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DAS BÖSE...


Gast estrielle

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seid gegrüsst.

ich lese gerade silmarillion von tolkien, und bin schlicht hin und weg.

was mich unglaublich fasziniert und auch interessiert, ist, wie er von anfang an das böse mit ein bezieht. warum und wie entstand das böse.

in diesem falle "melkor" (sozusagen vorgänger und ursprungsverkörperung des bösen) immer und immer wieder wird darauf hin gewiesen dass er mit neid auf die geschaffenen werke der anderen blickte-und sein hass wuchs mit jedem ding welches er schön fand, und die anderen darum benied.

ich frage mich, und euch. IST EIFERSUCHT DER URSPRUNG ALLES BÖSEN?

ist die eigene unfähigkeit anderen schöne dinge zu gönnen und ebenfalls zu ehren der grund zur verdunkelung zur seele und DER URSPRUNG ALLEN HASSES?

so scheint es mir, habe ich es aus den seiten von silmarillion entnommen, und ich finde es ein sehr plausibler gedanke!

doch, woher kommt diese schwäche andere zu beneiden und später dafür zu hassen!

warum die misstimmung in der harmonien der musik?

ist das böse ein gegenpol des guten welcher NIE besiegt werden kann, da er genauso zum leben gehört, und weil die welt ohne es aus den fugen geraten würde??

denn was würden all die krieger tun wenn sie ihre schwerter nicht gegen den hüter des bösen richten können?

fragen über fragen...

was denkt ihr über das "BÖSE", und wo hat es seinen ursrung?

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Das ist ein sehr philosophisches Thema!

Ich persönlich trenne in diesem Punkt Tolkien und reales Leben ganz strikt (in allen anderen Dingen aber so gut wie gar nicht ;-) ).

Zu guter (Fantasy)Literatur gehört für meinen Geschmack das Böse einfach hinein; je subtiler und ausgearbeiteter es eingeführt wird, desto besser. Gerade die Pole Gut-Böse (mit allen Schattierungen dazwischen) machen alles so interessant. Im Grunde wünscht man sich vielleicht, dass es soetwas wie "das Gute", ein echtes Ideal, doch geben möge, das sich gegen etwas "eindeutig Böses" abgrenzt. Vielleicht gerade weil man heutzutage lernt/weiß, dass es pauschal Gutes/Böses nicht gibt... die Sehnsucht nach der wahren Ethik? Die universelle Antwort auf die Frage nach Richtig und Falsch?

Im wirklichen Leben (oder was man so halt nennt) denke ich nicht, dass es "das Böse" gibt - ebensowenig wie "das Gute" schlechthin.

Es ist alles soviel vielschichtiger, verwobener und komplizierter. Vielleicht ist das "Böse" keine Eigenschaft, sondern ein Maß? Eine Art "zuviel" oder "zuwenig"?

Ein wenig Neid auf die Fähigkeiten/Besitztümer eines anderen kann einen motivieren, Taten zu vollbringen (quasi ein Vorbildeffekt). Zuviel davon würde jedoch zu Hass und Neid (Destruktion) führen.

Anderes Beispiel: Liebe ist an sich weder gut noch schlecht - das ausgewogene Maß ist entscheidend. Sowohl zuviel als auch zuwenig Liebe sind nicht gut...

Gleiches trifft auch auf Aggression zu: Sie kann zu sinnvollem Handeln und Kämpfen führen, eine Art innerer Kraftquelle, wenn das Maß stimmt. Wenn nicht: Grausamkeit, etc.

Ich glaube, dass Buddha soetwas ähnliches gesagt hat: Wenn man eine Harfenseite zu locker spannt, gibt sie keinen Ton. Spannt man sie zu fest, reißt sie. Man muss genau das Gleichgewicht finden.

Und Gandalf wusste das natürlich schon viel früher ( ;-) ):

"Denethor loved his son [boromir] - too much perhaps."

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Mae Govannen

genauso wie Neniel würde ich Reales und Fantasy trennen.

In den einzelnen Geschichten gibt es überall einen mächtigen Bösen der einfach böse ist von anfang an, auf den wird nicht wirklich eingegangen (wenn dann nur auf seine Taten).

Die restlichen Bösen sind sogenannte bekehrte Bösen, die am Anfang nicht Böse waren, sondern nach der Macht des Bösen strebten oder diesem verfielen.(Ob Neid, Eifersucht, Liebe oder andere Gründe)

Wie jeder Mythos seine Guten und bösen Götter hat, so soll der Mensch sehen das die Götter nur REIN sind, rein böse oder rein gut.

Finde das Böse ist relativ und von jedem Standpunkt anders zu sehen.

Die Olog-Hai sahen in Sauron sicher nicht den Bösen, da er ihnen das Leben schenkte, eher die Elben und Menschen sind in deren Augen die Bösen weil sie ihren Tod wollten.

Von den Orks, erschaffen von Melkor, gar nicht erst zu reden.

Man könnte es auch so sehen das der Balrog eigentlich in Moria nur sein Revier verteidigt hat wie ein Löwe das seine.

Also zum Bösen spielen auch die Hintergründe eine Rolle, warum macht wer was.

Vor einigen Jahrhunderten:

Wenn ein Löwe einen Menschen anfiel wurde ihm zugesagt er stände mit dem Bösen im Bunde, das verteidigen seiner Jungen sah keiner.

Sozusagen nur Ansichtssache, was WIR sehen oder sehen wollen.

Finde ehrlichgesagt das es beängstiger ist wenn man das Böse nicht erkennt als wenn man es von Weiten weiß und sieht.

Einen Feind muß man erkennen um ihn zu bekämpfen.

Neniel hat es gut geschrieben, wir leben in einer Welt der Schattierungen, nichts ist weiß, nichts ist schwarz

Atenio!

Balthor der Geweihte

:T

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also was neniel über das mass der dinge geschrieben hat finde ich sehr zutreffend!

vorallem bei der liebe ist dies ja schon sehr gut zu beobachten.

ich denke dass liebe und hass, oder sagen wir in unserem fall gut und böse sehr nahe beieinander liegen, und es eine ziemlich schmahle gratwanderung zwischen den beiden gibt.

natürlich ist immer das mass bestimmend. erstens wieviel als erstes VORHANDEN ist, und zweitens in welchen mass man es und wie man es weitergibt.

kann ein mensch seine agression in relation stellen, wird sie niemand ungeschminkt wieder abbeckommen. wobei es immer auf den charakter des wesens darauf ankommt.

so ist das gute wie das böse doch in jedem charakter vorhanden, wie neniel ganz richtig sagt, nie rein, und es kommt schlussendlich auf die gegebenheit, die charakterstärke, und die lebenssituation an wie das wesen reagiert. (hhuuuffffff...ist das verständlich...?)

zuviel liebe, zum beispiel wenn ise angestaut, oder ganz einfach blinde liebe, schlägt ziemlich schnell in hass um, oder verleitet durch blindehiet sagen wir schneller zum hass als sonst!

ihr habt beide sehr interessante und tolle ansichten!

freut mich wenn andere sich solche gedanken machen!

ich denke wir sollten den goldenen mittelweg beschreiten!

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Nun ich denke es gibt nirgendwo, weder in der Fantasy noch in der realen Welt etwas wirklich böses, so wie man es aus Büchern und dem Fernsehen kennt. Dunkle und dämonische Kräfte dieböse sind um das böseseins willen.

Und in Tolkien ist es ziemlich ähnlich. Wenn in den Büchern von Bösen gesprochen wird, dann tuen es die Charaktere, aber nicht der Autor selbst. Er verwendet meistens nur Begriffe wie dämonisch, gewissenlos oder grausam. Aber das trifft wiederrum auch auf die Helden zu, obwohl sie auch häufig Gnade gewähren.

Natürlich werden Bösewichte aber trotzdem immer als böse beschrieben. Damit sie so schön Angst machen und Abscheu erwecken. ;-)

Balug

Balug

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@ balug

gibt es dann auch keine wahre liebe ?

und warum gibt es das wirklich böse nicht?

warum führen wir sonst krieg?

oder ist unser hass das, was wir mit der eigenschaft etwas uns unserem charakter zu formen, gemacht haben?

meinst du dass jedes wesen einmal gleich war?

ich meine jetzt in bezug auf das gleichgewicht / gut oder böse...?

oder sind am anfang einfach nur wesen mit einer eigenschaft, so als einen allgemeinen grundzug sozusagen geschaffen worden? wo es gar keine abstuffungen gab, also weder gut noch böse?

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es gibt kein "gut" oder "böse", nirgendwo. Das ist alles eine Frage des Standpunkts. Niemand sieht sich aus eigener Sicht als böse, es sei denn er ist so psychotisch veranlagt oder nicht.

So ist es auch in Tolkien. Alle fürchten sich vor etwas oder haßen jemanden, oder halten jemanden für böse. Morgoth haßt und verabscheut die Valar und ihr Gefolge, weil er sich als Opfer sieht und glaubt, sie würden ihn im Neid auf seine Kraft nicht den Platz zusprechen der ihn zusteht. Die Valar sehen es genau umgekehrt. Die Orks fürchten und haßen die Elben ihrer Erbarmungslosigkeit ihnengegenüber wegen. Und sie töten auch überall Elben wo sie ihnen herbhaft werden. Der Balrog vernichtete die Zwerge weil er glaubte sie seien in sein heim eingedrungen und hätten ihn gestört, während die Zwerge glaubten der Balrog sei ihre Nemesis und ihr Fluch. ect.

Wie du siehst ist gut und böse eine wahre Ansichtssache. Und Gefühle kann man auch als wahr oder falsch bezeichnen. Aber es ist Ansichtssache ob sie begrüündet sind oder nicht.

Balug

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Ihr führt hier eine interessante Diskussion. ich glaube, dieser Gedanke dass es kein wirkliches Gut und Böse gibt, trifft durchaus zu. Man kann ja auch nicht jeden Mörder oder Dieb einfach als böse verurteilen. Diese Menschen hatten durchaus Gründe für ihre Tat, ob ei der ich zum Pauschadiese nun triftig sind oder nicht, sei dahingestellt. Allerdings möchte ich Kinderschänder da ausklammern, diese Leute gehören meiner Meinung nach eingesperrt und nicht wieder rausgelassen. Das sit die einzige Gruppe, bei der ich zum Pauschalisieren neige und die ich gnadenlos verurteile. Wie seht ihr das?

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