Städtchen bei Manchester aufwächst, sich langweilt, Drogen ausprobiert, rauchend im Bett liegt und T-Rex hört. Sehr bald heiratet er seine erste grosse Liebe und erst nach einem Konzert der Sex Pistols steigt er bei der Band Warshaw als Sänger ein. Klar, dass der ganze Film wesentlich von der Hauptperson abhängt. Corbijn, welcher Curtis damals zweimal getroffen hat und an mehreren Konzerten von Joy Division war, hatte dabei offensichtlich das richtige Händchen. Neuentdeckung Sam Riley sieht Ian Curtis nicht nur ziemlich ähnlich, während den zwei Stunden ist er Curtis. Er spielt diesen zerissenen Menschen, als hätte er nie etwas anderes getan, und bringt ihn dem Zuschauer unerhört nahe. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie der Film mit einer anderen Besetzung hätte in die Hosen gehen können. Auch sonst wurden die Auftritte der Band akribisch genau nachkonstruiert und die meisten Rollen gut bis fantastisch besetzt. Ian Curtis ist ein Phänomen. Ein verschlossener, unsicherer, schweigsamer junger Mann, ein Poet, der auf der Bühne seine Seele ins Mikrophon singt und eine ganz spezielle Ausstrahlung verbreitet. Aber er ist kein Superstar. Er bleibt bis zu seinem Tod ein "normaler", nicht vom Ruhm überschütteter Mensch, keine Frauen belagern kreischend sein Haus, die Konzerte finden vor einem nach heutigen Massstäben mickrigen Publikum statt. Und es ist auch nicht ausschliesslich der künstlerische Druck und die Tatsache, dass das Publikum immer mehr und mehr fordert, an dem er schlussendlich zerbricht. Hinzu kommt Curtis' ständige Angst bezüglich seiner Epilepsie und den Tabletten dagegen und seine privaten Probleme mit seiner Frau und seiner Affäre Annik Honoré, von denen beiden er nicht loskommt. Natürlich muss man dem Stil von Joy Division etwas abgewinnen können, um den Film zu mögen, aber er beschränkt sich nicht nur auf dieses Gebiet sondern spricht sehr wohl universelle und existenzielle Themen an. Man sieht jeder Sekunde des Filmes an, dass hier ein preisgekrönter Photograph am Werk war. Im höchst positiven Sinne. Die schwarzweiss-Bilder, die Corbijn gezaubert hat, sind grossartig und allein ihretwegen lohnt sich der Kinobesuch. Er arbeitet gekonnt mit Belichtung und Bildkomposition, sodass man eigentlich jedes einzelne Bild ausdrucken und an die Wand hängen könnte. Der Film harmoniert auch vollkommen mit der Musik von Joy Division - düster, tranceartig, melancholisch, wütend, persönlich. Die Stücke sind denn auch genial eingebunden und untermalen perfekt. Wenn am Schluss "Atmosphere" (meiner Meinung nach Joy Division's bester Song) erklingt, ist das Gänsehaut pur. Und danach kann man getrost schwer beeindruckt und berührt das Kino verlassen. Fazit: Anton Corbijn hat mit "Control" ein zutiefst menschliches und intimes Portrait eines zerrissenen Mannes geschaffen. Ein kleines Meisterwerk des modernen englischen Kinos. Bearbeitet 29. April 2008 von Beleg Langbogen Zitieren
Mondkalb Geschrieben 6. Mai 2008 Autor Geschrieben 6. Mai 2008 (bearbeitet) Muh! Iron Man, IMDB offizielle Seite zum Film offizielle deutsche Seite Wikipedia Mal 'ne Filmrezension... Bericht beim Spiegel. Ja, es ist wieder eine Comicverfilmung und manch einer wird sich fragen "Iron ... wer?". Diesse Marvelfigur ist nun mal nicht so bekannt wie z.B. Spider-Man. *smirk* Iron Man wird momentan als die Marvel-Verflimung gehandelt. Da stimmt so ziemlich alles was so 'ne Comicverfilmung braucht (okee, okee laßt euer Wissen über Anatomie und technische Möglichkeiten zu Hause *ggg*): Story, Origin, Hauptchara (Robert Downey Jr ), Nebencharas, Effekte (*wooow*), Action, Komik ( ) und das was Iron Man ausmacht: Alkohol , Frauen, tolle Schauplätze, Pepper, S.H.I.E.L.D., Rhodes, ein Gegner in Rüstung, .... Natürlich kommen die Fangirls & -boys voll auf ihre Kosten (Chameoauftritt von Stan Lee; S.H.I.E.L.D; Rhodes Anspielung, dass er "irgendwann" mal in so 'ne Rüstung steigt; Mandarin/10 Ringe; Jarvis (coole Lösung aus dem Butler 'n Computer zu machen); ich hoffe, dass für Teil 2 Tony Alkoholsucht mehr beleuchtet wird .... Aber auch so, behaupte ich jetzt mal ganz frech, wird der Film Spaß machen. Also -> ANSEHEN! Edit: Gaaanz vergessen... bis zum Schluß sitzen bleiben. ;-) Bearbeitet 6. Mai 2008 von Mondkalb Zitieren
Vasall Geschrieben 6. Mai 2008 Geschrieben 6. Mai 2008 JAAA klasse film ! Kann ich nur empfehlen lustig spannend intressant coole effekte auch die Charaktere sind eine wucht ! Der anzug ist wirklich cool gemacht und irgendwie fand ich die silberne version noch toller. Ansehen ! Zitieren
Grimlock Geschrieben 7. Mai 2008 Geschrieben 7. Mai 2008 Hab Iron Man auch letzte Woche gesehen. Super Film: Action, Humor und gute Darsteller. Gehört definitiv zu den besseren Comic-Verfilmungen! Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 8. Mai 2008 Geschrieben 8. Mai 2008 (bearbeitet) Die Welle "Auf keinen Fall. Dazu sind wir viel zu aufgeklärt", antwortet ein Schüler auf die Frage des Lehrers, ob im heutigen Deutschland noch eine Diktatur möglich wäre. Rainer Wenger hat die Aufgabe, mit den Schülern eine Projektwoche zum Thema Autokratie zu machen, und ihn langweilt das genauso wie die Jugendlichen. Als Wenger, ein etwas unkonventioneller Lehrer, die Schüler so reden hört, beschliesst er kurzum, ein ganz spezielles Projekt zu starten: Die Schüler sollen selbst eine Diktatur nachspielen; am eigenen Leib erfahren, was Disziplin und Einheit bedeutet. Sehr bald sind die Jungs und Mädchen begeistert dabei und lernen die Vorzüge davon kennen, was es heisst, eine Gruppe und Gemeinschaft zu sein. Doch es dauert auch nicht lange, bis das Ganze aus dem Ruder gerät und weit mehr wird als nur ein Spiel. 1967 führte in der USA ein Geschichtslehrer tatsächlich ein solches Experiment durch und daraus enstand Todd Strassers berühmtes Jugendbuch "The Wave", das in den 80ern schonmal verfilmt wurde. Dennis Gansel ("Napola") hatte keine leichte Aufgabe, als er sich daran setzte, aus dieser Vorlage zwanzig Jahre später einen aktuellen, deutschen Film zu machen. Die erste und wichtigste Nachricht: "Die Welle" funktioniert. Der Film erfüllt seine Aufgabe voll und ganz, indem er es fertig bringt, die Story frisch und modern zu präsentieren, sodass sie die jugendliche Zielgruppe anspricht. "Ansprechen" ist allerdings beinahe untertrieben. Denn dank einer ausgezeichneten Regiearbeit wird der Zuschauer bis zur letzten Minute gefesselt und fiebert richtig mit. Das Tempo ist zackig, aber keineswegs gehetzt. Die Bilder sind angenehm frisch und in passendem Farbton gehalten. Die Jungschauspieler sind passend besetzt und machen ihre Sache gut, auch wenn sie natürlich noch keine Marlon Brandos sind und von Jürgen Vogel als begeisterter Lehrer ohne grosse Probleme an die Wand gespielt werden. Die Handlung wurde absolut souverän in die heutige Zeit versetzt und mit ausreichend Aktualität versehen. Auch sonst hat das Drehbuch gute Arbeit geleistet, indem es das Kunststück geschafft hat, was vielen Literaturverfilmungen abhanden geht: Die neu hinzugefügten Szenen (und davon gibt es en masse) machen nicht den Eindruck, als wären sie neu hinzugefügt. Sie fügen sich problemlos ein ins Gesamtbild und ergeben einen runden, einheitlichen Film mit lumpenreiner Dramaturgie. Bravo. Allerdings ist das Drehbuch auch schuld am einzigen richtigen Problem: Teilweise kommt die Glaubwürdigkeit zu kurz. Es geht beispielsweise etwas gar schnell mit der Begeisterung der Schüler und gewisse Reaktionen sind nur bedingt nachvollziehbar. Zusätzlich bergen die Charaktere ziemlich viele Klischees. Natürlich gibt es den Hauptcharakter aus zerrüttetem Familienhaus, natürlich gibt es den verzweifelten Aussenseiter (fand ich am überzogensten), natürlich gibt es den obercoolen Gangster, natürlich gibt es das argwöhnische Mädchen etc. Es kommt somit auch zu Konfrontationen und Dialogen, die den Zuschauer nicht gerade vom Hocker reissen und die man einfach schon oft gesehen hat. Am schwersten tue ich mich aber mit dem Ende: Die ganze Versammlungsszene war mir dann etwas zu viel des Guten. Wo das Buch soweit ich mich erinnere damit aufhört, dass der Lehrer allen ein riesiges Bild von Adolf Hitler zeigt, gibt sich der Film nicht mit dergleichen zufrieden und endet mit dem Ausrasten von Tim und einer anschliessenden Bluttat. Das hat auf mich etwas aufgezwungen und plakativ gewirkt. Natürlich, wenn man darüber nachdenkt, macht die Überlegung, die sich die Macher wahrscheinlich gemacht haben, durchaus Sinn: Der Film braucht noch etwas wie ein Knall zu Schluss, damit er genügend schockiert und den Zuschauer nicht so leicht davonkommen lässt. Konsequent ist es irgendwie schon. Aber trotzdem etwas unpassend und aufgezwungen, wodurch einem die Sache nicht einmal richtig nahe geht. Schade. Fazit: Dennis Gansels "Die Welle" reisst den Zuschauer mit und trägt ihn auf ihren Wogen durch einen schockierenden Film über ein wichtiges Thema, dem es leider zeitweise an Glaubwürdigkeit fehlt. Modernes deutsches Kino auf Zack. Bearbeitet 8. Mai 2008 von Beleg Langbogen Zitieren
Mortica Geschrieben 13. Mai 2008 Geschrieben 13. Mai 2008 Am schwersten tue ich mich aber mit dem Ende: Die ganze Versammlungsszene war mir dann etwas zu viel des Guten. Wo das Buch soweit ich mich erinnere damit aufhört, dass der Lehrer allen ein riesiges Bild von Adolf Hitler zeigt, gibt sich der Film nicht mit dergleichen zufrieden und endet mit dem Ausrasten von Tim und einer anschliessenden Bluttat. Das hat auf mich etwas aufgezwungen und plakativ gewirkt. Natürlich, wenn man darüber nachdenkt, macht die Überlegung, die sich die Macher wahrscheinlich gemacht haben, durchaus Sinn: Der Film braucht noch etwas wie ein Knall zu Schluss, damit er genügend schockiert und den Zuschauer nicht so leicht davonkommen lässt. Konsequent ist es irgendwie schon. Aber trotzdem etwas unpassend und aufgezwungen, wodurch einem die Sache nicht einmal richtig nahe geht. Schade. Ich habe die neue Verfilmung nicht gesehen, nur die alte aus den 80er Jahren. Diese endete damals in der Aula. Der große Führer der "Welle" sollte zu den Anhängern sprechen. Alle warten gespannt und dann flimmert über die Leinwand ein Film mit einer Rede von Adolf Hilter, was die Welle-Anhänger sichtlich beschämte und schockierte. War ein hervorragendes Ende. Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 16. Mai 2008 Geschrieben 16. Mai 2008 (bearbeitet) Iron Man Ich kann mich den anderen anschliessen, der Film geht schon ab. Mr. Wayne und Mr. Parker bleiben zwar unerreicht, daran ist (zumindest für mich) nichts zu rütteln. Dazu bietet Iron Man zu durchschnittliche Kost. Natürlich sind die Effekte top, die Entstehung eines weiteren Superhelden wird ohne die geringste Langatmigkeit präsentiert und auch sonst die ganze Umsetzung ist nicht gerade, was man als billig bezeichnet. Aber das, was den Film aussergewöhnlich macht, ist natürlich nur einer: Robert Downey Jr. Eine hervorragende Wahl, welche sich denn auch mit einem sehr coolen, zynischen Helden auszahlt. Gwyneth Paltrow ist ebenfalls sehr gut besetzt. Die Taliban-Story fand ich aber etwas zu doof, also nicht mehr in dem Bereich, da ich Doofheit einem Superheldenfilm verzeihe. Und Iron Monger hat leider nicht ansatzweise die Klasse eines Dr. Octopus oder eines Joker. Jedenfalls ein sehr unterhaltsamer Film. Ich freue mich auf eine Fortsetzung, allerdings weniger auf eventuelle Cross-overs, auf die S.H.I.E.L.D. ja hindeutet, nicht? Bearbeitet 16. Mai 2008 von Beleg Langbogen Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 18. Mai 2008 Geschrieben 18. Mai 2008 (bearbeitet) Ben X Eskapismus, Isolation, Einsamkeit, sozialer Druck, Aussenseiter, Abschottung, Gewalt etc. Schwierige Themen, die es anzupacken gilt, wenn man einen Film über Online-Games macht. Unlängst sind sie schliesslich zu einem Massenphänomen geworden. Millionen von Gamer rund um die Welt loggen sich täglich allein bei World of Warcraft ein und lassen sich von einer Welt der Elfen, Orks und Trolle entführen, wo sie gemeinsam epische Quests lösen und gegen gewaltige Drachen in den Krieg ziehen. Dass das ganze Treiben nicht nur positive Seiten hat, zeigen nicht nur Fälle von Sucht und Totalabschottung, auch das Thema von Gewaltakten wie Schulmassaker scheint stets unheilvoll über der Diskussion zu schweben. Oft genug stehen Eltern ratlos da. Der Belgier Nic Balthazar begibt sich mit seinem Filmdebüt "Ben X" somit auf heikles Terrain. Der Versuch hätte schwer misslingen können, aber glücklicherweise ist er mit viel Herzblut an die Sache gegangen und das merkt der Zuschauer schon nach den ersten Minuten. Wir befinden uns in der Welt von "Archlord", einem Fantasy-Online-Rollenspiel, kurz MMORPG. Ben X, mit Level 80 ein starker, gefürchteter Kämpfer, zieht auf seinem Schlachtross durch atemberaubende Täler. In der Realität ist Ben ein verschlossener, autistischer junger Mann, der kaum spricht und mit den Menschen nichts anzufangen weiss. In der Schule wird er ausgestossen und er steht den Tag nur durch, um wieder in die virtuelle Welt flüchten zu können. Doch da trifft er Scarlite, und sie wird seine Heilerin. Im Spiel. Doch Ben weiss selbst nicht mehr richtig, was Spiel und was Realität ist. Die Handlung ist relativ simpel gehalten. Ben schafft es nicht, normalen Kontakt mit anderen Menschen herzustellen und wird von der Gesellschaft ausgestossen. Die Hänseleien in der Schule sind relativ klischeehaft dargestellt, die Reaktionen des Umfelds, also Eltern, Lehrer, Psychiater, ebenso. Teilweise bekommt man sogar den Eindruck, dass Balthazar den Bogen etwas überspannt und Bens Leiden in der realen Welt übertrieben krass darstellt. Zwar erzeugt er durch ständig eingeschobene, vorgreifende Interviewfetzen geschickt eine Spannung auf das was kommt, wenn die Zeitbombe explodiert, aber die Handlung des Aussenseiters ist nicht das Aussergewöhnliche am Film. Das Aussergewöhnliche an diesem Film ist die visuelle Umsetzung. Verblüffend, wie mit bescheidenen finanziellen Mitteln solche einmaligen, eigensinnigen, ungewohnten Bilder geschaffen wurden. Vor allem die Leute, die selbst Erfahrung mit online Games gemacht haben, wird es beeindrucken, wenn Balthazar die optische Welt der Pixel und der Realität mehr und mehr vermischt und die Grenzen verwischt, bis man als Zuschauer selbst nicht mehr weiss, was nun tatsächlich vor sich geht. Die Bilder gehen Hand in Hand mit ziemlich hektischen Schnitten und einem stimmigen Soundtrack. Greg Timmermans verkörpert seine Rolle konsequent und intim, auch wenn er etwas zu alt für die Rolle scheint, und kommentiert das Geschehen eingehend aus dem Off. Auch die bezaubernde Laura Verlinden ist absolut passen besetzt. Alles zusammen kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte zeitweise etwas einseitig, überraschungslos und somit langatmig ist - bis auf den Schluss. Dieser überraschende, befreiende Schluss entschädigt für vieles und dank ihm steht der Film schlussendlich mehr als gut da. Nicht nur, dass er seine Geschichte erbarmungslos, schwer verdaulich, intim, traurig, aber auch optimistisch und lebensfreudig erzählt, für einmal sind auch nicht die Games schuld, sondern sie bieten Ben einen Weg der Linderung seines Leids. Von daher bietet dieser Film durchaus eine neue Perspektive. Fazit: "Ben X" ist ein ungewohnter, berauschender Film, der ebenso ungemütlich wie warmherzig von einem schwierigen Thema erzählt, aber zeitweilen an einer überzeichneten Handlung krankt. Übrigens: Flämisch ist eine absolut coole Sprache! Eigentlich eine Mischung aus Schweizerdeutsch und Englisch. :-D Bearbeitet 19. Mai 2008 von Beleg Langbogen Zitieren
Mondkalb Geschrieben 19. Mai 2008 Autor Geschrieben 19. Mai 2008 Muh! Jedenfalls ein sehr unterhaltsamer Film. Ich freue mich auf eine Fortsetzung, allerdings weniger auf eventuelle Cross-overs, auf die S.H.I.E.L.D. ja hindeutet, nicht? http://www.imdb.com/title/tt0800080/ ... und wenn ihr euch den Cast genauer anseht, so fällt doch auf, dass Mr. Tony Stark auch dort zu finden ist... Ich hoffe da ja , dass er die Avangers um sich sammelt (jaaaaaa! "Rächer, sammeln!!!" *gggg*). Schließlich habt ihr doch bei Iron Man bis ganz zum Schluß gewartet um die letzte Szene zu sehen, oder? :anonym: Zitieren
Vasall Geschrieben 12. Juli 2008 Geschrieben 12. Juli 2008 Also zum Hulk 2 muss ich sagen Prima Film mehr erwarte ich jedenfalls nicht von einem Hulk Film *G* und der Stark kommt vor.... wie man es aus dem cast erwartet Leider hab ich die kinder Version erwischt ,,, die is sowas von geschnitten OMG !!! geht blos nicht um 15 uhr in so einen Film ,,, Naja selber schuld.. :wut: Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 13. Juli 2008 Geschrieben 13. Juli 2008 @Vasall Was würdest du sagen, besser oder schlechter als Ang Lees Version? Wie toll ist das denn? Jetzt ist die EM vorbei und da seh ich tatsächlich, dass sie in einem kleineren Kino nochmals einen Film bringen, den ich zuvor leider verpasst hatte: Into the Wild Schauspieler, die sich als Regisseure versuchen, sind keine Seltenheit mehr. Clint Eastwood hat es vorgemacht, andere ziehen nach. Und warum soll Sean Penn, der für dessen Thriller "Mystic River" einen Oscar abstauben konnte, das nicht auch können? Keine Frage - er kann es. Mit seiner neusten Regiearbeit "Into the Wild" legt er ein beeindruckendes Werk vor. Nach der wahren Geschichte von Christopher McCandless begleiten wir einen jungen, hochintelligenten Studenten wohlhabender Herkunft, der eines Tages plötzlich genug von all den "things" hat und beschliesst, aus dem System auszusteigen. Er packt seinen Rucksack und marschiert los, ist ab jetzt auf der Strasse zu Hause, welche von vielen Halten und Begegnungen gesäumt ist, und an deren Ende nur eines steht: Alaska. Ein Tramp, der auf der Suche nach der wahren Freiheit quer durch Amerika wandert? Hört sich nicht nach einer Story an, die jemanden 140 Minuten an der Stange zu halten vermag. Doch Penn nimmt die Adaption des Romans in die Form eines Drehbuchs gleich selbst in die Hand und zaubert eine abwechslungsreiche, verschachtelte Story mit Höhen und Tiefen aus dem Ärmel. Er erzählt die Geschichte eines jungen Menschen, der den Materialismus und die Verlogenheit der Gesellschaft nicht mehr aushält und einfach fort will, an einen Ort, wo er keine Lüge leben muss, sondern einfach leben kann. Er sucht nach dem ultimativen Lebensgefühl, man könnte sagen, nach naturgegebener Erleuchtung. Erfreulicherweise wird dabei der Realismus nicht aus dem Auge verloren. Immer wieder wird Chris mit der harten, grausamen Realität konfrontiert, sowohl von der Seite der Gesellschaft wie der Natur. Selbstverständlich wird das Bild des Rebellen und Aussteigers stark heroisiert, romantisiert, aber vor allem die Tatsache, dass Chris die Erkenntnis eigentlich die ganze Zeit vor der Nase gehabt hätte, sie aber durch seine Arroganz nicht sieht, verhindert eine totale Einseitigkeit. Auch die Wahl von Chris' Schwester als Erzählerin schafft eine gewisse angenehme Distanz zur Hauptperson, zudem vermeidet Penn glücklicherweise jegliche übertriebene Sentimentalität. Trotzdem muss man sich mit der Ideologie von Chris, welche ganz offensichtlich von Penn geteilt wird, anfreunden können, um den Zugang zum Film zu finden. Penn erzählt die Geschichte von Chris' Ausstieg als ein ein zweites Leben nach dem falschen, verdorbenen in der Gesellschaft. Nach der Wiedergeburt folgt die zweite Kindheit, ein Abtasten und Kennenlernen der neuen Freiheit, dann die zweite Jugend, das zweite Mannesalter, das zweite Altern. Im Gedenken an die Romanvorlage wird die Odysse so in Kapitel unterteilt. Genauso wie Chris verweigert sich Penn weiter einer geradlinigen, sturen Erzählstruktur und wechselt wild und ohne Zwang zwischen Rückblenden und Vorblenden. Trotzdem, man muss Geduld eingepackt haben, wenn man sich diesen Film ansehen will. Er ist kein Hitchcock. Er nimmt sich Zeit, fasziniert nicht durch rasante Unterhaltung, geschweige denn durch einen Thrillereffekt, und "schnell" ist das letzte Wort, das einem zu diesem Film in den Sinn kommen würde. Er gehört zu dieser Art Kunst, die einen packt, mitreisst und zum träumen verleitet. Nicht durch Computereffekte und Fantasywelten, sondern durch seine ehrliche, existenzielle, zeitlose, epische, persönliche, frische, elektrisierende Art. Und das ist er nämlich im höchsten Masse, Kunst. Gar nicht zwingend nur wegen den einmaligen, unbeschreiblich schönen Naturaufnahmen, die man ja auch in Dokumentationen finden kann, sondern auch weil er das Auge des Zuschauers ebenso auf unsere ganze Umwelt wie auf die kleinen Dinge des Lebens lenkt, und ihn lehrt, diese zu schätzen. Und nicht zuletzt lässt er uns den Wert des menschlichen Lebens selbst erkennen. Die Bilder spielen natürlich dennoch eine grosse Rolle. Penn setzt den Schwerpunkt auf das Wasser, das er in seiner archaischen Schönheit zu einem Symbol der Natur an sich stilisiert - wild, rätselhaft, unkontrollierbar, frei. Das Wasser ist nicht nur das Lebenselexir, sondern auch der Pfad, dem Chris folgt, um aus der Gesellschaft heraus zu kommen, gleichzeitig bedeutet es aber auch Gefahr, denn es reisst mit und setzt Grenzen. Bezeichnend ist die Szene, in der Chris nachts in der Wüste von einem urplötzlichen Hochwasser heimgesucht wird und die Wassermassen wie die Erkenntnis über ihn hereinbrechen. Am nächsten Tag lässt er das Auto stehen und verbrennt sein Geld. Der erste Schritt des neuen Lebens ist getan. Nicht nur, dass das Wasser für die gesamte Natur steht, es ist auch ein Symbol für den Film selbst. Mal wild, mal stürmisch, mal plätschernd, mal trüb, mal eiskalt, Daneben fängt der Film auf phänomenale Art und Weise Elemente der Natur ein und begeistert mit seinen ruhigen, zeitlosen und mystischen Aufnahmen. Klar ist es bei beinahe allen Filmen besser, sie auf Grossleinwand zu geniessen; hier ist es Pflicht. Und es lohnt sich auf jeden Fall, man bekommt für sein Geld viel geboten. Aber wer ernsthaft über den Preis des Kinobillets nachdenkt, der ist sowieso falsch in diesem Film. Nach der Story und den Bildern müssen die Schauspieler natürlich auch noch erwähnt werden. Dabei muss man als erstes festhalten, dass Emile Hirsch ein Idealbesetzung ist. Er beweist, dass er viel mehr als ein Leonardo Di Caprio-Doppelgänger ist, und bringt die Zerrissenheit, die Motivation, die Leidenschaft seiner komplexen Figur sehr natürlich und bewegend rüber. Auch wenn ihm zeitweise die Sicherheit der schauspielerischen Erfahrung zu fehlen scheint, so meistert er seine Aufgabe als weitgehende One-Man-Show mit Bravour und in den restlichen Szenen stehen ihm die mit ebensolchem Feingefühl ausgewählten Nebendarsteller zur Seite. Sowohl beim Casting als auch bei der Schauspielführung scheint Penn etwas von Clint Eastwood gelernt zu haben. Marcia Gay Harden überzeugt ebenso wie William Hurt, Jena Malone, Kristen Stewart und - eine Überraschung - Vince Vaughn. Aber alle stehen sie ein wenig im Schatten von Hal Holbrook als Rentner, der ebenso wie Chris vor der Gesellschaft geflohen ist, jedoch indem er sich nach innen gewendet hat statt nach aussen. Er schafft es, in seinen wenigen Filmminuten eine Beziehung zum Zuschauer aufzubauen, was die Oscarnomination wohl verdient macht. Aber das wäre sie für Emile Hirsch auch gewesen. At last but not least, wie immer, der Soundtrack. Dieser stammt von Eddie Vedder, besteht aus ohrwurmverdächtigen Folksongs und fügt sich nahtlos in die melancholischen Bilder ein. Und schlussendlich harmonieren in diesem Film die Kamera, die Regie, die Schauspieler und die Musik so sehr, dass er die zahlreichen Episoden der Geschichte in einem packenden Strom erzählt und einige Momente schafft, die nahe daran sind, das ultimative Lebensgefühl auf der Leinwand zu verkörpern. Magie pur. Das engagierte Gesamtkunstwerk "Into the Wild" ist eine kraftvolle Ode an das Leben. Ein zweieinhalbstündiger Bio-Energy-Drink, der in seiner tiefsten Menschlichkeit berührt. "I read somewhere... how important it is in life not necessarily to be strong... but to feel strong." Zitieren
Fioridur Geschrieben 14. Juli 2008 Geschrieben 14. Juli 2008 Komme gerade aus KUNG FU PANDA. Wer Ratatouille mochte, wird das auch mögen, ebenso, wer Mulan mochte - er hat von beiden was. Es hieß vorher, es seien wieder viele Zitate drin, und ich war gespannt, ob ich welche erkenne - und es ist eindeutig die Szene von Khazad-dum drin. Zitieren
Vasall Geschrieben 16. Juli 2008 Geschrieben 16. Juli 2008 Öööööhm beleg kann ich dir nicht beantworten keine ahnung Jo der PANDA ROCKT ! einer der Besten Animations filme die es so gibt. ICh stehe auf die Schildkröte ! Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 16. Juli 2008 Geschrieben 16. Juli 2008 (bearbeitet) Kung Fu Panda... ne danke, mit Wall-E bin ich für 2008 mit Animationsfilmen zugedeckt. Jedenfalls, das Kinojahr 2008 scheint noch längst nicht alle seine Trümpfe verspielt zu haben: In Bruges Es kommt nicht gerade oft vor, dass jemand in seinem allerersten Spielfilm mit Namen wie Colin Farrell aufwarten kann. Martin McDonaugh war wohl auch nur deshalb dazu in der Lage, weil er 2004 den Oscar für seinen Kurzfilm "Six Shooter" erhielt und zuvor ziemlich erfolgreich als Theaterregissuer und -autor tätig war. Glück für uns, denn der Engländer beschert uns einen richtig britischen Film. Ray und Ken sind Killer. Sie mögen sich nicht besonders. Und sitzen in Brügge (französisch: Bruges) fest. Denn nach einem missglückten Auftrag haben sie vom Boss die Anweisung bekommen, in der belgischen Stadt unterzutauchen und auf eine Nachricht zu warten. Und was tut man, wenn man tagelang nichts zu tun hat, inmitten der besterhaltenen mittelalterlichen Bauwerken Belgiens? Genau. Sightseeing! Filme über Killer und Gangster sind nichts aussergewöhnliches mehr, auch nicht Komödien, nicht zuletzt hat Quentin Tarantino sie salonfähig gemacht. "In Bruges" (Deutsch: "Brügge sehen ...und sterben?") schafft es trotzdem, etwas neues auf die Leinwand zu bringen, auch wenn sich der simple Handlungsabriss nicht danach anhört. In erster Linie hängt das damit zusammen, dass er neben den beiden Hitmen das titelgebende Städtchen als dritten Hauptperson besetzt. Mit viel Liebe beschwört er ein mystisches, verträumtes und geheimnisvolles Bild der Stadt herauf, mit ihren Kanälen, Brücken, Gassen und Kirchen, die vor allem in der Nacht eindrucksvoll beleuchtet und fotografiert in Szene gesetzt werden. Dies bildet die Theaterkulisse für ein einzigartiges Stück. Denn als Theater könnte man "In Bruges" tatsächlich beschreiben. Zwar lotet er mit beachtlichem Geschick die filmischen Mittel und Möglichkeiten aus, zeigt aber auf vielen Ebenen die Züge einer Schauspielhaus-Aufführung. Das bedeutet, dass er sich traditionell auf wenige zentrale Charaktere und Handlungsorte beschränkt und die Leistung der Darsteller in den Vordergrund stellt. Wir befinden uns von Anfang bis Schluss in Brügge und kriegen relativ wenig Action zu sehen. Wer jetzt aber zu denken beginnt, dies sei ein langweiliger, altmodischer Schinken, liegt meilenweit daneben. Ein wenig mehr hat sich McDonaugh für sein Erstlingswerk schon einfallen lassen. Bezeichnend ist hier, dass es sich um einen Autorenfilm handelt, also dass der Regisseur auch das Drehbuch geschrieben hat. Somit kann sich McDonaugh voll und ganz auf sein Script stützen und den Dialogen freien Lauf lassen. Und was für welche. Es ist schwer, etwas über sie zu schreiben, denn man muss sie einfach selbst erlebt haben. In ihrer wilden Art und zeitweiligen Sinnverweigerung brechen sie die von Hollywood traditionell eingetrichterten Gesetzte und sind trotzdem noch viel mehr als das nachgemachte "Pulp Fiction"-Palaver, das man mittlerweile ja schon oft genug gehört zu haben meint. Sie sind anders. Anders als die leichtfüssigen, stromartigen Tarantino-Dialoge, anders als die subtilen, unterschwelligen Coen-Dialoge. Sie sind schräg, sie sind absurd, sie sind konfus und vor allem sind sie schwarz. Schwarz wie ein Negerhintern und schwarz wie die Stiefeln einer Nutte. Als ob man es nicht schon längst wüsste, aber nun ist es ein weiteres Mal bewiesen: Die Briten haben den besten Humor der Welt. Wozu braucht man eine grossspurige Handlung mit dreiundsiebzig Episoden und achtundzwanzig Charakteren, wenn jemand wie Martin McDonaugh aus der simplen Konstellation von zwei Figuren Munition für zwei Stunden Lachkrämpfe herausholen kann? Wenn man nicht fürchten müsste, die nächste Pointe zu verpassen, würde man sich wohl am liebsten ständig vor Lachen auf dem Boden des Kinos kugeln. Natürlich wird dieser Humor nicht jedermanns Sache sein, das ist klar. Wer beispielsweise Monty Python mag, wird wohl auch etwas mit diesen bissig-bösem, politisch inkorrekten Spässen anfangen können, aber das soll jeder selbst heraus finden. Auf jeden Fall ist dieser Film ein absurdistisches Glanzstück, das auch in seinen stummen Szenen begeistert, wie wenn beispielsweise der Killer auf der Jagd plötzlich inne hält und den Reiseführer zu Rate zieht. Nie vergessen wird dabei die Selbstironie, ja sie wird sogar in herrlichem Ausmass zelebriert und der Film tut zu keiner Zeit so, als wäre er realistisch. Und in diesem ganzen Feuerwerk der Gags nimmt sich McDonaugh immer wieder die Zeit und Ruhe, ernst zu werden. Er macht aus seinen Figuren weit mehr als Spassfaktoren, bringt sie dem Zuschauer emotional äusserst nahe und streift Themen wie Schuld und Verantwortung. Dazu kommt, dass er den gesamten Film, passend zum oben erwähnten Theaterstil, hintergründig als eine Art Märchen auslegt. Der verlorene Sohn, die verführerische Schöne, der Zwerg, Selbstaufopferung, Sünde, Gottes Gnade, die ganze Kulisse; kombiniert mit der ruhigen, melodischen Klaviermusik wirken diese Elemente in ihrer symbolhaftigkeit tatsächlich wie aus einem Märchen - wenn auch natürlich wieder ironisch eingesetzt. Es schwebt jedenfalls über dem ganzen Film ein gewisse Atmosphäre von Magie, ein Hauch von Surrealität und Abstraktheit. Ein weiterer Grund, weshalb dieser Film einfach anders ist. Dies kommt nur deshalb zustande, da Regie und Drehbuch, wie erwähnt, beachtlich harmonisieren. Theater kommt bekanntlich nicht ohne Schauspieler aus, so auch "In Bruges" nicht. Gott sei dank, hat McDonaugh auch hier ins Schwarze getroffen. Ich mag Colin Farrell nicht. Weder in Minority Report noch in Alexander hat er mir gefallen, bisher bin ich Filmen mit ihm eher aus dem Weg gegangen. Ich mochte ihn nicht. Mit diesem Film hat er es geschafft, meine vollumfängliche Sympathie zu gewinnen. Ich will gar nicht erst versuchen, sein Acting in Worte zu fassen - es ist grossartig. Dass dies die beste Rolle seiner bisherigen Karriere ist, würde ich jetzt einfach mal so behaupten, so sehr wächst er einem als Ray ans Herz. Leider ist es nicht der von der Academy bevorzugte Typ von Schauspielleistung, aber ein solcher Film braucht irgendwie auch gar keine Oscars. Ihm zur Seite stehen unser allzeit gern gesehener Ire Brendan Gleeson (Troy, Harry Potter) mit einer sehr soliden Leistung und der bedrohliche Brite Ralph Fiennes (Schindler's List). Dazu kommt die unglaublich zauberhafte Clémence Poésy, deren Rolle vielleicht nicht allzu viel hergeben mag, was aber kaum ins Gewicht fällt. Es ist übrigens doch verblüffend, wie viel besser als in Harry Potter sie mit der richtigen Inszenierung wirkt. Der gesamte Cast spielt jedenfalls hervorragend zusammen und verleiht dem Film einiges an Schwung. Natürlich ist es ein dringendster Ratschlag, den Film wenn möglich in englisch zu sehen, allein schon wegen Farrells herrlichem Akzent. Weiter ist der Film zeitweise blutig, aber keinesfalls gewaltverherrlichend, immer spannend, oft unvorhersehbar, und das in einer erfrischenden Hollywood-fremden Art. Frei nach dem Motto: Shoot first. Sightsee later. Inmitten der malerisch beleuchteten grün-gelben Kulisse "In Bruges" liefert Martin McDonaugh auf eine erfrischend ungewohnte Art einen rabenschwarzen Thriller über Fegefeuer, Schwäne und selbstmordgefährdete Zwerge. Der abgefahrenste, coolste und verdammt nochmals witzigste Film seit "Hot Fuzz". Bearbeitet 17. Juli 2008 von Beleg Langbogen Zitieren
Elentári Geschrieben 18. Juli 2008 Geschrieben 18. Juli 2008 (bearbeitet) So, war gestern mal wieder im Kino in Hancock und mir hat er auch echt gut gefallen. Möchte keinen eigenen Thread aufmachen, aber kann mir jemand, der ihn auch schon gesehen hat, das Ende erklären, so ganz durchschaut hab ich nicht, was da passiert ist... Als Charlize Theron stirbt, ist mir klar, dass Hancock wieder stärker wird, da man ja weiter entfernt kaum sein kann. Allerdings hätte es das meiner Logik nach sein müssen. Dass sie dann wieder zum Leben erwacht, als Hancock sich entfernt, ist nicht wirklich schlüssig. Sicher könnte man sagen, dass dieses Trennungsdings bis über den Tod raus wirkt, aber dann hätte man die anderen "Paare", die gestorben sind, ja auch einfach wieder trennen können und sie wären wieder am Leben Gut, man könnte dann sagen, das Ganze muss noch "frisch tot" sein oder so aber das find ich sowas von blöd argumentiert...oder hab ich da komplett was übersehen? Auf jeden Fall gute Special Effects, toller Humor, ein klasse Will Smith und bis eben auf so ein paar Hänger am Schluss auch ne tolle Story Mal wieder ein sehr unterhaltsamer Kinoabend Bearbeitet 18. Juli 2008 von Elentári Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 19. Juli 2008 Geschrieben 19. Juli 2008 The Happening M. Night Shyamalan ist ein Kuriosum. Der Inder, der mit "The Sixth Sense" Amerika im Sturm eroberte, hat sich seither in seinen eigenen Anforderungen verheddert und es nicht mehr geschafft, an den Erfolg anzuknüpfen. Mit "The Happening" wollte er das ändern, doch wieder klappte die Sache nicht. In den Großstädten der USA häufen sich ungeklärte Selbstmordfälle. Ein Mädchen sitzt auf einer Parkbank und ersticht sich plötzlich. Bauarbeiter stürzen sich vom Gebäude, welches sie bauen. Der mit Alma verheiratete Elliot Moore arbeitet als Biologielehrer an einer High School in Philadelphia. Er ist mit seinem Kollegen Julian befreundet. Moore diskutiert gerade mit seinen Schülern über das in den Vereinigten Staaten auftretende ungeklärte Bienensterben als ihn und seine Kollegen die Nachrichten über die Ereignisse in New York erreichen. Die Behörden gehen zunächst von einem terroristischen Angriff mit Giftgas aus und leiten eine Grossevakuierung aus den Grossstädten ein. Die Moores, Julian und seine Tochter Jess fliehen mit einem Zug aufs Land, doch die unsichtbare Gefahr ist überall. Die Idee ist ja ganz nett. Menschen, die sich plötzlich aus unerklärlichen Gründen selbst töten, das verspricht gruseligen Nervenkitzel. Und darauf zielt Shyamalan auch ab. Schade, dass er sein Ziel um Meilen verfehlt. Die meisten Fehler liegen beim Drehbuch, hat sich Shyamalan also selbst zuzuschreiben. Statt eine dichte, spannende Story aus der Grundidee zu stricken, lässt er den roten Faden einfach baumeln. In einer losen Struktur reihen sich Szenen an Szenen und man hat den Eindruck, mit der Handlung genauso verloren im Nirgendwo zu stehen wie Elliot Moore. Wir begleiten die Leute auf ihrer Flucht durch das Land, erhalten immer wieder ein paar Infos über die Quelle der Gefahr, und das ganze Treiben ist schrecklich fad. Tatsächlich wirkt der Film, abgesehen von ein paar schockierenden Momenten, zeitweilen wie eine Szene auf 90 Minuten ausgewalzt. Es passiert so nichts. Die Schauspieler irren durch grüne Felder, man hört den unheimlichen Wind heulen, es sterben wieder welche, und irgendwann, viel zu früh, ist man an dem Punkt angelangt, da es einem irgendwie Schnuppe ist, ob die Typen da überleben oder nicht. Das darf nicht sein. Es hängt auch damit zusammen, dass die Figuren an sich völlig uninteressant sind. Sie haben null Profil und gleichen Schatten, die durch die Handlung huschen, ihre traditionellen Konflikte austragen und Lückenfüller-Dialoge von sich geben. Zum Gähnen. Dazu kommen von a bis z unterdurchschnittliche Schauspieler, an ihrer Spitze Mark Wahlberg, der mit The Departed für den Oscar nominiert wurde und hier die Ambivalenz eines Holzhammers an den Tag legt. Sein Acting beschränkt sich auf diesen einen verstörten, unwissenden Blick, als wolle er uns sagen "Hilfe! Was mache ich in diesem Film?" Und dann wird nicht einmal die Grundidee spannend ausgeführt. Schon nach zehn Minuten ist klar, woher die Gefahr kommt und welche überraschende Message damit vermittelt werden soll. Die weiteren Details über die Epidemie, die mit der Zeit herauskommen, sind an den Haaren herbeigezogen und ein plumpes Mittel, die eben gewünschten Szenen zu ermöglichen. Naja. Ganz so katastrophal ist die Sache aber natürlich auch wieder nicht. Von der Inszenierung her zeigt Shyamalan, dass er durchaus sein Geld wert ist, auch wenn er etwas gar viel bei Hitchcock abzuschauen pflegt. Er schafft es vor allem zum Beginn und im Mittelteil, zeitweise eine unheimliche, spannende Atmosphäre heraufzubeschwören, welche zeigt, wieviel Potential der Film gehabt hätte. Aber eben, dieses Drehbuch. Und der Schluss trägt auch nicht gerade dazu bei, dass man den Film in guter Erinnerung behält. "The Happening" ist ein uninteressanter, orientierungsloser Öko-Thriller. Die abgeknabberten Fingernägel von "Sixth Sense" wird man hier auf jeden Fall nicht riskieren. Zitieren
Vasall Geschrieben 19. Juli 2008 Geschrieben 19. Juli 2008 ei ich denke einach das sie nur Sterben wenn sie zusammen sind. und auch dann nur gemeinsam. Das einer Stirbt scheint eben baulich bedingt unmöglich zu sein. Aber ich finde auch das es ein wenig seltsam war. Zitieren
Grimlock Geschrieben 19. Juli 2008 Geschrieben 19. Juli 2008 (bearbeitet) Also zum Hulk 2 muss ich sagen Prima Film mehr erwarte ich jedenfalls nicht von einem Hulk Film *G* und der Stark kommt vor.... wie man es aus dem cast erwartet Leider hab ich die kinder Version erwischt ,,, die is sowas von geschnitten OMG !!! geht blos nicht um 15 uhr in so einen Film ,,, Naja selber schuld.. Ne bist nicht selbst schuld der Publisher hat den Film in Deutschland an 95% der Kinos nur in der ab 12 Fassung ausgegeben. Um mehr Zuschauer zu erreichen -.- scheiß Geldgier.. verfluchte Zensur Nur weil die FSK meint eine ab 16 Freigabe für einen Film zu geben in dem sich grüne Monster kloppen.. die Deutschen und ihre Mediengewaltphobie.. echt lächerlich. Und dann so eine extrem stümperhaft gemacht Selbstzensur aus Geldgier.. Ich war um 22.45 Uhr im Kino und sie haben uns trotzdem diese verstümmelte Scheiße vorgesetzt.. Ich habe im Nachhinein erfahren das Iron Man in Deutschland wohl auch nur in der 2 Minuten geschnittenen Version ins Kino kam.. da hat man es zwar nicht gemerkt aber schon eine Frechheit das sie so auf indirektem Wege bestimmen was Erwachsene sich anschaun. Bei spielen ist das ganze ja noch schlimmer. Brauchen sie sich echt nicht wundern das Leute Sachen herunterladen.. Bearbeitet 19. Juli 2008 von Grimlock Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 19. Juli 2008 Geschrieben 19. Juli 2008 Na da bin ich aber froh dass Hulk bei uns am 31.7. in der englischen, ungekürzten Fassung ins Kino kommt. :D Zitieren
Mortica Geschrieben 21. Juli 2008 Geschrieben 21. Juli 2008 Ich war am Samstag in Mamma Mia und kann den Film nur empfehlen. Ein lustiges Sommermusical das gute Laune macht. Tolle Darsteller und Sänger, wobei Pierce Brosnan stimmlich etwas aus der Rolle fällt. Ich denke vor allem im Freiluftkino kommt der Film hervorragend rüber. Die Abbasongs sind einfach mitreißend und dass die Story auf einer griechischen Insel spielt schadet auch nicht. :-D Zitieren
Êm Nímíle ét Ënduníel Geschrieben 8. September 2008 Geschrieben 8. September 2008 @Tica Mamma Mia war wirklich nett, bin zwar kein recht ABBA- Liebhaber aber der Film war sehr nett gemacht und durchaus sehenswert So, was anders: Caramel (Die Inhaltsangabe sollte man nur begrenzt ernst nehmen, ist nach Marke: Wie kann ich den Inhalt möglich schlecht zusammenfassen, sodass er eigentlich völlig platt klingt ) Das war bis jetzt so einer der besten Trailer YouTube Video Allgemein empfielt es sich fast den Film im Original anzusehen, ich bin zwar kein Fan von Untertiteln, aber die dt. Syncro klingt finde ich auch schrecklich, da bin ich nun ganz froh, dass ich ihn im Original gesehen habe. Trailer habe ich auf die Schnelle leider nur gerade mit engl. Untertiteln gefunden, sorry :-) Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 20. September 2008 Geschrieben 20. September 2008 Ich empfehle: La Zona Er fällt kaum auf, der mexikanische Film, der sich klammheimlich neben all den grossen amerikanischen Konkurrenten ins Kino schleicht. Dabei wurde "La Zona" von Regie-Neuling Rodrigo Plá am Filmfestival in Fribourg mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und bietet sehr wohl Kost, die sich mit den Grossproduktionen von Übersee messen kann. Once upon a time in Mexiko. Dreck und Müll überall, zerbröckelnde Fassaden, kaputte Fenster; Mexico-Citys Vorstadt ist ein Drecksloch, das von Gewalt und Verbrechen beherrscht wird. Doch inmitten des ärmlichen Häusermeers erhebt sich eine furchteinflössende Mauer, abgesichert mit Stacheldraht, Überwachungskameras und meterdicken Stahltoren, und dahinter befindet sich eine komplett andere Welt. "La Zona" ist ein Villenviertel, wo die Reichsten der Reichen ihr scheinbar perfektes Leben führen, abgeschirmt von der verdorbenen Aussenwelt. Sie haben eine eigene Schule, Kirche, Stromgenerator, alles was man braucht, um die makellos sauberen Strassen, Fassaden und Vorgärten nicht verlassen zu müssen. Doch in einer stürmischen Nacht reisst eine instabile Werbetafel einen Riss in die Mauer, drei Jugendliche nehmen die Gelegenheit wahr und betreten "La Zona", um zu stehlen. Die Sache läuft schief, vier Menschen werden getötet und die Bewohner der Zona stehen einer unangenehmen Situatio gegenüber, denn Laut Regelung müssen sie im Falle einer Gewalttat ihre Sonderrechte abgeben. So entscheiden sie sich, die Sache zu vertuschen und den übrig gebliebenen Dieb, der sich noch immer irgendwo in der Zona befindet, aufzuspüren und zu töten. Eine gnadenlose Hetzjagd nimmt ihren Lauf. Rodrigo Plá's Zukunftsvision scheint erschreckend wenig weit hergeholt, ja sogar schon heute im Bereich des Möglichen. Nicht nur in den Staaten sind umzäunte Villenviertel schliesslich eine Realität, die einem zu denken geben kann. Der Film "La Zona" ist somit eigentlich nur ein "Worst Case"-Szenario dieser realen Situation, mit dem Plá eine sozialkritische Geschichte erzählen will. Es ist auch ab der ersten Minute sofort klar, dass ihm dieses Anliegen sehr am Herzen liegt. Der Zuschauer wird sogleich in die Geschichte geworfen und ihm werden die krassen Gegensätze zwischen den beiden Seiten der Mauer vor Augen geführt. Leider kann man sich zu Beginn nicht ganz in die Situation hineinfühlen und der ganze Start wirkt etwas planlos und lose im Raum hängend. Das hängt auch mit der Struktur des Drehbuchs zusammen, welche zwar angenehm anders, aber so verschachtelt ist, dass die Story erst relativ spät wirklich in Fahrt kommt. Dies führt dazu, dass der Film erst in der zweiten Hälfte seine ganze Tiefe gewonnen hat und man als Zuschauer richtig gefesselt ist. Loben kann man das Drehbuch aber trotzdem, dass es über die ganze Länge formal sauber geschrieben ist und die Spannungsschraube zögernd, aber kontinuierlich anzieht. Was man bemängeln könnte, sind die Charaktere, welche nicht besonders beeindruckend ausgearbeitet sind und deren jeweilige Rolle vergleichbar rasch klar ist. Ähnlich wie bei "Die Welle" hat das jedoch durchaus seinen Zweck, denn bei einem Film über eine soziale und ethische Extremsituationen braucht man schlicht und einfach Figuren, die ihre Funktion erfüllen und somit etwas klischiert wirken. Auch die Schauspieler leisten keine exzellente Arbeit, gefalllen aber über die ganze Linie und wirken trotz der spanischen Sprache wie glaubwürdige Menschen, denen man im Alltag begegnet. Grandios ist hingegen die Inszenierung, welche dank Kameraführung, Farbgestaltung und Bildkomposition beeindruckt und fesselt. Vor allem die Eröffnungssequenz, als im strömenden Regen die Mauer eingebrochen wird, ist ein atmosphärisches Meisterstück. Ansonsten ist der Soundtrack sehr stimmig, der Film technisch sauber und auf hohem Niveau umgesetzt, wodurch sich "La Zona" wirklich nicht vor "grossen" amerikanischen Filmen zu verstecken braucht. Als wirklich "grossen" Film kann man "La Zona" aber auch nicht beschreiben. Denn sein Ziel ist es in erster Linie, eine dramatische, spannende Geschichte zu erzählen, was dazu führt, dass die Story im Endeffekt einfach und im Detail weder besonders originell noch überraschend ist. Ernste, unangenehme Unterhaltung, sicher, aber nicht mehr. Denn der Film hält die Handlung absichtlich simpel und hat in erster Linie ein grosses Anliegen: Sozialkritik. Dies tätigt er dann auch nicht in hintergründiger, subtiler Weise, sondern offensichtlich, und holt ohne Zögern mit dem Hammer aus, um auf die verlogene, sebstrechtfertigende Gesellschaft der Reichen einzuschlagen. Damit schafft es Plá am Ende auch, die Gefühle beim Zuschauer zu hegen, die er beabsichtigt: Nämlich das Gefühl von Machtlosigkeit, von Scham, von Wut gegenüber diesem unmenschlichen System, das eben unangenehm menschlich ist. "La Zona" ist ein gemächlicher, aber atmosphärischer und fesselnder Film mit brutaler Sozialkritik. Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 23. September 2008 Geschrieben 23. September 2008 Son of Rambow Die Briten haben den besten Humor. Das ist nicht nur eine ganz persönliche Meinung, wenn man sich in der Filmwelt ein wenig umschaut, könnte man das beinahe als Tatsache bezeichnen. Egal ob leichtfüssig, satirisch, bissig oder anarchistisch, auf der anderen Seite des Kanals findet man das ganze Coleur und das scheinbar erstaunlich oft in hoher Qualität. Ein allein aufgrund der Romanvorlage schon kultiges Humorfest wurde uns beispielsweise 2005 mit "The Hitchhiker's Guide to the Galaxy" präsentiert, und nun holt der Vollblut-Brite Garth Jennings zum nächsten Streich aus. Und "Son of Rambow" legt einmal mehr die Vermutung nahe, dass dieser Mann nur Projekte in Angriff nimmt, die ihm wirklich am Herzen liegen. England, 1982. Der 11-jährige Will Proudfoot wächst wohlbehütet in seiner religiösen Familie auf und gehört zu den wenigen seiner Gemeinschaft, die überhaupt eine normale Schule besuchen dürfen. Dort lernt er eines Tages den Dauerstörefriede Lee Carter kennen, der sich sehr bald einen Spass daraus macht, den naiven Will auszunutzen. Als dieser bei Lee zuhause eine Raubkopie des (für ihn natürlich strengstens verbotenen) Films "Rambo - First Blood" zu Gesicht bekommt, ist er völlig aus dem Häuschen und denkt an nichts anderes mehr, als selbst als der Sohn des Rambo(w) an der Seite von Stallone zu kämpfen. Und da kommen die beiden Jungs auf die Idee, mit der Kamera von Lee's Bruder ihre ganz eigene Version des Filmes zu drehen. Zwei Kinder spielen "Rambo" nach, den Inbegriff von harter, dumpfer, sinnloser Action? Das hört sich nach einer ziemlich schrägen, vielleicht sogar waghalsigen Idee an. Doch Jennings, seines Zeichens auch Drehbuchautor, hat aus dieser Idee einen unglaublich warmherzigen Kinder-, oder besser Familienfilm gemacht, wie man es bei einem Film, der sich um einen Film mit Killermaschiene Stallone dreht, kaum für möglich gehalten hätte. Denn Jennings ging mit so viel offensichtlicher Sorgfalt und Liebe an die Sache, dass man das Endergebnis einfach mögen muss. Im Zentrum stehen da ganz klar die beiden Jungs, welche ausgezeichnet charakterisiert werden. Auf der einen Seite haben wir Will, den stillen, schüchternen und naiven Träumer, der seine von den religiösen Traditionen unterdrückte Kreativität in kleinen, unscheinbaren Dingen wie einer bis zur letzten Seite bekritzelten Bibel auslebt. Auf der anderen Seite haben wir Lee, den klassischen Rumtreiber und Raufbold, der ohne elterliche Autorität oder Liebe aufwächst. Die Konflikte, die aus diesen beiden so unterschiedlichen und doch so verwandten Figuren resultieren, sind in einem solchen Masse glaubwürdig, spassig und herzerwärmend, dass sie jeden irgendwo tief im Innern berühren müssten. Dazu kommt, dass sie hervorragend besetzt wurden und wir dadurch einen weiteren Film geniessen dürfen, der es fertig bringt, das Optimum aus Kinderschauspielern herauzuholen. Somit verleihen diese beiden zentralen Figuren dem Film seine beträchtliche Tiefe und Menschlichkeit, und man darf behaupten, dass er von ihnen lebt. Viel zum Charme des Filmes tragen auch nicht nur die zeitlosen Lausebub-Elemente der Geschichte bei, sondern auch, dass er über die ganze Breite sehr liebe- und detailvoll gemacht wurde. Nicht zuletzt, dass die Handlung in die 80er verlegt wurde und somit schon heute gewisse nostalgische Sympathien zu wecken vermag. Schade ist allerdings, dass bei allem Einfallsreichtum der Handlung gerade diese mit der Zeit ein Problem darstellt. Denn die Nebenhandlung mit dem französischen Austauschschüler, an sich klasse eingeführt, wird viel zu sehr ausgereizt. Das führt dazu, dass man sie sehr bald einfach gesehen hat und teilweise sogar als nervend empfindet. Man muss einfach sagen, dass hier eine weitere Nebenhandlung mehr sehr willkommen gewesen wäre. Insgesamt ist die erste Hälfte also die deutlich bessere Hälfte, aber immerhin kann man beruhigend anmerken, dass der Film die Kurve gegen Schluss kriegt und wieder voll aufdreht. Alles andere wäre ja nur schade gewesen. Und am Ende bleibt die Gewissheit, dass mit Jennings hinter der Kamera genau so ein naiver, verträumter Will Proudfoot sass (man denke nur an die fantastischen Animationssequenzen), der uns voller Lebensfreude und Energie eine Geschichte erzählen will, die etwas universelles hat. Eine Geschichte, die jeden anspricht, egal ob jung oder alt, weil jeder die Kindheitsträume von damals noch in sich trägt. Ein Film für das Kind in jedem von uns. "Son of Rambow" ist eine sympathische Geschichte über zwei kreative Jungs, die zwar von Fantasie sprudelt, aber in der zweiten Hälfe etwas abflacht. Ein Film, der zeigt: Kino verbindet. Achja: Ein Argument, den Film sehen zu gehen, war dass ich nächsten Freitag im Zuge des Zürcher Film Festivals "Rambo - First Blood" auf Leinwand geniessen darf. :-O Zitieren
Beleg Langbogen Geschrieben 18. Oktober 2008 Geschrieben 18. Oktober 2008 Hellboy 2: The Golden Army Als erstes muss man sich hier fragen, was man als Zuschauer von diesem Film erwartet. Und wenn man das Richtige erwartet, ein Sequel von "Hellboy" nämlich, kann man eigentlich nichts falsch machen. Diesen Vorsatz erfüllt "Hellboy 2: The Golden Army" nämlich voll und ganz. Die Geschichte wird da weitergeführt, wo sie aufgehört hät, und Del Toro wartet mit vielen neuen Ideen auf, auch wenn das Gesamtschema etwa das selbe geblieben ist. Der Film wurde aber nicht nur weitergeführt, sondern auch weiterentwickelt. Del Toro hat wohl den Kritikern ein aufmerksames Ohr geschenkt und da gefeilt, wo es nötig war: Myers ist raus ("versetzt nach Alaska"), die Schauplätze einfallsreicher und fantastischer und der Bösewicht besser. Letzterer erhält durch den Elfenprinzen Nuada nämlich viel mehr Glaubwürdigkeit und Tiefe, was vor allem gegen Schluss ziemlich hilft. Und mit seinem Schwert-Rumgefuchtle ist er irgendwie einfach cool. Anstelle von Myers tritt nun mit Johann Krauss ein weiterer Freak, der für etwas Abwechslungs und ein paar witzige Szenen sorgt, wahrscheinlich aber auch nicht viel mehr als für diesen einen Film hergibt. Angenehm überraschend ist ebenfalls, dass die Chemie innerhalb des Teams hier besser stimmt als je zuvor, was einmal mehr zeigt, dass Del Toro nicht nur als Zauberkünstler sondern auch als Drehbuchautor etwas auf dem Kasten hat. Wie die vier Figuren harmonieren und für schillernde Konflikte sorgen, erinnert teilweise sogar an die guten alten "Star Wars" Filme und verschafft dem Film einiges an Charme, wobei der Humor die Klasse aus dem ersten Film beibehalten hat. Liz ist wieder einmal toll gespielt von Selma Blair und sie darf mit Red auch einige neue Facetten ihrer Beziehung entdecken. Trotz dem und auch hier einigen tollen Szenen wirkt die Liebesgeschichte jedoch zeitweise etwas überflüssig und stört den Fluss des Filmes. Denn nebst den Weiterentwicklungen gibt es natürlich auch Schwächen, dazu gehört, dass der Film in der zweiten Hälfte etwas nachlässt. Aber das kennen wir ja schon aus dem ersten Teil. Weiterentwickelt hat sich selbstverständlich auch die Technik, die sich hier wieder von ihrer besten Seite zeigt. Del Toro haut mit den Effekten gehörig auf den Putz und erfüllt die kühnsten Träume des Zuschauers. Dazu ist er auch in der Lage, denn bunte Einfälle sind en masse vorhanden und Geld scheint auch mehr zu Verfügung gestanden zu sein als beim Vorgänger. Überhaupt ist der Film optisch eine Wucht und allein schon deswegen Pflicht für jeden Fantasy- und Action-Fan. Von letzterem ist natürlich auch genug vorhanden, vor allem wenn Hellboy selbst richtig cool in Szene gesetzt wird und es mit Kreaturen jeglicher Grössenordnung zu tun kriegt. So mögen wir's schliesslich. Was die Qualität von "Hellboy 2" schlussendlich ausmacht, ist die Erkenntnis, dass Del Toro einmal mehr mit sehr viel Liebe an die Sache gegangen ist. Seit "Pan's Labyrinth" wissen wir ja, dass er auch zu grossem, tiefgreifendem Kino fähig ist, und so können wir ohne schlechtes Gewissen dabei schmunzeln, wenn er uns in seine moderne Comic-Märchenwelt entführt. Das Tolle daran ist, wie viel merklich spürbare Freude er dabei hat. Es ist im Grunde eine klassische, fantastische Welt voller Elfen, Trollen, Dämonen und Goblins, eine Geschichte von Liebe, Vertrauen, Selbstfindung und den grossen mysteriösen Mechanismen des Bösen. Ein echtes modernes Märchen für Erwachsene also, welches Del Toro mit dem richtigen Gespür für Action und Bilder ausgeschmückt hat. Und das macht ihn zu einem mindestens so grandiosen Geschichtenerzähler wie Tim Burton. Natürlich ist der Film kein Meisterwerk. Natürlich ist er oberflächlich und natürlich gibt es einige übertriebene wie unnötige Szenen, aber hey! Es ist schliesslich Hellboy. Dem grossen roten Kerl zuliebe drücken wir doch ein Auge zu. Und wie kann man sich über solche Kleinigkeiten aufregen, wenn Hellboy einmal mehr über die Dächer springt und seine berühmten One-liner zum besten gibt? Genau, kann man nicht. Oh, crap! "Hellboy 2: The Golden Army" ist ein Action-Märchen, das nicht nur durch seine optische Wucht, sondern auch durch seine naive Art eines Kindes, das im Bonbonladen steht, genau dieses in jedem von uns in den Bann zu ziehen vermag. Zitieren
Cadrach Geschrieben 19. Oktober 2008 Geschrieben 19. Oktober 2008 Ich möchte mich an dieser Stelle einmal ganz herzlich bei Beleg für seine vielen hochwertigen Filmkritiken danken! Beleg, ich habe Deinen Filmblog inzwischen in meine Favoriten aufgenommen, was ich nur mit recht wenigen Websites tue. Deine Rezensionen sind mir sehr oft ein guter Rat, was ich sonst nur noch von den Filmrezensionen in der FAZ behaupten kann. Vielen Dank dafür! Zitieren
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